Tales of Symphonia von lunachan221 (Doch kein Frieden?) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Lloyd und seine Freunde hatten ein sehr hartes Abenteuer hinter sich und in beiden Welten ist Frieden eingekehrt. Zumindest glauben das alle. Aber leider will einer diesen Frieden stören und auch noch die Welt vernichten. Dieser jemand ist kein Mensch der sich mit der Weltherrschaft zufrieden gibt. Es ist wahrlich ein Monster, was vor ewiger Zeit eingesperrt und mit einem Bann belegt wurde. Es ist schon so lange her, dass es in Vergessenheit geraten ist. Es wurde sogar vergessen, es den unartigen Kindern zu erzählen, wenn sie was angestellt haben. Doch bis jetzt weiß noch keiner von dieser Bedrohung. Ganz weit entfernt vom Dorf von Lloyd und den Anderen, zwischen Luin und Hima, in der Nähe von der Küste steht eine Schule für Jungen und Mädchen, die in die Kunst des Heilen und Zauberns, aber auch des Angriffs unterrichtet werden. Auf diese Schule gehen zwei feste Freundinnen, von der jeder von ihnen das Leben für den anderen opfern würde. Die eine ist Jo Haradachi, sie kennt sich sehr gut mit Heilkräutern aus und kämpft besonders gern mit ihrem Schwert. Aber sie hat auch einen Bogen, damit sie Gegner aus der Ferne angreifen kann. Jo ist als Baby ausgesetzt worden und von Elfen gefunden worden und auch großgezogen. Wenn sie sauer ist oder eine Wut ihn sich hat, flüchtet sie gerne auf einen Baum und lässt somit ihren Ärger Luft. Alles in allem ist sie eine liebenswerte Person, die nie gerne zusieht wenn Mensch, Tier oder ein anderes Wesen gequält oder ohne Grund angegriffen wird. Und das schätzt ihre Freundin so an ihr. Ann Takimura ist sehr mit Jo verbunden. Für sie ist Jo nicht nur eine Freundin, sondern auch eine Schwester. Das Gleiche gilt aber auch für Jo. Die beiden sind unzertrennlich. Ann hat sich mit der Kunst der Heilsteine befasst und kämpft am allerliebsten mit ihren Bogen. Sie hat aber auch einen scharfen Dolch, den sie immer griffbereit an ihren rechten Oberschenkel befestigt hat. Ann ist als Waise aufgewachsen. Laura Takimura, die Lehrerin der beiden, fand sie schreiend bei zwei Leichen im Wald. Die Lehrerin vermutete das dass ihre Eltern waren. Sie nahm sie mit heim und zog sie groß. Für Ann ist sie wie eine Mutter. Erst wollte sie nicht dass Ann die Wahrheit erfährt. Aber sie sollte wissen, wer ihre wirklichen Eltern waren und was mit denen passiert ist. Obwohl Ann sie nicht kannte besucht sie das Grab der beiden jeden Tag und pflegt es regelmäßig. Trotzdem ist sie ziemlich glücklich mit dem Leben dass sie jetzt führt. Wenn die Zwei einen harten Tag hinter sich haben, gehen sie zur Küste, wo dann auch Bäume stehen, hin. Jo setzt sich dann wie immer auf den Baum und wenn Ann Lust hat, setzt sie sich auch hoch. Doch meistens macht sie sich unten am Stamm gelehnt gemütlich. Jo holt dann ihre Ocarina raus und spielt auf der, während Ann dazu singt. Diese Stunden lieben die beiden am meisten. Aber öfters reden sie einfach nur. Entweder über das was am Tag alles passiert ist oder sie schweigen nur vor sich hin und genießen die Natur. Selbst wenn sie nicht miteinander reden, können sie die Gefühle der jeweils anderen spüren. Sie haben immer wieder das Gefühl dass sie sich schon seit ihrer Geburt kennen oder auch schon vorher. Es beginnt wie jeden morgen auf der Schule. Jo und Ann waren schon lange wach, blieben aber noch gerne für einige Minuten im Bett und erzählen meistens was sie geträumt haben. Danach machen sie sich fertig und gehen in den großen Speisesaal. Doch bevor sie die Tür dazu öffnen können, kommt plötzlich ein kleines Mädchen angerannt. „Ann!!!“ ruft die Kleine ihr zu. „Lucy, guten Morgen“. Lucy umarmt Ann und gibt ihr ein Kuss auf die Wange. Dafür nimmt Ann die Kleine hoch. „Und hast du gut geschlafen? Hattest du einen schönen Traum?“ Es ist schon fast ein Ritual das jeden Morgen stattfindet. „Ja hab ich. Aber geträumt hab ich nichts. Wollen wir zusammen frühstücken? Mama kommt auch gleich.“ Lucy ist die wirkliche Tochter von Laura Takimura. Sie versorgt ihre Tochter momentan allein da ihr Mann auf wichtigen Forschungsreisen ist. Da die zwei Mädchen ein Herz und eine Seele sind, hat sie Lucy nicht erzählt dass Ann nicht ihre wirkliche Schwester ist. Wenn man auch genau hinsieht, sieht man auch dass Ann keine Ähnlichkeit mit jemand in der Familie hat. Aber das interessiert Lucy gar nicht. Hauptsache sie hat ihre große Schwester die immer für sie da ist. Doch lange wird das nicht mehr so gehen. Auf der Schule ist es gewöhnlich dass nur die besten Schüler Missionen ausführen sollen. Da Jo und Ann zu den Besten in ihrem Jahrgang gehören werden sie auch sehr bald einen Auftrag bekommen. Doch einigen aus ihren Jahrgang gefällt das gar nicht. Sie behaupten auch immer dass sie nur bevorzugt werden da ja Ann die Tochter von Frau Takimura ist. Aber die zwei Freundinnen konnten sehr schnell vom Gegenteil bezeugen. Wenn man sie genau beobachtet merkt man oft wie gut sie miteinander harmonieren und zusammen arbeiten. Und kämpfen können sie alle mal. Das regt einigen Schülern noch mehr auf. Doch davon lassen die zwei nicht beirren. „Oh ihr habt ja schon angefangen. Na dann, lasst es euch schmecken.“ Frau Takimura ist zu der kleinen Gruppe dazu gestoßen. „Morgen“, begrüßen alle die Lehrerin. „Ach ja, könnt ihr mir einen Gefallen tun, Mädchen?“ fragt sie nachdem sie sich Frühstück geholt und sich gesetzt hatte. „Es wäre sehr nett wenn ihr heute Abend auf Lucy aufpasst, da ich noch heute Abend eine Lehrerversammlung stattfindet.“ „Schon wieder eine Versammlung? Aber na gut, ich pass gerne auf Lucy auf.“ Ann glaubt dass sie mehr mit ihrer Tochter verbringen sollte, sie ist aber nun mal eine Lehrerin und Lehrer haben noch andere Verpflichtungen. Nach einem weiteren anstrengenden Schultag gehen Jo und Ann trotzdem noch auf den Trainingsplatz. Sie nutzen jede Zeit die sie haben um stärker zu werden und ihre Treffgenauigkeit zu verbessern. Abends gehen die zwei ab und zu ihre Unterlagen durch und schreiben meistens einiges neue da ja auch welche dabei sind die etwas älter und schwer lesbar sind. Dies hat Ann heute Abend vor. Zuerst geht sie aber unter die Dusche. „So eine Dusche tut nach einem harten Tag wirklich gut“, seufzt Ann erleichtert auf. Die Haare trocken rubbelnd kommt sie aus dem Bad heraus und sieht dass sie einen Gast haben. „Warum sagst du mir nicht dass sie schon da ist?“ fragt Ann ihre Freundin. Mit „sie“ meint Ann die kleine Lucy. Lucy sitzt auf dem Boden und spielt mit dem Eichhörnchen Puky und dem Äffchen Chichi. „War doch nicht nötig. Du siehst doch dass sie sich schon eine Beschäftigung zugelegt hat. Also mach dir deswegen keine Gedanken, okay?“ Jo sitzt auf ihrem Bett und poliert ihr Schwert liebvoll. „Du liebst dein Schwert wohl sehr, nicht Jo?“ fragt Lucy sie. „Mein Meister sagte immer, mit den Waffen die du kämpfst solltest du liebvoll umgehen damit sie dir lange Dienste leisten können.“ zitiert sie ihren Meister, was sie gerne tut. Meistens sind diese Ratschläge sehr hilfreich. „Dein Meister ist so schlau. Darf ich ihn mal kennen lernen?“ Lucy ist hellauf begeistert. Das freut Jo richtig und Ann lächelt über die Begeisterung von der kleinen Lucy. „Das wird den Meister bestimmt freuen. Wenn ich das nächste Mal zu ihn gehe, gehen wir zusammen.“ „Juhuu, ich darf mit Jo und Ann auf Reisen gehen.“ Lucy ist total aus dem Häuschen. „Mach ihr keine falschen Hoffnungen. In ihrem Alter ist es noch zu gefährlich da raus zu gehen.“ Ann macht ein besorgtes Gesicht. „Was machst du dir denn für Sorgen. Da draußen ist doch jetzt Frieden. Keine Monster, keine Desians.“ „Mag ja sein, aber ich habe zurzeit ein ungutes Gefühl, so als ob sich etwas Böses zusammen braut. Sag bloß du fühlst das nicht auch, diese Gefahr…“ „Na ja eigentlich schon, aber ich hatte gehofft das dass nur eine Täuschung ist.“ Jetzt schaut auch Jo etwas besorgt. Doch dann wurden sie von ein „Nein, Puky, Chichi, was macht ihr?“ unterbrochen. „Okay, was haben die beiden schon wieder angestellt?“ fragen die zwei im Chor. Überall liegen im Zimmer Zettel verstreut und zwar die Unterlagen die sich Ann vor dem Duschen zu Recht gelegt hatte um sie dann durchzusehen. „Oh nein, wie konntet ihr das tun. Da steckt doch harte Arbeit dahinter. Puky, was sollte das?“ schimpft sie mit dem Eichhörnchen. Enttäuscht von ihrem Tierchen sammelt sie ihre Unterlagen zusammen. Denn Rest des Abends ignorierte sie das Eichhörnchen vollkommen und macht sich an die Unterlagen ran. „Brauchst du Hilfe Ann?“ fragt Lucy ihre große Schwester. „Nein danke Lucy. Das schaff ich alleine. Außerdem muss ich das alleine machen. Du kennst dich damit ja nicht aus. Spiel du ruhig weiter.“ Ann will jetzt nicht auch noch ein Durcheinander von Lucy haben. Es reicht dass Puky ihr die ganze Arbeit auf gezwängt hatte. Außerdem kennt sie sich am besten damit aus und ist somit viel schneller fertig. Nach einer Ewigkeit, so scheint es ihr war sie fertig. Sie dreht sich um sieht das Lucy schon eingeschlafen war. „Warum sagst du mir nicht dass sie schläft?“ fragt sie überrascht ihre Freundin. „Du warst so vertieft in deiner Arbeit, da konnte ich dich doch nicht einfach ansprechen. Außerdem wärst du wahrscheinlich aus der Haut gefahren. Ich kenn dich doch.“ erklärt Jo ihr. Es stimmt schon das Ann austickt wenn sie gerade total konzentriert ist und dann gestört wird. „Es ist zu spät sie jetzt noch zu Mama zu bringen. Lass sie einfach in meinem Bett schlafen. Ich werde eh noch meine Unterlagen richtig durchgehen.“ sagt Ann und dreht sich wieder zum Schreibtisch hin. Am nächsten Morgen wird Lucy von der Morgensonne geweckt. Sie sieht dass Ann zugedeckt am Schreibtisch schläft. Jo dagegen ist am Fenster eingeschlafen. Ihr Äffchen Chichi hat es sich in ihren Armen bequem gemacht. Puky schläft am Ende des Bettes wo Lucy geschlafen hat. So eingewickelt sieht es aus wie ein Wollknäuel. Vorsichtig steht Lucy auf um das Eichhörnchen nicht zu wecken. Ganz langsam läuft sie zum Schreibtisch von Ann ihren Kopf auf ihren Armen liegen hat und ruhig atmet. Lucy wollte sich gerade anziehen gehen, da schlägt Ann auch schon die Augen auf. „Morgen Lucy. Du bist schon wach?“ Ann setzt sich aufrecht hin und reibt sich die Augen. „Ja, aber aufwecken wollte ich dich eigentlich nicht. Du saßest bestimmt wieder bis tief in die Nacht an deinen Unterlagen, nicht wahr große Schwester? Ich kenn dich doch. Und Jo ist auch nicht ins Bett gegangen. Sie ist ebenfalls an Ort und Stelle eingeschlafen“, meint Lucy. „Redet ihr gerade von mir?“ kontert eine Stimme vom Fenster. „Nein, das musst du dir eingebildet haben. Wir würden doch nie über dich sprechen.“ antwortet Ann ihrer Freundin mit einem Grinsen im Gesicht. „Guten Morgen Jo“, grüßt Lucy sie fröhlich. „Wie konntest du nur die ganze Nacht so am Fenster schlafen?“ Lucy ist immer von Jo´s Eigenarten fasziniert. „Siehst du doch wie ich es konnte. Also dann, ich geh mich mal waschen. Ihr könnt ja schon frühstücken gehen.“ meint Jo und geht ins Bad. „Will sie wieder nichts essen?“ Ann und Lucy laufen Hand in Hand zum Speisesaal. „Also so langsam müsstest du sie kennen, Kleines. Sie ist es halt von klein auf gewohnt nicht zu Frühstücken. Daran wird sich auch nie was ändern.“ Ann erinnert sich sehr gut an die Zeit wo sie Jo das erste Mal sah. Bevor sie sich richtig angefreundet haben, hat sich Ann oft gewundert dass sie nicht zum Frühstück erschienen ist. Doch heute ist es eine Selbstverständlichkeit. Mit Tabletts beladen und Frühstück, machen sich die Zwei auf die Suche nach einem freien Tisch. Da werden sie auch schon von jemandem an einen Tisch gewunken. „Mama!!“ Freudig rennt die kleine Lucy zu ihrer Mutter. „Guten Morgen ihr zwei Süßen.“ Lächelt sieht sie ihre Töchter an. „Mama lass das ich hasse das wenn du mich so nennst. Und außerdem hat Lucy schon wieder bei uns geschlafen. Solltest du nicht mehr Zeit mit ihr verbringen? Irgendwann bin ich nicht mehr da und was dann?“ Dieses Gespräch führen die Beiden fast jeden Morgen. „Ist ja gut, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Jetzt lasst uns aber frühstücken. Ich habe so einen Hunger.“ ,Immer geht die Diskussion so aus. Das nervt langsam’ denkt sich Ann. Seufzend macht sie sich an ihr Frühstück. Viel bekommt sie allerdings nicht runter. Ihre Gedanken sind weit weg. Sie hatte heute Nacht einen merkwürdigen Traum. Sie versucht sich schon die ganze Zeit zu erinnern was es war, kommt aber nicht drauf. Doch dann wird Ann von einer winkenden Hand vor dem Gesicht wieder zurückgeholt. „Alles okay Ann? Du warst so in Gedanken.“ sagt Lucy besorgt. „Ja alles klar. Ich dachte nur gerade ich hätte was vergessen.“ „Vielleicht Puky zu füttern?“ meint die Kleine. „Oh nein wusste ich doch ich hab was vergessen.“ Entsetzt steht sie auf und schnappt sich für Puky was zum essen. Wie ein Sausewind flitzt sie zurück ins Zimmer. Total außer Atem steht sie im Zimmer. Sie merkt dass Jo auch da ist. „Warum bist du so außer Atem Ann? Ist was Schlimmes passiert?“ Besorgt steht Jo auf und sieht ihre Freundin an. „Nur das ich vergessen habe Puky was zu fressen zu geben.“ Zeigt den Beutel mit den Nüssen und Früchten. „Ach so ich dachte schon es ist was ernsteres passiert.“ Jo hatte schon ihr Schwert in der Hand gehabt. Ann lächelt verlegen wegen der Sache. Nachdem die Tiere gefüttert sind, gehen die beiden Freundinnen in den Unterricht. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Der Gongschlag war die Rettung für Lloyd. So schnell wie er konnte rennt er aus der Schule. Erst einmal tief Luft holen und den stressigen Tag vergessen. „Du hast es aber eilig.“ Hinter Lloyd steht ein Mädchen mit langen blonden Haaren und lächelt. „Ah Colette, tut mir leid. Aber ich dachte ich warte lieber draußen auf dich.“ Verlegen kratzt sich Lloyd am Hinterkopf. „Das müsstest du doch schon wissen Colette. Er bleibt nie solange wie nötig in der Schule.“ Genis ist den beiden gefolgt. Er konnte es einfach nicht lassen sein Kommentar abzugeben. Breit grinsend steht er jetzt vor den Beiden. „Erzähl nicht so ein Schwachsinn Genis“, sagt Lloyd während er rot anläuft. Weiterhin grinsend rennt dann Genis vor Lloyd weg, während er mit der Faust nach ihn schlägt. Dieser aber trifft nicht. Colette sieht den zwei Freunden lächelnd zu. Dann kommt ein Windstoss und Colettes Haare fliegen ihr ins Gesicht. Doch das stört sie wenig. Sie freut sich einfach über den Frieden der jetzt herrscht. So viel Ruhe und Einklang. Sie fühlt sich richtig wohl. Wenn sie nur daran denkt, dass sie vielleicht das alles gar nicht mehr erleben sollte. Colette schüttelt den Kopf. Nein daran darf sie jetzt nicht denken. Sie durfte leben und tut das auch, mit ihren Freunden zusammen. Glücklich sieht sie den beiden Streithähnen zu. „Ich krieg dich noch. Du kannst nicht ewig davonrennen Genis.“ „Haha, du redest viel wenn der Tag lang ist.“ „Hört endlich auf mit diesem Kinderkram!“ Raine ist jetzt ebenfalls aus dem Schulgebäude raus gekommen. „Und ich dachte ihr seid erwachsener geworden.“ Den Kopf schüttelnd steht sie neben Colette. Nach dem Satz hört Lloyd auf Genis hinterher zu rennen. Eigentlich will Lloyd sich wirklich erwachsener benehmen, aber Genis schafft es immer wieder ihn zu Weißglut zu bringen. „Ich geh dann mal, hab noch Paps was versprochen. Wir sehen uns morgen“, sagt Lloyd zum Abschied und geht Richtung Dorfausgang. Dort wartet auch schon ein großes hundeähnliches Wesen auf ihn. „Hey Noishe, holst du mich wieder ab? Das ist toll.“ Grinsend streichelt er seinen treuen Gefährten. „Dann komm lass uns gehen.“ Auf Noishes Rücken machen sich er und Lloyd auf dem Nachhauseweg. Während dessen denkt Lloyd an vergangene Tage. So gerne möchte er auch wieder Kratos sehen, mit ihm Vater- Sohn- Beschäftigungen machen. Er hat erst bei der Reise zu Welterneuerung erfahren dass der Seraph sein Vater ist. Da zu dem Zeitpunkt Kratos sie verraten hatte, war das ein ziemlicher Schock für Lloyd. Doch als er dann alles erfahren hatte, konnte er sich mit den Gedanken sehr gut abfinden. Außerdem freut er sich sehr darüber dass ein Elternteil noch lebt. Aber er würde sich noch mehr freuen wenn dieser auch da wäre. Lloyd muss sich wohl oder übel damit abfinden. Nach einem kleinen Ritt kommt Lloyd schließlich Heim. „Hallo Mama, ich bin wieder Zuhause“, sagt Lloyd Richtung Grabstein von seiner Mutter. Bevor aber ins Haus geht, bringt er Noishe in seinen Stall. „Wie sieht es den hier schon wieder aus. Mensch Noishe, so viel Dreck hab ich echt noch nie bei dir gesehen. Also wirklich.“ Er greift zu Mistgabel und Schaufel und macht sauber. Neues Stroh rein, genauso wie frisches Wasser. „So, fertig. Fressen kriegst du erst wieder heute Abend. Ich schaue dann mal nach Paps.“ Einen letzten Klaps auf den Kopf seines Freundes, dann verschwindet er auch schon ins Haus. „Hey, Paps, bin da. Ich habe gerade noch Noishes Stall sauber gemacht. Man so einen Dreck hast du echt noch nicht gesehen“, beschwert sich Lloyd. „Ach ja, wurrrde aberrr schon langsam Zeit das du da aufrrräumst.“, sagt der Zwerg der gerne das r betont. Er sieht nicht von seiner Arbeit auf und hämmert weiter. „Du hast es gewusst und gewartet bis ich das mache. Nach schönen Dank auch.“ Wütend verschränkt Lloyd die Arme und setzt sich an den Tisch. Schmollend stützt er dann seinen Kopf auf den Tisch. „Noishe ist schließlich dein Haustierrr, oderrr etwa nicht?“ meint Dirk bloß. Darauf gibt Lloyd keine Antwort. Noishe gehört eigentlich seinem Vater. Er hat ihn schon seit über viertausend Jahren. Die zwei waren treue Weggefährten bis zum jenem Tag an dem sich alles änderte. Dann klopfte es an der Tür. „Ja wer ist da?“ fragt Lloyd laut, bleibt aber weiter in seiner Position. „Hey, hallo. Was machst du den noch hier Lloyd?“ fragt Genis ganz aufgeregt. „Was mach ich den schon hier? Ich wohne hier vielleicht.“, meint Lloyd. „Du verpasst aber was wenn du weiter hier so rumhängst.“ Genis schnappt sich die Hand von Lloyd und zieht ihn mit sich. „Sag mir endlich was los ist Genis? Ich kann nämlich keine Gedanken lesen.“, beschwert sich der Gezogene. „Jetzt wart es doch mal ab. Du bist immer so ungeduldig“, antwortet der Jüngere. Lloyd verdreht die Augen. Erst wird gefragt was er denn Zuhause macht und dann wird einem gesagt dass irgendwas verpasst sei. Nur was es ist wird wie immer verschwiegen. Das geht Lloyd so was von auf den Senkel. Doch da muss er sich wohl wirklich gedulden müssen bis er weiß wo es hin geht und was dort so tolles ist. Nach einem kurzen Marsch merkt er dass es zurück ins Dorf geht. Das reckt Lloyd noch mehr auf. Von da kam er erst warum also soll er wieder dahin? Ihn schwant übles. Doch was er sieht lässt sein Gesicht strahlen. Ein Zirkus ist ins Dorf gekommen. Hier in dieses abgelegene Dorf Iselia. Er kann seinen Augen nicht trauen. „Na was sagst du?“ Genis sieht Lloyd grinsend an. Aber der Angesprochene ist so baff dass er kein Ton rauskriegt. Von weiten sehen sie dann jemanden winkend auf sie zu rennen. Man sieht schon am langen blonden Haar das es Colette ist. Außer Atem hält sie vor den beiden Jungs. „D-Du hast i-ihn also hergebracht.“ sagt Colette während sie nach Luft rang. „Sicher doch, ich lass ihn doch nicht alles verpassen.