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Forever our Destiny?

Fortsetzung zu "Keine Chance für die Liebe?"
von

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Ein unheimliches Fax

Kapitel 1 – Ein unheimliches Fax
 

7 Jahre sind nun schon vergangen. Noch immer arbeiteten Miwako und Wataru bei der Kriminalpolizei. Doch es hatte sich einiges im Leben der beiden verändert.

Beide wohnten nun zusammen in einer schönen, großen Wohnung in Tokio. Und zwar nicht mehr zu zweit....
 

Noch etwas müde, jedoch ziemlich fröhlich lief Yuki Sato durch die große Wohnung. Sie hatte ihren großen Stoffbären in der Hand.

„Mami?“ Sie sah sich mit großen Augen um. Wo sie wohl steckte? Sie lief durch die halbe Wohnung und kam schließlich in der Wohnstube an. „Mami?“ Yuki legte den Kopf leicht schief. Was hatte sie denn? Miwako saß auf dem Sofa und schlief, dass was eigentlich Yuki auch tun sollte. Doch das war selten der Fall. Die Fünfjährige schaute zu ihr und seufzte. Genervt ging sie zurück in ihr Zimmer. Wie konnte man nur mitten am Tag schlafen? Das war ihr echt ein Rätsel, sie konnte das jedenfalls nicht!

Miwako war einfach so eingeschlafen. Eigentlich wollte sie noch dies und das erledigen, doch wenn man mal eine Nachtschicht schieben musste, war das gar nicht immer so einfach. Sie hatte mit Wataru die Schichten immer so eingeteilt, dass immer jemand zu Hause war. Das war auch das beste. Beide wollten Yuki nicht irgendeinem Babysitter überlassen. Das kam auf keinen Fall in Frage.
 

Leise ging die Haustür auf und Wataru kam herein. Er hatte heute eher Dienstschluss gemacht. Zur Zeit war sowieso kaum etwas los. Yuki hatte die Tür gehört, war sofort aufgesprungen und kam angerannt.

„Papi!“ Freudig lief sie auf ihn zu. Wataru lächelte und nahm sie hoch.

„Na kleine Maus!“ Auch er war ziemlich geschafft, doch das Lächeln seiner kleinen Tochter ließ ihn das gleich wieder vergessen.

„Mami schläft...Psst..“ Wataru sah sie an.

„So?“ Er war etwas verwundert. Seit wann machte Miwako denn einen Mittagsschlaf? Das passte nun überhaupt nicht zu ihr. Leise ging er mit ihr in das Wohnzimmer. Dort lag sie noch immer auf der Couch und schlief. Er musste leicht schmunzeln. „Warum schläfst du denn nicht?“ Flüsterte er leise zu Yuki, die schüttelte jedoch nur mit dem Kopf.

„Keine Lust!“ Wataru seufzte.

„Soso.“ War ja mal wieder typisch. Früher war sie immer total schlecht drauf, wenn sie ihren Mittagsschlaf nicht bekam und heute wollte sie gleich gar nicht mehr. „Na komm, dann lassen wir sie noch etwas weiter schlafen, okay?“ Leise ging er mit ihr wieder aus dem Zimmer.

Miwako sollte sich auch mal erholen.

„Na gut..“ Yuki nickte kurz zustimmend. Nun gingen beide in ihr Kinderzimmer. Dort setzte er sie ab und setze sich zu ihr auf den Fußboden.

„Und? Wie war es heute im Kindergarten?“ Fragte er und sah sich dabei um. Seufzend stellte er das ungeheure Chaos fest. Dabei hatte er es doch erst vor ein paar Tagen aufgeräumt gehabt. Ja, man bemerkte sofort, von wem sie das gelernt hatte. Er sah zu Yuki. Sie sah nicht nur fast so aus wie Miwako als Kind, sie benahm sich auch oft fast so. Das konnte schon manchmal echt unheimlich sein.

„Ganz gut..“ Sie legte ihren Teddy zur Seite und schaute in ein Bilderbuch. Irgendwie kam sich Wataru hier überflüssig vor. Yuki kümmerte sich immer alleine. Wieder etwas, was sie wahrscheinlich von Miwako hatte. Langsam stand er wieder auf.

„Gut, wenn du nichts dagegen hast, gehe ich wieder..“ Yuki sah ihn mit großen Kinderaugen an und nickte.

„Okay..“ Sie blätterte weiter in dem Buch und holte dann ihre Buntstifte heraus. Wataru lächelte leicht und verließ den Raum. Er blieb kurz vor der Tür stehen und seufzte. Warum musste denn Miwako gerade jetzt schlafen? Gerade, als er mit ihr reden wollte? Er schluckte. Vielleicht war es besser, sie zu wecken. Es war schließlich wichtig. Er ging zurück ins Zimmer und hoffte insgeheim darauf, dass sie vielleicht jetzt doch munter war. Aber nichts war. Sie schlief immer noch.

„Miwako?“ Er war sich ziemlich unsicher, ob er sie wecken sollte. Manchmal konnte sie dann richtig unausstehlich sein. Aber er musste es loswerden. Er musste und er wollte. Wataru streichelte ihr vorsichtig über das Gesicht. Irgendwie musste man sie ja wach bekommen.

