Everything you want... von Jolili (...why don't you say? (DM/HG)) ================================================================================ Kapitel 12: Katze aus dem Sack ------------------------------ ~Chapter 12~ Katze aus dem Sack „Der hat doch abgewartet, bis Malfoy mir eine geklebt hat! Ich sag‘s dir, Harry! Das war doch ‘ne reine Genugtuung für ihn!“, fauchte Ron und drückte sich den Eisbeutel auf die Wange. „Du bist aber auch selber Schuld!“, zischte Hermine und sah weiter aus dem Fenster. Sie fühlte sich elend. „Mit dir red‘ ich überhaupt nicht mehr!“, zankte er und sank tiefer in die Kissen. „Du bist eine Verräterin!“ „Bin ich nicht!“ „Doch bist du!“ „Nur weil ich ihn mag!“ Ron sah sie entgeistert an, dann zu Harry, der auf dem Sofa lag und tat, als ob er schlief, dann wieder zu ihr. „Du hast mit unserem Erzfeind in der Bibliothek rumgemacht!“ „Wir haben nicht „rumgemacht“! Für was hälst du mich eigentlich?!“ „Ich hab ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung!“ Die beiden funkelten sich an. „Du bist ein Idiot, Ronald!“ Sie stürmte zum Portrait der fetten Dame, stieß es auf und rannte auf den Flur. „Ronald!“, äffte er sie nach und trat nach Harry, von dem er sich im Stich gelassen fühlte. Hermine rannte ziellos durch die Gänge. Die Tränen quollen in ihre Augen und sie konnte sie nur schwer zurückhalten. Am liebsten wäre sie in den Slytherin-Gemeinschaftsraum gerannt, hätte sich in Dracos Arme geworfen und ihm um Verzeihung gebeten. Harry und Ron wären Idioten und ihm gesagt, dass es ihr Leid täte. Er solle nicht mehr wütend auf sie sein. „Och, was seh‘ ich denn da? Krokodilstränchen?“ Pansy Parkinson lehnte an einer Wand in einem der unteren Stockwerke, die sie grade durchwanderte und grinste sie überheblich an. „War das Date etwa nicht gut?“ Sie zog eine verächtliche Schnute und die Slytherin-Mädchen um sie herum fingen an zu kichern. Hermine hatte ein Kloß im Hals und wischte sich, ohne etwas zu sagen, über die Augen. „Ich habe dich gewarnt“, sagte sie und trat so nah an das braunhaarige Mädchen heran, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten „was sollte einer wie ER schon an einer wie DIR finden?“, zischte sie leise und Hermine wollte nur noch weg. Sie stürmte an ihr vorbei und ließ Pansy Parkinson hinter sich. „Wenn du es noch mal von ihm hören willst, Hermine-Schätzchen, musst du in den Keller gehen. Er klärt dich bestimmt auch gerne noch mal auf!“ Sie hörte das Lachen der Mädchen und bog um die Ecke. Ohne zu überlegen rannte sie in den Keller. Einfach nur um ihn zu sehen, schließlich wusste sie ja, dass er nur wegen Harry und Ron sauer war und dass er sie wenigstens leiden konnte. Warum sollte er sie sonst küssen? ~*~*~*~ „Das ist beschämend, Draco! Ein Schlammblut…“ „Wie oft soll ich es denn noch sagen, Crabbe? Ich will sie nur flachlegen!“ Hermine stockte. Das war Dracos Stimme. Sie blieb abrupt neben der Tür in den Kellern stehen, aus der die Stimmen kamen. „Und warum ausgerechnet die?“ Hermine drückte ihr Ohr gegen die Tür. Ihr Körper fühlte sich leer an. „Überleg doch mal, Goyle! Das elende Schlammblut ist Potheads ach so geliebte „beste Freundin“. Und Wiesels auch.“ „Das ist ein Rachefeldzug?“ „Wohl eher ein Siegeszug. Davon erholen sich die drei Idioten nie wieder. Und ich hab meinen Spaß dabei.“ Sie hörte Crabbe grunzen und Goyle kichern. „Und nageln lässt sie sich bestimmt ganz gut!“, lachte nun auch Malfoy und stieß die Tür auf. Hermine machte einen Schritt rückwärts und plötzlich verstummten Crabbe und Goyle. Malfoy, der bis eben noch über seine Schulter geschaut hatte, drehte den Kopf nun auch in Richtung Hermine und als er sie sah, klappte sein Unterkiefer um einige Millimeter nach unten. Seine Augen weiteten sich minimal. Hermine wusste nicht, was sie sagen sollte. Alles in ihr war taub und auch die eiskalten Tränen, die ihre Wangen hinunterliefen, spürte sie nicht. Sie schüttelte den Kopf, erst ganz leicht, um wieder klare Gedanken fassen zu können, dann stärker und schließlich schoss ein einziger Impuls durch ihren Kopf: Weg! Sie drehte sich um und rannte zu den Treppen nach oben. Sie spürte die Blicke der drei in ihrem Rücken und hörte zwei von ihnen wieder lachen. „Pech gehabt, Draco! Die lässt sich bestimmt nicht mehr vögeln!“ Hermine zog die Luft durch ihre Lungen und hatte trotzdem das Gefühl zu ersticken. Sie stolperte durch das Eingangstor nach draußen und sah in den Himmel. Sie musste blinzeln, die Sonne blendete sie. Sie rannte weiter. Schluchzend, weinend, schniefend. Wie konnte sie sich nur so getäuscht haben? Wie konnte sie nur daran zweifeln, dass er sie verarschte? Wie konnte sie nur? „Hermine!“ „Hau ab!“ Ihre Stimme zitterte. Sie wischte sich schnell über die Augen und wirbelte herum. „Du sollst verschwinden!“, schrie sie ihn an. „Hermine, lass mich erklären…“, sagte er ruhig und ging weiter auf sie zu. Sie konnte die Miene in seinem Gesicht nicht deuten. „Was gibt’s da noch zu erklären?“, fragte sie leicht ironisch und drücke sich die Hände aufs Gesicht um nicht wieder laut zu schluchzen. „Ich hab doch alles gehört…“ „Ich hab das nicht so gemeint! Ich hab das nur gesagt, weil…“ „Lass mich!“ Sie schlug seine Hand zur Seite und ging ein paar Schritt rückwärts. „Lass mich bloß in Ruhe…ich will dich nie wieder sehen, Malfoy! …Ich hasse dich!“ „Hermine, ich…“ Doch Hermine hatte sich schon umgedreht und rannte hinunter zu Hagrids Hütte. Sie brauchte irgendeinen Platz, an dem sie sich verstecken konnte und an den Malfoy nicht gehen würde. Einen, an dem sie warten konnte, bis die Sonne nicht mehr schien, dann sie fühlte sich, als ob jede Sonne untergegangen wäre… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)