“ Immer noch grinsend reibt sich Genis mit dem Finger über die Nase. Dann nimmt er Lloyds und Colettes Hand und schleift sie rüber zum Zelt. „Nun aber Mal langsam Genis. Wir können auch alleine laufen. Wir brauchen deine Hilfe wirklich nicht.“, meint Lloyd und versucht sich aus Genis Griff rauszureißen. „Oh entschuldige, ich dachte ich helfe Mal ein bisschen dich aus deiner Erstarrung zu lösen.“, kontert Genis und bringt sich dann gleich darauf in Sicherheit. Bevor Lloyd reagieren kann, ist Genis verschwunden. Colette versteht nicht was gerade Vorgefallen ist und legt ihr Kopf schief. „Willst du gar nicht den Zirkus sehen Lloyd? Hätte ich das gewusst, dann hätte ich Genis nicht gebeten dich zu holen.“ Gedrückt schaut sie zu Boden. „Aber nein nicht doch. Natürlich möchte ich den Zirkus sehen.“ versucht Lloyd Colette aufzuheitern. Schon strahlt Colette wieder. Dann kommen den Beiden zwei Artisten entgegen. Diese reichen Handzettel. „Seht euch doch die Show an. Es ist die beste die es je gab.“ sagt der Kleinere von den Beiden. „Ja hatten wir vor“, gibt Lloyd grinsend als Antwort. „Das ist schön. Ihr werdet es eindeutig nicht bereuen“, sagt nun der Größere. „Also viel Spaß bei der Show.“ Die Artisten gehen weiter und auch Lloyd und Colette setzen sich in Bewegung. Die zwei Freunde haben sich so in ihr Gespräch vertieft, dass sie nicht merken dass sie beobachtet werden. „Hast du den Exphere gesehen?“ fragt der Kleinere. „Jupp, das ist also Lloyd Irving. Haben wir dich endlich gefunden.“ Mit einem hämischen Lächeln gehen die Artisten weiter. Doch auch die Zwei haben nicht gemerkt dass sie beobachtet wurden. Versteckt auf einem Baum hat eine geheime Gestalt alles mit angehört. Nun verschwindet diese wieder so leise wie sie gekommen war. In der Zwischenzeit ist Genis wieder zu seinen Freunden gestoßen und amüsiert sich mit denen bis es abends wurde. „Oh so spät schon? Ich sollte mal langsam nach Hause gehen, sonst krieg ich noch Ärger.“, sagt Lloyd als er in den feuerroten Abendhimmel sieht. „Ist es nicht wunderschön heute Abend?“ Colette hat sich neben ihn gestellt und sieht ebenfalls in den Himmel. „Das sieht so friedlich aus.“ Auch Genis hat sich dazu gestellt, schweigt aber und genießt. Lloyd sieht seine Freundin und denkt an vergangene Zeiten. Wenn sie nichts unternommen hätten, würde Colette nicht mehr unter ihnen sein und diese Tage mit ihnen genießen. „Jetzt ist wirklich Zeit das ich gehe. Wir sehen uns dann morgen.“, verabschiedet sich Lloyd und geht Richtung Iselia Wald. Am Rande des Dorfes sieht er schon vom weiten ein weißgrünes Tier. „Noishe, hast du wieder auf mich gewartet? Guter Junge.“ Zur Begrüßung krault Lloyd ihn hinter den Ohren, Noishes Lieblingsstelle. Zusammen gehen sie dann nach Hause. „Hey Mom, bin wieder da“, sagt Lloyd wie immer und bringt Noishe zu seinem Stall. „Gute Nacht, Noishe. Schlaf gut.“ Einen letztes Kraulen und er geht dann ins Haus. „Hey Paps, ein Zirkus ist ins Dorf gekommen. Das ist voll cool.“ Total aufgeregt erzählt Lloyd Dirk alles was er den Tag über erlebt hatte. Es ist ziemlich spät als Lloyd fertig ist. „Sieht aus als hättet ihrrr viel Spaß gehabt. Nun ist es aberrr Zeit ins Bett zu gehen, du musst morrrgen noch zur Schule.“ Mit diesen Worten scheucht Dirk Lloyd in sein Zimmer hoch. „Oh man, na gut. Gute Nacht.“ sagt Lloyd und geht hoch in sein Zimmer. Dort angekommen schmeißt er sich gleich aufs Bett. Erst jetzt merkt er wie müde er eigentlich ist. „Komisch obwohl ich doch heute nicht einmal trainiert habe.“ denkt er sich und gähnt herzhaft. Innerhalb weniger Minuten schläft er dann ein. Dabei merkt er nicht wie jemand auf seinen Balkon steht und ihn von draußen beobachtet. Die Wolken ziehen am Mond vorbei und die Mondstrahlen geben zu erkennen wer da steht: Kratos Aurion. Seit heute Nachmittag klebt er schon an seinen Sohn. Er hat ihn nicht aus den Augen gelassen. Und seit dem Gespräch der Artisten lässt er ihn auch nicht aus den Augen. Er hat ein ungutes Gefühl bei diesem Zirkus. Doch dann wird Kratos von einem Winseln aus den Gedanken gerissen. Er sieht Noishe direkt unter sich stehen. Kratos spreizt seine Flügel und fliegt runter zu ihm. „Hallo Noishe, du passt aber gut auf ihn auf.“, begrüßt er ihn und krault ihn an seiner Lieblingsstelle. Dieser winselt als Antwort. „Danke guter Freund.“ Kratos ist die ganze Nacht in Lloyds Nähe geblieben und hat seine Augen immer auf ihn gerichtet gehabt. Bei jedem kleinsten Geräusch hat er sein Schwert gezückt, aber meistens ist es Noishe oder ein anderes kleineres Tier gewesen. Er will einfach nicht dass Lloyd irgendwas passiert. Er hat ihn schon zu lange alleine gelassen. Dann rekelt sich etwas im Zimmer. Lloyd ist gerade aufgewacht. Kratos verschwindet auf einen Baum sodass Lloyd ihn nicht sieht. Er möchte noch nicht dass sein Sohn weiß dass er da ist. Die Augen reibend geht Lloyd ans Fenster und schaut raus. Dabei sieht er etwas Großes davon springen. Jetzt reibt sich Lloyd noch heftiger die Augen und schaut dann genauer hin. Hat er sich das eingebildet oder hat er seinen Vater gesehen? „Das kann nicht sein. Kratos ist doch mit Yuan auf Derris Kharlan. Er kann also nicht hier sein.“, denkt sich Lloyd. Die Arme durchgestreckt macht er sich auf den Weg nach unten um zu Frühstücken. „Morgen Paps, uahhhh“, gähnt Lloyd zur Begrüßung. Um nicht unhöflich zu wirken hebt er die Hand vor dem Mund. „Wenigstens hast du Manierrren. Komm setz dich, das Frrrühstück ist schon ferrrtig.“ gibt Dirk als Antwort. „Super.“ Kaum hat Lloyd das gesagt, da haut er auch schon rein. Nach einer halben Stunde ist er für die Schule fertig. „So ich geh dann mal bis später.“ Vor der Tür wartet schon der Protozoen. Dieser jault lautstark. „Was ist den los Noishe? Hat dir Paps nichts zum Essen gegeben?“ Er macht sich ernsthafte Sorgen ob Noishe vielleicht nicht krank ist. Jedoch tollt sein Freund die ganze Zeit im Kreis rum, hüpft durch die Gegend oder springt an einem Baum hoch. Doch langsam glaubt Lloyd dass Noishe was Aufpuschendes in seinem Fressen hatte. „Na komm du aufgedrehtes Huhn beruhig dich. Willst du mich wieder begleiten oder lieber hier bleiben?“ Nach dem der Satz beendet ist, rennt auch schon Noishe los und wartet dann am Bach auf sein Herrchen. „Okay dann wollen wir mal.“ Kratos hat den Verdacht, dass Noishe wegen ihm so aufgedreht ist. Irgendwie auch verständlich. Trotzdem will er nicht dass er schon so früh entdeckt wird. Außerdem möchte der Seraph noch mehr über diesen Zirkus herausfinden. Er folgt den schon seit er wieder hier ist. Schon als Kratos den Zirkus das erste Mal gesehen hatte, kam es ihm merkwürdig vor. Jetzt muss er sich aber beeilen wenn er weiterhin auf Lloyd ein Auge haben möchte. „Morgen Lloyd, du bist aber früh da.“ begrüßt ihn Colette als Lloyd an der Schule ankommt. Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf. Doch zur einen richtigen Unterhaltung kommt es nicht mehr. Raine hat das Klassenzimmer betreten und will nun mit den Unterricht anfangen. Mit einem Seufzen setzt sich Lloyd auf seinen Platz und versucht so gut wie möglich den Unterricht zu folgen. Doch er muss immer noch an diesen großen Schatten von heute morgen denken. Hat er es nur geträumt oder vermisst er seinen Vater so sehr, dass er ihn jetzt schon überall sieht? Doch plötzlich bekommt Lloyd einen Schlag auf den Kopf. Er hält sich die Hand auf die schmerzende Stelle. „Was ist den jetzt los?“ Verwundert blickt er in das Gesicht seiner Lehrerin. „Nun ich würde sagen du passt wie immer im Unterricht nicht auf. Ich dachte du wolltest dich ändern Lloyd.“ Seufzend geht Raine wieder nach vorne und macht mit dem Unterricht weiter. Jetzt versucht auch Lloyd wirklich im Unterricht aufzupassen. Und zu Verwunderung aller hat Lloyd sogar bei einer Frage die Hand gestreckt und die richtige Antwort gewusst. Raine ist so überglücklich gewesen. Sie hat die Hoffnung bei Lloyd schon fast aufgegeben gehabt. Die ganze Klasse hat sogar geklatscht. „Nun hört aber auf, ihr tut gerade so als wäre ich total dumm.“, sagt Lloyd leicht verärgert. „Dein Vater wäre sicher stolz auf dich.“, flüstert Colette ihn mit einem Lächeln zu. Da hat sie einen wunden Punkt getroffen. Wieder muss er an heute Morgen denken. Er hat sich zwar schon die ganze Zeit eingeredet dass es nicht sein kann, trotzdem kann er nicht aufhören daran zu denken. Lloyd senkt den Kopf. Colette sieht ihn verwundert an. Plötzlich bekommt sie Schuldgefühle. „Oh nein ich hab was Falsches gesagt, oder Lloyd? Es tut mir so leid.“ Traurig sieht sie ihn an. Der Angesprochene schüttelt den Kopf. Sagen tut er aber nichts da Raine mit dem Unterricht weiter macht und er nicht schon wieder als Störenfried da stehen möchte. Am Nachmittag beendet Raine schließlich den Unterricht. „Eins noch bevor ihr geht. Ab nächste Woche bekommt ihr einen neuen Lehrer. Wie ihr wisst hat Genis ein Stipendium für die Schule auf Palmacosta bekommen. Heute war sein letzter Schultag hier. Außerdem werde ich ihn nach Palmacosta begleiten. Bitte tut mir den Gefallen und blamiert mich nicht vor euren neuen Lehrer. So, das war alles was ich sagen wollte, ihr dürft jetzt gehen.“ Raine steht auf und Genis tut es ihr gleich. Doch dann kommen lautstarke Protestrufe. „Wieso wollt ihr gehen?“ „Professor sie sind die beste Lehrerin die wie je hatten.“ „Genau und keiner kann sie ersetzen.“ „Bei ihnen verstehe ich alles was sie uns beibringen.“ „Geht bitte nicht!“, sagten alle in Chor. Genis schaut gedrückt zu Boden. Auch Raine kann ihre Traurigkeit nicht verbergen. Doch dann schlägt Lloyd mit der Faust auf den Tisch. Alle sehen ihn erschrocken an. „Jetzt reicht es aber. Glaubt ihr wir können Genis und Professor Raine im Weg stehen wenn sie ihre Träume verwirklichen wollen?“ meint er. Wenn es um so was geht weiß Lloyd immer was er sagen muss. Meistes bewundert ihn Genis dafür. Wenn er auch im Unterricht so was könnte, hätte er nie Schwierigkeiten gehabt. Nach dieser Ansage sind alle verstummt. Lloyd geht jetzt nun nach vorne, zu Raine und Genis. Colette folgt ihm. „Es wäre nett wenn du früher was gesagt hättest. Dann hätten wir es jetzt etwas einfacher. Und ich hätte auch ein Geschenke für dich angefertigt.“ Er schaut Genis bedrückt an. „Komm schon Lloyd, mach es nicht schon schwere als es eh schon ist.“ Genis ist den Tränen nahe. „Ich wünsche euch viel Glück in Palmacosta. Lloyd und ich kommen euch auf jeden Fall besuchen. Es ist ja kein Abschied für immer. Und wir bleiben auch für immer Freunde.“ Colette wusste einfach wie man einen Abschied nicht mehr so schwer macht. „Das ist wahr. Wir werde natürlich euch hier in Iselia besuchen, ist doch selbstverständlich.“ sagt Raine und legt ihre Hände auf Genis Schultern. Dieser nickt nur. Dann verlassen sie gemeinsam das Schulgebäude. Lloyd und Colette folgen so schnell sie können. Am Haus von den Halbelfen halten sie. „Ihr reist morgen ab, oder?“ fragt Colette nach langem schweigen. „Ja, ziemlich früh wenn es möglich ist. Wir möchten nicht solange unterwegs sein.“, antwortet Raine. „Ach so. Na dann passt gut auf euch auf.“ Somit verabschieden sich die Freunde. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Es ist ziemlich ruhig auf der Tatakai- Schule. Alle sind mit den Vorbereitungen auf die Prüfungen beschäftigt. Ab und zu kann man aber auch Kampfgeschrei wahrnehmen. Dieser wieder rum kommt von Jo und Ann. Ann hat ihre Freundin gebeten ihr etwas zu helfen im Kampf mit einem Schwert umgehen zu können. Es könnte ja sein dass sie Mal mit einem Schwert kämpfen muss. „Denk an deine Verteidigung Ann, sonst wird das nichts.“ gibt Jo ihr den Tipp. Total konzentriert versucht Ann das alles im Kopf zu behalten. Etwas außer Atem steht sie da. Doch dann greift Jo wieder an. Ann versucht so gut wie möglich ihre Schläge zu parieren. Doch dann schlägt ihr Jo das Schwert aus der Hand und hält ihre Klinge an ihren Hals. „Ich würde mal sagen du würdest jetzt sterben.“ sagt sie während sie ihr Schwert wegsteckt. „Aber nur wenn ich mit einem Schwert kämpfe. Ja aber du hast Recht, ich muss wohl mehr üben.“ seufzt Ann. „Ich bin halt nicht so gut wie du.“ „Ach höre doch auf. Beim Bogenschießen bist du doch die Bessere. Also gleicht sich das aus.“ „Wenn du meinst.“ Dann fangen beide an zu lachen. Doch schlagartig hören sie auf damit. Beide greifen wieder zu den Waffen. Dann nicken sie sich gegenseitig zu. „Wollt ihr nicht rauskommen, Carlos, Walmar?“ fragt Jo gehässig. „Wer hätte gedacht dass ihr uns merken würdet?“ meint Carlos und kommt aus dem Busch raus. „Tja sieht aus als könne hier jemand nicht mit dem Schwert umgehen“, macht Walmar sich über Ann lustig. Wütend beißt sich Ann auf die Lippe. Doch dann prescht auch schon Jo an ihr vorbei auf Walmar zu. „Du Mistkerl. Was fällt dir ein dich über meine Freundin lustig zu machen.“ Schon liegen sich die beiden Kontrahenten in den Haaren. Beide haben ihre Waffen gezogen und kämpfen. ,Du wirst es schaffen, ich glaub an dich.’ Ann feuert innerlich ihre Freundin an. „Musst du dich schon von deiner Freundin beschützen lassen. Oh wie niedlich.“ lacht Carlos. „Jetzt reicht es.“ In Ann kocht so richtig die Wut. Normalerweise gehört sie zur ruhigen Natur, doch wenn es Situationen wie diese gibt dann kann sie sich einfach nicht mehr beherrschen. Sie greift zu ihren Dolch und zeigt damit auf ihn. „Hey wenn du ebenfalls einen Kampf willst brauchst du es nur zu sagen.“ Das lässt sich Carlos nicht zweimal sagen. Schon nimmt er seinen Bogen und zielt damit auf Ann. Diese schaut ihn böse an. ,Er wird an mir vorbei schießen, dass weiß ich. Auch wenn er ein Kotzbrocken ist, soweit geht er nicht.’ denkt sich Ann. Sie bleibt weiterhin ruhig stehen und wartet ab. Doch dann werden alle durch ein lautes „Ann wo bist du?“ erschreckt. Jo kann gerade noch so einem Schlag von Walmar ausweichen. Sie sieht nur wie einzelne Strähnen vor ihrem Gesicht runterfallen. ,Das hätte auch schief gehen können.’ Sie atmet erleichtert auf. Doch auch Carlos hat sich erschreckt und dabei hat er dann den Pfeil geschossen. Das Geschoss geht genau auf Ann zu. Sie kann aber nur noch ausweichen, da sie denn Pfeil, ebenfalls durch den Schreck, zu spät bemerkt. Dabei streift der Pfeil sie an der rechten Schulter und steckt dann im Baum hinter ihr. „Ann da bist du ja. Ich such dich schon überall.“ Lucy kommt lachend auf sie zu gerannt. Sie hat nicht mitbekommen was gerade passiert ist. Walmar und Carlos verschwinden wie sie gekommen waren. „Seit ihr schon wieder am trainieren?“ Lucy setzt einen Schmollmund auf. „Du hast Mama versprochen heute mit mir zu spielen.“ „Oh entschuldige Lucy. Weißt du wir haben bald Prüfungen, da muss ich doch fit sein oder nicht?“ sagt Ann während sie ein Lutscher zückt. Freudig nimmt Lucy den Lutscher entgegen und sagt kein Wort dazu. Als große Schwester weiß Ann wie schnell sie ihre kleine Schwester zufrieden stellen kann. Lächelnd beobachtet sie Lucy. Dann gesellt sich auch Jo zu den beiden. „Irgendwann erwische ich ihn, dass ist so sicher wie die Sonne, die jeden Morgen aufgeht.“ Man merkt dass Jo darauf jetzt nicht gut zu sprechen ist. Ann steht auf und geht zum Baum. Sie zieht den Pfeil raus und verstaut ihn zu den anderen. „Lassen wir es für heute gut sein mit dem Training. Machen wir morgen weiter.“ „Na gut. Mit meiner Wut wäre es jetzt auch nicht so gut zu trainieren, da bin ich immer so unkontrolliert.“ Das Ende des Satzes hat sie nur noch gemurmelt. Doch Ann hat es verstanden, sagt aber nichts dazu. Dann geht sie wieder zu Lucy. „Na dann komm, gehen wir. Auf was hast du Lust meine Kleine?“ „Ähm…“ denkt Lucy nach und will nach Anns Hand greifen. Doch daran sieht sie Blut. „Du blutest Ann.“ „Was?“ Sie schaut sich die Hand an. Die Blutspur verläuft den ganzen Arm hoch bis zu der Stelle wo der Pfeile sie getroffen hat. „Tut es denn nicht weh?“ „Nein überhaupt nicht. Deswegen wundere ich mich auch so.“ Sie merkt das Wunde nicht all zu tief ist. Jo reicht ihr ein Taschentuch. „Komm gehen wir aufs Zimmer. Dort kümmere ich mich darum.“ Nun geht die kleine Gruppe auf das Zimmer. Kaum das sie dort sind, entdeckt Lucy Puky und spielt gleich darauf mit ihm. Ann zieht sich ihren Umhang aus und begutachtet den Riss. Während dessen sucht Jo nach ihrer Heilsalbe und Verbandszeug. „Sag mal Lucy was hast du eigentlich vor gehabt?“ fragt Ann und flickt ihren Umhang. „Ich dachte dass wir an den Strand gehen könnten. Ich habe so große Lust zu schwimmen.“ antwortet die Kleine ohne das Spielen mit Puky zu beenden. „Hast du Mom schon gefragt?“ „Nein noch nicht. Es ist mir erst eingefallen als ich dich gefunden habe.“ „Na ja, wenn Jo und ich dabei sind dürfte sie kein Problem haben. Also los hol deine Sachen.“ sagt ihr Ann mit einem Lächeln. Mit einem strahlenden Gesicht flitzt Lucy los. Puky plustert aufgebracht die Backen auf. Jetzt hat er niemanden zum spielen. Er hüpft zum Fenster und schaut raus. Ann hat ihr Eichhörnchen beobachtet und muss lachen. Typisch, wenn Puky was nicht passt benimmt er sich wie ein kleines Kind. „Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?“ fragt Jo die inzwischen alles gefunden hat und nun zur ihrer Freundin geht. „Ach es ist nur Puky. Ich kenn ihn nun schon so lange, kenne seine Eigenarten und Vorlieben und trotzdem muss ich immer wieder über ihn lachen.“ „Bei Chichi ist es eher so dass er mich immer wieder überrascht. Ich frag mich wo er das immer hernimmt.“ Jo versorgt nun Anns Wunde. Beim Auftragen der Salbe brannte es etwas, aber sie beißt sich die Zähne zusammen. „Ich habe gehört dass das Tier und der Besitzer sich über die Jahre immer mehr ähneln.“ nimmt Ann das Thema wieder auf. „Was soll das heißen? Soll das eine Anspielung sein?“ „Aber nicht doch. Ich sage nur das was ich gehört habe.“ sagt sie erst ernst, muss aber dann lachen. Auch Jo kann es sich nicht verkneifen. „So ich bin jetzt fertig. Was mich nur wundert ist dass die Wunde nicht sehr tief ist aber trotzdem nicht aufhört zu bluten.“ „Er hat halt eine Ader getroffen.“ Ann zuckt mit den Schultern. „Das wird schon wieder.“ „Macht es dich nicht wütend? Also ich habe eine Stinkwut.“ regt sich nun Jo auf. „Und was bringt dir das jetzt?“ Sie sieht ihre Freundin in die Augen. Doch Jo kann nicht darauf antworten. Es liegt nun mal in ihrer Natur, sie kann es nicht ändern. Dann stürmt ein kleines Mädchen mit einer großen Tasche ins Zimmer. „Ich bin fertig. Meinetwegen können wir gehen.“ So machen sich die drei mit den zwei Tieren auf den Weg zum Strand. Sie verbringen dort einen schönen Nachmittag. Auch für Jo und Ann ist er sehr erholsam gewesen. Sie vergessen sogar für ein paar Stunden die Prüfungen. Gegen Abend machen sie sich wieder auf den Weg zurück zur Schule. Ann muss eine ganz erschöpfte und müde Lucy Huckepack nehmen. Sie bringt nur noch Lucy ins Bett und geht dann in ihr Zimmer. Dort angekommen findet sie eine lesende Jo. Kaum dass sie zurück sind hat sich schon Jo ans Fenster verfrachtet und sich ein Buch geschnappt. Aber trotzdem muss Ann lächeln. Erleichtert legt sie sich ins Bett. Langsam spürt sie die Schmerzen von der Verletzung. Doch sie lässt es sich nicht anmerken. Carlos macht sie auch keine Vorwürfe. Wahrscheinlich wäre es ihr auch passiert. Langsam schließt sie die Augen. Dann hört sie plötzlich Flötenklänge. Jo hat ihre Ocarina ausgepackt und spielt nun auf ihr. Leise summt Ann dazu, doch nach einiger Zeit ist sie eingeschlafen. Das merkt auch Jo aber sie hört nicht auf zu spielen. Sie kann es jetzt einfach nicht. Am nächsten Morgen wacht Ann auf. Sie sieht dass ihre Freundin mal wieder am Fenster eingeschlafen ist. Seufzend geht sie ins Bad und wäscht sich. Doch dann hört sie ein Poltern und daraufhin Geschrei. Sofort rennt sie raus. „Was ist den…“ fängt sie an. Aber sie muss sich nur umsehen und sieht das größte Chaos und mitten drin ihre Freundin. Diese schäumt förmlich vor Wut. „Wo sind bloß diese Viecher? Wenn ich die erwische…“ ,Ich liebe es wenn der Morgen schon mit aufräumen anfängt.’ denkt sich Ann, verdreht dabei die Augen und macht sich daran aufzuräumen. Selbst nach dem Unterricht hat Jo immer noch eine Riesenwut auf die zwei Tierchen. Aber diese lassen sich den ganzen Tag nicht blicken. Ann und Jo sitzen in ihrem Zimmer und büffeln für die Prüfungen die demnächst anfangen. Überall liegen auf den Boden ihre Unterlagen und dazwischen sieht man noch zwei Tassen und eine Kanne mit Tee sowie einige Heilsteine und Heilkräuter. „Ann, welcher Stein ist gegen Alpträume?“ fragt Jo. „Welchen hättest du gerne?“ fragt Ann lächelnd zurück. „Sag mir irgendwelche. Nimm halt drei wenn es so viele sind.“ „Also gut. Da hätten wir den Amethyst, Heliotrop und Rubin. Und gegen immer wiederkehrende Alpträume hilft der Chrysopras.“ „So genau wollte ich das jetzt nicht, aber danke.“ Ann zuckt bloß mit den Schultern und will sich Tee nachgießen. „Jo, hast du die Kanne schon wieder leer gemacht. Du weißt was wir verabredet hatten. Wer sie leer trinkt macht neuen.“ „Ach Mist und ich dachte ich komm drum rum.“ Ann seufzt. Ihre Freundin liebt zwar Tee über alles, aber ist meist zu faul neuen zu machen. Dann gibt sie immer nach und macht ihn selber. So wie auch dieses Mal. Der Wasserkocher steht neben dem Fenster. Ann holt nur Wasser und schaltet ihn ein. Während sie wartet bis das Wasser gekocht hat, schaut sie aus dem Fenster. Sie kann sehen wie einige noch trainieren um für die Prüfungen fit zu sein. Der Wasserkocher pfeift und das war das Zeichen für Ann. Sie gießt das heiße Wasser in die Kanne. Dabei wirft sie noch mal einen Blick nach draußen. Doch was sieht kann sie einfach nicht glauben. Da ist ein Mann mit einem dunklen Umhang und langen, blauen Haaren, die zusammen gebunden sind. Anns Augen werden immer größer. Dabei vergisst sie völlig dass sie eigentlich heißes Wasser in die Kanne gießt. Und dann geschieht das Mistgeschick. Die Kanne läuft über und das Wasser leert sich über die Finger. Reflexartig zieht sie die Hand ein. Dabei fliegt auch die Kanne um und zerbricht am Boden. „Nicht doch. So ein verdammter Mist. Au.“ „Ann was treibst du denn da?“ Jo sieht hoch, sieht das Mistgeschick und wie Ann die Hand hebt. „Ach weißt du ich hatte einfach Mal Lust mir die Hand zu verbrühen. Es tut auch gar nicht weh. Willst du es auch nicht Mal probieren?“ antwortet Ann im leicht sarkastischen Ton. Doch dann fällt ihr ein warum sie so abgelenkt war. Schnell wirft sie einen Blick aus dem Fenster. Aber der Unbekannte steht da noch immer und schaut sich um. Doch dann sieht er hoch. Ann bekommt plötzlich starkes Herzklopfen. Was ist das nur für ein Gefühl dass sie hat? Für sie ist er ein Fremder, dennoch kommt sie ihn so bekannt vor. Sie spürt wie jemand ihre Hand nimmt und zuckt zusammen. „Sag mal, was ist den mit dir los?“ fragt ihre Freundin verwundert. „I-ich hab mir die Hand verbrüht, vielleicht.“ gibt Ann ihr als Antwort. Doch das ist nicht alles und das weiß Jo. „Hast du denn keinen Stein der dir Glück bringt? Dir passiert in letzter Zeit häufig so was. Gestern war es Carlos, heute ist es heißes Wasser. Was wir es morgen sein? Desians?“ „Ach hör doch auf, red nicht so einen Unsinn. Und diesen Stein brauch und will ich nicht.“ gibt ihre Ann verärgert zurück. „Ganz ruhig. Also du bist in letzter Zeit wirklich merkwürdig. Das liegt ganz sicher nicht an den Prüfungen. Da bist du immer ganz ruhig. Was ist los?“ Jo ist etwas besorgt. Doch Ann schaut nur wieder aus dem Fenster. Jetzt ist der Fremde nicht mehr da. Sie würde nur zu gerne wissen wer er ist. Da Jo nichts von ihrer Freundin hört zieht sie diese zum Wasserhahn und dreht ihn auf. Sie hält die Hand unter dem fließenden, kalten Wasser. Im ersten Moment tut es weh, doch dann fühlt es sich immer besser an. Während Ann noch ihre Hand unter dem Wasserhahn hält, sucht Jo nach einer Kühlsalbe und Verband. Doch der Fremde geht Ann nicht aus dem Kopf. Wer ist dieser Typ bloß? Jo schließt den Hahn wieder und trägt die Salbe auf, so dick wie es nur geht. „Wenn du so weiter machst haben wir bald nichts mehr.“ meint Jo während sie die Hand verbindet. „Tja wenn du nicht so mit der Menge übertreiben würdest, würden wir auch viel länger etwas haben.“ kontert Ann. Jo ist nun fertig. Ann mustert den Verband. „Mit dem Ding hier kann ich doch gar nicht gescheit Bogen schießen. Das behindert mich voll.“ „Dann hättest du besser aufpassen sollen. Jetzt sag mir endlich was dich so abgelenkt hat. Sonst bist du immer vorsichtig wenn du Tee kochst.“ Ann zögert. Was ist nur los mit ihr? Sonst kann sie ihrer Freundin alles erzählen. Doch warum will sie dass ihrer Freundin nicht sagen? Nach einigen hin und her erzählt sie schließlich was gerade passiert ist. Jo hört ihr aufmerksam zu. „Und du sagst, er kommt dir bekannt vor?“ fragt Jo nachdem Ann beendet hat. Diese nickt. Puky hat sich auf Anns Schoß bequem gemacht. Nun streichelt sie ihn. „Ich bin mir ziemlich sicher dass ich ihn noch nie gesehen habe, aber dieses Gefühl ist da.“ Doch dann fällt ihr was ein. „Warte… Ich hab ihn doch schon mal gesehen. Na gut, ihn gesehen nicht direkt. Aber ich kann mich schwach an einen Traum erinnern wo er vorkam.“ Nachdenklich hat sie sich nach hinten auf das Bett geworfen und schaut die Decke an. „Träume können vergessene Erinnerungen wieder hervor holen. Vielleicht hast du ihn ja schon mal gesehen, weißt es aber nicht mehr. Einfach vergessen.“ Meint Jo und sieht ihre Freundin an. Doch Ann sagt nichts mehr. Vielleicht hat Jo ja Recht. Im Grunde weiß sie nichts über ihre Vergangenheit. Gerade hat sie für einige Minuten die Augen geschlossen, als die Tür aufgerissen wird. Ann weiß nur zu gut wer dass sein kann. Deswegen macht sie sich jetzt nicht die Mühe sich aufzurichten. Außerdem weiß sie dass sie noch Besuch bekommen. Sie musste heute wieder ihrer Mutter versprechen auf Lucy aufzupassen. Nun ist sie da. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Der neue Lehrer hat sich eindeutig als Flasche gezeigt. Jetzt ist es nicht nur Lloyd der gelangweilt seinen Kopf mit der Hand stützt. Nein, jetzt ist es schon die halbe Klasse. Eine Woche ist vergangen seit Raine und Genis sich auf den Weg nach Palmacosta aufmachten. Schon jetzt vermisst Lloyd seinen kleinen Freund sehr. Daran sieht man wie arg er doch an ihn hängt. Warum nur haben alle das Bedürfnis sich von ihm zu entfernen. Bei Kratos ist es nicht anders gewesen. Die Einzige die noch da bleibt ist Colette. Sie würde aber Lloyd auch nie alleine lassen. Es klingelt zum Unterrichtsende und die Schüler schlürfen nur so raus. Man merkt wie viele doch über den neuen Lehrer enttäuscht sind. Raine hat wenigstens etwas Witz mit rein gebracht und auch die ständigen Szenen zwischen ihr und Lloyd vermissen viele. Doch damit müssen sie leben. Lloyd steht vor dem Schulgebäude und streckt sich. Auch entfährt ihm ein Seufzer. Colette steht nun hinter ihm. Sie will Lloyd irgendwie oder mit irgendwas trösten, doch ihr fällt nichts ein. Bedrückt schaut sie zu Boden. Dann dreht sich Lloyd um. „Hey Colette, was schaust du so bedrückt?“ „Ich… nun ja…“ fängt sie an. Doch dann wird sie unterbrochen. „Liebe Dorfbewohner!!! Heute ist die allerletzte Chance den Zirkus zu besuchen! Wer noch nicht die Gelegenheit hatte sollte sich beeilen!! Den morgen werden die Zelte abgebaut und es wird weiter gezogen. Also nutzt die letzte Gelegenheit und schaut herein!!“ Ein Clown geht an den beiden vorbei und brüllt diese Auskunft über das ganze Dorf mehrmals. Die Beiden schauen ihn hinterher. „Wie wäre es Lloyd? Ein letztes Mal. Wer weiß wann mal wieder ein Zirkus hier auftaucht.“ meint Colette und sieht ihn an. „Wenn du es so gerne möchtest…Na gut, gehen wir zu der letzten Vorstellung. Aber vorher geh ich Heim. Ich hol dich dann ab.“ Mit einem Winker verlässt Lloyd dann das Dorf. Den Zirkus hat Lloyd vollkommen vergessen. Keine Wunder bei den Dingen die in letzter Zeit passiert sind. Er schlendert ziemlich lustlos durch den Wald. Doch dann hört er ein knacken. Er greift zu seinen Waffen. Auch wenn wieder Frieden herrscht, Lloyd muss einfach seine Waffen dabei haben. Er schaut in die Richtung aus der das Geräusch kommt. Dann springt ein ganz munterer großer Protozoen aus dem Gebüsch. Dieser überrennt sein Herrchen und wedelt mit dem Schwanz vor Freude. „Mensch Noishe, das du es immer übertreiben musst.“ Lloyd schubst Noishe von ihm runter und steht auf. „Also irgendwie bis du zu aufgedreht in letzter Zeit. Was ist nur los mit dir?“ Wenn Lloyd nur wüsste. Doch dann nimmt Noishe reiß aus. Lloyd wundert sich. Normal haut Noishe nur ab wenn irgendwelche Monster in der Nähe sind. Dies kann aber nicht sein, da durch die Welterneuerung alle Monster verschwunden sind. Schon wieder hört er ein knacken und wieder sind seine Hände an den Waffen. Doch diesmal zieht er sie gleich. Ganz langsam dreht er sich zum Knacken hin. Er sieht dass sich was im Gebüsch bewegt. Er geht mit vorsichtigen Schritten darauf zu. Plötzlich springt ein katzenähnliches Wesen aus dem Gebüsch und greift Lloyd an. Den Angriff kann er gerade noch so abblocken. Nach einiger Zeit des Kampfes hat er das Viech endlich besiegt. Er steht nur da und sieht das erledigtet Monster an. „Wieso… wieso taucht hier ein Monster auf?“ fragt sich Lloyd. „Es dürften keine mehr da sein nach der Welterneuerung.“ Den ganzen Weg nach Hause macht er sich Gedanken. Auch tauchten keine weiteren Monster auf. Schließlich kommt er Zuhause an. Er grüßt seine Mutter und geht ins Haus. Doch er findet es leer vor. Lloyd hat irgendwie kein gutes Gefühl dabei. Er sucht im ganzen Haus nach Dirk kann ihn aber nicht finden. Er macht sich schon richtig Sorgen um ihn. Gerade will wieder raus gehen und nach dem Zwerg suchen, als die zwei sich an der Haustür über den Haufen rennen. „Paps, wo warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht?“ Lloyd steht auf und hilft dann auch Dirk beim aufstehen. Dieser sieht seinen Ziehsohn verwundert an. „Wieso den? Ich hab dirrr doch heute morrrgen gesagt dass ich außerhalb was zu errrledigen hab. Hast du wiederrr einmal nicht zugehörrrt.“ Jetzt wo es Dirk gesagt hat, fällt es auch Lloyd wieder ein. „Hast du vielleicht irgendwelche Monster getroffen?“ Jetzt macht sich Dirk Sorgen. „Sag mal Lloyd was ist nurrr heute mit dirrr los? Du weißt dass es keine Monster mehr gibt.“ Darauf hin erzählt Lloyd ihn über das was er heute erlebt hat. Als er dann geendet hat, kann Dirk einfach nicht fassen was er gerade gehört hat. „Das ist nicht gut. Kann es sein dass sich was Böses anbahnt?“ Doch Lloyd kann keine Antwort darauf geben. Dieser Gedanke schweift ihn auch schon durch den Kopf. Doch was kann er tun? Er will unbedingt mehr darüber erfahren. Aber erst muss er mit Colette zu der letzten Vorstellung, er hat es ihr ja versprochen. Erstmal wird was gegessen und dann noch etwas aufgeräumt. Nach ungefähr einer Stunde macht sich schließlich Lloyd wieder auf den Weg zurück ins Dorf. Erster Halt ist bei Colette Zuhause. Er klopft an der Tür und wartet. Dann hört er ein Poltern im Haus. Er braucht nicht lange nachzudenken um zu wissen wer das gerade gewesen ist. Ein Seufzer kommt ihn über die Lippen. Das ist so typisch für sie. Die Tür öffnet sich und Colette steht dann vor ihm. Lloyd kann einen kurzem Blick nach drinnen erhaschen. Dort sieht er einen umgeworfenen Tisch sowie Scherben von Porzellan und Gläser. „Kannst du noch kurz warten Lloyd. Ich muss noch eine Kleinigkeit aufräumen.“ sagt sie. „Ich kann dir doch helfen, dann geht es schneller.“ Zusammen räumen sie das Schlamassel auf. Nachdem sie geendet haben, machen sie sich auf den Weg. „Ähm dieser Zopf steht dir wirklich gut, Colette.“ gibt Lloyd ihr ein Kompliment. „Oh danke. Großmutter meinte, ich solle mir einen machen. Freut mich wenn es dir gefällt.“ lächelt Colette. Dabei wird Lloyd etwas rot. Schließlich kommen sie am Zirkus an. Die beiden Freunde genießen die Show. Es wurden sogar neue Programme hinzugefügt. Colette und Lloyd haben eine Menge Spaß. Aber auch der schönste Abend geht vorbei und so machen sie die zwei wieder auf den Weg nach Hause. „Das war toll. Das hätte Genis sicher auch gefallen.“ meint Lloyd mit verschränkten Armen hinter dem Kopf. „Bestimmt. Wenn wir ihn besuchen gehen, erzählen wir ihn einfach davon.“ „Gute Idee.“ Nun stehen sie vor Colettes Haus. „Also bis morgen dann Lloyd. Komm gut heim.“ Nach diesen Worten verschwindet sie ins Haus. Er sieht ihr noch nach und macht sich dann auch auf den Weg nach Hause. Seit dem Vorfall von heute Nachmittag ist er jetzt besonders vorsichtig im Wald. Und das ist keine so schlechte Idee gewesen. Kaum das er den Wald betreten hat, stürmen schon einige auf ihn los. Gut das er trotz den Frieden immer noch trainiert hat. Innerhalb weniger Minuten ist das Monster besiegt und er geht weiter. Doch dann hört er wie ihn was vor die Füße geworfen wird. Erst denkt er, er hat aus versehen ein Stein gekickt. Aber als sich darauf hin eine Rauchwolke bildet, wurde er eines besseren Belehrt. Lloyd muss kräftig husten und sehen kann er auch nichts mehr. Das einzige was er kann, ist hören. Also spitzt er aufmerksam seine Ohren. Er kann Fußtritt wahrnehmen und diese kommen genau auf ihn zu. Seine Waffen hat er immer noch in der Hand. Plötzlich spürt Lloyd einen Schmerz in seiner linken Schulter. Er sieht hin und merkt dass ein Pfeil darin steckt. Dann spürt er wie jemand hinter ihm steht. Sofort dreht er sich um und greift an. Aber der Unbekannte kann den Angriff abblocken. Durch den vielen Rauch kann Lloyd nur sehr schwer erkennen wer sein gegenüber ist. Dieser ist aber auch noch so verhüllt, dass er nicht zu erkennen ist. Dann kommt es zum Kampf. Lloyd hat einige Schwierigkeiten, da ihn seiner Schulter der Pfeil steckt und er immer mehr Schmerzen spürt. Hauptsächlich kämpft er mit der rechten Hand. Er ist so sehr mit seinem Angreifer beschäftigt, dass er nicht merkt wie jemand von hinten auf ihn zugeht. Erst als er ganz nah an Lloyd ist, spürt dieser wie jemand hinter ihm atmet. Er will sich umdrehen aber der Gegenüber lässt ihn nicht dazu kommen. Aber dann ist ein Aufschrei zu hören und der Hintermann sinkt zu Boden. Da der Rauch immer noch in der Luft hängt kann keiner sehen was jetzt genau passiert ist. Aber das sein Kumpel auf den Boden liegt, behagt dem Unbekannten gar nicht. Also zieht er sich zurück. Lloyd sieht ihn noch hinterher, aber dann dreht er sich um, um, zu wissen was gerade passiert ist. Er sieht eine Person die ebenfalls verhüllt ist. Der Rauch verflüchtigt sich auch langsam und Lloyd kann die Umrisse einer weiteren Person sehen. Er greift wieder zu seinen Schwertern und wartet etwas bis sich der Rauch ganz verzogen hat. Immer deutlicher erkennt er die Person. Und mit jedem Mal wo er die Person deutlicher sieht desto mehr hellt sich sein Gesicht auf. Da steht er, sein wuschliges rotbraunes Haar, sein dunkler Umhang und sein Schwert in der Hand. Beide schauen sich nur stumm an. Doch dann kommt Lloyd zu Wort. „Va… Kratos? Was machst du den hier?“ „Ich würde sagen auf dich aufpassen. Warte ich zieh dir den Pfeil raus.“ Kratos geht zu ihm und bricht den Pfeil erstmal in zwei. Dann zieht er schnell aber vorsichtig den Pfeil raus. Lloyd spürt starke Schmerzen. Doch dann wurden die Schmerzen weniger. Der Seraph hat nämlich seine Heilmagie eingesetzt. „Ich hab nur die Wunde verschlossen, aber heilen muss sie von selbst oder du geht’s zu Raine. Sie hat ja das Horn des Einhorns.“ Darauf antwortet Lloyd nichts. Doch dann sieht er wieder diese Person am Boden. Langsam nähert er sie sich. Er enthüllt das Gesicht des Angreifers. Doch die Person ist ihm total unbekannt. Dann spürt er eine Hand auf seiner Schulter. „Komm Lloyd es ist schon spät. Ich bring dich nach Hause.“ Meint Kratos. Etwas Gutes hat ja die Sache. Sein Vater ist jetzt bei ihm. Lloyd muss bei den Gedanken lächeln. Nach einer Weile kommen sie schließlich bei Lloyd Zuhause an. Dort begrüßt sie ein Schwanz wedelnder Noishe. Kratos krault seinem alten Gefährten hinter dem Ohr und bringt dann seinen Sohn ins Haus. „Lloyd, du bist ziemlich spät. Ging die Vorrrstellung so lange?“ fragt Dirk wobei er nicht von seiner Arbeit aufsieht. „Ich wurde aufgehalten und ich habe noch jemanden unterwegs getroffen. Ich hab ihn gleich mitgebracht.“ meint Lloyd. Dirk dreht sich um und sieht dann Kratos. „Du sollst die Dinge nicht immer so verdrehen, Lloyd.“ sagt Kratos nur. „Ach komm schon, sei kein Spießer. Wir wäre es, bleib doch hier.“ Der Jüngere sieht ihn fragend an. Dirk beobachtet die beiden genau und sieht auch dass Lloyd nun etwas fröhlicher ist als vor einigen Tagen. Dann sieht er aber das Loch in Lloyds Jacke. „Was ist passierrrt? Waren es Monsterrr?“ Er steht auf und geht zu ihm. Kratos und Lloyd beenden ihre Unterhaltung und erzählen Dirk was heute Abend passiert ist. Als dann Lloyd im Bett ist, bleiben noch die zwei Älteren zusammen und Kratos erfährt auch wo Raine und Genis sind. Auch fragt ihn Dirk, ob er jetzt wirklich bleiben will oder weiterzieht. „Nein ich muss weiter und zwar gleich morgen. Ich weiß das es Lloyd nicht gefallen wird, aber ich hab was wichtiges zu erledigen. Deswegen bin ich ja auch hier und nicht auf Derris Kharlan.“ Kratos schaut ihn die Tasse Kaffee die Dirk ihn gegeben hat. „Ich verrrstehe. Nun, Lloyd lässt es sich zwarrr nicht anmerrrken, aberr man sieht doch dass errr sie sehrrr verrrmisst hat. Auch konnte man vorrrhin das strrrahlende Gesicht von ihm sehen. Es wirrrd ihn sehrrr schmerrrzen wenn sie gehen.“ „Ja, ich weiß, aber ich habe keine andere Möglichkeit. Und wenn er mit mir mitkommen will, kann ich das nicht dulden. Ich weiß dann nicht ob ich gut auf ihn acht geben kann.“ Der Seraph trinkt den Kaffee aus und steht auf. „Sie wollen jetzt schon gehen?“ fragt Dirk überrascht. „Ich will nur zu Anna.“ Mit diesen Worten verlässt Kratos das Haus. Direkt daneben ist Annas Grab. Verwundert bleibt er vor dem Grab stehen. Da liegt tatsächlich sein Schwert was er Lloyd geschenkt hatte. Da liegt es, gut gepflegt und strahlend. Wie oft wohl Lloyd dieses Schwert poliert hat? Kratos muss bei den Gedanken schmunzeln. Er muss wohl ziemlich oft an ihn gedacht haben. Doch er muss weiter. Er will den Zirkus im Auge behalten. Zu hundert Prozent ist er sich sicher dass sie es waren die Lloyd angegriffen haben. Doch was wollen sie von ihm? Und ist die Auserwählte auch in Gefahr? Fragen über Fragen auf die Kratos noch keine Antwort hat. „Unser Sohn wird ziemlich schnell groß, nicht wahr Anna?“ Er fährt mit seinen Fingern über ihr Grab. Dann hört ein leises Winseln. Er dreht sich um. „Ach Noishe, sag mir, bin ich so ein schlechter Vater? Nicht mal jetzt kann ich für meinen Sohn da sein.