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Entschuldigung, ich liebe Dich!

NamixSanji Two Shot
von

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Entschuldigung, ich liebe Dich!

„Sanji...“ flüsterte die rothaarige Navigatorin der Strohhutbande und stupste den schlafenden Smutje vorsichtig an. Halb hoffte sie, er würde es nicht bemerken, aber dann schalt sie sich einen Feigling: Sie war schließlich nicht mitten in der Nacht hergekommen, um unverrichteter Dinge wieder zu gehen! Sie beugte sich näher an den blonden Kopf heran und wiederholte etwas nachdrücklicher, „Sanji!“
 

Der Koch murrte leise und blinzelte. Bevor er etwas fragen konnte und damit womöglich die anderen Jungs weckte, legte Nami ihm schnell die rechte Hand auf den Mund und bat ihn mit einer Geste, still zu sein. Die blauen Augen wurden größer, als er sie erkannte und es versetzte ihr einen Stich, als sie sah, wie die spontane Freude sich in kühle Skepsis verwandelte. Dennoch nickte Sanji sein Einverständnis. Nami konnte seinen warmen Atem auf ihrem Handrücken spüren und bemerkte ein wenig nervös die Gänsehaut, die ihren rechten Arm hochkroch. Etwas unschlüssig verharrte sie, wollte das ungewohnte Gefühl noch ein wenig auf sich wirken lassen, doch die sich nun spöttisch hebende Augenbraue des Smutjes rief ihr ins Bewußtsein, daß er nicht ewig stillhalten würde und sich wohl zu Recht fragen mußte, was sie eigentlich von ihm wollte. Also nahm sie langsam ihre Hand zurück und winkte ihm, ihr zu folgen. Zum Glück schien Sanji begriffen zu haben, daß sie kein Interesse daran hatte, den Rest der Mannschaft zu wecken, denn er folgte ihr lautlos erst aus dem Schlafzimmer und dann an Deck der Going Merry. Die Nacht war sternenklar, aber der Mond war nur eine schmale Sichel, so daß es draußen nicht viel heller war als im Inneren des Schiffs. Automatisch vergewisserte die Navigatorin sich, daß ihr Kurs noch stimmte und daß auch der leichte Wind keine unangenehmen Wetteränderungen ankündigte, bis sie an der Heckreling anhielt und hinaus auf die sanften Wellen schaute. So ein Mist, sie hatte sich die halbe Nacht überlegt, was sie Sanji sagen wollte, doch als sie nun dicht hinter sich das Klicken des Feuerzeugs und das anschließende langgezogene Ausatmen des Smutjes hörte, wußte sie auf einmal nicht mehr, wo sie anfangen sollte. Sie mußte sich umdrehen, mit ihm reden. Jetzt! ... Okay, gleich! Mit jedem Moment, den sie zögerte, wuchs ihre Nervosität.
 

Verflixt! Eigentlich wollte sie sich nur entschuldigen. Sie hatte sich Sanji gegenüber in letzter Zeit wirklich unmöglich verhalten, hatte ihn herumkommandiert, getriezt und überhaupt wo sie nur konnte die Diva heraushängen lassen. Doch der Smutje hatte alles mit einer Gemütsruhe ertragen, die Nami nicht für möglich gehalten hätte, hätte sie nicht gewußt, wie ungewöhnlich weichherzig Sanji Frauen gegenüber war. Eigentlich hätte ihr das den sprichwörtlichen Wind aus den Segeln nehmen müssen, aber statt dessen hatte es Nami nur angestachelt, ihn immer weiter zu reizen, bis sie gestern abend endlich zu weit gegangen war.
 

Ihr Magen verkrampfte sich schuldbewußt, als sie sich daran erinnerte, wie das gutmütige Gesicht blaß geworden war und die Nachsicht in den blauen Augen vom Schmerz abgelöst wurde. Wie hatte sie sich auf einmal geschämt! Was hatte Sanji ihr denn getan, daß sie so auf seinen Gefühlen herumtrampelte? Es war doch nicht sein Fehler, daß sie eifersüchtig war! Ja, eifersüchtig, eine Tatsache, die sie so gut es ging zu verdrängen versucht hatte. Als das nicht funktionierte, hatte sie sich gedacht, daß es, wenn sie den Smutje dazu brächte, seine unerträgliche Freundlichkeit ihr gegenüber aufzugeben und sich nur einmal gegen sie zu wenden, einfacher wäre, ihn von sich zu stoßen. Sie hatte gehofft, daß ihre Entrüstung dann das Verlangen nach ihm schlucken würde, und sie ihn und damit ihre neuen, unbequemen Gefühle einfach in selbstgerechtem Zorn abweisen könnte. Dann, so hatte Nami geglaubt, hätte sie endlich ihre Ruhe und könnte ihre Gefühle für ihn so gut das eben unter den gegebenen Umständen ging, vergessen oder wenigstens verbannen.
 