Miwako bemerkte dies und fing an, leicht vor sich hin zu murmeln. Der Polizist musste augenblicklich schmunzeln. „Miwako? Wach werden..“ Es schien ja doch ganz gut zu funktionieren. Langsam schlug Miwako die Augen auf.

„Was ist denn?“ Sie rieb sich die Augen und sah etwas verwirrt zu Wataru. Dann jedoch schreckte sie blitzartig auf. „Oje, ich bin eingeschlafen.“ Sie sah sich leicht panisch im Raum um, bis ihr Blick wieder zu Wataru fiel. „Ist was mit Yuki?“ Wataru jedoch schüttelte nur mit dem Kopf.

„Nein, keine Sorge. Die ist in ihrem Zimmer und malt fleißig in ihren Büchern herum.“

Miwako war sofort wieder erleichtert.

„Und ich dachte schon..“ Sie sah ihn prüfend an. „Ist irgendwas? Du siehst so besorgt aus.“

Wataru staunte nicht schlecht.

„Das hast du bemerkt?“ Er hatte es nicht erwartet, obwohl es eigentlich zu erwarten gewesen war. Immerhin kannten die sich jetzt wohl schon lang genug. Miwako seufzte. Oje, wenn er schon so kam, konnte das nichts Gutes heißen. Sie blickte zu ihm.

„Was ist denn passiert?“ Wataru schluckte. Er überlegte kurz, griff dann in seine Hosentasche und kramte ein Stück Papier heraus. Dann faltete er es auf und übergab es seiner Freundin.

„Hier.. lies dir das mal durch. Das Fax kam heute morgen rein.“ Er schluckte wieder. Wie sie wohl reagieren würde? Miwako nahm den Zettel entgegen und las ihn murmelnd vor:
 

„Ich werde euch das Leben zur Hölle machen, so wie es bei mir war. Ihr werdet keine ruhige Minute mehr haben, verlasst euch darauf!

Ich werde euch das wichtigste in eurem Leben wegnehmen.

Ich freue mich jetzt schon auf unser baldiges Wiedersehen.

Vermouth“
 

Miwako schluckte. Das war doch jetzt ein schlechter Scherz, oder? Nein, das konnte nicht sein. Noch einmal las sie den Zettel still durch. Sie konnte sich noch gut an Vermouth erinnern. Die hatte damals den beiden viel Ärger bereitet und ist dann durch die beiden ein paar Jahre im Gefängnis gelandet.

„Was.. was meint die damit?“ Sie konnte es sich bereits denken, nur wollte sie eine weitere Meinung dazu hören. Wataru schluckte.

„Ich weiß nicht genau, ich weiß nur, dass sie bereits seit Wochen wieder auf freiem Fuß ist. Miwako sah ihn entgeistert an. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie war damals schon froh gewesen, als alles vorbei war. Und jetzt sollte das wieder los gehen? Oh nein, dazu hatte sie echt keine Nerven.

„Was meint die eigentlich genau mit ich werde euch das wichtigste in eurem Leben wegnehmen..“ Sie konnte sich etwas denken, doch wollte sie auch hierzu wissen, was er darüber dachte. Wataru sah sie musternd an. Miwako hatte eine böse Vorahnung. Wahrscheinlich dachte er gerade genau das, was sie auch vermutete.

„Yuki..“ Sagte Wataru leise. Miwako zuckte sofort zusammen. Ne, das konnte die nicht bringen. Das würde sie auch niemals zulassen. Niemals!! Aber zumindest war beiden klar, was Vermouth wohl höchstwahrscheinlich meinte.

„Wir werden das aber nicht zulassen, richtig?“ Fragte sie unsicher.

„Natürlich nicht!“ Stimme Wataru ihr zu. „Du musst dir keine Sorgen machen, ihr wird nichts passieren. Ich habe bereits veranlasst, dass man nach ihr sucht.“ Miwako nickte kurz erleichtert. Hoffentlich würde man Vermouth schnell finden. Mit der Frau war nämlich wirklich nicht zu spaßen. Das wusste sie.

„Gut, dann..“ Weiter kam Miwako nicht. Ein lauter Schrei aus dem Kinderzimmer unterbrach sie. Beide fuhren zusammen und sahen sich erschrocken an.

„Yuki“....

Bombenstimmung

Kapitel 2 – Bombenstimmung
 

Sofort rannten beide in das Zimmer, aus der Yuki´s Schrei kam. Das war ja wohl mehr als unheimlich. Erst dieses Fax und dann das? Miwako war sich sicher, dass irgendetwas passiert sein musste. Sie machte sofort die Tür des Kinderzimmers auf.

„Yuki?“ Sie sah sich um und konnte sie im ersten Moment gar nicht sehen. Sie blieb erschrocken stehen.

„Mami!“ Eine piepsige Stimme war aus einer Ecke zu hören. Sofort schauten beide auf und sahen in die Richtung, aus der die Stimme kam. Miwako ging sofort auf die Kleine zu und war ziemlich erleichtert.

„Was machst du denn für Sachen?“ Sie umarmte sie. Yuki schaute verwundert zwischen beiden hin und her.

„Äh.. da..“ Sie zeigte auf etwas. Es war genau am anderen Ende des Zimmers. „Ich hab mich erschreckt!“ Miwako und Wataru blickten auf. Der Polizist musste leicht grinsen.