“ Der Protozoen stupst ihn ganz leicht an seiner Hand. Lächelnd streichelt der Gestupste ihn am Kopf. „Danke dass du mich trösten willst, aber es ist nun mal wahr.“ Er sieht wie Dirk gerade das Licht ausmacht. Kratos bleibt aber noch eine Weile mit Noishe am Grab. Kurz vor Tageseinbruch geht Kratos noch einmal zu Lloyd. Dieser liegt im Bett, Arme und Beine in alle Himmelsrichtungen gestreckt. Ja das ist typisch Lloyd. Er muss lächeln. Dann fährt er seinen Sohn durch das Haar. Irgendwie hat er schon Schuldgefühle ihn jetzt wieder alleine zu lassen. Kratos öffnet seine Hand. Er schließt kurz die Augen. Langsam erscheint eine Engelsfeder auf der Handfläche und er liegt sie neben Lloyds Kopfkissen. „Sie soll dir Glück bringen. Pass gut auf dich auf… mein Sohn.“ murmelt er und geht wieder zum Balkon. Kratos spreizt seine Flügel aus. Einen letzten Blick nach hinten und dann fliegt er los. Lloyd dreht sich auf die Seite wo die Feder liegt. Von alldem hat er nichts mitgekriegt. **** Bis jetzt mein Lieblingskapitel. Ich wusste nicht dass ich so was niedliches schreiben kann. *verlegen lacht* Naja viel Spaß mit diesem Kapitel und auch der Geschichte. Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Nun steht nur noch eine Prüfung an, und zwar die Praktische. Die Schriftliche ist den ganzen Morgen übergegangen. Nach nur einer Stunde Pause geht es nun weiter. Erst werden die Schüler getestet, die sich hauptsächlich mit der Magie befasst haben. Einige von denen sind so nervös, dass sie die falschen Zauber einsetzen oder fast einen Prüfer treffen. Jo und Ann haben sich etwas Abseits gesetzt. Nun sitzen sie auf einem Baum. Jo sitzt aufrecht da und schaut zu, wie sich doch einige wirklich zum Affen machen. Ann hat sich auf einen dicken Ast hingelegt und liest in einem Buch. Die anderen Schüler die jetzt nicht dran sind, üben noch mal so gut wie es geht. „Glauben dir wirklich das es noch was bringt?“ fragt Jo. „Ach lass sie doch. Wenn sie nichts Besseres zu tun haben.“ meint Ann ohne von ihrem Buch aufzusehen. „Du bist schon fast wie deine Mutter.“ lacht Jo. Ann zuckt nur mit den Schultern. Nach ungefähr eineinhalb Stunden kommen die Schwertkämpfer dran. Jo lässt sich von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Dabei sieht ihr Ann zu. Wie immer zeigt Jo was sie drauf hat. Doch dann kommt es zu den Zweikämpfen. Und Jos Gegner ist kein anderer als ihr größter Rivale Walmar. Obwohl es heißt, man solle nur ganz sanft an die Sache ran gehen, muss Jo sich richtig beherrschen um ihn nicht den Kopf abzutrennen. Aber dasselbe gilt auch für Walmar. Nach einer halben Stunde ist es auch für Jo vorbei. Trotzdem hat sie eine richtige Wut ihn sich. Sie hätte so gerne mehr gezeigt was sie so alles drauf hat. Doch sie musste sich zurück halten. „Das hast du gut gemacht Jo.“ versucht ihre Freundin sie aufzumuntern. „Ach hör doch auf. Man bin ich froh wenn ich nicht mehr seine hässliche Visage sehen muss.“ seufzt sie. Ann springt vom Baum und schnappt sich ihren Bogen. „Nun dann bin ich wohl jetzt dran.“ Von Aufregung keine Spur. Nun begibt sie sich zu den Zielscheiben. Wie Jo nicht anderes von ihr erwartet trifft sie voll ins Schwarze. Auch bei den Pfeilen die mit Zauber kombiniert werden zeigt sie keinerlei Schwierigkeiten. Dann hat auch Ann es endlich geschafft. Sie haben die Prüfungen nun hinter sich. Erleichtert gehen die Zwei auf ihr Zimmer. Leicht erschöpft lässt sich Ann auf ihr Bett fallen. „Gut dass wir solche Prüfungen nur einmal machen müssen.“ Puky springt gerade durch das Fenster ins Zimmer und rennt gleich zu seinem Frauchen. „Wieso? So schlimm waren sie doch gar nicht.“ meint Jo während Chichi auf sie zu rennt. Sie nimmt ihn auf den Arm und streichelt ihn. „Ach wirklich nicht? Ich dachte du musstest dich bei den Schwertkampf beherrschen, damit keine Köpfe rollen.“ sagt Ann bloß und schaut zur Decke. „Fang nicht wieder damit an, da dreht sich mir ja der Magen um.“ Ann muss lachen. Ja, dass ist typisch Jo. Erst ist Jo verwundert, doch dann stimmt sie in das Lachen mit ein. Nach einer Weile tun ihnen schon die Bäuche weh. Ja, dass tut so richtig gut. Es entspannt so sehr. „Wann glaubst du geht es nun los?“ „Eine sehr gute Frage. Ich hoffe doch ziemlich früh. Hey Chichi, hör auf an meinen Haaren zu ziehen.“ beschwert sich Jo bei ihrem Affen. Dieser nimmt nun reiß aus. Normalerweise würde Puky ihm folgen, aber er ist auf Anns Bauch eingeschlafen. Sie streichelt ihn sanft über sein Köpfchen. Wenn er doch immer so brav wäre. „Ich kann es kaum noch erwarten. Abenteuer, neue Städte und Landschaften. Seit der Welterneuerung bin ich nicht einmal auf Reisen gewesen.“ fällt Ann gerade ein. „Es ist ja nur ein Jahr her, seit die neue Welt existiert.“ meint Jo so nebensächlich. Dann schweigen beide. Sie wollen jetzt einfach nur die Ruhe genießen und sich erholen. Nach einer Weile packt Jo ihre Ocarina aus und spielt auf ihr. Ann schließt die Augen und lauscht den Klängen. Am Abend des nächsten Tages sind nun auch Ann und Jo nervös. Gleich beginnt nämlich die Zeremonie wo dann auch die Aufträge vergeben werden. Sie können es kaum erwarten zu erfahren was es nun weiter gehen soll. Ann hat Schwierigkeiten ihr Umhang für spezielle Anlässe richtig anzulegen. Bei Jo ist es ja nichts Neues. Nach einer Ewigkeit sind die zwei endlich fertig und machen sich auf den Weg zur der Festhalle. Dort treffen sie auch auf Anns Mutter und Lucy. Diese stehen aber etwas außerhalb. Sie winken den Mädchen zu und drücken für sie die Daumen. Ann winkt zurück und Jo geht ein Stück weiter um noch einen guten Platz zu ergattern. Als dann alle endlich sitzen, geht auch schon der Direktor auf die Bühne, mit einigen Prüfer und Papierrollen im Schlepptau. In Handumdrehen wird es Mucksmäuschen still. Dann beginnt er auch schon mit seiner Rede. Diese dauert eine halbe Stunde bis er endlich zu dem eigentlichen Grund dieser Veranstaltung kommt. Nach und nach ruft er die Schüler die die Prüfung mit einigen Schwierigkeiten bestanden haben auf die Bühne und überreicht ihnen jeweils eine Papierrolle. „So, jetzt kommen wir zu den besonderen Aufträgen, die nur von denen angenommen werden kann die die Prüfungen mit Bestnoten bestanden haben.“ sagt der Direktor. Die Luft vibriert förmlich vor Spannung. Viele halten den Atem an. Fünf Leute wurden schon nach vorne gerufen. Eine Papierrolle ist noch übrig. Gespannt warten alle wer nun der oder die Letzte ist, der den gefährlichen Auftrag bekommt. Einige grinsen siegessicher, weil sie denken dass sie ihn bekommen. „Nun kommen wir zum Höhepunkt. Ich halte hier den letzten und auch gefährlichsten Auftrag in meinen Händen. Ich möchte die Auserwählten darauf hinweisen, es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Der Direktor hält kurz inne. Ein Gemurmel geht durch die Menge. Haben sie etwa richtig gehört? Den Auftrag übernimmt nicht nur einer? Das ist bis jetzt noch nie vorgekommen. Ann sieht ihre Freundin an. Diese zuckt nur mit den Schultern. Deswegen wurde in letzter Zeit immer mehr auf Partnerarbeit gelegt. Langsam stirbt das Gemurmel ab und der Direktor meldet sich wieder zu Wort. „Dann will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Ich möchte nun Jo Haradachi und Ann Takimura auf die Bühne bitten. Ihr zwei seit die auserwählten Auftragnehmer.“ Erst schauen einige verwundert, genauso wie Ann und Jo. Doch dann kommt ein Applaus für die Beiden. Langsam stehen diese auf und machen sich auf den Weg zur Bühne. Etwas verloren stehen sie dann und nehmen die Rolle entgegen. „Ich wünsche euch viel Erfolg und auch Glück. Ihr werdet es brauchen.“ meint noch der Direktor. Dann richtet er noch einige Worte an das Publikum und die Zeremonie wird beendet. Sofort stürmt eine kleine Lucy auf ihre große Schwester zu und drückt sie ganz fest. Ihre Mutter ist ihr gefolgt. „Ihr habt es geschafft Mädchen. Ich hätte zwar nicht gedacht dass ihr den gefährlichste Auftrag bekommt, dennoch wünsch ich alles Gute.“ „Danke Mama. Wir werden natürlich unser bestes geben, verlass dich drauf.“ meint Ann. „Das weiß ich doch meine Kleine.“ lächelt sie. „Wirst du uns verlassen?“ fragt Lucy mit einem Zittern in der Stimme. Ann beugt sich runter zu ihr und legt eine Hand auf ihren Kopf. Sie schaut sie lieblich an. „Ich muss, es ist meine Pflicht. Aber keine Sorge, ich werde sehr oft schreiben. Ich verspreche es dir.“ Lucy nickt ganz leicht und drückt ihre Schwester noch fester. Nur ungern lässt sie sie gehen. Aber sie kann nichts machen. „Hey jetzt drück doch nicht so fest. Ich krieg fast keine Luft. Außerdem ist doch Mama noch da. Komm schon, du bist doch schon ein großes Mädchen.“ sagt Ann und drückt Lucy etwas von sich weg. Dann holt sie ein Taschentuch und wischt die Tränen weg. „Komm schon Lucy, das ist keine Abschiedsfeier. Die Feier ist für die bestandenen Prüfungen. Also mach ein etwas fröhlicheres Gesicht, okay?“ „Dann gehen wir schon mal vor. Ihr wollt jetzt bestimmt alleine sein. Wir sehen uns dann auf der Feier.“ sagt die Mutter und geht mit Lucy. Erst schauen Ann und Jo ihnen hinterher. Dann vergewissern sie sich dass sie wirklich alleine sind. Gleich darauf wird die Papierrolle geöffnet. Doch um was es sich genau bei dem Auftrag handelt steht da nicht drin. Nur das sie eine gewisse Person treffen werden die ihnen alles genau erklären würde. Der Treffpunkt sei Triet. Jo stöhnt auf. „Das darf doch nicht wahr sein. Gibt es den keine besseren Orte?“ „Scheint wohl nicht so. Ach komm, das wirst du schon überleben. Mach jetzt keine Szene daraus.“ meint Ann und rollt den Auftrag wieder zusammen. Für Jo ist die Wüste die Hölle. Man sollte möglichst nicht solange mit ihr dort verweilen, ihre Stimmung ist dann nämlich nicht die allerbeste. „Ich mach keine Szene. Ich meine bloß dass es bessere Orte für ein Treffpunkt gibt als Triet.“, gibt Jo zurück. „Aber wir haben ein weit größeres Problem. Bis nach Triet begleitet uns eine kleine Truppe von Lehrer. Und ich dachte wir könnten dass von Anfang an alleine durchstehen.“ Enttäuscht seufzt Ann auf. „Wer sagt, dass wir uns daran halten.“ Jetzt grinst Jo über beide Ohren. Ja das ist wahr, dass gibt auch Ann zu. Statt zu der Feier zu gehen machen sich die Freundinnen gleich auf den Weg in ihr Zimmer. Kaum da angekommen zeihen sie erst einmal den Umhang aus. Dann machen sie sich daran dass nötigste für die Reise zu packen. Nach einer halben Stunde ist alles gepackt. Ann verfasst noch einen Brief für ihre Mutter. „Wir sollten uns noch auf der Feier sehen lassen, sonst fällt dass sofort auf.“, meint Ann nachdem sie fertig ist. „Oh muss das sein. Ich habe so keine Lust darauf.“ jammert Jo. „Ja muss. Also los.“ Ann hackt sich bei Jo ein und zieht sie mit zur der Feier. Obwohl Jo erst nicht auf die Feier wollte, amüsieren sich die zwei trotzdem gut. Alles es dann Mitternacht wurde, ist dann auch die Feier zu Ende. Müde, aber auch froh alles hinter sich zu haben machen sich die Schüler zurück in ihre Zimmer. Doch für Jo und Ann wird es eine sehr lange Nacht. Kaum in ihrem Zimmer, schnappen sie ihre Rucksäcke und gehen zum Fenster. Jo öffnet es und springt auf den Baum der direkt daneben steht. Ungeduldig wartet sie auf Ann. Doch sie muss noch das Licht löschen. Dann ist auch sie endlich am Fenster. Doch dann fällt ihr ein wer noch fehlt. „Hey Puky, beweg dein Eichhörnchenhintern hier her, na los.“ Gehorsam rennt er auf Ann zu und springt auf ihre Schulter. Endlich ist sie auch auf dem Baum und geräuschlos verschwinden die beiden vom Schulgelände. Da sie sich denken können dass sie spätesten Morgen gesucht werden, bleiben sie die ganze Nacht auf den Beinen. Am Morgengrauen kommen sie zu der Brücke, die den großen Teil des Kontinents mit dem kleinen verbindet. Doch anstatt eine Pause zu machen, gehen sie weiter. Auf halber Strecke nach Izoold machen sie dann Rast in einem kleinen Waldstück. Jo macht es sich auf einem Ast bequem, während Ann es sich am Stamm gemütlich macht. Ann schläft ziemlich schnell ein. Jo wieder rum macht sich Gedanken über den Auftrag. Um was genau wird es sich Handel? Dann fallen auch Jo die Augen zu. Am späten Nachmittag versucht ein gelangweilter und hungriger Puky sein Frauchen zu wecken. Er zupft an ihrer Nase. Nach etlichen Malen packt Ann ihr Eichhörnchen mit einer Hand. Dann öffnet sie die Augen. „Macht das eigentlich Spaß andere Leute vom schlafen abzuhalten?“ fragt sie ganz frech. Puky hingegen schaut ganz unschuldig. Dann lässt sie ihn wieder los. „Es hat keinen Sinn jetzt mit dir darüber zu diskutieren.“ seufzt sie. Ann nimmt ihre Tasche und kramt nach den Nüssen die sie für Puky mitgenommen hat. Dann findet sie einen kleinen Beutel und reicht es ihm. „So bedien dich. Du weißt ja wie es geht.“ Freudig öffnet es Puky sofort und knabbert gleich darauf an einer Nuss. Lächelnd schaut sie ihm zu. Dann steht sie aber auf und schaut wo Jo steckt. Auf dem Baum wo sie geschlafen hat, ist sie nicht mehr. Ann schließt die Augen und konzentriert sich. Nach einer Weile öffnet sie die Augen wieder und seufzt. Nichts, sie kann sie überhaupt nicht spüren. Sie muss wirklich mehr darin üben. Wenn es jetzt eine ernste Situation wäre, was dann? Daran will sie jetzt gar nicht denken. Ann ist am überlegen was sie jetzt machen soll. Warten oder suchen gehen? Plötzlich vernimmt sie ein Knacken im Gebüsch. Ganz langsam bewegen sich ihre Finger zum Dolch. Nun wartet sie was jetzt passiert. Da aber nichts passiert geht sie auf die Gebüsche zu. Den Dolch hat sie jetzt in der Hand. Auch Puky erkennt den ernst der Lage und springt auf die Schulter von Ann. Ganz vorsichtig schiebt sie einige Äste zu Seite. Doch dann steckt sie ihren Dolch wieder weg. Es ist bloß Chichi. „Muss du mich so erschrecken. Ach, wenn du eh schon hier bist, kannst du mir auch gleich verraten wo dein Frauchen ist. Ich kann sie gerade nicht aufspüren.“ Aber Chichi sieht sie mit schiefem Kopf an. Ann seufzt. Also muss sie selbst auf die Suche gehen. Als sie zu ihrer Tasche geht merkt sie dass Jo ihre fehlt. Ist sie etwa ohne sie gegangen? Na, die kann was erleben. Ann sammelt die restlichen Nüsse ein. Puky demonstriert heftig. „Ist ja gut du Spinner. Hier, die eine kriegst du noch.“ sagt sie und gibt sie ihn. Noch den Bogen und den Köcher am Rücken und dann geht sie los. Irgendwo muss Jo ja sein. Außer… Ann weiß ja gar nicht wie lange Jo geschlafen hat. Immer noch wütend läuft sie durch den Wald, die Augen weit offen. ,Na die kann was erleben. Wenn ich die erwische’ denkt sich Ann. Dann hört sie ein Plätschern. Hier in der Nähe muss ein Bach oder so was ähnliches sein. Sie macht sich direkt auf den Weg dahin. Es ist wirklich ein Bach. Sie kann sich ihre Wasserflasche auffüllen und vielleicht auch noch das Gesicht waschen. Gerade hat sie ihre Hände ins Wasser gehalten, als sie wieder ein Geräusch hört. Doch diesmal greift sie nicht zum Dolch. „Ah, du bist also doch noch in der Nähe gewesen?“ fragt Ann mit sarkastischem Ton. „Hey du musst nicht gleich sauer werden. Ich hab bloß die Gegend ausgekundschaftet. Glaubst du wirklich dass ich dich alleine lassen würde? Ich wäre hoffnungslos verloren. Ich bräuchte dann Jahre um irgendwo anzukommen.“ erklärt ihre Freundin. Ann kann ihrer Freundin einfach nicht lange böse sein. Dafür hat Ann sie zu gern. Nun wäscht sie sich das Gesicht und steht danach auf. „Sollen wir weiter? Es ist noch ein gutes Stück bis nach Triet.“ „Je eher wir durch die Wüste kommen, um so besser.“, meint Jo und geht los. Ann sammelt noch ihr Eichhörnchen auf und folgt ihr. Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Lloyd ist enttäuscht von seinem Vater. Er ist tatsächlich abgehauen ohne ihn was zu sagen. Die Feder die Kratos hinter lassen hat, hält er ganz fest in der Hand. Er schlendert runter zu Dirk. Seufzend setzt er sich an den Tisch. „Du schaust wie drrrei Tage Rrregenwetterrr. Was ist den los?“ fragt der Zwerg. „Ach Kratos ist bloß wieder weg. Ich dachte, er würde jetzt etwas Zeit mit mir verbringen.“ Lloyd kann die Enttäuschung nicht verbergen. „Dann hab ich nicht getrrräumt als ich ihn heute morrrgen gesehen habe. Frühstück??“ Dirk hat schon eine Pfanne in der Hand. Doch Lloyd ist urplötzlich aufgestanden. „Du hast gesehen wie er gegangen ist?“ Lloyds Stimme ist etwas lauter geworden. „Du musst ja nicht gleich schrrreien. Ich habe noch sehrrr gute Ohrrren.“ meint Dirk. „Entschuldige Paps.“ sagt Lloyd verlegen und setzt sich wieder hin. Dirk kann Lloyd irgendwie verstehen. Schon das ganze Jahr über hat er ihn beobachtet. Öfters wenn Lloyd das Schwert poliert oder mit Noishe über alte Zeiten geredet hat. Sehr oft ist Kratos Name gefallen. „Du willst ihn folgen oderrr?“ Verwundert sieht Lloyd seinen Ziehvater an. Doch dann hören sie einen Schrei. Sofort greift Lloyd zu seinen Waffen und rennt raus. Ein Stück im Wald kann er Colette erkennen, die von einem Monster angegriffen wird. Sofort stürzt er sich darauf und erledigt es. „Alles okay Colette? Hast du dir wehgetan?“, fragt Lloyd während er ihr aufhilft. „Nein, nein alles okay. Nichts passiert.“, antwortet sie und klopft sich den Dreck von den Kleidern. Erleichtert seufzt Lloyd auf. „Aber wieso gibt es wieder Monster. Ich dachte seit der Welterneuerung gibt es keine mehr.“ fragt Colette sich. „Gestern wurde ich auch von einem angegriffen. Später waren es dann so komische Typen.“ meint Lloyd. „Was, wirklich?“ fragt sie besorgt. Lloyd nickt. Dann meint er, sie sollten reingehen damit er alles erzählen kann. Dirk macht dann einen Tee für die zwei. Kaum das sie sitzen fängt Lloyd auch schon an zu erzählen. „Also war Kratos hier?“ fragt Colette noch mal. Lloyd nickt. Die Feder hat er in der Hand und schaut sie an. Es schmerzt ihn dass Kratos nicht mehr hier ist und auch dass er nichts gesagt hat. Colette sieht wie er leidet und würde ihn so gerne helfen. Nur wie soll sie das anstellen? Bedrückt starrt sie in ihre Tasse. „Ihrrr könntet doch Genis und Raine in Palmacosta besuchen gehen. Die zwei würrrden sich sicherrr frrreuen.“, meint Dirk als er die Gesichter der zwei sieht. Colette klatscht begeistert in die Hände. „Das ist eine wundervolle Idee. Was meinst du Lloyd?“ Der Gefragte überlegt einen Moment. Doch dann nickt er. „Gut gehen wir unsere Freunde besuchen.“ Colette geht dann mit Lloyd hoch und hilft ihm beim packen. Dirk macht den Proviant für die Beiden. Sie haben sich nämlich so gedacht, dass Lloyd seine Sachen nimmt und Colette nach Hause bringt damit diese dann packen kann. Wenn dann Colette fertig ist wollen sie gleich aufbrechen. Lloyd hat das Gefühl, dass er Kratos noch einholen kann. Obwohl das auch nicht wirklich passieren könne. Kratos ist ein Engel und kann durchaus fliegen. Somit ist er schneller als wenn er läuft. Doch Lloyd gibt die Hoffnung nicht auf. Nun ist er auch schon fertig mit packen und er geht mit Colette runter um sich von Dirk zu verabschieden. Dieser aber reicht ihnen erstmal den Proviant. Während Colette es verstaut, geht Lloyd noch zum Tisch wo noch die Feder liegt. Einige Sekunden starrt er diese an, dann steckt er sie in seine Jackentasche. Nun sind sie für den Aufbruch fertig. „Passt mirrr gut auf euch auf. Die Welt ist momentan nicht so wie sie sein sollte.