The Spirit of the Tribe von abgemeldet (50 years later) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- 50 Jahre war es nun her, das sie hier war. Das sie das letzte mal die Erde von Wellington betreten hatte. Das sie ein letztes mal in der Mall war. Hier, wo alles begonnen hatte. Und wo auch alles geendet hatte. Es hatte sich kaum etwas geändert hier. Die Straßen sahen zwar etwas gepflegter aus, doch die Schriftzüge an den Häuserwänden waren noch immer die gleichen. „Zoot“, „Demondogs“ und auch „Technos“, stand dort. War hier überhaupt etwas passiert? War vielleicht die Zeit einfach stehen geblieben? Das wäre zu schön gewesen. Sie wusste nicht einmal warum sie eigentlich hier her zurück gekommen war. Ihr Gefühl hatte sie an diesen Ort geführt. Das Gefühl das sie hier gebraucht wurde. Dort wo sie herkam brauchte man sie nicht mehr. Sie hatte alles getan um eine neue Welt zu gründen. Sie hatte es zumindest versucht. Sie stand nun vor der alten Shopping Mall. Die Fassade bröckelte schon etwas, doch ansonsten sah alles noch genauso aus wie vor 50 Jahren. Sie seufzte und ging dann Richtung Parkhaus. Ihre Füße taten ihr weh und sie hatte Durst. Sie hoffte das irgendjemand in der Mall war und das irgendjemand ihr einen Platz zum sitzen und etwas zu trinken anbot. Das hier jemand lebte der freundlich war. Sie erreichte jetzt das Gitter das die Mall vom dazugehörigen Parkhaus trennte. Das Gitter ist oben, vielleicht wohnt doch niemand hier, dachte sie und trat ein. Sofort überkam sie ein Gefühl der Geborgenheit. So wie sie es immer gehabt hatte, wenn sie in ihrer Mall war. Wenn sie hier mit ihren Freunden gelacht und auch geweint hatte. Gefeiert und getrauert. Geliebt und Gehasst. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und es brachte ihre blauen Augen zum Strahlen. „Hey, was machst du hier? Bist du von den Demondogs? Wer bist du?“ Eine Stimme riss sie aus ihren Erinnerungen und brachten sie von der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Sie blickte nach oben und sah ein junges Mädchen mit schwarzen kurzen Haaren, roten Strähnen darin und grünen sehr hervorstechenden Augen. Sie war schlank, trug eine braunes enganliegendes Leder Top und darunter eine braune Lederhose. Sie war höchstens 16 Jahre. Ihr Blick war gefährlich und man konnte in ihren Augen das Misstrauen suchen. „Nein,“ kam es als Antwort und sie lächelte erneut, „Ich bin nicht von den Demondogs. Ich wusste nicht das es die hier noch gibt. Ich dachte sie haben die Stadt vor 50 Jahren verlassen!“ Ihre Stimme klang müde und sie hoffte das sie sich bald ausruhen konnte. „Wer bist du?“ Kam es von dem Mädchen und sie kam jetzt langsam sie Treppen herunter. „Ich bin eine Mallrat und du?“ Sie lächelte noch immer, auch wenn ihr nicht mehr danach war. Freundlich bleiben, immerhin war sie auf die Gastfreundschaft dieses Tribes angewiesen, wenn es den einen Tribe hier gab. „Eine Mallrat? Erzähl mir keinen Blödsinn, dann müsste ich dich kennen. Dann würdest du zu uns gehören, wir sind die Mallrats!“ Das Mädchen stand direkt vor ihr. Sie musterte die alte Frau, die da vor ihr stand. Ihre Haare waren weiß wie Schnee, was auf das fortschreitende Alter zurück zu führen war. Ihre Augen braun und warm. Sie trug einen grünen Mantel, der seine besten Jahre schon hinter sich hatte. Auch wenn sie diese Frau noch nie gesehen hatte, so war sie ihr doch vertraut. Es war ihre Aura. Das Wesen was sie umgab. „Ihr seit die Mallrats? Wie kann das sein? Die Mallrates haben die Stadt vor fast 50 Jahren verlassen! Ich war dabei!“ Sie sah das Mädchen entsetzt an. Wie konnte sie es wagen sich Mallrat zu nennen? Wenn dann waren es ganz sicher keine echten Mallrates. Hier unten hatten sie damals mit Tai-San gestanden. Und sie hatten die Zeremonie durchgeführt. Die Zeremonie die sie vereinigt hatte. Nur wer hier unten gestanden hatte durfte sich Mallrate nennen. Oder derjenige der von ihnen in den Tribe aufgenommen wurde. Niemand sonst. „Das mag ja sein, aber meine Grandma und mein Grandpa haben die Mallrates vor 50 Jahren wieder aufleben lassen. Sie sind hier her in die Mall gekommen, haben gegen den Virus gekämpft und geholfen die Stadt wieder aufzubauen. Ich bin eine Mallrat,“ sie setzte kurz aus und das erste Mal huschte ein Lächeln über das Gesicht des Mädchens, „Mein Name ist Amber. Und deiner?“ Sie sah sie fragend an. Offensichtlich wusste sie einiges und offensichtlich war sie auch keine Gefahr für sie und die anderen. Die Augen der Frau weiteten sich für einen Moment, dann ging sie zu einer Bank, die ganz ihrer Nähe stand, setzte sich darauf und sagte leise, aber doch hörbar: „Meiner auch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)