Schattenherz - Die weißen Ritter von abgemeldet (Teil 2) ================================================================================ Kapitel 25: Seth der weiße Ritter --------------------------------- Seth der weiße Ritter Irgendwann mitten in der Nacht erwachte sie. Draußen stürmte es schrecklich und der Wind pfiff um die Ecken des Hauses. Außerdem hatte es angefangen zu regnen. Er klatschte gegen das Fenster ihres Zimmers und langsam wurde ihr kalt. Verschlafen ging sie zu dem großen Kleiderschrank in ihrem Zimmer und holte sich einige Decken. Sie überlegte einen Moment, ob sie ins Bett gehen sollte. Aber sie würde sowieso nicht mehr schlafen können und so verließ sie ihr Zimmer und ging den Flur entlang. Die anderen schliefen immerhin war es noch mitten in der Nacht. Wahrscheinlich würden noch Stunden vergehen bis die Sonne aufging. Karin kam an dem Zimmer vorbei, in dem der Gefangene lag und blieb einen Moment stehen. Yuri würde wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein, aber sie musste einfach mit dem Kommandanten reden. Vorsichtig öffnete sie die Tür und betrat das Zimmer dahinter. Mattes Mondlicht drang durch ein kleines Fenster herein und Karin erkannte schwache Konturen. Sämtliche Möbel waren aus dem Zimmer geschafft worden. In einer Ecke saß eine zusammen gekauerte Gestalt. Langsam ging sie auf ihn zu und neben ihm in die Hocke. Seth war wach und schrak zusammen als er ihre Nähe spürte. Vorsichtig nahm sie ihm die Augenbinde ab und blickte in trübe aber wache Augen. „Keine Angst.“, flüsterte sie. „Ich will dir nichts tun, nur mit dir reden. Versprichst du mir ruhig zu sein?“ Seth funkelte sie noch einen Moment lang wütend an, nickte dann aber knapp. Karin nahm ihm den Knebel aus dem Mund und setzte sich im Schneidersitz ihm gegenüber. „Was willst du von mir Dämon?“, fragte er misstrauisch. „Und wo ist dein brutaler Freund?“ „Ich bin alleine hier und ich bin kein Dämon.“, antwortete sie genervt. „Ich möchte nur mit dir reden und wissen warum ihr Kurando entführt habt. Wenn ihr doch alle von uns töten wollt, warum habt ihr ihn dann nicht gleich vernichtet? Was für einen Nutzen habt ihr von ihm?“ Seth schaute sie einen Moment nachdenklich an. „Du bist wirklich schlau Dämon, dass muss ich dir lassen.“, erwiderte er. „Du hast Recht, wir hätten ihn gleich töten können. Aber um mehr über euch heraus zu finden, brauchen wir ihn. Er ist doch euer Anführer.“ „Wir haben keinen Anführer.“, erklärte sie ihm. „Und mein Name ist Offizier Karin König.“ Der Ritter sah sie erstaunt an, hatte sich aber schnell wieder unter Kontrolle. „Ich habe von dir gehört. Du hast in der Armee gedient und bist eines Tages verschwunden.“ „Eine lange Geschichte.“, sagte sie lächelnd. „Ich sollte mit einem jungen Kardinal in ein Dorf gehen und einen Dämon vernichten. Der Kardinal stellte sich plötzlich gegen mich und es kam zu einer Explosion, vor der mich der Dämon rettete. Von da an machten wir uns gemeinsam auf die Suche nach dem Kardinal. Der Dämon wollte den Tod eines kleinen Mädchens rächen und ich den Tod meiner Einheit. Wir trafen in Russland auf einen Mann namens Rasputin, der von einem Dämon besessen war. Wir konnten Asmodeus besiegen und kamen auch dem Kardinal wieder auf die Spur. Durch einen Unfall kam ich mit Dämonenblut in Berührung und konnte mich von da an in den Feuerengel verwandeln. Als wir den Kardinal dann fanden, stellte sich heraus, dass er gar nicht gegen uns spielte. Ein alter Freund des Dämons aus dem Dorf steckte hinter all dem. In ihm steckte der Dämon Astaroth, den wir ebenfalls besiegen konnten. Dabei starb der Kardinal. Yuri und ich konnten durch Hilfe unserer Freunde fliehen.