Aber der Plan war gründlich nach hinten losgegangen! Wer hätte gedacht, daß sie sich jetzt, wo sie es endlich geschafft hatte, das ewige Lächeln verschwinden zu lassen, klein, mies und erbärmlich fühlen würde. Noch während sie diese neueste Erkenntnis verarbeitet hatte, hatte Sanji sich umgedreht und wortlos die Kombüse verlassen. Zurück war eine junge Frau geblieben, die sich endlich der Realität stellen mußte. Warum hatte Bellemere ihr nie gesagt, daß Erwachsenwerden auch Männer beinhalten würde? Dann hätte sie die Beine in die Hand genommen, als Luffy sie zu seiner Navigatorin auserkoren hatte. Sie lachte leise. Ja klar, als wenn das so einfach gewesen wäre. Ihr Blick war auf das Spülbecken vor ihr gefallen, an dem sie bis eben noch gemeinsam mit Sanji das Geschirr vom Abendessen abgwaschen hatte. Das heißt, Sanji hatte abgewaschen, damit ihre zarten Hände nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden, während sie eine zweite Portion seines göttlichen Mandarinen-Puddings gelöffelt hatte, die er extra für sie zurückgestellt hatte. Er war so rührend besorgt um sie und wie hatte sie es ihm gedankt?
 

Nachdenklich hatte sie den Abwasch zu Ende gemacht und war dann ohne Umwege ins Bett gegangen. Als Nico Robin kurze Zeit später in ihr gemeinsames Zimmer trat, hatte sie getan als ob sie schliefe. Erst als sie die langsamen Atemzüge der schlafenden Archäologin gehört hatte, hatte sie ihre Augen wieder geöffnet und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in die Dunkelheit gestarrt.
 

Die halbe Nacht hatte sie mit Gewissensbissen wachgelegen und krampfhaft überlegt, wie sie retten konnte, was noch zu retten war. Schließlich war sie aufgestanden, leise, um Robin nicht zu wecken, und in das Schlafzimmer der Jungs geschlichen. Eine Weile hatte sie einfach nur dagestanden und den unruhig schlafenden Blonden beobachtet, während sie die ängstliche Stimme bekämpfte, die ihr einreden wolle, doch lieber wieder zu gehen. Sanji würde sich schon wieder beruhigen. Aber im Grunde ihres Herzens war Nami sich da überhaupt nicht sicher und sie wäre nicht Luffys Nakama, wenn sie im entscheidenden Moment einen Rückzieher machen würde! Also hatte sie ihr klopfendes Herz so gut wie möglich beruhigt und sich daran gemacht, den Smutje zu wecken.
 

Wieder hörte sie das Klicken des Feuerzeugs hinter sich. Hatte Sanji etwa schon eine ganze Zigarette geraucht, während sie ihre Gedanken zu ordnen versucht hatte?
 

„Also? Warum stehe ich hier draußen rum und sehe mir Deinen Rücken an?“ fragte er leise, doch das Eis in seiner Stimme war nicht zu überhören.
 

Nami stöhnte innerlich. Beinahe wünschte sie sich das nervtötende Säuseln zurück, das der Smutje sonst für sie – und jede andere Frau - reservierte. Es mochte ja sein, daß sie sich eine Sonderbehandlung gewünscht hätte, aber das hier war auch nicht in ihrem Sinne. Sie mußte dringend etwas unternehmen. Entschlossen straffte sie ihre Schultern und drehte sich um.
 

„Sanji, ich-", erschrocken sog sie die Luft ein, „mein Gott, Du zitterst ja!“
 

Erst jetzt fiel ihr auf, daß sie dem Blonden keine Zeit gelassen hatte, sich anzuziehen und so stand er jetzt vor ihr, nur mit einer Boxershorts bekleidet, den linken Arm um den schlanken Oberkörper geschlungen und in der rechten Hand die Zigarette haltend, deren orange glühendes Ende leicht bebte. Wo er die Schachtel mit sich herumtrug, konnte sie nur ahnen und hoffte inständig, daß die relative Dunkelheit die Röte verdeckte, die ihr bei diesem Gedanken ins Gesicht gestiegen war.
 