„Aber Yuki, das ist doch nur eine kleine, harmlose Spinne!“ Das Mädchen schüttelte protestierend mit dem Kopf.

„Die ist aber ganz eklig!“ Nun musste auch Miwako leicht lachen. Langsam hatte sich der Schock wieder gelegt.

„Ja, da hast du allerdings Recht!“ Wäre ja wirklich ein komischer Zufall gewesen, wenn plötzlich Vermouth hier in der Wohnung auftauchen würde und versuchen würde, Yuki zu kidnappen.

Miwako nahm das Mädchen auf den Arm.

„Ich würde vorschlagen wir essen jetzt was und danach geht es ab ins Bett! Yuki jedoch schüttelte heftig protestierend mit dem Kopf.

„Nein, ich will aber nicht. Ich bin doch noch gar nicht müde!“ Wataru seufzte. Die ließ sich auch aber gar nichts sagen. War ja schlimm.

„Doch!“ Manchmal musste man Yuki eben zwingen. Da half alles nichts. Wäre ja schlimm, wenn sich plötzlich die Kinder durch setzen konnten. „Ich muss auch schlafen!“ Sie lächelte leicht in ihre Richtung. Irgendwie konnte man ihr gar nicht richtig böse sein. „Weißt du, wir sind alle etwas müde und ich bin mir ziemlich sicher, dass du es auch bist!“ Ja, da war sich Miwako sogar sehr sicher. Yuki wollte es einfach nur nicht zugeben.

„Dann mag ich aber bei euch schlafen!“ Wataru und Miwako seufzten, nickten dann aber beide zustimmend.

„Na gut, aber nur, wenn du dich benimmst!“ Yuki nickte grinsend.

„Klar!“ Hoffentlich konnte man sich auch darauf verlassen. Die drei gingen aus dem Raum Richtung Schlafzimmer.

„So...“ Miwako legte das Mädchen auf dem Bett ab. „Zufrieden?“ Yuki nickte nur.

„Ja..“ Sie sah sich etwas um.

Plötzlich klingelte das Telefon. Miwako seufzte.

„Schön hier bleiben, klar? Ich bin gleich wieder da...“ Leicht genervt ging sie aus dem Zimmer. Wehe, der Anruf war jetzt nicht wichtig.

Yuki sah zu ihrem Vater.

„Mami ist komisch!“ Wataru runzelte die Stirn.

„Wieso?“ Er musterte seine Tochter, musste dann dennoch lächeln. „Ach was, Mami hat nur etwas viel gearbeitet, das ist alles!“ das bildete sie sich sicher nur ein.

„Achso..“ Yuki nickte lächelnd.
 

Mit einem lauten Knall ging plötzlich die Schlafzimmertür auf und eine ziemlich aufgebrachte Miwako kam in das Zimmer gehastet.

„Wir müssen sofort hier heraus!“ Wataru und Yuki schauten sie leicht verwirrt an. Was war denn jetzt los? „Los!“ Sie nahm Yuki hoch und warf Wataru einen ernsten Blick zu.

„Miwako, jetzt beruhige dich doch! Was ist denn los!“ Er folgte ihr Richtung Flur.

„Eine Bombe! Hier ist irgendwo eine Bombe versteckt!“ Wataru schluckte.

„Wie bitte?“ Das konnte doch gar nicht sein. „Woher willst du das denn wissen??“ Miwako war genervt. Konnte er nicht einmal auf sie hören? Immerhin ging es gerade auch um sein Leben.

„Das erklär ich dir später und jetzt beeil dich.“

„Okay..“ Er tat lieber, was sie sagte. Sein Blick huschte zu Yuki, die scheinbar gar nichts begriff. Sie schaute nur verwundert zu Miwako hoch.

„Mami! Ich kann doch allein laufen!“ Was sollte denn das? „Lass mich bitte runter!“ Miwako öffnete die Wohnungstür.

„Tut mir Leid, Kleines, aber wir müssen jetzt ganz schnell sein, okay?“ Miwako öffnete die Wohnungstür und alle 3 hasteten aus dem Gebäude. Unten angekommen, schauten sie sich in der Gegend um. Komisch, außer ihnen schien niemand diesen Anruf bekommen zu haben.

Das war ja aber eigenartig.

„Pass auf..“ Miwako schaute zu Wataru. „Du hälst hier die Stellung, während ich mit Yuki mich mal weiter umsehen gehe. Irgendwas muss das doch zu bedeuten haben.“ Wataru nickte nur.

„Geht klar..“ Er seufzte leise. Kurz sah er den beiden nach. War ja alles sehr mysteriös.
 

Nun wartete er schon 15 geschlagene Stunden auf seine 2 Frauen. Was trieb Miwako denn nur so lange? Er schaute nun zum 5 Mal auf seine Uhr. Wie weit war die denn gegangen?

Plötzlich tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Leicht erschrocken drehte er sich um.

„Na endlich, wo wart ihr..... denn so lange?“ Er blickte seine Freundin verwirt an. „Sag mal, wo hast du denn Yuki gelassen?“ Miwako schaute leicht perplex.

„Wieso denn ich?“ Was sollte das denn jetzt? Er wollte doch bis heute Nachmittag auf sie aufpassen. „Ich komme doch gerade erst von meinen Ermittlungen wieder...“ Jetzt verstand Wataru gar nichts mehr.