“, sagt Dirk mit besorgtem Ton. „Keine Sorge Paps. Wir können auf uns aufpassen. Ich werde dir ab und zu einen Brief zukommen lassen.“ Er drückt noch seinen Ziehvater und macht sich mit Colette auf den Weg ins Dorf. Schließlich kommen sie bei Colette Zuhause an. Dort erklärt sie ihrer Familie was sie nun mir Lloyd vorhat. Auch diese sagen nur sie sollen auf sich aufpassen. Natürlich verspricht es Colette und geht dann mit ihrem Freund auf ihr Zimmer zum packen. Doch sie braucht eindeutig länger als Lloyd. Genervt steht er an der Wand gelehnt und tippt die ganze Zeit mit dem Fuß auf dem Boden. Colette merkt das und macht so schnell sie kann. Trotzdem hat es etwas länger gedauert. Es ist schon fast Mittag als sie endlich aufbruchbereit dastehen. Letzte Umarmungen von ihrer Großmutter und ihrem Vater und dann geht es auch schon los. In der ganzen Aufregung hat Lloyd Noishe total vergessen. Dieser wartet Schwanz wedelnd vor dem Dorfausgang. „Hey Noishe, wie geht es dir?“ Freudig rennt Colette auf ihn zu und umarmt ihn. Der Gedrückte leckt ihr über die Wange. Daraufhin muss sie kichern. „Ist ja gut ihr zwei. Kommt gehen wir, sonst wird es dunkel bevor wir überhaupt einen Schritt getan haben.“, seufzt Lloyd und geht vor. Mit einer Hand auf Noishes Rücken folgt Colette ihn mit dem Protozoen. Im Wald passen sie mehr auf wie bisher. Da neuerdings Monster wieder aufgetaucht sind, dürfte das Reisen nun nicht mehr so bequem sein. Die Sonne geht schon unter als die kleine Gruppe am Haus des Heils in der Nähe der Wüste ankommt. Kaum angekommen, reservieren sie sich ein Zimmer. Lloyd schaut aus dem Fenster und hängt seinen Gedanken nach. Kratos muss schon ein gutes Stück vorangekommen sein. Bis jetzt haben sie ihn nicht gefunden. Etwas enttäuscht ist Lloyd schon. Er hat so darauf gehofft dass sie ihn doch noch einholen könnten. Er wendet sich vom Fenster ab und legt sich ins Bett. Nun kommt Colette ins Zimmer. Sie hat sich noch um Noishe gekümmert. Sie sieht zu Lloyd. Dieser schaut zurück. „Was ist? Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragt er sie. Doch sie schüttelt den Kopf. „Du hast gehofft dass wir Kratos noch einholen, nicht wahr? Du brauchst es nicht zu leugnen, ich kenn dich.“ Colette setzt sich aufs Bett. Doch der Angesprochen schweigt. Es stimmt, da kann er Colette nichts vormachen. Wie lange sind sie nun schon Freunde? Eigentlich seit er sich denken kann. Plötzlich muss er anfangen zu lachen. Colette sieht ihn verwundert an. „Was ist den so witzig Lloyd?“ „Ach ich hab mich nur gerade an was erinnert. Weißt du noch wo wir bei mir fangen gespielt haben als wir noch kleiner waren? Genis ist damals in den Bach gefallen. Und als du ihn dann geholfen hast, bist du ebenfalls reingefallen. Ihr saht aus wie begossene Pudel.“ Nun muss auch Colette lachen. Wie viel Spaß sie doch damals hatten. Und jetzt nach dem Frieden gibt es schon wieder Monster. Das macht ihr die größten Sorgen. Kratos ist dem Zirkus weiterhin gefolgt. Er ist sich hundertprozentig sicher, dass sie es waren die Lloyd angegriffen haben. Er hat sie keine Minute aus den Augen gelassen seit der Zirkus wieder weiter gezogen ist. Doch warum haben sie von Lloyd so schnell locker gelassen? Irgendwas ist da faul und er wird herausfinden was. Nun bleibt der Zirkus stehen. Sie wollen eine Rast machen und sich um die Tiere kümmern. Der Seraph sucht sich ein Versteck von wo er einen guten Überblick hat und nicht gesehen werden kann. Auch wenn es jetzt langsam dunkel wird kann Kratos dank seiner Engelskräfte genau so gut sehen wie am Tag. Total darauf fixiert den Zirkus im Auge zum behalten merkt er gar nicht wie sich von hinten etwas an ihn heranschleicht. Erst im letzten Moment zückt er sein Schwert und dreht sich um. Erschrocken hält er dann inne als er merkt wer sich an ihn rangeschlichen hat. „Noishe? Was tust du den hier.“ Freudig schaut ihn der Protozoen an und wedelt mit dem Schwanz. Schnell streichelt ihn Kratos über den Kopf damit Noishe ruhig bleibt. Immer noch verwundert überlegt er wie sein alter Freund hier her gekommen ist. Ist er ihn etwa den ganzen Weg gefolgt? Dann wird auch Lloyd nicht lange fackeln und nach dem Tier suchen. Kratos seufzt schwer. Jetzt hat er gedacht sein Sohn wäre in Sicherheit und nun läuft dieser vermutlich seinen Feinden in die Arme. „Noishe geh sofort zurück zu Lloyd, hast du mich verstanden? Du sollst doch ein Auge auf ihn werfen wenn ich nicht da bin.“, tadelt er. Noishe wimmert kurz als Zeichen das er verstanden hat und geht von dannen. Seufzend sieht ihn Kratos hinterher. Er hofft sehr dass es Lloyd gut geht. Doch plötzlich umhüllt ihn ein seltsamer Nebel. „Was ist den jetzt...“ Kratos spürt, wie ihn seine Glieder nicht mehr gehorchen. Er stellt fest dass der Rauch ein Betäubungsgas ist. ,Verdammt, ich hab nicht aufgepasst.’, denkt sich Kratos und kippt um. Bewusstlos liegt er im Gras. Nun umzingeln die Verantwortlichen ihn. „Los bringt ihn zu den Anderen.“, sagt einer, vermutlich der Anführer. Die Anderen nicken und schleifen Kratos mit sich. Lloyd wälzt sich unruhig im Bett hin und her. Doch dann schreckt er hoch. Gerade hat er einen Traum von seinem Vater gehabt. Lloyd kann einfach nicht ruhig bleiben. Auch wenn er sich einredet, es sei nur ein Traum gewesen. Dieser ist aber zu real gewesen. Er sieht raus zum Fenster und sieht wie die Sonne schon aufgeht. Es ist also schon morgen. Leise nimmt er sich seine Schwerter und geht aus dem Zimmer ohne Colette zu wecken. Er will unbedingt frische Luft schnappen und auch nach Noishe sehen. Doch dieser schläft genauso seelenruhig wie Colette. Plötzlich sieht er ein Eichhörnchen was einem Äffchen hinterher rennt. Verdutzt schaut er den Tieren nach. Als diese dann wieder im Gebüsch verschwunden sind, schüttelt er nur den Kopf. Okay, Eichhörnchen sind nicht selten in der Gegend aber Äffchen? Lloyd kann sich keinen Reim draus machen. Nachdenklich kratzt er sich am Kopf. Dann hört er ein Winseln. „Ah morgen Noishe, auch schon wach.“ Freudig krault Lloyd seinen Gefährten. Dieser genießt es sehr. Jetzt wo er Noishe sieht, kommt ihn wieder sein Vater in den Sinn. „Was meinst du Noishe? Kratos geht es doch gut. Ihn kann doch niemand einfach so fertig machen.“, fragt er ihn. Noishe sieht ihn mit schiefem Kopf an. Dann stupst er Lloyds Hand an als Zeichen dass er sich keine Sorgen zu machen braucht. Mit einem leichten Lächeln krault Lloyd ihn hinter dem Ohr. „Also manchmal denk ich dass du wirklich alles verstehst was man dir sagt.“ Dann knarrt die Tür und Colette kommt raus. „Ah hier bist du. Ich hab mich gewundert, weil dein Bett leer war. Oh Morgen Noishe.“ Der Protozoen ist drauf hin zu Colette gegangen und lässt sich nun von ihr streicheln. Lloyd beobachtet die beiden eine Weile. „Sollten wir nicht langsam weiter? Bis nach Palmacosta ist es noch ein langer Weg.“, meint er. „Oh ja, natürlich. Ich hol nur schnell unsere Sachen“, sagt Colette und verschwindet ins Haus. Lloyd wartet während dessen draußen mit Noishe auf sie. Nach einigen Minuten kommt sie wieder raus und dann brechen sie auf. Auf ihren Weg treffen sie immer wieder auf Monster. Lloyd und Colette haben einige Schwierigkeiten sie zu erledigen. Diese sind nämlich um einiges stärker geworden als damals. Am Nachmittag erreichen sie dann endlich Triet. „Man hat das gedauert. Ich dachte schon wir kommen nie an.“ Erschöpft setzt sich Lloyd mit Colette und Noishe an die Oase. „Ja, normal hätten wir für diese Strecke bloß zwei bis drei Stunden gebraucht und nicht einen halben Tag.“ Man merkt richtig wie sie sich Sorgen darüber macht. „Hey, du kannst nichts dafür. Also zerbreche dir nicht so sehr den Kopf, okay?“ „Na gut.“, sagt sie, kann es aber trotzdem nicht lassen darüber weiter nach zudenken. Das merkt auch Lloyd aber er weiß nicht was er noch sagen kann um sie aufzumuntern. Doch dann kommt ihn ein Gedanke. „Wie wäre es wenn wir die anderen auch noch besuchen gehen, nachdem wir Genis und Professor Raine besucht haben? Die würden sich sicher auch freuen wenn wir sie wiedersehen.“ Er wartet auf Colettes Reaktion. Diese strahlt ihn dann an und klatscht freudig in die Hände. „Das ist eine wundervolle Idee Lloyd. Aber dann sollten wir Dirk und auch Großmutter und Vater Bescheid sagen.“ „Gut dann lass uns für heute Nacht ein Zimmer im Inn nehmen. Weiter kommen wir heute eh nicht mehr“, meint Lloyd und steht auf. Dann hilft er noch Colette und sie gehen zusammen mit Noishe zum Inn. Nachdem das Zimmer reserviert ist, setzen sie sich an einen Tisch und bestellen sich was zum Essen und Trinken. Während die zwei warten schreiben sie zwei Briefe nach Iselia. Lloyd schreibt den Brief für Dirk und Colette während dessen den für ihre Großmutter und ihren Vater. Nach einer halben Stunde sind sie dann fertig und Lloyd bringt die beiden Briefe zur Rezeption. „Diese Briefe müssen nach Iselia, bitte.“ „Kein Problem, morgen werden sie dann dort ankommen“, gibt die Frau lächelnd zur Information. „Vielen Dank.“ Lloyd geht wieder zu Colette. Dann wird ihnen auch schon das Essen gebracht. Während sie es genießen überlegen sie sich über den weiteren Verlauf ihrer Reise. Als sie schließlich mit dem Essen fertig sind, haben sie auch schon den groben Plan wie es weiter gehen soll. Also erst mal gehen sie nach Palmacosta wie sie es am Anfang ausgemacht haben. Dann haben sie beschlossen nach Meltokio zu gehen und Zelos zuerst besuchen. Aber dann ist noch die Frage offen wo sie danach hingehen. Nach Mizuho zu Sheena oder doch nach Altamira zu Regal und Presea. Aber darüber machen sie sich ein anderes Mal Gedanken. Erst das erledigen was sie vorhaben. Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Endlich haben Jo und Ann es auf den Gipfel des Ossa-Pfads geschafft. Bevor sie aber weiter gehen und somit die Wüste erreichen, machen sie noch eine Pause. Ann kocht einen Tee während Jo sich umsieht. Als dann der Tee fertig ist kommt auch Jo wieder zurück. „Uns scheint niemand gefolgt zu sein.“, sagt sie während sie die Tasse nimmt die Ann ihr reicht. „Ist doch ein gutes Zeichen.“, lächelt Ann und schenkt sich ebenfalls ein. Dann nimmt sie genüsslich einen Schluck davon. „Aber mich beunruhigt eher wo sich schon wieder unsere Tierchen rum treiben. Wenn sie so lange weg sind bedeutet dass nichts gutes“, meint Jo nachdem sie auch einen Schluck genommen hat. „Du kennst die zwei doch, sie kommen zurecht.“ „Ja und das meistens zu sehr.“ Ann muss bei Jos Kommentar lachen. Ja, dass wäre typisch für Chichi und Puky. Auch Jo kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nachdem sie ihren Tee leer getrunken hat, verschränkt sie ihre Arme hinter den Kopf und legt sich hin. Ihren Blick hat sie zum Himmel gerichtet. Genau darauf hat sie die meiste Zeit auf der Schule gewartet. Endlich frei sein und keine Verpflichtungen haben, dass ist das perfekte Leben für sie. Ann hat sie lächelnd beobachtet. So gefällt ihr ihre Freundin. Im Gegensatz zu ihr, trinkt Ann ihren Tee nicht so schnell. Wieder nimmt sie einen kleinen Schluck und lässt ihren Blick schweifen. Dann fängt sie an langsam vor sich hin zu summen. Das regt auch Jo an ihre Ocarina auszupacken und auf ihr zu spielen. Nun steigt Ann vom Gesumme in den Gesang über. Eine Weile sitzen die Mädchen so da und gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Doch nun ist es Zeit weiter zu gehen. Während Jo mal wieder Ausschau hält, packt Ann die Sachen zusammen. Gerade will sie die Teetassen einräumen als ihr ein heftiger Schmerz durch den Rücken fährt. Sie lässt die Tassen fallen und krümmt sich vor Schmerz. Jo hat das Klappern der fallenden Tassen gehört und dreht sich um. „Seit wann bist du so tollpa... Ann!!“ Erschrocken rennt sie zu ihrer Freundin. Doch diese hat sich wieder aufgerichtet. Jedoch atmet sie ziemlich schwer. „Ann, was ist den los?“, fragt Jo besorgt aber auch neugierig. „Ich...ich weiß es nicht. Plötzlich hatte ich diese Schmerzen als ob mich jemand mit einer Peitsche schlägt. Aber jetzt geht es wieder“, sagt sie mit einem Lächeln zu ihr. Sie will nicht dass Jo sich wegen ihr unnötige Sorgen macht. „Bist du dir auch wirklich sicher?“ „Ja, aber ich frag mich wer gerade diese Schmerzen empfindet? Es ist eindeutig das Gefühl eines anderen.“, fragt sich Ann. „Ich dachte du kannst nur welche aufspüren die du kennst“, wundert sich Jo. „Genau das macht mich auch so stutzig. Das Gefühl kommt mir bekannt vor, aber ich kann es nicht zuordnen…“ Wieder mal fällt sie in Gedanken. Jo lässt ihr kurz Zeit, wird aber schnell wieder ungeduldig. Ann merkt das und steht auf. Mit einem Handzeichen deutet sie an dass es weiter gehen kann. Nach kurzer Zeit haben sie den Ossa-Pfad überquert und stehen jetzt in der Triet Wüste. So schnell es geht läuft Jo los damit sie sobald in Triet ankommen. Ann hat leichte Schwierigkeiten ihr zu folgen. Erstens, weil sie ihren Gedanken nachhängt und zweitens, spürt sie ab und zu noch diese Schmerzen, aber nicht mehr so stark wie vorher. „Hey Ann, du warst auch mal schneller!!“, ruft ihre Freundin nach ihr. Verdutzt sieht sie nach vorne zu ihr. Dann sieht sie sich um. Es versetzt ihr einen Schrecken. „Wie sind wir hier her gekommen? Wir sind total falsch.“ „Was?? Und das sagst du erst jetzt.“ In Jo kommt langsam eine Wut hoch. „Es tut mir leid. Ich hätte besser aufpassen müssen. Aber ich…“, fängt Ann an wird jedoch von Jo unterbrochen. „Schon gut. Sind wir weit von der Stadt entfernt?“ Die Gefragte schüttelt den Kopf. Bis sie in Triet ankommen, macht Ann sich keine Gedanken mehr über irgendetwas. Es ist schon später Nachmittag als sie schließlich ankommen. „Ich dachte schon wir finden den Weg nie.“, seufzt Jo. Ann antwortet nicht darauf und steuert direkt zum Inn. Ihre Freundin folgt ihr wieder willig. „Du weißt ja wie wir gerne unser Zimmer hätten, nicht wahr?“ fragte Jo Ann. „Du brauchst es nicht immer zu wiederholen. Wir haben schon Jahre zusammen ein Zimmer geteilt“, seufzt Ann und geht zur Rezeption. Etwas verdutzt gibt ihnen die Frau einen Schlüssel für ein Einzelzimmer. Erstmal gehen die Beiden hoch um es sich zu begutachten. Als sie dann alle Sachen abgeladen haben, machen sie sich auf den Weg zum Markt um die Vorräte aufzufrischen. Dabei hofft Ann auch einige Heilsteine zu finden und Jo ein paar Kräuter. Kaum dort angekommen sieht sich Jo sofort danach um, während Ann alleine nach Lebensmitteln sucht. Nach einer halben Stunde hat sie alles was sie brauchen und macht sie nun ebenfalls auf die Suche nach ihren Steinen. Dann findet sich auch einen Stand mit Schmuck der auch Heilsteine verkauft. Sehr sorgfältig begutachtet sie jeden einzelnen. Aber enttäuscht muss sie feststellen dass die Steine kaum Energie in sich haben. Also macht sie sich mit den Einkäufen wieder auf den Weg zurück zum Inn. Dabei sieht sich Ann immer wieder nach Jo um. Doch schon hört sie ihre Freundin quer über das ganze Dorf brüllen. Sofort folgt sie der Stimme und sieht dann sie und ein Mädchen mit langen blonden Haaren auf den Boden liegen. Daneben stehen auch braunhaarige Junge mit einer auffälligen roten Jacke und ein großer weiß-grüner Hund. „Dafür sind die Augen doch da! Um zu sehen wohin man geht!“, brüllt Jo während sie sich über den Kopf fährt. „Es tut mir wirklich schrecklich leid. Ich wollte das wirklich nicht“, entschuldigt sich das Mädchen zwischen Jos Brüllpausen. „Wie oft soll sich Colette den noch entschuldigen?“, fragt der Junge während er dem Mädchen aufhilft. „Das ist mir egal. Sie soll verdammt noch mal ihre Augen benutzen und…“ „Es ist genug Jo. Der Junge hat Recht. Sie hat sich schon genug entschuldigt.“, meint Ann und gesellt sich zu der Gruppe. „Wo warst du so lange?“, fragt Jo. „Irgendjemand von uns muss ja die Einkäufe machen, oder?“, antwortet sie und zeigt die Tüte. Jedoch merkt sie wie der Junge sie anstarrt. Sie lächelt ihn zu und wendet sich dann zu dem Mädchen. „Bist du verletzt?“ „Ähm nein, mir geht es gut. Und es tut…“, will sie gerade sagen doch Ann hebt die Hand. „Schon gut, sie wird es überleben. Du bist die ehemalige Auserwählte, nicht wahr?“, fragt sie immer noch mit einem Lächeln auf den Gesicht. Die Blonde nickt. Dem Jungen bleibt die Spucke weg. „Kennst du sie, Colette?“ Doch die Gefragte schüttelt nur den Kopf. „Sag mal Ann, woher weißt du dass das die Auserwählte ist?“, fragt auch Jo nun verwunderlich. „Ist jetzt nicht so wichtig. Ich möchte mich für die aufbrausende Art meiner Freundin entschuldigen. Mein Name ist Ann. Ann Takimura. Und meine Freundin heißt Jo“, stellt sie sich vor und reicht den anderen Beiden die Hand. Colette nimmt sie freudig entgegen. „Ich bin Colette und er heißt Lloyd. Der große Hund ist Noishe. Freut mich euch kennen zu lernen.“ „Na dann wollen wir mal. Es wird langsam dunkel und ich möchte noch gerne unsere Einkäufe verstauen. Man sieht sich bestimmt mal wieder. Komm schon Jo oder willst du da ewig rum sitzen.“, sagt Ann ohne weiter auf sie zu achten. Sofort springt diese auf und folgt ihr mürrisch. „Wartet, wenn ihr zum Inn geht, können wir doch zusammen gehen.“, meint Colette und geht sofort zu ihnen hin. ,Die werden wir nie los’, denkt sich Jo seufzend. Dann versetzt es ihr einen Stich als sie die Antwort ihrer Freundin hört. „Klar warum nicht. Wir können ja auch zusammen Abendessen.“ Im Inn angekommen gehen sie noch zusammen hoch. Das Zimmer von Lloyd und Colette ist vorn, während das von Ann und Jo ganz hinten ist. Als sie dann schließlich wieder mit Ann alleine ist, will sie ihren Ärger Luft machen. Doch Ann ist darauf gefasst. Während sie die Einkäufe verstaut, ergreift sie zuerst das Wort. „Bevor du irgendwie deine Wut auslassen willst, lass es einfach sein. Es bringt dir überhaupt nichts. Außerdem ist es eine nette Abwechslung und ich wollte mich schon immer mit der Auserwählten unterhalten. Beim letzten Mal hatte ich keine Gelegenheit.“ „Hast du dann jetzt die Güte mir zu erzählen woher du sie kennst?“ Den leicht wütenden Ton in Jos Stimme ignoriert Ann. „Du weißt doch noch wo ich mal für kurze Zeit von der Schule gegangen bin?“ „Ja, da war ich ziemlich sauer da du mich nicht mitgenommen. Und die Lehrer hatten in der Zeit die größten Probleme mit mir.“, erinnert sich Jo. Ann nickt. „Genau. Als ich wieder da war, waren diese ziemlich erleichtert. Na ja, auf jeden Fall bin ich Mal kurz in der Nähe von Iselia gewesen. Da hab ich mich dann auch etwas umgesehen, aus Neugierde natürlich. Dort hab ich die Auserwählte gesehen, umringt von den Dorfbewohnern. Da ich nicht stören wollte, bin ich auch schnell wieder gegangen.“, beendet Ann und ist auch gerade mit dem Verstauen der Vorräte fertig. Dann hören die zwei ein Gequieke. Durch das Fenster tauchen nun auch endlich ihre Tiere auf. „Wo habt ihr nur wieder gesteckt? Eines Tages muss man euch wirklich an die Leine nehmen.“, sagt Jo und stemmt ihre Hände in die Hüfte. Die Tiere sehen sie mit schiefen Köpfen und großen Augen an. Dann turnen sie wie wild durch das Zimmer. „Hey, das ist keine Turnhalle. Und wenn ihr trotzdem nicht aufhört gibt es kein Abendessen.“, sagt Ann mit ernstem Ton. Sofort halten die Tierchen still und gehen brav zu ihren Herrchen und tun so als sei nichts gewesen. Dann klopft es auch schon an der Tür. „Das dürften sie sein.