Nur undeutlich konnte sie erkennen, daß das blonde Haar wirr von seinem Kopf abstand und sie verspürte den unbändigen Wunsch, ihn in die Arme zu ziehen und ihre Hände in dem goldenen Schopf zu vergraben. Ehe sie es sich versah, war sie schon einen Schritt auf ihn zugegangen. Doch seine nächsten Worte stoppten sie so abrupt, als wäre sie gegen eine Eiswand gelaufen.
 

„Was willst Du Nami? Hast du mich noch nicht genug gedemütigt?“ Ein Zug an der Zigarette, das Zittern der Glut jetzt etwas heftiger. „Mußt Du mich jetzt auch noch halbnackt bibbern sehen? Bitte, Du hast Deinen Spaß gehabt. Kann ich jetzt gehen?“
 

„Sanji...“ Geschockt sah sie ihn an, versuchte seinen Gesichtsausdruck zu erkennen, aber bei dem schwachen Licht war das so gut wie unmöglich.
 

„Such Dir ein anderes Opfer, Nami. Ich gehe jetzt schlafen.“ Mit diesen Worten schnippte er die halb abgebrannte Zigarette über Bord und drehte sich um. Doch Namis Hand auf seinem Arm hielt ihn zurück.
 

„Sanji, warte! ... Bitte!“ fügte sie hinzu, als er unbewegt nach vorne sah. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie war dümmer gewesen, als sie gedacht hatte. Klar, hatte sie gewußt, daß sie Sanji wehgetan hatte, aber sie war sicher – na gut, einigermaßen sicher - gewesen, daß es mit einer Entschuldigung und einem Lächeln wieder getan wäre. Aber jetzt sah es ganz danach aus, als hätte sie ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt, eine Freundschaft die ihr, wie sie mit Erschrecken feststellte, kostbarer war als...Gold?! Ihr wurde schlecht. Er mußte ihr einfach verzeihen, er mußte... was würde sie denn ohne sein unbeschwertes Wohlwollen, ohne seine selbstverständliche Bereitwilligkeit, ihr in jeder Situation beizustehen, tun. Erst jetzt wurde Nami wirklich bewußt, wie sehr sie seine leichtherzige Freundlichkeit brauchte, wie sehr sie Sanji brauchte, der so viel zu geben bereit war und nie eine Gegenleistung erwartete, der zu ihr stand, auch wenn sie ihre Launen an ihm ausließ. Bleischwer und unbarmherzig lastete das schlechte Gewissen plötzlich auf ihr. Das hast Du Dir ganz alleine eingebrockt, Nami! Sieh bloß zu, daß Du das wieder in Ordnung bringst! Sie schluckte den salzigen Geschmack in ihrem Mund herunter. Heulen konnte sie später noch genug, jetzt galt es, Ruhe zu bewahren. Sie verstärkte ihren Griff an Sanjis Arm und versuchte die langen Muskeln, die sich unter der kühlen Haut angespannt hatten, zu ignorieren.
 

„Nami,“ er klang müde, „meinst Du nicht, es reicht?“
 

„Nein, meine ich nicht!“ Und etwas sanfter: „Bitte Sanji, ich möchte mich bei Dir entschuldigen. Aber das muß nicht hier draußen in der Kälte sein.“ Sie zog den Smutje auffordernd am Arm und er bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick. Doch dann seufzte er leise und ließ sich von ihr in die warme Kombüse ziehen, wo sie zuerst das Licht anmachte und ihn dann sanft auf die Bank drückte. Sie verließ die Küche noch einmal, nur um kurz darauf mit einer weichen Wolldecke zurückzukehren. Erleichtert sah sie, daß er noch da war. Weißer Rauch stieg von der neu angesteckte Zigarette auf, die er zwischen den schmalen Lippen stecken hatte. Erst wollte sie ihm die Decke um die Schultern legen, besann sich dann aber anders und drückte sie ihm mit einem etwas nervösen Lächeln in die Hand. Sanji nahm sie wortlos entgegen und Nami sah mit leisem Bedauern den makellosen Oberkörper und die wohlgeformten Arme unter der Wolle verschwinden.
 