“ „Dieser Kardinal ist doch auch der, den wir gefangen genommen haben.“, vermutete Seth. „Aber wenn er Tod war...“ „Irgendjemand muss ihn und die junge Frau wieder zum Leben erweckt haben.“, unterbrach sie ihn. „Und diese Sache mit dem Dämonenblut.“, fuhr er fort. „Du warst also früher ein... ein Mensch? Und die anderen auch?“ „Yuri, der dich gefangen genommen hat, ist schon immer ein Dämon. Zumindest kenne ich ihn nicht anders.“, erklärte sie nachdenklich. „Kurando, euer Gefangener, ist genauso, aber ich wurde erst später zu dem was ich nun bin.“ „Ein Dämon?“, schlug Seth vor. „Wir sind keine Dämonen.“, widersprach sie. „Wir haben nur gelernt die Kräfte von Dämonen zu kontrollieren. Es gibt Menschen, die Dämonen kontrollieren und Dämonen, die Menschen kontrollieren. Das ist ein großer Unterschied.“ „Verstehe. Wenn ein Mensch einen Dämonen kontrolliert, ist er gut. Wenn ein Dämon einen Menschen kontrolliert, ist er böse. Und ihr seid alle gut.“, sagte er spöttisch. „So könnte man es nennen.“, stimmte Karin ihm trotzdem zu. „Dämonen wollen nur vernichten und haben sie die Gewalt über einen menschlichen Körper kennen sie keine Grenzen. Aber wenn ein Mensch die Kraft eines Dämons zu bändigen weiß, dann kann er diese Kraft nutzen um Gutes zu tun.“ Der Kommandant sah sie etwas verwirrt und gleichzeitig verunsichert an. „Du sagtest, du könntest dich in den Feuerengel verwandeln, aber vorhin sahst du nicht danach aus.“ „Ich habe noch eine weitere Kraft, aber darüber weiß ich auch nicht sonderlich viel.“, gestand sie ein. Seth schaute sie durchdringend an. Sie spürte wie es hinter seiner Stirn arbeitete. „Meine Eltern wurden von Dämonen getötet als ich noch klein war. Ich hasste diese Wesen für das was sie getan hatten und wollte nur Rache.“, begann er zu erzählen. „Irgendwann fand mich unser Meister Garan und zog mich auf. All die Jahre lernte ich das Kämpfen um es mit Dämonen aufnehmen zu können. Tag für Tag neue Lektionen, Wunden und Schmerzen. Wir alle hassen Dämonen. Die einen fürchten sie, die anderen haben schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht.“ „Tut mir leid was damals passiert ist, aber nicht alle Dämonen sind böse.“, erwiderte sie. Der Kommandant ließ den Kopf hängen soweit der Strick um seinen Hals es zu ließ und rang einen Moment mit seiner Fassung. Karin beugte sich über ihn und machte sich an seinen Fesseln zu schaffen. Irritiert wich er ein Stück zurück bis er begriff was sie vor hatte. Der Strick um seinen Hals löste sich und Seth atmete erleichtert auf. Wenige Sekunden später nahm sie ihm auch die Fesseln an den Füßen ab und er konnte seine Beine wieder frei ausstrecken. „Danke.“, sagte er völlig verwirrt und musste lächeln als er ihrem fröhlichen Blick begegnete. „Ich kann dich wahrscheinlich nicht so schnell davon überzeugen, dass es auch gute Dämonen gibt. Aber bitte, sag mir was euer Meister mit Kurando vor hat.“, bat sie ihn flehend. „Du liebst ihn. Nicht wahr?“, fragte Seth. Karin nickte und musste gegen die Tränen ankämpfen. „Meister Garan wird aus ihm herauspressen was er wissen will.“, erklärte der Kommandant. „Egal mit welchen Mitteln.“ Als er die Augen aufschlug, stach im helles Kerzenlicht in die Augen. Er hatte keine Ahnung wie lange er bewusstlos gewesen war. Das letzte, an das er sich erinnerte, war ein kräftiger Schlag auf den Kopf. Von da an fehlten ihm jegliche Erinnerungen. Vorsichtig drehte Kurando den Kopf und musterte seine Umgebung. Er schien in einer Art Keller oder Kerker zu sein. Die Mauern bestanden aus groben Steinen und der einzige Ausgang war eine kleine Tür mit einem noch kleineren vergitterten Fenster. Als er versuchte aufzustehen, bemerkte er Ketten an seinen Handgelenken. Kurando versuchte sich los zu reißen, aber die Ketten waren zu stark und er im Moment noch zu schwach. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich noch etwas genauer umzusehen. Aber auch diese zweite Musterung brachte nicht sehr viel mehr. Er erkannte auch draußen auf der andere Seite der Tür einen Lichtschein aber mehr auch nicht. Vorsichtig drehte er seine schmerzenden Handgelenke. Die Ketten waren definitiv fachmännisch angelegt worden. Er sah keine Möglichkeit sich irgendwie daraus zu befreien. „So ein Mist.“, fluchte er leise vor sich hin. Auf seiner Zunge lag der kupfrige Geschmack von Blut. Wer auch immer ihn niedergeschlagen hatte, er würde es bereuen. Noch einmal zerrte er an seinen Ketten ohne Erfolg. Kurando überlegte einen Moment sich in den Wasserdämon zu verwandeln, doch er war noch zu schwach dafür. Mit einem unnötigen Versuch würde er sich nur noch weiter schwächen. „Lass es sein.“, sagte plötzlich eine Stimme hinter der Tür. „Nicht einmal ein Elefant könnte diese Ketten zerreißen.“ Die Tür wurde geöffnet und ein kleiner Mann kam auf einen Stock gestützt herein. Kurando erkannte ihn sofort wieder. Es war Garan, der Anführer der weißen Ritter. „Ihr schon wieder.“, knurrte der Schwertkämpfer den Alten wütend an. „Euch einzufangen ist wirklich einfach, dass musst du zugeben.“, sagte Garan lachend. „Ein kleiner Schlag und ihr kippt um. Aber auch egal jetzt. Ich habe keine Zeit zum fröhlich Plaudern.“ „Ich auch nicht.“, entgegnete Kurando. „Lasst mich gefälligst frei.“ Der alte Mann lachte laut auf, wurde aber sofort wieder ernst und in seinem Gesicht breitete sich ein hämisches Lächeln aus. Garan wurde Kurando von Minute zu Minute unsympathischer. Nicht das er ihn vorher im Entferntesten gemocht hätte. „Du glaubst doch nicht wirklich ich würde dir die Ketten abnehmen?“, sagte Garan. „Diese Ketten sind das Einzige was für mich zwischen Tod und Leben steht. Du würdest mich doch sofort töten.“ „Ich verspreche bei meiner Seele, dass ich euch kein Haar krümme.“, erwiderte Kurando. „Ihr Teufel habt keine Seele und nun sei still.“, zischte der Alte ihn an. „Du hast es nicht einmal verdient am Leben zu bleiben.“ „Ich fühle mich den Umständen entsprechend noch sehr lebendig.“ „Du hast den Ernst der Lage wohl noch nicht begriffen. Du lebst nur noch, weil ich ein paar Dinge von dir wissen will. Danach werden wir dich töten wie jeden von euch.“ „Warum sollte ich euch dann überhaupt eure Fragen beantworten.“, fragte Kurando trotzig. „Weil ich sehr überzeugende Argumente habe.“, antwortete Garan lächelnd und verließ den Raum. Kurando atmete erleichtert auf. Er wusste was Garan vorhatte und legte keinen Wert darauf länger hier zu bleiben. Irgendwie musste er von hier verschwinden. Aber wie? Ob die anderen überhaupt schon wussten was mit ihm passiert war? Karin hatte noch eine ganze Weile mit Seth geredet, dann war sie wieder zurück in ihr Zimmer verschwunden. Aber zuvor hatte sie Seth wieder gut verschnürt, auf die Schlinge um seinen Hals aber verzichtet. Auch wenn er ehrlich mit ihr gesprochen hatte, musste das nicht heißen, dass er die nächste Chance nicht nutzte um abzuhauen. Die Sonne war bereits aufgegangen und draußen hörte man bereits einige Bewohner des Dorfes arbeiten. Außer Karin war noch niemand wach und so setzte sie sich auf die Bank auf der Veranda und sah dem geschäftigen Treiben zu. In Gedanken war sie aber bei Kurando. Was sie ihm wohl alles antun würden? Sie musste so schnell wie möglich etwas