“, meint Ann und öffnet die Tür. Wie sie es gesagt hat, stehen Lloyd und Colette vor ihnen. Aber bevor sie überhaupt runter zum Essen gehen können, muss Ann ihre Freundin überreden mit zu gehen. Nach geschlagenen fünf Minuten hat sie es schließlich geschafft. Gemeinsam machen sie sich dann auf den Weg nach unten. Kaum das sie sitzen kommt auch schon eine Kellnerin und nimmt ihre Bestellung auf. Alle bestellten außer Jo. Diese weigert sich strickt was zu essen. Also bestellt Ann was für sie, genauso wie eine Kanne Tee. Als dann die Kellnerin wieder geht, taucht Puky aus Anns Kapuze auf. Sofort entdeckt ihn Colette. „Nein, ist der süß. Gehört er dir Ann?“ „Ja. Sein Name ist Puky. Aber meistens ist er nicht so brav wie er gerade tut.“ Nun kommt die Kellnerin wieder mit der Kanne Tee und vier Tassen. Kaum das die Kanne den Tisch berührt hat, greift sie sie sich Jo und schenkt sich ein. Dann nimmt Ann sie und schenkt für sich und die anderen Beiden ein. Sofort nimmt sie die Tasse dann ihn beide Hände, schnuppert und nippt leicht dran. „Naja, ich hatte schon bessere.“, meint sie und stellt die Tasse wieder ab. Dabei beobachtet sie ihr Eichhörnchen. Vorsichtig nähert er sich Colette. Diese hält still um es nicht zu verschrecken. Langsam reicht er seine Pfote und tippt ganz leicht an ihrer Hand. Als er dann merkt, dass Colette ihn nichts tut, tritt er etwas näher ran bis sie ihn schließlich hoch nehmen kann. Ann muss bei dem Anblick lächeln. Das Puky auch so vorsichtig wirken kann ist ihr neu. Auch Jo kann ihren Augen nicht so recht trauen. Doch sie lässt es sich nicht anmerken und trinkt weiter ihren Tee. Schließlich wird es sehr spät und Lloyd gähnt herzhaft. „Schon so spät?“ fragt Colette verwundert. Sie hat sich gerade intensiv mit Ann unterhalten und dabei nicht gemerkt wie die Zeit vergangen ist. Puky ist auch inzwischen auf Colettes Schoß eingeschlafen. „Merkst du nicht, dass nur noch wir die Einzigen sind die hier sitzen?“ fragt Jo gelangweilt. Das ganze Gespräch hat sie wenig interessiert. Normal wäre sie schon längst abgehauen, doch ein vernichtender Blick von ihrer Freundin hat genügt um zu bleiben. „Nein nicht wirklich. Es tut mir leid.“, antwortet ihr Colette. Lloyd stöhnt auf. Das Colette sich auch wegen jeder Kleinigkeit entschuldigen muss. Auch wenn sie meistens nicht schuld ist. „Dann sollten wir langsam auf unsere Zimmer gehen. Es war schon ein anstrengender Tag.“, sagt Ann nur dazu und steht zusammen mit den Anderen auf. Vorsichtig reicht Colette ihr noch Puky und gemeinsam gehen sie hoch. Gegenseitig wünschen sie sich noch eine gute Nacht und verschwinden dann in ihre Zimmer. Sofort im Zimmer angekommen, geht Jo mit zügigen Schritten auf das Fenster zu und macht es sich dort bequem. Still schweigend sitzt sie da und schaut raus. Chichi hat sich auf ihren Schoß bequem gemacht und ist gleich darauf eingeschlafen. Ann lässt sie in Ruhe und legt ihr Eichhörnchen vorsichtig auf das Kopfkissen. Sie zieht ihren Umhang aus und wirft den über einen Stuhl. Als sie merkt, dass ihre Freundin gar nicht auf ihrer Ocarina spielt, geht sie zu deren Tasche und kramt sie raus. „Hey Jo. Fang!“, sagt sie und wirft ihr das Instrument zu. Verdutzt fängt diese sie auf. Aber dann versteht sie und fängt an zu spielen. Ann weiß einfach was das beste Mittel gegen die Wut bei Jo ist. Dann setzt sie sich auf das Bett und flechtet sich die Haare, damit sie am nächsten Morgen nicht zu sehr verknotet sind. Vorsichtig legt sie sich dann neben ihr Eichhörnchen und lauscht der Musik bis sie schließlich einschläft. Jo dagegen bleibt noch eine ganze Weile wach, spielt und macht sich so ihre Gedanken. Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Drei Wochen ist es schon her seit Genis mit Raine in Palmacosta angekommen ist. Er hat sich zwar schnell eingelebt, trotzdem vermisst er das alte Leben in Iselia. Und besonders vermisst er Lloyd, doch dass würde er nie zugeben. Er kommt auch eigentlich ganz gut Zurecht auf der Akademie und versteht sich auch mit fast allen Mitschülern. Doch neue Freunde hat er keine gefunden. Das schafft er einfach nicht. Nun ist auch der heutige Unterricht vorbei und Genis wartet vor der Schule noch auf seine Schwester. Doch diese lässt sich viel Zeit. An einem Baum sitzend, den Kopf mit einer Hand abgestützt, findet Raine ihn dann vor. „Du hättest doch schon längst zu unserer Unterkunft gehen können.“, meint sie, als sie vor ihm steht. „Ob ich jetzt hier wartet oder dort. Was macht das für einen Unterschied“, gibt Genis zurück. Raine seufzt. Die Dickköpfigkeit liegt wohl in der Familie. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft. Dabei kommen wie immer einige Bauarbeiter entgegen. Auch nach einem Jahr ist Palmacosta noch nicht ganz aufgebaut. Einigen Stellen sieht man noch die Trümmer die der Baum hinter lassen hat. „Es wird langsam Zeit, dass der Leuchtturm wieder aufgebaut wird. Wo sind die Pläne dafür?“ fragt ein junger Mann. „Hier sind sie, Gouverneur.“ Eine andere Person reicht sie ihm und er rollt sie auseinander um sie zu betrachten. Dabei entdeckt er auch Raine und Genis. „Ah, hallo ihr zwei. Schon Schulschluss?“ „Ja. Und wie läuft es heute mit dem Wiederaufbau von Palmacosta Gouverneur Neil?“ fragt Raine zurück. „Bitte, bitte, nicht so höflich. Wir kennen uns doch.“, meint er mit erhobenen Händen. Eine Weile unterhalten sie sich noch. Zwar hat Genis nichts dagegen und unterhält sich selber gerne mit Neil. Doch er hat schon lange auf Raine gewartet und hat nun einen großen Hunger. „Raine, komm schon. Ich bekomme langsam Hunger.“, beschwert er sich schließlich. „Also bitte Genis. Benimm dich, der Gouverneur steht vor uns.“ Raines Wangen färben sich leicht rot. „Es ist in Ordnung, Ich hab euch wirklich aufgehalten. Das tut mir leid. Wie wäre es, ich lade euch zum Essen ein.“ „Aber das ist doch nicht nötig“, wehrt Raine ab. „Nein, nein, ich bestehe da drauf.“ Er nimmt die Hände von den Beiden und zieht sie mit sich. Gedankenverloren sortiert Presea die Unterlagen. Sie merkt nicht mal dass der Stapel gerade um einiges größer wird. Doch die Arbeiter kümmern sich nicht weiter um sie. Nun kommt auch Regal aus seinem Büro und bringt die unterzeichneten Dokumente wieder zu Presea. „So, hier hast du sie wieder zurück. Ich habe einen Zettel beigelegt wo sie genau hingeschickt werden müssen.“, sagt er ohne von den Unterlagen aufzusehen. Als er jedoch keine Antwort erhält, blickt er auf. „Hey Presea, was ist den los?“, fragt er und winkt mir einer Hand vor ihrem Gesicht. Nun wacht das Mädchen aus ihren Tagträumen auf. „Was? Ach du bist es Regal. Was gibt es denn?“, fragt das Mädchen verdutzt. „Komm lass uns in den Azur-Garten gehen.“, schlägt der Ältere vor und die Jüngere nickt nur. Regal gibt den Arbeitern Bescheid, dass sie nun Pause machen und nicht gestört werden wollen. Mit dem Aufzug fahren sie nach oben. Als dann beide im Garten stehen, gehen sie direkt zu Alicias Grab und setzen sich dort auf eine Bank. Regal sieht Presea kurz von der Seite an. Er faltet dann seine Hände und stützt seinen Kopf darin. „Willst du mir sagen was mit dir los ist? Du benimmst dich schon in letzter Zeit so abwesend.“ „Tut mir Leid wenn du dir Sorgen gemacht hast. Es ist nur…“ Presea knetet nervös ihre Hände. Es liegt ihr wirklich was auf dem Herzen. Jedoch hat sie sich noch nicht getraut es Regal zu erzählen. „Wie lange kennen wir uns schon? Du weißt das du mit all deinen Sorgen zu mir kommen kannst.“, meint Regal und schaut dabei geradeaus. „Ja, ja ich weiß. Eigentlich wollte ich dich ja auch gar nicht damit belasten. Aber ich denke es ist besser wenn du weißt was ich vorhabe.“ Presea wirft einen Blick auf das Grab ihrer Schwester. Für sie fühlt es sich so an, als ob sie ihr, Kraft geben würde. Also holt sie tief Luft und erzählt Regal was ihr auf dem Herzen liegt. Nach einiger Zeit endet Presea schließlich. Es herrscht einige Minuten schweigen, bevor Regal wieder das Wort ergreift. „Ich dachte mir dass du bald gehen würdest. Schließlich ist Ozette dein Heimatort. Deswegen ist es ja kein Wunder wenn du dahin möchtest und beim Wiederaufbau helfen willst. Aber eines sag ich dir noch: Wenn du Hilfe brauchst, wirst du sie bei mir bekommen.“ „Danke, Regal. Du bist wirklich ein guter Freund.“, lächelt sie ihn an. „Dann lass uns wieder an die Arbeit gehen. Der Stoß muss heute noch gemacht werden.“ Regal nickt und so stehen beide auf. Ein letzter Blick auf Alicias Grab und dann gehen sie zum Aufzug und zu der Arbeit zurück. Sheena schlendert langsam und gemütlich durch das Dorf. Gerade hat sie einen Nachbarstreit schlichten müssen. Das Leute das nie selbst erledigen können. Am Marktplatz bleibt sie stehen und sieht zum Himmel hoch. Es ist ein leicht sonniger Tag, mit kleinen Quellwolken. Sheena seufzt. In letzter Zeit muss sie sehr oft an ihre Freunde denken. Ihr ist auch schon der Gedanke gekommen dass sie sie besuchen geht. Doch dann fallen ihr wieder die Pflichten ein die sie als Oberhaupt hat. Sie kann nicht so einfach gehen. Was sie dafür geben würde um alle zu sehen? Ihr ist sogar der auserwählte Idiot recht. Jedoch wird sie vom Gekicher einiger Mädchen wieder zurückgeholt. Sie sieht in deren Richtung um den Grund zu erfahren. Plötzlich bleibt ihr förmlich die Luft im Halse stecken als sie eine sehr bekannte Person in der Gruppe der Mädchen sieht. Mit schnellen Schritten geht sie zu ihnen. „Was machst du denn hier Zelos?“ Der Rothaarige dreht sich zu ihr um und grinst über das ganze Gesicht. „Sheena, meine Zuckermaus. Wie geht…“, fängt Zelos an, wird jedoch durch Sheenas Hand am Mund gestoppt. „Fang ja nicht wieder damit an.“, sagt sie nur und zieht ihn mit sich. „Wir sehen uns noch meine Zuckerpüppchen.“, verabschiedet er sich von den Mädchen mit einer Kusshand. Diese Quieken nun vor sich hin und zählen auf, was ihnen alles an Zelos gefällt. Als dann Sheena mit ihm alleine ist, lässt sie ihn los. „Kannst du nun endlich meine Frage beantworten? Oder soll ich sie dir raus prügeln?“ „Nun mal aber langsam, ich sag es dir ja.“ Bevor er jedoch anfängt setzt er sich auf den Boden. Sheena beobachtet ihn mit verschränkten Armen. Der Auserwählte sieht hoch zu ihr und schaut ihr tief in die Augen. Bei dem Anblick wird Sheena leicht rot und sieht weg. „Was ist nun?“ „Also gut, du sollst es erfahren. Ich hatte Sehnsucht nach dir.“, sagt er in einem ernsten Ton. „Mach keine Witze. Das sagst du doch zu jeder, die du lange nicht gesehen hast.“ Jedoch klingt ihre Stimme nicht sehr überzeugend. Zelos muss nun grinsen. „Es ist mein voller ernst. Seit der Welterneuerung denke ich oft an euch und besonders an dich.“ Das hat nun gesessen. Sheenas Herz rast vor Aufregung. Sie kann einfach nicht glauben was sie da gerade gehört hat. Nun herrscht erstmal stille zwischen den beiden. Zelos schweigt, weil er seine Worte wirken lassen will. Und je länger es still bleibt, umso mehr muss er grinsen. Das bemerkt dann auch Sheena. In ihr kommt die Wut hoch. Wütend ballt sie ihre Hände zu Fäusten. Das einzige was man dann hört ist ein Knall. „Du verdammter Vollidiot. Du redest nur Mist wenn der Tag lang ist. Und das macht dir sichtlich Spaß.“ „Mensch, Sheena. Das tut doch weh. Aua.“, meint Zelos und langt sich seine Hand an die Backe, wo jetzt ein roter Handabdruck zu sehen ist. „Da bist du selber Schuld.“, gibt sie zurück, verschränkt ihre Arme und schaut weg. Doch innerlich muss Sheena lächeln. Auch wenn Zelos ein Idiot ist, irgendwie hat sie ihn doch vermisst. Genauso wie sie die anderen vermisst. Immer noch beleidigt fährt Zelos weiter über seine Backe. Dann dreht sich auch Sheena wieder zum ihm. „Hast du mal was von den anderen gehört?“ fragt sie neugierig. „Nicht wirklich. Ich glaube der letzte Brief ist auch schon ein halbes Jahr her. Und dieser war nur von Regal und Presea. Sag jetzt nicht, bei dir hat sich niemand gemeldet?“ Verwundert sieht er sie an. „Doch aber auch vor ungefähr einem halben Jahr, aber nur von Colette und Lloyd.“ Etwas traurig sieht sie zu Boden. Erst vor einem Monat hat sie selber einen Brief geschrieben und ihn zu Raine und Genis bringen lassen. Aber bis jetzt hat sie selber keine Antwort erhalten. „Sieht so aus als ob wir ihnen egal wären.“, meint er bloß darauf und verschränkt die Arme hinter seinen Kopf. „Gut bei mir kann ich es mir denken. Ich hab euch ja damals verraten. Wer will also noch mit einem Verräter befreundet sein? Aber bei dir kann ich es mir nicht vorstellen.“ „Ach hör doch auf Zelos. Wir haben dir doch alle vergeben und deine Schuld hast du ja wieder gut gemacht. Also rede nicht so einen Blödsinn. Wir sind alle Freunde, egal was war.“ Zelos ist nun richtig beeindruckt von Sheenas kleiner Rede. Ein leichtes Lächeln huscht ihn über das Gesicht. „Was gibt es nun wieder zu grinsen?“ „Ach, gar nichts.“ Sagt Zelos mit einer wegwerfenden Handbewegung. Doch Sheena ist es nicht ganz geheuer. Irgendetwas plant er doch. Jedoch werden die beiden durch einen Aufschrei gestört. Sofort rennen sie dahin, von wo der Schrei herkommt. Schon will Sheena fragen was los sei, doch sie muss nur hinsehen. Vor dem Dorfeingang haben sich Monster versammelt. „Aber, wie kann das sein?“ fragt sie und zückt daraufhin ihre Karten. Zelos zieht sein Schwert. „Sieht aus, als ob der Frieden nun vorbei wäre.“, meint er nur und stürzt sich in den Kampf. Sheena sieht ihn kurz nach, stürzt sich dann aber auch in den Kampf. Auch einige Dorfbewohner helfen mit so gut sie können. Trotz all der Hilfe dauert es eine Weile bis diese besiegt sind. Aber dank Celsius haben sie es am Ende doch noch geschafft. Erschöpft gehen einige Dorfbewohner zu Boden. Sheena bedankt sich bei allen für die Mithilfe. Kaum das sie geendet hat, geht es auch schon mit der Fragerei los. Doch das Oberhaupt kann keine Antwort auf die seltsamen Ereignisse geben. Sheena selbst stellt sich schon die Fragen, wie soll sie als die der anderen beantworten können. Zelos legt seine Hand auf ihre Schulter und redet zum Volk. „Wir wissen nicht genau warum die Monster wieder da sind. Aber wir werden dafür sorgen, dass wir es bald herausfinden. Ich frage euch nur: Ist es gestattet wenn euer Oberhaupt für einige Zeit das Dorf verlässt?“, fragt Zelos laut. Sheena sieht ihn ungläubig an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Sie kann es einfach nicht glauben. Ein Gemurmel geht durch die Menge, doch dann kommt ein eindeutiges Ja. Als Dank verneigt sich Zelos etwas. Dann packt er Sheena an der Hand und zieht sie mit. „Dann lass uns mal das nötigste packen.“, meint er nur dazu. Sheena muss lächeln. Dieser auserwählte Idiot ist doch tatsächlich immer für Überraschungen gut. Doch eine Frage brennt ihr doch auf der Zunge. „Sag mal, Zelos. Weißt du wo du anfangen musst mit deiner Recherche?“ Der Gefragte bleibt nun stehen und dreht sich zu ihr um. „Ich hab keine Ahnung“, gibt er grinsend zu. „Aber wenn wir hier einfach nur so rum sitzen werden wir es auch nicht erfahren.“ Da muss ihn Sheena Recht geben, auch wenn sie es ungern tut. „Aber so einfach ins Blaue rein laufen können wir doch auch nicht.“, meint sie. „Hm, da gebe ich dir Recht. Ah, ich weiß schon, unser Ziel soll Altamira sein. Dort können wir doch Regal und Presea um Hilfe bitten. Ich wette wenn sie unsere Geschichte hören, werden sie sofort mit wollen.“ Die Begleiterin nickt drauf. Das ist wirklich eine gute Idee, und je mehr Leute desto besser. Schließlich sind sie bei Sheena zu Hause und packen wie gesagt dass nötigste. Unbedingt will Sheena noch einige ihrer Zauberkarten mitnehmen. Währenddessen kümmert sich Zelos darum, Heilutensilien einzukaufen. Bis zum Mittag haben sie dann schließlich alles zusammen und auch verstaut. Nun stehen sie am Dorfrand. Sheena schaut noch einmal auf das Dorf. Sie hat das Gefühl, dass sie in solchen Zeiten lieber hier bleiben sollte. Aber sie will mehr darüber erfahren warum Monster aufgetaucht sind. Eigentlich kann sie auch ganz beruhigt sein. Ihr Dorf weiß sich zu wehren, also muss sie sich nicht all zu große Sorgen machen. Dann sieht sie zu Zelos, der geduldig wartet. Mit einem Nicken bestätigt sie dass es nun losgehen kann. Endlich machen sich die zwei auf den Weg. Der einzige Haken ist, dass es bis jetzt nur einen intakten Hafen in der Nähe von Meltokio gibt. Erst seit einen halben Jahr wird an weiteren Häfen auf Tethe’alla gebaut, obwohl die Welten schon seit einem Jahr wiedervereint sind. Doch das nehmen die Beiden jetzt in Kauf. Und wer weiß, vielleicht finden sie auf den Weg dahin einige Hinweise. Zumindest hofft es sich Sheena sehr. Das wird ihr einige Zeit keine Ruhe mehr lassen. Nach einigen Stunden haben sie den Gaoracchia Wald durchkehrt und gehen zielstrebig zur Brücke von Tethe’alla. Zelos wirft ihr gerade einen Seitenblick zu, der Sheena nicht unbemerkt bleibt. „Was ist denn? Was schaust du so?“ fragt sie ihn. „Ach weißt du, mir ist nur gerade aufgefallen wie hübsch du doch geworden bist.“, sagt er mit einem breitem Grinsen. Doch eher er sich versah, hat er wieder eine geklatscht gekriegt. „Du wirst dich nie ändern“, meint Sheena nur und geht weiter. Jedoch muss sie ein wenig lachen, aber so dass Zelos es nicht bemerkt. Nein, er hat sich überhaupt nicht verändert. Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Ann sitzt im Schneidersitz auf dem Bett und versucht sich zu konzentrieren. Doch Puky lässt sie nicht dazu kommen. Die ganze Zeit hüpft er vor ihrem Gesicht rum. „Schon gut, du kriegst ja was“, sagt sie schließlich und greift zu ihrer Tasche. Nach kurzem Kramen findet sie ein paar Nüsse, die sie ihrem Eichhörnchen reicht. „Und jetzt lass mich in Ruhe.“ Das Eichhörnchen verzieht sich mit seiner Beute ans Fenster und versucht sie zu knacken. Ann sieht kurz zu, konzentriert sich dann wieder. Doch keine zwei Minuten später stürmt ihre Freundin Jo ins Zimmer. Seufzend setzt sich Ann normal hin. Das mit dem Konzentrieren wird wohl heute nichts. „Und, was hast du jetzt wieder angestellt?“, fragt sie monoton. „Warum glaubst du jedes Mal dass ich was angestellt habe?“, erwidert Jo. „Weil es so ist, und das weißt du.“ Ann ist nun aufgestanden und geht zur Tür. „Hey, wo willst du jetzt hin?“, fragt Jo verwundert. „Weshalb sind wir hier?“ Ann schüttelt leicht den Kopf. Jetzt wo ihre Freundin so fragt, fällt es Jo wieder ein. Es ist halt einiges geschehen. „Und du wolltest ohne mich gehen?“, fragt sie leicht beleidigt. „Das würde mir nie im Traum einfallen“, erwidert Ann nur und geht aus dem Zimmer. Jo folgt ihr sofort. Auch die Tiere wollen nicht zurückbleiben. Bevor die Tür zufällt, haben sie sich nach draußen gedrängt. Unten treffen die zwei Freundinnen auf Lloyd und Colette mit ihrem Gepäck. „Ich brecht also auf.“, meint Ann. Colette dreht sich zu ihr und nickt. „Es ist ja noch ein gutes Stück bis nach Palmacosta. Wenigstens wollen wir es noch bis nach Izzold schaffen bevor es dunkel wird.“ „Aber bis nach Izzold sind es höchstens nur vier Stunden.“, sagt Jo. „Ja, in deinem Tempo“, sagt Ann mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Vielleicht sieht man sich mal wieder“, sagt Lloyd. „Man sieht sich im Leben mindestens zweimal. Ich freu mich schon.“, lächelt die Blauhaarige. „Ich mich nicht“, murmelt Jo leise vor sich hin. Ann wirft ihr einen vernichtenden Blick zu, den Jo verstummen lässt. Das ihre Freundin auch alles mitkriegt. Schließlich verabschieden sich Lloyd und Colette und machen sich auf den Weg. Nun begeben sich auch Jo und Ann zum Treffpunkt. Sie warten schon eine halbe Stunde, doch es taucht niemand auf. „Wie lange sollen wir noch warten? Was denkt sich diese Person eigentlich?