Er sah beinahe niedlich aus, wie er da auf der Bank saß, dick eingemummelt, die blonden Haare wild in alle Richtungen stehend. Wären da nicht das versteinerte Gesicht und der gekränkte Ausdruck in den blauen Augen gewesen. Nein, Sanji war nicht niedlich. Er war auch kein naives Haustier, das jede ihrer Launen einfach ertragen würde. Daß seine Aufmerksamkeit und Fürsorge keine Selbstverständlichkeit waren, hatte sie begriffen, aber erst langsam wurde ihr klar wie sensibel der blonde Smutje eigentlich war. Es würde viel Einfühlungsvermögen brauchen, ihn wieder auszusöhnen. Na klasse! Wo genau das meine Stärke ist... Warum war ihr das überhaupt vorher noch nie aufgefallen? Weil Du Dich nur um Dich selbst gekümmert hast? Schuldbewußt zog sie ihren Kopf zwischen die Schultern. Sanjis unmißverständliches Räuspern riß sie aus ihren Gedanken. Sein unbewegter Blick machte sie nervös, aber sie sah im tapfer in die Augen, als sie sich ihm gegenüber an den Tisch setzte.
 

„Sanji, ich...ich möchte mich bei Dir entschuldigen.“
 

„Okay.“ Die Antwort kam knapp und schnell.
 

„Okay?“ Erstaunt riß sie die Augen auf. „Wie kann das so einfach okay sein? Ich habe doch gesehen-„
 

Er lachte bitter auf. „Oh, Nami. Glaubst Du vielleicht, Du bist die erste Frau, die mich wie einen Fußabtreter behandelt? Ich bitte Dich. Wenn deshalb jedesmal die Welt unterginge, könnte ich mich gleich von dem dämlichen Marimo erstechen lassen.“ Seine Hand war ganz ruhig, als sie die Zigarette aus dem Mund nahm und er eine lange Rauchwolke ausblies, doch sein plötzlich aufflackerndes Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Allerdings bist Du die erste, die bei mir entschuldigt. Das ist doch mal was.“
 

Nami war zutiefst erschrocken. Sie hatte Sanji schon wütend gesehen, meistens wenn jemand sie oder seine Kochkünste beleidigt hatte, aber noch nie so zynisch. Es tat ihr weh. Doch am meisten schmerzte sie die Erkenntnis, daß sie es war, die dafür verantwortlich war. Sie suchte noch nach Worten, als er leise weitersprach. Sein Blick fixierte eine offensichtlich hochinteressante Stelle direkt neben ihrem linken Ohr.
 

„Weißt Du, ich jage Euch hinterher, seit ich denken kann, lege Euch die Welt zu Füßen, trage Euch auf Händen. Aber das wollt Ihr nicht, oder?“ Ein bitterer Unterton schlich in seine Stimme. „Ihr sucht Euch Machos, „echte Männer“, wie Zoro zum Beispiel. Und wenn sie Euch das Herz brechen, laßt Ihr Euren Frust an Männern wie mir aus, denn Ihr wißt, daß wir uns nicht wehren werden, nicht wahr? Wir wollen Euch nur glücklich sehen und wenn Ihr uns dafür durch die Hölle schickt, dann nehmen wir auch das mit einem Lächeln hin.“
 

Nami starrte ihn an. Was redete Sanji denn von echten Männern? Und was war das wegen Zoro? Doch seine Stimme ließ sie ihr keine Zeit zum nachdenken.
 

„Trotzdem, von Dir hätte ich es irgendwie nicht erwartet.“ Sein entsetzlich ruhiger Tonfall jagte ihr einen Stich durchs Herz und sie merkte, wie ihre Hände an zu zittern fingen, als er ihr plötzlich direkt in die Augen sah. „Weißt Du, Nami, Du hast mich von Anfang an manipuliert und herumkommandiert, aber ich habe es immer gerne für Dich getan. Irgendwie habe ich immer gedacht, daß Du mich trotzdem magst.“ Er zögerte und seine Stimme wurde beinahe unhörbar leise. „Ich hatte gedacht, wir wären sowas wie Freunde.“ Seine blauen Augen sahen sie mit einer Offenheit an, die ihr die Kehle zuschnürte. Sanji klagte sie nicht an, er hatte einfach resigniert.
 