„Aber du warst doch den ganzen Tag zu Hause?“ Miwako´s Blick wurde immer verwirrter.

„Quatsch.. du hast doch gestern noch gesagt, dass du heute den ganzen Tag zu Hause bist und auf Yuki aufpassen kannst und ich deswegen unbesorgt meiner Arbeit nach gehen kann!“

Wataru stutzte. Was war denn hier los? „Wo ist denn Yuki nun?“ Ihr Gegenüber schluckte.

„Also eigentlich dachte ich ja, sie wäre bei dir, jedenfalls bist du vorhin mit ihr weg gegangen.“

„Jetzt red nicht so einen Unsinn! Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich gerade erst wieder zurück bin, oder etwa nicht?“

„Doch..“ Wataru nickte. Was sollte das denn? „Komm mal mit!“ Er nahm die Hand seiner Freundin und zerrte sie mit sich. Irgendwo hier mussten die doch noch sein. Noch wusste er nicht so richtig, wie er das zu verstehen hatte. Da war definitiv was faul. Er blickte sich überall um.

„Wataru, was ist denn nun?“ Er schaute kurz zu Miwako.

„Vorhin, also ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Jedenfalls warst du bereits zu Hause, als ich mit meiner Arbeit fertig war und dann kam da dieser Bombenanruf und wir sind zu dritt rausgeeilt und dann wolltest du mit Yuki die Gegend erkundschaften.“ Miwako schüttelte heftig mit dem Kopf.

„Das kann doch gar nicht sein!“ Ja, so langsam hatte Wataru das auch begriffen, aber wie..

Er blieb plötzlich stehen.

„Vermouth...“ Kam es leise über seine Lippen, aber so, dass Miwako es noch gut verstehen konnte.

„Du meinst..“ Sie schluckte. Klar, immerhin wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass sie sich für Miwako ausgab. Wataru nickte stumm.

Miwako schluckte. „Ja, aber warum denn?“ Sie zitterte leicht.

„Es kam bei uns ein Drohbrief von ihr an, auf dem sie so etwas in der Richtung angekündigt hatte, dass sie unser Leben zerstören will und so..“ Er blickte zu Boden. Warum hatte er das nicht bemerkt? Warum nicht? Ja genau, Yuki meinte doch noch, dass sie so komisch war. Warum nur hatte er es denn nicht bemerkt? Das war ihm echt schleierhaft.

Miwako sah ihren Freund ernst an.

„Das heißt, sie.. sie ist.. bei dieser Frau?“ Ihr Körper zitterte leicht. Wataru nickte

„Ja, wahrscheinlich....“

Wo ist Yuki?

Kapitel 3 – Wo ist Yuki?
 

Patsch! Miwako´s Hand landete genau in Wataru´s Gesicht.

„Sag mal bist du denn jetzt von allen guten Geistern verlassen? Wie konntest du das nur zulassen?“ Wataru hielt die Hand auf die Stelle, auf der Miwako total außer sich zugeschlagen hatte. Was sollte er denn jetzt sagen? Es war doch keine Absicht gewesen. Wirklich nicht. Doch er konnte die Verzweiflung seiner Freundin sehr gut nachvollziehen. Wenn er auf Yuki gehört hätte, wäre es vielleicht auch nicht so weit gekommen.

„Es.. es tut mir Leid..“ Sein Blick wanderte Richtung Asphalt. Ja, Miwako hatte vollkommen Recht. Er war Schuld an Yuki´s Verschwinden.

„Es tut dir Leid?“ Miwako´s Verzweiflung steigerte sich in Wut. „Deine Tochter wurde von einer skrupellosen Mörderin entführt und dir tut es Leid? Mehr fällt dir dazu wohl nicht ein!“ Langsam kamen die Tränen in ihre Augen. Wenn sie sich nur vorstellte, was Vermouth alles mit ihrer Kleinen anstellen könnte. Sie schluckte. Sie durfte gar nicht daran denken. Wataru sagte jetzt gar nichts mehr. Die Ohrfeige hatte ihm erst einmal gereicht. Er konnte doch gar nichts dafür. So gut wie Vermouth sich verstellen konnte, wie sollte er das denn bemerken?

Nur machte es ihn stutzig, dass seine Tochter es wohl bemerkt hatte. Aber er hielt es für Überarbeitung. Das hieße dann ja wohl, dass er Miwako gar nicht richtig zu kennen scheint. Das war echt bitter.
 

Miwako schaute kurz zu ihm. Jetzt mussten sie handeln. Am besten war es wohl, dem Inspektor zu informieren und sofort eine Fahndung nach ihr zu heraus zu geben. Ohne ein weiteres Wort ließ sie Wataru stehen und ging hoch in die Wohnung. Sie schnappte sich schnell ein paar Sachen. Ein paar Fotos von Yuki, die sie gut gebrauchen konnte. Im Wohnzimmer sah sie den Drohbrief liegen. Sie las ihn mehrmals durch und schluckte. Das konnte wirklich nichts gutes verheißen. Die Polizistin nahm den Zettel ebenfalls als Beweismittel an sich.
 

Währenddessen kam Wataru zurück in die Wohnung. Er sah Miwako eifrig suchen.

„Was hast du denn jetzt vor?“

„Na was wohl! Ich fahre sofort auf´s Präsidium und gebe eine Fahndung raus.“ So, jetzt hatte sie alles beisammen. Sie stopfte alles in ihre Tasche hinein und ging Richtung Tür.