“ Wütend kickt Jo den Sand vor sich weg. „Es bringt jetzt nichts wenn du dich aufregst“, meint die Andere ruhig. Ganz lässig hat sich Ann an die Wand gelehnt, hat die Arme verschränkt und die Augen geschlossen. Ihr Eichhörnchen sitzt ebenfalls ruhig auf ihrer Schulter. Jo kann einfach nicht verstehen, wie ihre Freundin so ruhig bleiben kann. Sie dagegen kann jetzt einige Monster gebrauchen um ihre Wut an ihnen auszulassen. „Ich glaube, da ist was passiert“, sagt Ann plötzlich. „Wie kommst du darauf?“, fragt Jo zurück und sieht in die Ferne. „Mein Gefühl.“, erwidert die Blauhaarige und stößt sich von der Wand ab. „Welches? DIESES Gefühl oder das andere.“ „Das Andere. Überleg doch mal. Es hieße, eine zuverlässige Person. Also würde sie uns nicht so lange warten lassen.“ Es klingt zwar vernünftig, doch so wirklich glauben tut es Jo nicht. Nach weiteren zehn Minuten taucht immer noch niemand auf. Die beiden kommen auf die Idee etwas die Gegend auszukundschaften. Jedoch sinkt Jos Laune rapide. Wie sie die Wüste doch hasst. Wie gern wäre sie jetzt in einem Waldstück. Nach einer Stunde suchen finden sie noch immer nichts. Dadurch sinkt Jos Laune noch mehr. Das bemerkt auch Ann. Schließlich lassen sie es gut sein und gehen zum Inn zurück. Jedoch bittet Ann Puky sich noch etwas umzusehen. Er gehorcht brav und Chichi folgt ihm. Im Inn angekommen, bestellt Ann eine Kanne Tee. Nach einer Stunde und zwei weiteren Kannen, tauchen schließlich die Tiere auf. „Scheint als hätten sie nichts gefunden“, meint Ann und nimmt einen Schluck von ihrer Tasse. „Chichi meint, er habe eine Art Basis entdeckt.“, schließt Jo aus den Gesten ihres Affen. „Das muss die der Abtrünnigen sein.“, sagt die andere mit einem Schulterzucken. „Woher weißt du das schon wieder?“ „Von Lloyd.“ „Was?“ „Ich habe gehört wie er gestern mit Colette geredet hat. Dabei ist die Abtrünnigenbasis gefallen. Aber keine Ahnung was sie da wollten.“ Ann nimmt noch einen Schluck. „Und was machen wir jetzt? Ohne unseren Informanten wissen wir nicht wie unser Auftrag lautet.“ Jo überlegt und nippt nebenbei an ihrem Tee. „Und wenn wir versuchen herauszufinden warum die Monster wieder da sind?“ Ann denkt darüber nach. Schließlich nickt sie. „Besser als nur da zu sitzen und nichts zu tun.“ Mit diesen Worten stehen sie auf, trinken den restlichen Tee und gehen nach oben um ihre Sachen zu holen. Nach kurzer Zeit sind sie aufbruchbereit. Ann begleicht nur noch die Rechnung, dann geht es auch schon los. Jedoch brennt der Blauhaarigen eine Frage auf der Zunge. „Sag mal, Jo. Wo willst du jetzt genau hin?“ Die Gefragte zuckt aber nur mit den Schultern. „Keinen Plan. Laufen wir doch einfach ins Blaue.“ Das ist so typisch für sie. Ann hat nichts anderes erwartet. Es dämmert langsam als die beiden Freundinnen eine Rast machen. Die Wüste haben sie nun hinter sich gelassen. Jo tut dies zwar ungern, doch Ann hat sie dazu gedrängt. Damit sie ihre Freundin nicht zu sehr quält, hat Ann ein Feuer gemacht und kocht Wasser, das sie aus einem Bach geholt hat. Die Tiere liegen zusammen gekuschelt am Feuer. Dann reicht Ann ihrer Freundin eine Tasse mit Tee, die sie dankend annimmt. Gerade haben sie einen Schluck genommen, als ein großes hundeähnliches Wesen auf sie zu gerannt kommt. „Aber das ist doch Noishe. Wieso ist er hier und nicht bei Lloyd?“ Verwundert steht Ann auf und geht langsam auf ihn zu. Sie versucht den aufgedrehten Noishe zu beruhigen. „Vielleicht ist denen was passiert“, meint Jo ruhig und trinkt ihren Tee. Ganz ruhig redet Ann auf das Tier ein. Nach einigen Minuten hat es sich dann beruhigt. „So ist gut. Und jetzt sag mir wo Lloyd und Colette sind.“ „Sagen kann er es dir schlecht. Soweit ich weiß können Tiere nicht reden.“, erwidert Jo. Ann seufzt. Das ihre Freundin immer solche Kommentare von sich geben muss. Noishe jedoch blickt in die Richtung aus der er gekommen ist und fängt wieder an zu zittern. Doch Ann versteht, nimmt ihre Sachen und rennt los. Jo sieht ihr nach. Warum muss sie sich immer Sorgen um andere machen? Sie kann es einfach nicht verstehen. Seufzend macht Jo das Feuer aus, nimmt ebenfall ihre Sachen und folgt ihrer Freundin. Nach einem kurzen Marsch ist dann Kampfgeschrei zu hören. Ann klettert auf einen nahen Baum um einen besseren Überblick zu bekommen. Lloyd und Colette sind von einer Horde Monster umgeben. Also schnappt sich Ann ihren Bogen und schießt vom Baum aus auf die Monster runter. Etwas verdutzt sind die Beiden schon, als die Monster nach und nach tot umfallen. Verwundert schauen sie in die Richtung aus der die Pfeile kommen. Überrascht sind sie als sie Ann sehen und dann von weitem Jo entdecken, die nun ihr Schwert gezückt hat und auf die Monster losgeht. Erleichtert darüber stürzen sie sich auch wieder in den Kampf. Sogar Chichi und Puky helfen mit so gut sie können, auch wenn die Hilfe aus Steine werfen aussieht. Am Ende haben sie schließlich alle Monster besiegt. Ann springt vom Baum und geht auf Colette und Lloyd zu. „Alles in Ordnung bei euch?“, fragt sie nach. „Ja, dank eurer Hilfe. Vielen Dank.“, sagt Colette. „Aber woher wusstet ihr, dass wir hier sind und angegriffen werden?“, fügt Lloyd hinzu. „Noishe. Er kam auf uns zu gerannt. Er war total aufgeschreckt“, meint Ann, ihren Finger am Kinn gelegt. „Ja, das kann gut sein. Noishe hat höllische Angst vor Monster und haut immer vor ihnen ab. Ich weiß bis jetzt immer noch nicht warum.“, erklärt er. Ann nickt verständlich. Bei ihrem Eichhörnchen weiß sie auch nicht alles was es tut. „Und was macht ihr zwei jetzt?“, fragt Colette neugierig. „Wir laufen einfach durch die Gegend und sehen was passiert“, antwortet ihr Jo. „Wieso kommt ihr nicht mit uns mit? So ist es dann lustiger.“, sagt die Blonde begeistert. Jo will schon ablehnen, doch Ann ist mal wieder ein Tick schneller. „Warum nicht. Da wir kein Ziel haben können wir genauso gut mit euch gehen.“ Das mag Jo überhaupt nicht an ihrer Freundin. Warum muss sie immer mit so vielen Leuten zusammen sein? Sie kann es einfach nicht verstehen. Und wenn sie jetzt widerspricht, wird Ann sie mal wieder zu Recht weisen. Normal lässt sich Jo nichts sagen, aber ihre Freundin weiß wie sie mit ihr umgehen muss. Also murrt sie nur leise vor sich hin. Ann kriegt das nicht mit da sie sich eifrig mit Lloyd und Colette unterhält. Nach einer Stunde kommen sie dann auch endlich in Izoold an. Und sie haben auch noch Glück. In fünf Minuten würde das Schiff nach Palmacosta auslaufen. Sie treffen die letzten Vorbereitungen und begeben sich dann auf das Schiff. Erleichtert endlich auf dem Schiff nach Palmacosta zu sein, gehen Colette und Lloyd ins Schiffinnere und ruhen sich aus. Jo und Ann dagegen bleiben noch oben und genießen die Fahrt. Ann hat Puky auf dem Arm, wo er ganz ruhig schläft. Chichi dagegen sitzt auf Jos Schulter und zupft ab und zu an ihren Haaren. „Glaubst du wirklich dass wir was herausfinden wenn wir mit ihnen mitgehen?“, fragt Jo nun endlich. „Ich weiß dass es dir nicht passt, aber ich glaube wirklich dass es das beste ist.“, sagt Ann und schaut zum Vollmond. Die Nacht ist ruhig. Man hört nichts außer das Rauschen und Plätschern des Wassers. Nach einer halben Stunde geht dann auch schließlich Ann ins Innere um sich etwas hinzulegen. Doch Jo bleibt draußen. Sie legt sich auf eine Bank und kramt in ihrer Tasche nach ihre Okarina. Als sie die dann gefunden hat, spielt sie noch ein wenig auf ihr. Am nächsten Morgen erreicht das Schiff den Hafen von Palmacosta. Es ist zu sehen wie schon eifrig am Leuchtturm gearbeitet wird. Nicht mehr lange und dann steht er auch fertig da so wie die anderen Gebäude. Das freut Colette ungemein als sie das sieht. Sie ist ziemlich früh wach gewesen. Sie wollte nicht Lloyd aufwecken, da ist sie einfach nach draußen an die Reling gegangen. Der Wind spielt mit ihrem Haar. Es ist schön mit anzusehen, wie alles wieder zum Alten wird. Doch Colette wird das Gefühl nicht los, dass es bald nicht mehr so ruhig und friedlich sein wird. Seufzend schaut sie zu den Menschen die schon unterwegs sind. Ob sie schon was davon wissen? „Du machst dir schon wieder zu viele Gedanken, Colette.“ Erschrocken dreht sich die Angesprochene um. „Hast du mich erschreckt, Lloyd.“ Sie atmet ein paar Mal tief ein. Dann hat sie sich auch schon wieder etwas beruhigt. „Außerdem mach ich mir keine Gedanken.“ „Und schon wieder. Warum kannst du nicht ehrlich zu mir sein? Ich kenn dich schon lang genug um zu wissen wann du die Wahrheit sagst und wann nicht. Also versuch es gar nicht erst.“, sagt der Junge. Die Blonde nickt. Er hat ja Recht, aber so ist sie Mal. Sie will den anderen keine Sorgen machen. „Ach, ihr seid auch schon wach. Das ist gut, dann können wir ja gleich von Bord gehen.“, sagt Ann, die nun dazu gestoßen ist. Die Beiden wünschen ihr einen guten Morgen und Ann tut das gleiche. Endlich in Palmacosta. Endlich wieder Genis und Raine sehen. Wie lange hat Lloyd darauf gewartet. Kurz bevor sie an Land gehen, stößt auch Jo dazu. Sie fragen lieber nicht wo sie war und gehen vom Schiff. Lloyd hofft sehr dass er Genis noch vor dem Unterricht abfangen kann um ihn zu sehen. Und schon hört er die tadelnde Stimme von seiner Lehrerin. „Ach hab ja im Grunde nichts dagegen wenn du abends noch was liest. Aber wenn du deswegen die halbe Nacht durch machst muss ich dir wohl oder übel deine Lieblingsbücher wegnehmen.“ „Entschuldige Nee-san. Aber es war so spannend, ich konnte es nicht aus der Hand legen. Es wird auch nie wieder vorkommen, versprochen.“, sagt der Jüngere. „Dann erklär mal das deinem Lehrer wenn du zu spät kommst.“, seufzt die Halbelfe, lächelt jedoch ein wenig. „Genis, Professor!!!“, ruft Colette winkend und rennt auf sie zu. Die beiden Angesprochenen drehen sich um und schauen verwundert. Kurz bevor Colette sie erreicht, stolpert sie mal wieder und fällt hin. Sofort rennt Lloyd zu ihr. Doch Colette lacht nur und meint, ihr sei nichts passiert. Auch Genis und Raine gehen jetzt auf sie zu. Das Wiedersehen ist groß. Ann und Jo bleiben abseits und schauen nur zu. Besonders als Colette hingefallen ist, musste Ann zu Jo sehen. Irgendwie haben sie was gemeinsam. Doch das sagt sie lieber nicht laut. Jo hat nur die Arme verschränkt und denkt sich ihren Teil. Nach einem kurzen Wortaustausch unter den Freunden, bemerkt Genis dann die Beiden. „Wer sind denn die?“, fragt er Lloyd. „Ann und Jo. Sie haben uns auf den Weg nach Izoold geholfen als uns eine Horde Monster angegriffen hat.“, erklärt er. „Dann stimmen also die Gerüchte?“, hackt Raine nach. „Ja, leider.“ Colette sieht traurig zu Boden. Genis will sie so gern trösten. Doch dann ertönt die Schulglocke. „Na super. Jetzt haben wir es geschafft. Wir sind zu spät. Wie wäre es wenn ihr euch Palmacosta anseht und wir sehen uns dann nach dem Unterricht zum Essen, okay?“, schlägt Raine vor. Die Jüngeren nicken und dann huschen die beiden Halbelfen auch schon richtig Universität. „Ihnen scheint es hier gut zu gefallen“, bemerkt Colette mit einem Lächeln. „Scheint so.“, sagt Lloyd nur und sieht seinen Freunden nach. Also müssen sie bis zum Mittag warten bis die Schule aus ist, um mit ihnen richtig reden zu können. Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Endlich ist Presea in Ozette. Natürlich wird das Dorf schon aufgebaut. Doch sie hofft, dass es nun etwas schneller geht wenn sie mit anpackt. Schließlich hat sie ja den Cruxis-Kristall. Dieser gibt ihr Kraft. Als allererstes geht sie erst mal zu ihrem Haus. Besonders möchte sie das Grab ihres Vaters besuchen. Jedoch bleibt sie einige Meter verwundert davor stehen. Soweit ihre Augen sie nicht täuschen, hüpft da gerade ein rosa Fellknäuel darauf herum. „Dein Finfi wird noch zum Grabschänder“, hört Presea ein Mädchen sagen. Sie sieht in die Richtung aus der es kommt. Zwei Mädchen, die sie noch nie gesehen hat, kommen auf sie zu. „Nenn mein Finfi nicht einen Grabschänder. Das ist es nämlich nicht.“, sagt die etwas größere von den beiden. „Ja wie immer. Am Ende ist es dann auch kein Finfi mehr sondern ein irgendwas.“, kommentiert die andere. Erst kurz vor dem Grab bemerken die beiden Mädchen Presea. Verdutzt sehen sie sich an. Das Fellknäuel hüpft immer noch fröhlich auf dem Grab rum und ruft „Spielen“. „Stell es endlich ab, Vivi. Nach einiger Zeit nervt es wirklich“, mault nun die eine. „Es nervt nicht, verstanden?“, sagt das Mädchen namens Vivi leicht beleidigt. „Ähm, wer seit ihr?“, fragt nun Presea. „Oh natürlich, wir wollen ja nicht unhöflich sein. Also ich bin Kai. Das hier ist Vivi und der Wattebausch dort ist ihr Finfi“, stellt Kai alle nach und nach vor. „Ich kann mich selbst vorstellen.“ Beleidigt verschränkt Vivi die Arme. „Verzeihung, aber was ist ein Finfi?“, fragt Presea neugierig. „Finfi ist einfach Finfi“, sagt Kai und verschränkt ihre Arme hinter ihrem Kopf. „Und ja, jetzt wird es zum Grabschänder.“ Alle schauen zu dem kleinen Ball, der nun in der Graberde wühlt. „Nein Finfi, nicht, das darf man nicht!“, brüllt Vivi und rennt auf es zu. Als das verschmutzte Ding hoch genommen wird, ruft es fröhlich „Spielen“. Vivi wird rot. Das ihr Liebling sie immer in solche Situationen bringt. Sie weiß nicht wie sie das wieder gut machen soll. Doch Presea sagt nicht, geht einfach zum Grab und legt die Blumen hin, die sie auf dem Hinweg gepflückt hat. Nun kriegt Vivi erst Recht Gewissensbisse. Nach einiger Zeit steht Presea wieder auf und dreht sich zur der kleinen Gruppe. „Was macht ihr eigentlich hier? Ihr seht doch das Ozette zerstört ist und fast nichts mehr steht oder gibt.“ „Wir wollten beim Wiederaufbau helfen. Schließlich ist es auch meine Heimat“, antwortet Kai. „Und ich habe viel Zeit mit ihr hier verbracht. Also können wir nicht tatenlos durch die Weltgeschichte reisen.“, fügt Vivi hinzu. Finfi dagegen ruft wieder sein Lieblingswort. Nun hält seine Besitzerin ihn den Mund zu. Etwas verlegen lacht sie, wenn auch nur kurz. Doch Presea muss immer noch über dieses Ding staunen. Dann kommt ein Junge auf sie zu gerannt. „Presea, bist du das? Du bist also wieder da.“ Völlig außer Atem bleibt er vor ihnen stehen. „Steve, bist du es? Es ist lange her.“, grüßt die Andere. „Es ging das Gerücht um dass du heute hier angekommen bist. Willst du beim Wiederaufbau helfen? Das ist echt spitze von dir.“ „Es ist doch meine Heimat. Da kann ich es doch nicht in Stich lassen.“ Steve grinst nun über das ganze Gesicht. Er hat Presea erst nach der Welterneuerung kennen gelernt. Damals ist sie mit der Auserwählten von Sylvarant und deren Gruppe hier gewesen. Da hat Presea versprochen dass sie eines Tages beim Aufbau helfen wird. Und nun ist sie endlich da. „Du bist über das eine Jahr ganz schön gewachsen“, stellt Steve fest und vergleicht mit seiner Hand seine und ihre Größe. „Schon möglich, ich hab nicht darauf geachtet. Aber nun zurück zu Ozette, was muss noch alles gemacht werden?“ Steve bittet an, einen kleinen Rundgang zu machen, damit sie sich selbst ein Bild machen können. Es ist gleich zu sehen, dass noch einiges gemacht werden muss. Presea hat es sich schon gedacht. Sie ist jedoch froh, dass alle mit anpacken und auch Regal, ihr Unterstützung angeboten hat. Nach einer halben Stunde haben sie alles gesehen und wissen nun Bescheid. Presea will sich dann sofort darum kümmern, Regal zu informieren, was sie alles an Material benötigen. „Ich hab noch eine Überraschung für dich Presea.“, sagt Steve, nimmt ihre Hand und zieht sie hinterher. Er bringt sie direkt zu ihrem Haus. Von Außen sieht es aus wie immer, herunter gekommen und seit langen nicht mehr wohnbar. Doch der Junge macht keinen Halt und bringt sie direkt rein. Presea bleibt die Spucke weg. Alles ist sauber, die meisten Möbel wurden ersetzt. „Habt ihr das getan?“, fragt sie. „Jupp. Die Dorfbewohner dachten sich schon dass du bald zurück kommst und vielleicht auch wieder hier wohnen wirst. Darum haben sich alle zusammen getan und das für dich gemacht. Und, freust du dich?“, fragt Steve lächelnd. Doch die Gefragte kriegt keinen Ton raus. „Hey nicht schlecht. Hier würde ich auch wohnen wollen.“, meint Kai und sieht sich um. Ihre Arme hat sie hinter dem Kopf verschränkt. „Irgendwie gemütlich.“ „Das sagst du doch immer, solange du ein Dach über den Kopf hast.“, kommentiert Vivi. „Das ist gar nicht wahr. Es gibt auch Bruchbuden die ein Dach haben.“ „Spielen!“ Steve hat die ganze Zeit über das Finfi nicht bemerkt. Doch nun da es sich in das Gespräch eingemischt hat, mustert er es sorgfältig. „Das sieht lustig aus“, meint er und stupst Finfi mit dem Finger an. „Tut es gar nicht. Es ist süß und knuffig.“, sagt die Besitzerin beleidigt und nimmt ihren Liebling fester in die Arme. „Stell dich nie zwischen einem Tier und seinem Besitzer, das kann meistens nicht gut ausgehen.“, seufzt Kai und legt eine Hand auf die Schulter des Jungen. Dieser nickt nur. Dann dreht sich Presea zu ihm. „Danke. Vielen Dank dafür.“ Steve wird nun richtig verlegen und reibt sich mit einem Finger unter die Nase. „Das haben wir doch gern gemacht. Besonders weil du mitgeholfen hast, die Welt zu retten.“ Darauf lächelt Presea ihn an. Auch Vivi und Kai lächeln, besonders Vivi findet es richtig süß. Was aber fast nicht zu glauben ist, ist das Finfi sogar still ist. Es ist schon Abend, als sich Steve von den Mädels verabschiedet. Presea hat den anderen beiden Angeboten bei ihr zu übernachten. In einem Schrank hat sie sogar Decken für sie gefunden. Im Schlafzimmer machen sie sich dann schließlich breit. Während dessen macht Presea das Abendessen. Dabei ist sich auch mit ihren Gedanken bei Sheena. Mizuho liegt nicht weit weg von Ozette. Also wäre es eine gute Möglichkeit sie besuchen zu gehen. Und da Vivi vorhin erzählt hat, sie sei ebenfalls aus Mizuho, könnte sie ja mit kommen. Sheena würde sich bestimmt freuen, wenn sie sie sieht. Presea zumindest freut sich schon. Etwas aufgeregt ist sie auch. Schließlich ist ein Jahr vergangen seit sie sich das letzte Mal gesehen haben. Was wohl in der Zeit alles bei ihr passiert ist? „Hey, da brennt gleich was, wenn du weiter so träumst.“, sagt Kai, die nun hinter ihr steht und ihr über die Schulter sieht. „Was?“ Presea sieht schnell in den Topf. Sofort zieht sie ihn von der Feuerstelle. Erleichtert dass nichts weiter passiert ist, atmet sie auf. „Das hätte auch schief gehen können.“, meint Kai nur. „Ja, ich weiß. Danke.“ „Ach, keine Ursache. Ich hab uns sozusagen das Leben gerettet. Sonst hätte wir jetzt das Verbrannte essen müssen.“ Bei dem Satz muss Presea an Raine denken. Wenn es um ihr Essen ging, war es auch immer ein Überlebenskampf. Nun muss sie lachen. Kai sieht sie verwundert an. „Was ist denn los? War es so witzig? Das war aber mein voller Ernst.“ „Nein, nein, ich lach nicht wegen dir. Dein Satz hat mich nur an jemanden erinnert, das ist alles.“, lacht Presea immer noch und wischt sich schon die Tränen weg, die sie vor lauter Lachen nun hat. Kai weiß zwar nicht über was sie lacht, aber sie muss mit einstimmen. Lachen kann wirklich ansteckend sein, auch wenn man nicht weiß um was es geht. Nun taucht auf Vivi mit ihrem Finfi auf. Sie ist hat sich gewundert warum aus der Küche ein Lachen zu hören ist. Fragend sieht sie jeden an. „Hätte jemand die Güte mir zu sagen, was hier so lustig ist?