Freunde... Wieder kämpfte sie ihre Tränen nieder. Sie würde nicht weinen!
 

„Sanji...“
 

„Mach Dir nichts draus, Nami.“ Seine Stimme war sanft, zu sanft – wollte er sie etwa trösten? „Ich habe mich damit abgefunden, daß mich keine Frau lieben kann.“
 

Unnatürlich laut klang das Klatschen der Ohrfeige in dem kleinen Raum. Sanjis linke Hand tastete zu seiner Wange, die sich schon langsam rot zu färben begann, während er verblüfft die Navigatorin ansah, die immer noch halb über den Tisch gelehnt, schwer atmend dastand und ihre rechte Hand langsam zu einer Faust ballte.
 

„Idiot! Sag so etwas nie wieder, nie wieder, hörst Du!“ Namis Stimme zitterte vor Wut und unbeachtete Tränen liefen ihr Gesicht hinunter, als sie mit der Faust auf die Tischplatte knallte. „Wenn ich das noch einmal höre, kriegst Du von mir eine Tracht Prügel, die sich gewaschen hat! Haben wir uns verstanden?“
 

„Nami...“ Sanji sah sie verwirrt an. Ganz toll gemacht Nami! Jetzt verzeiht er Dir bestimmt! Sie verfluchte die ätzende Stimme ihres Gewissens. Aber Verwirrung war auf jeden Fall besser als seine abweisende Miene von vorhin – hoffte sie.
 

Nami schloß ihre Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Sie mußte erst einmal ihr aufgeregtes Herz beruhigen, denn plötzlich war ihr klar geworden, was Sanji da eben geredet hatte. Ganz ruhig, Nami! Er ist ein Idiot. Ein dämlicher, liebenswerter Idiot. Aber jetzt glaubte sie zu wissen, woran sie war. Sie öffnete ihre Augen wieder, ging um den Tisch herum und hockte sich vor Sanji hin, der sie mit großen Augen mißtrauisch ansah. Fast hätte sie laut gelacht, aber diese Sache war ihr zu ernst, als daß sie jetzt noch einmal einen Fehler machen wollte.
 

Sie streckte ihre Hand aus und zögerlich legte Sanji seine eigene hinein. Nami hätte stöhnen können, denn die Decke verrutschte dabei ein wenig, so daß sie einen Blick auf seinen nackten Oberkörper erhaschen konnte. Nicht ablenken lassen, Nami! ermahnte sie sich und umschloß sachte die schlanken Finger des Meisterkochs mit ihren eigenen. Sie sah ihm wieder in die Augen. Verwirrung und vielleicht ein kleiner Schimmer Hoffnung blickten ihr entgegen.
 

„Sanji,“ fragte sie sanft, „kann es sein, daß Du glaubst, ich wäre in Zoro verliebt?“
 

Schweigen. Aber die schmalen Lippen hatten eindeutig einen mürrischen Ausdruck angenommen.
 

„Hmm, und glaubst Du vielleicht, Zoro hätte mich abblitzen lassen?“
 

Immer noch mürrisches Schweigen.
 

„Sanji!“
 

„Scheiße Nami, Du warst plötzlich so abweisend. Also noch abweisender als sonst!“ Sie zuckte schuldbewußt zusammen. „Ständig hast Du an mir rumgenörgelt, mich aufgereizt und gestern hast Du sogar...“ Er zog heftig an seiner Zigarette. „Da hab ich einfach eins und eins zusammengezählt und... scheiße, müssen wir da unbedingt drüber reden?“ Er wandte seinen Blick ab und wollte seine Hand zurückziehen, aber Nami hielt ihn fest. Fahrig nahm er mit der anderen Hand den Stummel seiner Zigarette aus dem Mund und drückte ihn in einem der immer in der Kombüse bereitstehenden Aschenbecher aus.
 

„Sieh mich an, Sanji!“ Widerwillig hob er seine Augen.
 

Nami seufzte. „Zoro hat Recht, Du bist echt ein Idiot, Smutje!“
 

„Hey!“ rief er aufgebracht, doch sie sprach einfach weiter. Nami war sich jetzt sicher, daß sie auf dem richtigen Weg war und würde sich nicht mehr aufhalten lassen.
 