„Warte, ich komme mit!“ Er griff sich seine Jacke. Seine Freundin jedoch blieb vor der Tür stehen. Ihr Blick verriet schon, dass es ihr nicht passte.

„Nichts da! Du bleibst hier, falls sich die Entführer melden!“

„Aber..“ Das durfte doch nicht wahr sein. Dabei wollte er doch so gerne mit.

„Kein Aber! Das ist eine polizeiliche Anordnung, also halte dich gefälligst daran! Wenn sich was tut, rufst du mich sofort an, verstanden?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, war sie auch schon weg. Sie wusste, dass Wataru das tun würde.

Der Polizist seufzte. Eine polizeiliche Anordnung? Wie lange hatte er das schon nicht mehr gehört?! Seit beide zusammen waren, hatte Miwako ihm eigentlich keine Befehle mehr gegeben. Aber jetzt war sie auf ihn sauer, und dass wahrscheinlich auch noch zu recht.
 

Er setzte sich seufzend auf die Couch und starrte auf das Telefon. Seine Hoffnung war allerdings nur sehr gering. Sicher würde sich Vermouth nicht melden. Hoffentlich hatte Miwako da mehr Glück. Noch immer hatte er ein ganz schlechtes Gewissen. Was Yuki wohl jetzt gerade machte? Sicher hatte sie große Angst. Aber warum durfte er hier nur so sinnlos herum sitzen? Das brachte doch auch nichts! Aber das sah Miwako wohl ganz anders. Schön blöd. Er stand wieder auf und sah aus dem Fenster. Dann drehte er sich wieder weg und schnappte sich seine Jacke. Nein, so tatenlos warten wollte er nun wirklich nicht!
 

Er ging hinaus auf die Straße und sah sich kurz um. Wo Vermouth wohl hingegangen war? Sicher hatte sie sich in irgendeinem Hotel verschanzt. Er grübelte eine Weile. Noch immer hatte er keine Idee, was er nun tun sollte. Ob Miwako schon etwas herausbekommen hatte? Diese Frage beschäftigte ihn sehr. Gut, würde er sie eben fragen, war doch egal, ob es ihr passte oder nicht. Er lief Richtung Präsidium, wobei er aber ihm alle entgegenkommenden Passanten genau ansah. Aber es wäre wohl ziemlich großes Glück gewesen, wenn er Yuki oder Vermouth hier antreffen würde.
 

Ein paar Minuten später stand er dann endlich vor dem großen Polizeigebäude. Er ging hinein, Richtung Büro. Miwako blickte auf und sah wütend zu ihm herüber.

„Was machst du denn hier? Habe ich mich denn nicht deutlich genug ausgedrückt? Du solltest zu Hause bleiben und warten!“

„Ja, deswegen bin ich hier! Ich kann nicht zu Hause sitzen und tatenlos warten! Das geht nicht!“

Miwako seufzte. Ganz verübeln konnte sie es ihm auch nicht.

„Gut...hier..“ Sie übergab ihm einen Stapel Akten. „Dann fang bitte schon mal damit an!“

Jetzt noch einen Streit anzuzetteln war wirklich das letzte, was sie wollte. Das würde Yuki nämlich auch nicht weiter helfen.
 

******

„Warum hast du nicht besser auf sie aufgepasst, warum nicht?“ Diese Frage durfte sich Wataru nun schon mindestens zum 1000.-Mal anhören. Und das zu recht, wie er selbst fand. Yuki war nun schon seit 3 Tagen verschwunden und es gab einfach keine Spuren, die auf ihr Verbleiben hinwiesen. Miwako war längst runter mit den Nerven und dem Polizisten ging es da auch nicht viel anders. Es war wirklich zum verrückt werden, wenn man keinerlei Hinweise hatte. Doch das, was ihm noch immer am meisten zu schaffen machte, war sein schlechtes Gewissen, auch zu Recht! Warum nur? Er kam sich echt vor wie ein Rabenvater. Wer weiß, was Yuki gerade alles durch machen musste. Oder war sie vielleicht sogar schon..? Er schluckte hart. Nein, daran durfte er jetzt nicht denken. Ihr ging es sicher gut. Hoffentlich!
 

Der Kommissar schaute sich im Büro um und lehnte sich grübelnd zurück. Hier drinnen konnte man natürlich nicht sonderlich viel ausrichten, aber Miwako hatte ihn eben regelrecht dazu verdonnert und es war immer noch besser, als die ganze Zeit zu Hause zu hocken und abzuwarten. Es war wohl wirklich besser, Miwako da jetzt nicht zu widersprechen.
 

Die Bürotür knallte auf und seine Freundin platzte herein. Wataru sprang sofort erschrocken auf.

„Gibt es schon etwas neues?“ Die Frau warf ihm einen kurzen Blick zu.

„Nein, sieht es danach etwa aus?“ Der Mann schluckte und schüttelte nur kurz mit dem Kopf.

„Tschuldigung..“ Miwako war jetzt schon seit Yuki´s Verschwinden so drauf. Eine Mischung aus Besorgnis und Wut, bei ihr konnte das ganz besonders gefährlich werden, wenn man nicht aufpasste, was man sagte oder tat. Die Polizistin suchte etwas auf ihrem Schreibtisch. Wataru beobachtete ihr Tun skeptisch.