unternehmen, sonst ereilte ihn vielleicht etwas Schlimmeres als der Tod. Aber was konnte sie schon gegen eine ganze Armee tun? Die Vampire standen zwar auf ihrer Seite, doch der Kampf gestern hatte auf beiden Seiten zu Verlusten geführt. Karin zweifelte daran, dass Keith es noch einmal wagte anzugreifen. Ein interessanter Gedanke kam ihr in den Sinn. Eine Armee würden die weißen Ritter sofort entdecken, aber eine einzelne Person könnte sich vielleicht unentdeckt in die Burg schleichen. Es war ein hohes Risiko und wenn die anderen davon erfuhren, würden sie nichts unversucht lassen sie aufzuhalten, aber sie musste Kurando helfen. „Alles in Ordnung mit dir?“ Karin schrak herum und sah Yuri, der sich gegen die Eingangstür gelehnt hatte. „Ja, alles bestens.“, sagte sie und versuchte dabei zu lächeln. Er zog die Augenbraue hoch und sah sie einen Moment abschätzend an. Dann setzte er sich neben sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Eine typische Haltung von ihm, die jedem klar machte ihm nicht zu Nahe zu kommen. „Nuria rennt schon wieder im Haus herum und weckt alle, wahrscheinlich werden sie wieder mit Keith zurück gehen.“, begann er zu erzählen. „Du weißt, dass wir Kurando nicht so einfach befreien können?“ Karin sah ihn einen Moment verwirrt an, weil sie ihm nicht ganz folgen konnte. Schließlich begriff sie allerdings und musste gegen die Tränen ankämpfen, die sich schon wieder bemerkbar machten. „Aber wir müssen etwas tun.“, sagte sie mit belegter Stimme. „Ich sage ja auch nicht, dass wir nichts tun werden. Aber ich habe keine Dämonenkräfte mehr und die weißen Ritter sind uns klar überlegen.“, entgegnete Yuri. „Vielleicht kann uns unserer Gefangener weiter helfen.“ „Ich hab schon mit ihm geredet.“, erwiderte Karin. „Heute Nacht.“ „Was?“, fuhr er sie an. „Du warst dort? Hast du eine Ahnung was dir passieren hätte können?“ „Wie denn?“, fragte sie. „Du hattest ihn ja sicher verschnürt. Außerdem ist er gar nicht so schlimm wie wir dachten.“ „Natürlich.“, entgegnete Yuri. „Er ist ein Herzblatt von Mensch. So liebenswürdig, dass er deinen Geliebten töten will.“ Yuri hatte das Wort „Geliebter“ förmlich ausgespieen, als sei es ein Schimpfwort und in seinen Augen lag wieder ein wütendes Funkeln. Karin wusste einfach nicht was sie jetzt noch sagen sollte. Aber diese Entscheidung nahm ihr Yuri ab. „Es... es tut mir leid.“, entschuldigte er. „Ich bin etwas gereizt. Diese ganze Dämonenkräftesache nervt. Ich fühl mich so nutzlos und angreifbar. Das ist alles beschissen. Dieses ganze Leben ist richtig beschissen seit wir von diesem zweiten Manuskript erfahren haben.“ „Du hättest wahrscheinlich auch lieber in Frieden weitergelebt.“, vermutete Karin. „Mir geht es nicht anders, aber vielleicht ist es nun mal unser Schicksal. Kämpfen und keine Ruhe finden bis zu unserem Tod und vielleicht auch noch darüber hinaus. Aber wir können dem nicht entfliehen. Wir müssen uns den weißen Rittern stellen und Nikolai und Alice besiegen.“ „Ja, aber unsere einzige Chance gegen Nikolai sitzt jetzt mit Sicherheit in einem Kerker und wird andere Sorgen haben.“, erwiderte Yuri. „Also, dann befreien wir eben Kurando und danach machen wir diese beiden Zombies fertig.“, sagte Karin siegessicher und strahlte Yuri fröhlich an. Er wirkte etwas nachdenklich, aber nach ein paar Sekunden konnte er dem offenen Lächeln nicht widerstehen und musste ebenfalls lachen. Erst würden sie Kurando befreien und dann Nikolai besiegen. Er hatte keine Ahnung wie lange er nun schon angekettet war, aber den Schmerzen entsprechend, mussten es schon mehrere Stunden sein. Seit Garan gegangen war, hatte sich keine Menschenseele mehr hier herunter bequemt. Bei seinem Glück würde er noch Tage hier rumhängen müssen. Kurando gähnte und verdrehte genervt die Augen. Ihm war schrecklich langweilig. Draußen wurden Schritte laut und einen Moment später wurde der Riegel der Tür zurück geschoben. Vier schwerbewaffnete Ritter kamen herein und beobachteten ihn misstrauisch. „Hallo Leute.