„Ich weiß, daß ich unausstehlich war und dafür entschuldige ich mich nochmals! Shh!“ machte sie als er sie unterbrechen wollte, „ich bin noch nicht fertig. Der Grund dafür war aber nicht Zoro, sondern Robin.“ Sie hörte sein überraschtes Luftholen und sah in sein fassungsloses Gesicht. Dann wurde sie plötzlich rot und erklärte hastig: „Nein, nicht so!“ Sie mußte lachen. „Du bist echt ein Dummkopf! Mann, ich war eifersüchtig auf Robin!“
 

Sanji sah zweifelnd und ein wenig überfordert aus. „Eifersüchtig? Auf Robin? Wieso denn das?“
 

Jetzt war es an Nami, herumzudrucksen. „Na, weil...weißt Du, als Vivi dabei war, bin ich damit klargekommen, denn Vivi war meine Freundin. Das soll nicht heißen, daß Robin nicht... also, ich mag Robin! Aber... na ja...ich... verflucht, Sanji, ich kann es nicht ertragen, wenn Du um sie herumscharwenzelst! Ich will Dich nicht teilen müssen! Ich will Dich...“
 

„Du willst mich...was?“ fragte Sanji und schluckte trocken. Seine Gesichtsausdruck hatte während Namis Gestammel von verwirrt über erstaunt bis unsicher gewechselt. Doch als er jetzt seine Frage stellte, konnte sie seinen Blick nicht richtig deuten. Sie betete, daß es Hoffnung war, die sie da ansah.
 

Nami holte einmal tief Luft. Dann hob sie ihre freie Hand zu seinem Gesicht, legte sie an seine Wange und sagte leise, aber eindringlich: „Nicht was. Ich will Dich, Sanji.“ Sie lächelte zaghaft, versuchte der plötzlichen Invasion der Schmetterlinge in ihrem Bauch Herr zu werden. Oh Gott, hoffentlich war das kein Fehler! Wenn er mich jetzt Nami-Maus nennt, haue ich ihm ei...
 

Weiter kam sie nicht, denn Sanji hatte sie mit einem Ruck auf seinen Schoß und in seine Arme gezogen. Die Decke war dabei nun endgültig zu Boden gefallen und so fand sie sich nun an seinen nackten Oberkörper gepreßt, mit dem Gesicht in seiner Halsbeuge, umnebelt von seinem Geruch nach Seife, Tabak und Männlichkeit. Mmmh, lecker! Ihr Herz drohte vor Glück zu zerspringen als warme Hände zaghaft begannen ihr über den Rücken zu streicheln. Auf einmal schüchtern schlang sie vorsichtig ihre Arme um Sanjis Oberkörper, drückte sich näher an ihn heran. Ein leises Stöhnen und ein rauh gehauchtes „Nami“ waren ihr Lohn. Sie grinste als die Gänsehaut über ihren Körper kroch und schob, wieder mutiger, ihre Hände seinen Nacken hinauf und endlich in die ersehnte blonde Haarpracht. So weich! Gott, sie würde diese Haare nie wieder loslassen! Sanft begann sie seine Kopfhaut zu massieren und wurde wieder mit einem leisen, wohligen Stöhnen belohnt, von der verräterischen Beule, die sich jetzt an ihr Bein schmiegte, ganz zu schweigen. Ihr Grinsen wurde breiter. Gewonnen!

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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  ItachiUchih4
2017-06-02T18:19:13+00:00 02.06.2017 20:19
Hallo, auch wenn es schon super lange her ist, habe ich die Story durch die Empfehlung von Duchess gefunden.

Mir gefällt sie jedenfalls richtig gut, wo es doch so wenige von diesen FF's gibt! :)
Was mir auch gut gefällt, ist dein Schreibstil, man kann sich echt gut in Beide Charaktere hinein versetzen.

Jedenfalls top! :)
Grüße
Von: irish_shamrock
2014-05-27T11:34:37+00:00 27.05.2014 13:34
Hallo Nyn,

ich bin durch Duchess´ Empfehlungs-Posting auf deine Geschichte aufmerksam geworden und dachte mir, ich schaue einfach mal rein.
Sichtweise und Inhalt deiner Geschichte haben mich schlichtweg begeistert. ♥
Es ist dir gelungen, sowohl Namis Gedanken und ihr Versuch der Provokation, als auch Sanjis Verschlossenheit und seine Zurückhaltung wunderbar in Worte zufassen.
Dass die Navigatorin allein aus Eifersucht handelte, und dabei merkte, wie viel ihr doch an dem Smutje liegt, hat mir sehr gefallen.
Kaum zu glauben, dass die Geschichte ja schon beinahe "Einschulung" feiert, und ich sie jetzt erst entdecken konnte ._.; trotzdem bin ich angetan von deiner Schreibe.