„Was suchst du denn?“ Fragte er vorsichtig.

„Nichts!“ Erwiderte sie sauer. Der Angesprochene zuckte zusammen. Hätte er bloß nichts gesagt. Seufzend stand er auf und ging zu ihr herüber. Jeder Blinde konnte doch sehen, dass sie nach irgendetwas suchte. Er fasste ihr von hinten auf die Schultern.

„Miwako..“ Er versuchte beruhigt auf sie einzureden. „Komm, setz dich doch erst mal...“ Sie musste sich wirklich mal etwas ausruhen, sonst würde sie noch irgendwann durchdrehen. Die junge Frau trat einen Schritt nach vorn.

„Lass mich!“ Ihr Freund seufzte.

„Du solltest wirklich mal eine Pause machen.“ Langsam machte er sich wirklich große Sorgen um sie. Soweit er wusste, hatte Miwako die letzten Tage kaum etwas gegessen oder geschlafen, genau wie er selbst. Allerdings saß er nur im Büro herum und sie war den ganzen Tag unterwegs.

„Pause machen??“ Miwako schaute ihn ungläubig an. „Ich soll Pause machen während meine.. unsere Tochter in Gefahr schwebt?“ Das war doch wohl unglaublich! Wie konnte er an so etwas auch nur denken? Das war für sie wirklich unbegreiflich. Der junge Polizist schluckte wieder. Hätte er doch nur den Mund gehalten, aber er machte sich doch Sorgen, um beide.

„Wie wäre es, wenn du dich ausruhst und ich für dich weiter mache?“

Miwako schüttelte nur protestierend mit dem Kopf. Der Kommissar musste regelrecht ein weiteres Seufzen unterdrücken.

„Warum denn nicht? Traust du mir das etwa nicht zu?“ Sie musterte ihn eine Weile und nickte dann leicht. Das war echt hart für ihn. Traute sie ihn denn jetzt gar nichts mehr zu?

„Ich muss dann auch mal wieder!“ Seufzend sah er zu ihr herüber. Miwako schnappte sich wieder ihre Jacke und Tasche und verschwand aus dem Raum.

„Ist gut..“ Langsam nervte es ihn, dass immer alles falsch war, was er sagte. War er denn wirklich immer im Unrecht?

Der Albtraum geht weiter...

Kapitel 4 – Der Albtraum geht weiter…
 

Nun saß er schon über 3 Stunden im Büro und noch immer hatte sich nichts getan. Langsam reichte es ihm wirklich. Morgen würde er mit Sicherheit nicht mehr hier seine Zeit so zu verschwenden. Nein, auch wenn es Miwako nicht passen würde, was sicher der Fall war, er würde ihr mit außerhalb helfen. Er musste sich einfach nur mal durchsetzen, auch wenn ihm das bei dieser Frau ziemlich schwer fiel. Denn vom bloßen Abwarten kam Yuki auch nicht wieder, dass musste sie doch einsehen.
 

Das Klingeln des Telefons holte ihn zurück aus seinen Gedanken. Sofort griff er zum Hörer. Hoffentlich war es wichtig.

„Ja? Hier Kommissar Takagi?“ Seit den letzten Tagen wurde er immer nervös, wenn das Telefon klingelte. Doch immer waren es meist weniger wichtige Gründe gewesen, weswegen jemand angerufen hatte.

„Na, how are you?“ Fragte ihn eine kesse Stimme in englischer Sprache. Englisch? Er schluckte hart.

„Vermouth!“ Wataru sprang aufgebracht von seinem Schreibtischstuhl auf.

„Wo ist Yuki???“ Die Frau auf der anderen Seite der Leitung lachte böse auf.

„Yuki? Wer ist Yuki?“ Der Polizist kniff die Augen zusammen.

„Du weißt ganz genau, von wem ich spreche! Also… wo ist sie??“ Seine Stimme wurde von Mal zu Mal lauter, er versuchte aber dennoch ruhig zu bleiben, was ihm nicht sonderlich leicht fiel.

Vermouth grinste leicht amüsiert.

„Hey, keep calm!“ Ihr Grinsen wurde breiter. „But I have to tell you that you´ll never see her again!” Wataru wurde blass. Hatte er das jetzt richtig verstanden? Er würde sie nie wiedersehen?
 

In diesem Moment ging die Tür auf und Miwako kam herein. Sie stutzte. Mit wem telefonierte er denn da?

„Was hast du mit ihr gemacht??“ Langsam wurde er panisch. Was, wenn sie ihr wirklich etwas angetan hatte? Zutrauen würde er der Frau alles, selbst das.

Die Polizistin wurde hellhörig. Ging es etwas um…? Schnell rannte sie zu ihm und nahm zu seinem Erstaunen den Telefonhörer weg.

„Now she looks like an angel in heaven above.” Die Frau starrte mit Halbmondaugen auf den Schreibtisch. Ihr Englisch war nicht sonderlich gut, doch reichte es immerhin dafür, den Satz zu übersetzen. Das war doch nicht wahr! Niemals!

„Sag mir sofort, wo sie ist!!!“ Befahl Miwako mit drohender Stimme. Sie war richtig sauer, wenn sie die Frau in die Finger bekam… Ihre Wut jedoch ging langsam in Verzweiflung über, welche Vermouth mit ihren Worten ausgelöst hatte. Die Verbrecherin lachte entzückt.