“, begrüßte er sie freundlich. Die Ritter schwiegen weiter und zwei von ihnen machten sich an seinen Ketten zu schaffen. Kurando spürte wie etwas vom Gewicht der Ketten von ihm abfiel und im nächsten Moment bekam er einen kräftigen Stoß in den Rücken. Etwas unbeholfen taumelte er nach vorne und konnte im letzten Moment sein Gleichgewicht wieder finden. „Ja nicht frech werden.“, schnauzte er die vier Ritter an. Zwei von ihnen packten seine Ketten noch fester und bugsierten ihn langsam nach draußen. Die anderen beiden hatten hinter ihm Aufstellung eingenommen um ihm jede Flucht schon im Vornherein zu vermasseln. Eine zweite schwere Eichentür wurde geöffnet und eine Wendetreppe kam in Sicht. Sie war aus dem Stein gehauen und die Stufen glatt und nur mit Vorsicht zu genießen. Mit äußerster Sorgfalt führten sie ihn die Treppe nach oben, doch mit seiner Schnelligkeit und der Fähigkeit aus jedem Gegenstand eine Waffe zu machen, hatten sie nicht gerechnet. Ruckartig blieb Kurando stehen und brachte damit beinahe die beiden Ritter, die in an den Ketten führten aus dem Gleichgewicht. Er spannte die Armmuskeln an und vollführte eine kurze Drehung, die den Rittern die Ketten aus der Hand riss. Einer von ihnen verlor das Gleichgewicht und stürzte die Steinstufen hinunter. Von unten kamen zwei weitere weiße Ritter angerannt, die normalerweise die Tür bewachten, doch zuerst musste er sich um die anderen drei Kümmern. Er packte die Ketten und schleuderte sie einmal um sich. Zwei der Ritter verloren ebenfalls das Gleichgewicht, der Dritte wurde mit einem Fußtritt in die Tiefe befördert und riss dabei die anderen mit sich zu Boden. Hastig rannte er die Treppenstufen nach oben und verursachte dabei viel Lärm durch die Ketten, die er hinter sich her zog. Er musste so schnell wie möglich verschwinden. Vor ihm tauchte eine schwere Tür auf. Er hörte wie ein Riegel vorgeschoben wurde und Leute sich dahinter Befehle zu riefen. Im Laufen verwandelte er sich in den Wasserdämon und rannte die Tür schlichtweg über den Haufen. Holzsplitter regneten auf ihn und die Ritter, die nicht schnell genug ausweichen konnten, herab. Die Tür hatte ihn in einen etwas größeren Raum geführt, von dem mehrere Türen abgingen. Hastig sah er sich um. Einige der Ritter lagen bewusstlos am Boden, der Rest hatte sich ängstlich in eine Ecke zusammen gedrängt. Seine neue Erscheinung schien seine Wirkung nicht zu verfehlen. Grob riss er einige der Türen auf, doch sie führten alle nach unten. Kurzerhand schnappte er sich einen der Ritter und hielt ihn am Kragen fest. „Welche Tür führt nach oben?“, zischte er wütend. Der Ritter zitterte wie Espenlaub und deutete mit einiger Mühe auf die Tür, vor der sich die Ritter versammelt hatten. Kurando stieß ihn wütend davon und machte einen Schritt auf die Ritter zu. Sofort teilte sich die Menge und gab den Weg zur Tür frei. Auch diese Tür endete in einem Splitterhagel und eine weitere Treppe kam ihn Sicht. Oben angekommen, stand er plötzlich in einem riesigen Saal. Es war der gleiche Saal, in den sie schon einmal gelangten als sie das erste Mal flüchteten. Dort erwartete ihn bereits Garan der Anführer der weißen Ritter und hinter ihm eine ganze Armee. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)