Alles Liebe,
irish C:
Von:  Sweet-Akane
2008-07-28T21:11:02+00:00 28.07.2008 23:11
WOW!!!
Genialer OS!
Einfach nur kawai und hot!
GENIAL!!!!!!!!
LG Akane-chan ^.-
Von:  Hatshepsut
2008-07-21T17:22:52+00:00 21.07.2008 19:22
OMG, ich liebe diese Geschichte! Die ist super! Sanji/Nami Stories sind doch immer noch am Besten!
Schickst du mir bitte, bitte das 2. Kapitel? XD
Von: abgemeldet
2008-06-01T19:38:09+00:00 01.06.2008 21:38
Du hast einen perfekten Schreibstil! ^^ Ich bin wirklich ganz schön platt. Du hast Namis Gefühle einfach so anschaulich beschrieben, dass man schon Angst bekommen muss, dass hat sie selbst geschrieben *g*
Es hat vor allem auch das richtige Maß an Romatik gestimmt. Da war nicht dieses übertriebene was man sonst oft liest, es hat einfach wirlich alles gepasst.
Auch die Situation in der sich die beiden befinden hast du klasse beschrieben. Und die Idee, dass Nami Sanji noch mehr anzickt um sich selbst vor ihren eigenen Gefühlen zu beschützen hat mir sehr gut gefallen. ^^ Ich hoffe mal ich werde noch viiel mehr von der lesen können, und geh mal gucken was ich noch so finden werde XD
Von:  _Natsumi_Ann_
2008-05-01T07:40:13+00:00 01.05.2008 09:40
..story xD xD xD ^^
Von:  _Natsumi_Ann_
2008-05-01T07:36:27+00:00 01.05.2008 09:36
o.O geile...
Von:  Duchess
2008-04-25T01:19:03+00:00 25.04.2008 03:19
Bin durch Zufall hierauf gestoßen und kann nur sagen "Hut ab!"
Das war nen wirklich wunderschöner OS!
Richtig herzzerreißend, als Sanji meinte, dass ihn keine Frau lieben könne.
Und die ganze Zeit über in Namis Gedanken sehen zu können, machte die Szenerie noch ein Stückchen herber. Klasse!

Und zum Bonus-Kapitel kann ich dir auch nur noch gratulieren! Nicht nur, dass es äußerst gut zum eigentlichen OS passt, nein es ist auch eines der besten Lemon, die ich je gelesen habe! (Und glaub mir, das will was heißen!)
Da hats mal wenigstens wieder richtig Spaß gemacht mitzulesen!
Das i-Tüpfelchen waren ja immer wieder Namis Gedanken. Vor allem beim "Gewonnen" musste ich richtig loslachen. Einfach Klasse!

Ich bin jetzt nicht der große NamixSanji-Fan, würds aber wirklich sehr begrüßen, wenn du vielleicht auch mal was längeres zu den beiden schreiben würdest. Am liebsten im gleichen Stil - also aus Namis Sicht.
Die ff hat mich wirklich auf den Geschmack gebracht ^^
Von:  Juri
2008-03-13T18:54:08+00:00 13.03.2008 19:54
Oh mein Gott diese Geschichte war einfach nur der Hammer!!
Ich stimme shibui voll und ganz zu xD Das ist ein MEISTERWERK!!!
Der kommt auf der Stelle in meine Favoliste xD
Leider kann ich das 2. Kappi nicht lesen *lol*
Von:  kitty_shack
2008-03-10T15:12:30+00:00 10.03.2008 16:12
Wow, dieses OS ist einfach der Hammer!
Sau geil!
Das Tolle daran ist, dass man das einfach irgendwo in der OP-Geschichte einnbauen könnte, denn ich hoffe jedesmal inständig beim Angucken einer Folge, dass sich Nami mehr um Sanji kümmert! *heul*
Mann, GENAU SO könnte es in einer Folge passieren! Schick die Story mal Oda, hoffentlich wird er das dann in die Tat umsetzen! xD

also dann, bye
kitty~

PS: Wär toll, wenn du die Geschichte weiterschreiben würdest ;)
PPS: Schade, ich bin 15! xD


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