„Wie schon erwähnt, sie spielt bereits mit den Englein im Himmel.“ Miwako ließ vor Schreck den Hörer auf den Tisch fallen. Wataru nahm etwas verdutzt sofort den Hörer wieder in die Hand, doch musste feststellen, dass bereits aufgelegt worden war, bevor er noch irgendetwas sagen konnte. Der junge Kommissar blickte zu seiner Freundin herüber.

„Was hat sie gesagt?“ Er versuchte ruhig zu bleiben, was ihm von Minute zu Minute immer schwerer fiel. Die Angesprochene antwortete nichts, sondern starrte nur die ganze Zeit an die gegenüberliegende Wand. „Miwako?!“ Er wurde etwas lauter, sodass sie aus ihren Gedanken gerissen wurde. Ganz langsam blickte sie zu ihm auf. Man konnte deutlich Tränen erkennen, die ihre violetten Augen füllten. Laut schluchzend umarmte sie ihn.

„Sie..sie…sie ist..t-t-tot..“ Stotterte sie leise herum. Der Polizist wurde kreidebleich bei ihren Worten. Yuki sollte tot sein? Nein, dass konnte und durfte vor allem nicht wahr sein. Er senkte den Blick und ging einen Schritt zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen können.
 

„Sie ist nicht tot! Das spüre ich! Die hat uns angelogen!“ Davon war er überzeugt, aber warum?

„Woher willst du wissen, dass sie…?“ Wataru legte einen Finger auf ihre Lippen, um sie am weiter sprechen zu hindern. Dann schüttelte er nur mit dem Kopf und flüsterte leise:

„Ich weiß es einfach!“ Scheinbar schien sie es etwas zu beruhigen, nur für wie lange? Jetzt mussten sie unbedingt handeln. Sie mussten unbedingt die Kleine finden, bevor es vielleicht wirklich noch zu spät war. „Du gehst jetzt erst einmal nach Hause und ruhst dich etwas aus, okay? Ich kümmere mich um alles weitere..“

„Aber, ich..“

„Kein aber, Miwako! Du legst dich jetzt mal ein paar Stunden hin und dann hilfst du mir, ja? Es ist wirklich besser so!“ Nach ein paar Sekunden nickte die junge Frau stumm. Sie fühlte sich elend und wusste genau, dass es jetzt nichts bringen würde, so weiter zu machen.

„Danke..“ Sie nahm ihren Autoschlüssel und ging mit einem traurig-deprimierten Blick nach draußen. Wataru schnappte sich darauf ebenfalls seine Sachen und eilte aus dem Büro.
 

Eine halbe Stunde später stand Miwako auch schon vor der gemeinsamen Wohnung. Langsam kramte sie ihren Wohnungsschlüssel heraus und öffnete die Tür, als sie plötzlich über etwas stolperte. Ihr Blick fiel auf ein kleines, braunes Päckchen. Sie hob es vorsichtig auf und betrachtete es skeptisch. Komisch, es war kein Absender darauf. Vielleicht hatte es jemand einfach nur vor die Tür gelegt. Sie nahm das braune Paket, ging hinein, und schloss die Tür wieder hinter sich. Sie stellte es kurz weg und zog Jacke und Schuhe aus. Dann nahm sie das Päckchen wieder an sich und setzte sich damit grübelnd ins Wohnzimmer. Was wohl drin war? Sie schüttelte es leicht, konnte jedoch nichts weiter hören. Es war auch ziemlich leicht. Sie dachte eine ganze Weile darüber nach, ohne dabei ihren Blick von dem Paket abzuwenden. Ob sie es öffnen sollte? Sie seufzte. Was war denn schon dabei? Warum hatte sie so Angst davor, es zu öffnen? War doch wirklich albern. Sie holte eine Schere und durchschnitt damit die Paketschnur. Vorsichtig öffnete sie es nun….
 

Sofort erstarrte sie. Blut?! Entsetzt nahm sie das Stück Stoff heraus, das dort drin lag. Aber das war doch Yuki´s T-Shirt?! Sofort traten ihr wieder die Tränen in die Augen. Die junge Mutter nahm es in die Hand und besah es sich genauer. Sie schluckte hart. Ein Einschussloch? Langsam fing ihr ganzer Körper an zu zittern. Und dann das Blut? Das konnte doch nur bedeuten, dass…?

„Yuki..“ Schluchzte sie leise und drückte das T-Shirt an sich. Das Blut war bereits eingetrocknet. Miwako rannen die Tränen über die Wangen. Womit hatte ihre kleine Tochter das nur verdient? Sie war doch immer ein so braves Mädchen gewesen.

Ohne weiter darüber nachzudenken griff sie nach ihrem Handy und schrieb unter Tränen eine SMS.

»Komm bitte nach Hause! Wichtig!«

Ohne noch einmal nachzulesen, schickte sie die Nachricht ab.
 

20 Minuten später war Wataru auch schon zu Hause angekommen. Der Polizist hatte sofort alles stehen und liegen gelassen und war so schnell gefahren, wie er nur konnte. Er lief eilig in die Wohnung und suchte nach seiner Freundin. Im Wohnzimmer fand er sie dann endlich.