“ Nun haben sich die Beiden wieder etwas beruhigt. „Ich bin Schuld. Ich hab an jemanden gedacht und da musste ich einfach lachen.“, nimmt Presea die schuld auf sich. „Nein, eigentlich bin ich Schuld. Den Satz den ich von mir gelassen hab, hat sie an die gewisse Person denken lassen und dann hat sie gelacht.“, korrigiert Kai. Finfi weiß genau so wenig wie Vivi was hier los ist, aber es ruft trotzdem begeistert „Spielen!“. Nun müssen plötzlich alle anfangen zu lachen. Presea kennt zwar die beiden überhaupt nicht und trotzdem hat sie viel Spaß mit ihnen. Nachdem sie sich wieder beruhigt haben, machen sie das Abendessen fertig. Während sie essen, fragt Presea, ob sie einverstanden sind morgen mit nach Mizuho zu gehen. Sofort haben beide zugestimmt. Besonders Vivi freut sich dahin zu kommen. Nach dem Essen sitzen sie noch etwas beisammen und unterhalten sich. Als es dann spät wird, wünschen sie sich gegenseitig eine gute Nacht und gehen schlafen. Am nächsten Morgen wacht Presea recht früh auf. Um die anderen nicht zu wecken, schleicht sie sich förmlich aus dem Haus. Jedoch bringt das nichts. Vivi steht nämlich mit Finfi schon draußen und spielt etwas mit ihm. Dann sieht sie auch schon Presea. „Ah, morgen. Auch schon wach? Du bist wohl eine Frühaufsteherin.“, grüßt sie Presea lächelnd. „Morgen. Nein nicht wirklich. Heute ist wohl nur eine Ausnahme.“, meint Presea. „Und Ausnahmen bestätigen die Regeln“, kommt es nun von der Haustür. „Morgen übrigens.“ „Dir auch einen guten Morgen, Kai.“, sagt Vivi. „Und, wann gibt es Frühstück?“ „Mach es dir doch selber.“ „Warum denn, ich kann das nicht so gut.“, sagt Kai, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Keine Sorge, ich mach es schon.“, gibt sich Presea geschlagen und geht in die Küche. Das Frühstück bringen die Drei schnell hinter sich. Sie packen nur noch einige Sachen und dann brechen sie auch schon Richtung Mizuho auf. Aber auch im Wald sind Monster aufgetaucht. Das beunruhigt Presea. Was ist nur los mit der Welt? Sollte es eigentlich nach der Welterneuerung keine Monster mehr geben? Presea kann nicht anders, als sich Gedanken darüber zu machen. Gegen Mittag erreichen sie schließlich Mizuho. Vivi strahlt über das ganze Gesicht. „Es ist etwas größer geworden seit ich das letzte Mal hier war“, stellt sie fest. „Du musst sehr lange nicht mehr hier gewesen sein.“, meint Presea. Gemeinsam marschieren sie durch das Dorf und sehen sich alles an. Für Vivi und Kai hat sich wirklich einiges hier verändert. Doch das kann Presea ja nicht wissen. Zielstrebig geht sie zum Haus des Oberhauptes. Dann klopft sie an die Tür. Nach kurzem Warten macht dann jemand auf. „Ja bitte? Ah wenn das nicht Presea ist“, sagt Orochi überrascht als er sie entdeckt. „Hallo, wie geht es dir?“ fragt Presea freundlich. „Ich kann mich nicht beklagen. Du möchtest bestimmt zu Sheena. Dann muss ich dich leider enttäuschen. Vor wenigen Tagen ist sie mit den Auserwählten losgegangen nach Altamira. Sie hoffen dann auch Regal und dich zu treffen“, erklärt er und bittet die Gäste rein. Er führt sie ins große Zimmer. Er deutet ihnen an sich zu setzten, während er einen Tee macht. Als er diesen dann serviert hat, fragt Presea noch mal nach. „Sie ist also mit Zelos auf den Weg nach Altamira? Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“ „Soweit ich weiß wollen sie was über die Monster herausfinden, die seit neuesten wieder hier sind.“ Die Beiden unterhalten sich noch ein wenig. Vivi und Kai haben gesagt, sie würden noch etwas durch das Dorf laufen und lassen sie alleine. „Wie ist es nach langer Zeit wieder hier zu sein?“, fragt Kai nach einer Weile. „Schon ein bisschen komisch. Es wirkt nicht fremd, aber auch nicht zu vertraut.“ „Spielen!“, gibt Finfi nun wieder von sich. „Wow, es lebt ja noch. Ist dir aufgefallen, dass es beim Gespräch keinen Pieps von sich gegeben hat?“ „Hey, was soll das. Natürlich lebt mein Liebling.“, gibt Vivi beleidigt von sich und streichelt daraufhin ihren Liebling, wobei dieses fröhlich weiter sein Lieblinswort vor sich her sagt. „Es ist trotzdem ein Wunder. Ich glaube, ich habe ihn noch nie so schweigsam gesehen.“ „Ich hab es halt gut erzogen.“, gibt Vivi stolz von sich. Kai kann da nur den Kopf schütteln, aber so dass Vivi es nicht merkt. Nach einer Stunde kommt schließlich auch Presea wieder zu ihnen. „Deine Freundin ist also nicht hier?“, fragt Kai. Presea muss die Frage leider mit einem „Nein“ beantworten. Da sie nichts weiter hier zu tun haben, machen sie sich dann wieder auf den Weg nach Ozette. Auch auf den Rückweg müssen sie aufpassen dass sie nicht von Monstern angegriffen werden. Das Erste was Presea machen will wenn sie Zuhause ist, ist einen Brief an Regal zu schreiben, um ihn zu sagen dass es ihr gut geht und dass er Sheena und Zelos grüßen soll, wenn sie ankommen. Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Nach einigen Tagen kommen Zelos und Sheena in Altamira an. Bevor sie aber zu Regal und Presea gehen, schauen sie sich etwas um. Besonders Zelos hat darauf bestanden, kurz zum Strand zu gehen. Zwar kann sich Sheena denken wieso, jedoch sagt sie nichts. Die Beiden haben jetzt sicher keine Zeit für sie, da sie ja arbeiten. Also wollen sie gegen Mittag bei ihnen vorbei schauen. Vielleicht soll sie das ausnutzen und sich etwas erholen. Als Dorfoberhaupt hat sie nicht sehr oft diese Möglichkeit. Nach einigen Minuten steht sie am Strand in ihrem Badeanzug und einer Sonnebrille auf der Nase. Sie geht zu einen der Liegestühle und macht es sich dort bequem. Die Sonnenstrahlen scheinen warm auf sie. Das Geschnatter der Mädchen, die um Zelos stehen, überhört sie einfach. Sie weiß noch, wo sie das letzte Mal hier gewesen ist. Damals zur Reise der Welterneuerung ist sie mit Lloyd und den anderen hier gewesen und einen Tag am Strand verbracht. Da lag sie auch in einem Liegestuhl, Raine direkt neben ihr und sie haben sich einfach so über normale Sachen unterhalten. Eigentlich soll sie das nicht, aber trotzdem wünscht sie sich die Zeit von damals wieder. Auch wenn es nicht friedlich und leicht gewesen ist, ist sie dennoch schön gewesen. „Sheena? Bist du das?“, hört sie jemanden fragen. Sie dreht sich um und nimmt die Brille runter. Dann kommt ihr ein Lächeln über die Lippen. „Regal, freut mich dich zu sehen. Wir wollten eigentlich später vorbei kommen, da ihr bestimmt beschäftigt seid“, erklärt Sheena. „Ihr? Ist noch jemand da?“ fragt er verwundert und sieht sich um. Doch Sheena braucht nicht zu antworten. Das Gekreische wird wieder lauter. Die beiden Freunde sehen zur der Gruppe von Mädchen, die alle am Wasser stehen. Die Person mit den langen roten Haaren sticht total aus der Menge. „Zelos? Du bist allein mit Zelos unterwegs?“ Regal kann es nicht wirklich glauben. Sheena hat sich bei sich ihm doch immer so aufgeregt. Außer sie… „Es hat sich so ergeben.“ Nun sieht sie wieder zu Regal und stellt was fest. „Ist denn Presea nicht bei dir? Ich sehe sie nicht.“ Mehrmals schaut sie verschiedene Richtungen. „Du weißt es noch nicht? Presea ist seit einiger Zeit wieder in Ozette um beim Aufbau zu helfen.“ „Was, wirklich? Hätte ich das vorher gewusst.“ „Warum kommst du nicht gleich mit Zelos zu mir ins Büro. Dann können wir zusammen zu Mittag essen.“ Sheena stimmt zu und meint, sie würden nachkommen da sie sich noch umziehen müssen. Also geht Regal schon mal zurück in die Firma um alles zu regeln. Das Ninjamädchen geht aber zum Auserwählten und zieht ihn von der Menge weg. Es gibt zwar Protest, doch Sheena ignoriert sie einfach. Auch Zelos ist etwas verwundert über diese Aktion. „Könntest du mich vielleicht aufklären Sheenalein. Was hast du mit mir vor? Doch wohl keine unanständigen Dinge?“ Den letzten Satz kann er sich nicht verkneifen. „Das Einzige sind deine Gedanken. Also beweg dich endlich, Regal wartet auf uns.“, erklärt sie. „Weiß er etwa dass wir hier sind? Aber woher?“ Er kann den Mund nicht mehr geschlossen halten vor Erstaunen. „Du kriegst wirklich gar nichts mit wenn nur ein paar Mädchen um dich rum stehen. Bis gerade eben war er noch hier.“ Trotzdem mosert er den ganzen Weg lang nur noch rum. Lange hält es Sheena nicht mehr aus. Sie hat schon mit den Gedanken gespielt Celsius zu beschwören. Doch sie kann sich gerade noch so zurück halten. Schließlich kommen sie bei der Firma an, wo sie schon von Georg erwartet werden. Er bringt sie hoch in den Azurgarten, wo schon ein Picknick auf sie wartet. „Master Regal, die Gäste sind da“, kündigt Georg die Beiden an. „Danke, du kannst nun selber Pause machen. Und ihr zwei, setzt euch doch“, bittet Regal sie, der am Grab von Alicia steht. Das lässt sich Zelos nicht zweimal sagen. „Wisst ihr, hab mich schon gefragt wann ihr endlich auftaucht.“, gibt der Ältere von sich. Verdutzt sieht Zelos zu Sheena. „Hast du ihn Bescheid gegeben dass wir kommen? Ich dachte, es soll eine Überraschung sein.“ Doch auch Sheena scheint verwirrt. Nun muss aber Regal lachen. Das macht die Beiden noch verdutzter als sie eh schon sind. „Presea hat mir Bescheid gegeben. Sie hat einen Brief geschrieben wo drin steht das Orochi es ihr verraten hat. Ich soll euch von ihr lieb grüßen.“ Nun sind die Verwirrungen aufgeklärt und sie können mit dem Essen anfangen. Dabei tauschen sie sich gegenseitig aus, was sie bisher gemacht haben und was Zurzeit passiert. Ann sieht sich die Bibliothek an. Sie ist nicht minder erstaunt so viele interessante Bücher zu finden. Leider wollte Jo nicht mit. Sie will lieber in der näheren Umgebung trainieren. Zwar weiß Ann dass ihre Freundin nicht überreden kann, wen diese gerade Lust zum trainieren hat. Trotzdem hätte sie jetzt gerne ihre Gesellschaft. Da muss jetzt wohl ihr liebes Eichhörnchen herhalten. „Schade dass du nicht reden kannst, Puky. Das wäre bestimmt lustig“, sagt sie zu ihrem kleinen Freund und krault mit einem Finger seinen Kopf. Dieser genießt das sichtlich. Kaum das Chichi nicht da ist, tut er so, als sei er das bravste Eichhörnchen der Welt. Sie kann es einfach nicht verstehen. Also sucht sie weiter nach was zum Schmökern. „Eine Leseratte?“, hört sie jemanden hinter sich fragen. Sofort wandert ihr Blick über die Schulter nach hinten. „Ach du bist es Genis. Schon Schule aus?“, fragt Ann lächelnd. Der kleine Halbelf nickt und meint noch, er müsse was für die Schule suchen. Dabei schlägt Ann vor ihn behilflich zu sein. Sie hat eh gerade nichts Besseres zu tun. Also machen sie es dann gemeinsam. Nach einigen Stunden werden sie dann von Raine unterbrochen als sie ebenfalls in die Bibliothek kommt. „Da steckt ihr also. Die Anderen warten schon auf dich Genis. Na geh schon. Die Aufgaben kannst du auch später machen“, sagt sie liebevoll zu ihrem kleinen Bruder. Dieser steht auf, bedankt sich noch bei Ann, dann bei Raine und verschwindet schließlich. Lächelnd räumt Ann seine Schulsachen zusammen. „Du liebst deinen Bruder sehr. Das merkt man“, sagt sie zu der Älteren. „Und woher?“, fragt die Halbelfe verwundert. „Ich habe eine jüngere Schwester. Auch wenn wir keine richtigen Geschwister sind, ich lieb sie über alles und würde alles für sie tun.“ Nun hat Ann die Sachen von Genis zusammen und reicht sie Raine. Dann verschwindet sie auch schon ohne jedoch Raine nicht zu verabschieden. Erstmal draußen, streckt sie sich ausgiebig. Sie sieht sich kurz um und überlegt was sie nun tun soll. Vielleicht ist ein Besuch auf den Markt ganz nett. Also geht sie hin, Puky immer noch ruhig auf ihrer Schulter. Jedoch wird ihr schnell dort langweilig. Es ist einfach nichts los. Natürlich, die Stadt ist ja noch beim Wiederaufbau. Mit gelangweiltem Blick schlendert sie an den Ständen vorbei. Am Ende vom Markt stehen nur noch haufenweise Kisten rum. Hier wird momentan alles gelagert. Von Material zum Aufbau bis über von Lebensmitteln und sonstigen nützlichen Sachen. Jedoch wird Ann aufmerksam, als sie Stimmen hört, die aufgeregt miteinander flüstern. Um etwas besser hören zu können, geht sie näher ran und versucht sich auch möglichst unauffällig hinter den ganzen Kisten zu verstecken. „…ein Kinderspiel. Und der Boss sagte, dass sie zu wachsam sein würden. Ha, das ich nicht lache. Der Rothaarige war so was von der Rolle. Und der blauhaarige Halbelf war noch mal leichter zu kriegen. Einfach nur sagen, du hast seinen besten Freund in der Gewalt und er tut alles“, hört Ann einen von den Dreien lachen. Erst recht hat sie jetzt das Gefühl noch weiter zu zuhören. „Aber bloß nicht zu früh freuen“, fängt nun ein Anderer an. „Noch haben wir nicht alle.“ „Ach, du meinst den Jungen“, sagt der Dritte im Bunde. „Es wird bestimmt auch einfach. Wir haben schließlich seinen heißgeliebten Daddy.“ Jetzt fangen alle drei an zu lachen. Ann gefällt das gar nicht. Sie hat ein sehr ungutes Gefühl bei den Typen. Nun stößt auch noch ein Vierter hinzu. „Hey, wir haben noch eine Menge zu tun. Also, nicht weiter dumm rum stehen und sich ins Fäustchen lachen. Wenn der Boss das mitkriegt gibt es wirklichen Ärger.“ Das hat gesessen. So schnell sie können gehen sie wieder ihren Tätigkeiten nach. Einige Zeit später sind sie dann auch weg. Ann wartet noch etwas, bevor sie aus ihrem Versteck herauskommt. „Tja Puky. Sieht wohl so aus als ob wirklich langsam aber sicher der Frieden zu Ende geht. Sagen wir den anderen, was wir gerade erfahren haben. Hoffentlich ist auch Jo mit dem Training fertig.“ Dann macht sie sich auf den Weg nach den Anderen zu suchen. Nachdem sie einige Monster erledigt hat, geht Jo langsam wieder zur Stadt zurück. Das hat ihr richtig gut getan und nun hat sie ihre Wut wieder abgebaut. Heute Morgen ist sie nämlich schon wieder mit Colette zusammen gestoßen. Ihr ist fast der Kragen geplatzt, doch Ann hat die Situation schnell geklärt. Gleich beim Frühstück ist sie dann geflüchtet, zum Ärger ihrer Freundin. Doch diese weiß, dass es ja nichts bringt. Jo muss immer ihren Dickkopf durchsetzen. Dann kommt sie in Palmacosta an. Sie hat es sogar geschafft sich nicht zu verlaufen. Kaum das sie drinnen ist, sieht sie auch schon Ann eilig durch die Stadt laufen. „Hey, warum hast du es so eilig? Sind irgendwelche Idioten hinter dir her?“, ruft sie nach ihrer Freundin. Diese bleibt nun stehen und sieht erwundert zu ihr. Daraufhin geht Jo dann zu ihr. „Schon fertig mit dem Training? Oder sollte ich lieber sagen Aggressions-Abbau-Programm?“, meint Ann nun lächelnd. „Hör bloß auf damit. Ich hab es gerade noch so schön verdrängt“, sagt Jo murrend. Doch Ann muss weiter grinsen. Dann deutet sie an, dass Jo ihr folgen soll. Diese kriegt bloß nicht heraus warum. Sie hört nur ein ständiges „Warte es einfach ab.“ Nach einem kurzen Marsch treffen sie auf eine kleine Gruppe. Jo muss nur auf das blonde Mädchen sehen und ihre schlechte Laune kehrt in langsamen Stücken zurück. „Hey ihr drei. Ist Raine noch nicht bei euch?“, fragt Ann. „Oh, sie war vorhin kurz da. Sie will für den morgigen Unterricht noch was vorbereiten“, erklärt der kleine Halbelf. „Dann ist sie also auf ihren Zimmer? Gut, dann gehen wir jetzt alle zu ihr.“ Auf die Fragen geht sie nicht ein, genau wie bei Jo. Nun quetschen sie Jo aus, doch sie kann auch keine Auskunft geben. Also müssen sie sich in Geduld üben, was Lloyd ziemlich schwer fällt. Vor der Tür von Raines Zimmer bleiben sie stehen, während Ann höflich klopft. Nach einem „Herein!“ öffnet sie die Tür und alle gehen ins Zimmer. Bei sechs Personen und zwei Tieren wirkt das Zimmer recht eng. Nun versucht jeder sich ein gemütliches Stück Boden zu suchen. Denn die zwei einzigen Stühle sind sofort besetzt. Raine sitzt eh schon die ganze Zeit auf einen und Genis hat sich schnell den freien Stuhl gegriffen. Lloyd und Colette setzen sich schließlich neben Genis auf den Boden. Jo setzt sich gegenüber von ihnen auf den Boden und lehnt sich an die Wand. Nur Ann ist die einzige die an einer Wand angelehnt und die Arme verschränkt hat, stehen bleibt. Alle schauen gespannt zu ihr und warten bis sie endlich zu erzählen anfängt. „Gut. Also ich weiß nicht ob es wichtig ist. Doch ich habe das Gefühl dass ich es erzählen muss.“ „Was denn? Nun spann uns nicht länger auf die Folter“ sagt Genis hibbelig. „Ganz ruhig. Als ich auf den Markt entlang gegangen bin, hab ich irgendwelchen Typen gelauscht. Ich dachte nicht dass es so interessant sein würde. Sie haben von zwei Person geredet, die sie gefangen genommen haben. Stutzig wurde ich, als sie meinten das es einfach war, obwohl sie angeblich sehr wachsam seien.“, erklärt Ann. „Ja und? Was ist da jetzt so aufregend? Die haben einfach nicht aufgepasst und fertig“, äußert sich Jo und verschränkt ihre Arme hinter dem Kopf. „Ja, das dachte ich erst auch. Doch als sie meinten es geht um einen Rotschopf und einen blauhaarigen Halbelfen, wollte ich mehr wissen.“ „Wie ungewöhnlich.“, sagt Genis ironisch. „Von der Sorte findest du einige.“ Doch nun wird Lloyd auch unruhig. Er muss Genis zustimmen, doch irgendwie hat er trotzdem ein komisches Gefühl bei der Sache. Er sieht Ann fragend an. Diese versteht und will nun wieder fortfahren. „Am Ende des Gespräches meinten sie noch dass sie einen Jungen fangen wollen. Und ihn würden sie auch ganz leicht bekommen, da sie, ich zitiere, seinen heißgeliebten Daddy haben.“ Nun ist Ann fertig und wartet auf die Reaktionen der Anderen. Raine, Genis und Colette sehen sofort zu Lloyd. Jetzt haben sie alle den gleichen Gedanken. Doch Lloyd schüttelt den Kopf. Er will es nicht glauben. Jo sieht verwundert zu Ann, und diese zurück. Anscheinend ist es doch richtig gewesen dass Ann den anderen davon erzählt hat. „Ähm, Lloyd, ich...“, fängt Colette an, doch dieser steht ruckartig auf. „Ich brauche etwas frische Luft“, meint er nun und verschwindet nach draußen. Colette will ihn sofort folgen, doch Raine hält sie zurück und schüttelt den Kopf. Die Jüngere versteht und setzt sich wieder hin. Seufzend sieht die Ältere zu den beiden Unwissenden. „Ich glaube, ich bin euch eine Erklärung schuldig. Soweit es sich so anhört, könnte die rothaarige Person Kratos, Lloyds Vater, sein.“ „Verstehe. Nun dann würde ich den Jungen aber nicht alleine lassen“, meint Ann mit gesenktem Blick. „Und warum nicht? Er braucht jetzt seine Zeit zum Nachdenken“, sagt Genis. „Von wegen nachdenken. Er wird sofort losgehen um seinen Vater zu retten. Sein Blick hat es förmlich verraten“, erklärt nun Jo. „Was? Dann müssen wir sofort hinterher“, sagt Colette, steht auf und rennt sofort raus um nach Lloyd zu sehen. Auch Genis folgt ihr. „Ob der blauhaarige Halbelf dann Yuan ist?“, denkt Raine laut. „Sie sagten nur, dass sie Freunde seien.“ Somit bestätigt Ann der Halbelfe ihren Gedanken. „Dann packen wir mal unsere Sachen und suchen nach diesen Personen“, sagt Jo, zur Verwunderung von Ann. Ihre Freundin bemerkt es und zuckt nur mit den Schultern. „Was denn? Ich hab halt Lust irgendwelchen Idioten in den Hintern zu treten. Und diese kommen genau recht.“ Nun muss Ann lächeln und nickt sofort. Dann machen sie sich bereit zu packen. Raine drängt sie etwas, da sie noch die andern aufsammeln müssen. Doch Ann beruhigt sie und meint, sie würden sie schon noch früh genug einholen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)