„Was ist denn los?“ Die Angesprochene sah mit großen, verheulten Augen auf. Noch immer hatte sie das T-Shirt ihrer Tochter in der Hand. Wataru setzte sich sofort neben sie und nahm ihr das Stück Stoff ab. „Aber..das ist doch..ist das nicht von Yuki?“ Die junge Frau nickte nur ganz leicht. Unweigerlich kamen ihr wieder die Tränen. Der Kommissar schluckte hart. Hatte Vermouth wohl doch nicht gelogen gehabt? Aber noch war das nicht bewiesen. Wortlos stand er auf und ging aus dem Zimmer.

Auf Miwako´s „Wo willst du denn jetzt hin?“ reagierte er erst gar nicht. Blitzartig und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er die Wohnung.

Schockzustände

Kapitel 5 - Schockzustände
 

Eine Stunde später war er bereits zurück. Es tat ihm ziemlich Leid, Miwako nicht Bescheid gesagt zu haben. Er schloss die Tür auf und traf zu seiner Verwunderung seine Freundin dort auch schon an. Was machte sie denn da? Sie putzte? Völlig verwirrt schloss er die Wohnungstür hinter sich.

„Miwako, was machst du denn da?“ Aufräumen und saubermachen waren doch einige der Tätigkeiten, die sie am meisten hasste und es auch wirklich nur dann tat, wenn es sein musste.

„Na sauber machen, dass sieht man doch!“ Ohne aufzuschauen wischte sie weiter den Fußboden. So hatte er sie ja noch nie erlebt. Das war sicher der Schock. Schnell zog er sich Jacke und Schuhe aus und räumte das Zeug weg.

„Miwa, komm...!“ Vorsichtig zog er sie zu sich um sie zu beruhigen. Miwako jedoch löste sich sofort wieder von ihm.

„Lass mich! Ich bin noch lange nicht fertig!“ Sie nahm seine Jacke, die er an der Garderobe aufgehangen hatte.

„Die muss unbedingt mal wieder gewaschen werden! Ich will gar nicht wissen, wie viele Milben darin schon hausen!“

Wataru klappte die Kinnlade herunter. Milben? Woher kannte sie denn dieses Wort? Oder besser: seit wann nutzte sie dieses Wort im alltäglichen Sprachgebrauch? Das konnte echt nicht mehr normal sein.
 

Schnell folgte er ihr ins Badezimmer und beobachtete neugierig ihr Tun. Wegen einer Jacke schaltete sie gleich die Waschmaschine an? Sie hätte doch wenigstens noch ein paar andere Kleidungsstücke mit waschen können. Nein, dass war jetzt wirklich nicht mehr normal.

„Miwako..“ Langsam schritt er auf sie zu. „Hör bitte auf damit!“ Vorsichtig zog er sie in seine Arme. „Es ist doch noch gar nicht bewiesen, dass sie wirklich...“ Er schluckte hart. „Ich habe das T-Shirt von ihr ins Labor gegeben. Noch ist gar nichts bewiesen und das weißt du auch!“ Die Frau blickte leicht zu ihm auf.

„Aber das ist doch wohl offensichtlich! Warum sollte sie denn sonst extra...“ Der Kommissar schüttelte nur mit dem Kopf.

„Komm, leg dich am besten etwas hin!“ Doch Satô dachte gar nicht daran.

„Nein! Ich muss noch...“

„Nichts da! Du gehörst ins Bett jetzt, keine Widerrede!“ Stumm blickte sie ihn an. Normalerweise ließ sie es sich nicht gefallen, dass er so mit ihr sprach. Doch nun war es ihr beinah egal. Schweigend ging sie aus dem Zimmer, Wataru folgte ihr. Hoffentlich würde sie sich wieder beruhigen. Er musterte Miwako kurz, die sich fix umzog und sich dann ins Bett legte. Er tat es ihr gleich. Es war ja auch schon ganz schön spät.

Aber ob er auch wirklich schlafen konnte? Morgen würde das Testergebnis vorliegen, was ihn leicht nervös werden ließ. Noch immer hoffte er darauf, dass es nicht Yuki´s Blut war, welches auf dem T-Shirt klebte. Aber was, wenn sich dieser Verdacht nun doch bestätigte? War ja gar nicht auszudenken. Er schielte hinüber zu seiner Freundin, die gerade schweigend das Licht löschte. Er wollte gar nicht daran denken, wie sie reagieren würde.
 

Das Geräusch des Staubsaugers weckte Wataru am nächsten Morgen unsanft aus dem Schlaf. Wer bitteschön putzte um die Zeit denn schon? Derjenige hatte wohl einfach nichts zu tun. Er sah neben sich und musste feststellen, dass er bereits alleine im Zimmer war. Miwako?! Die machte doch nicht wirklich jetzt sauber? Er sprang aus dem Bett, zog sich schnell neue Klamotten an und eilte aus dem Raum.

„Miwa?“ Die Angesprochene blickte sofort auf und schaltete das Gerät kurz aus.

„Hab ich dich etwa geweckt? Tut mir echt Leid!“ Jetzt war der junge Mann wirklich verwirrt. Das war doch nicht mehr die Miwako Satô, die er kannte. „Dein Frühstück steht übrigens in der Küche!“ Sie schaltete den Staubsauger wieder ein und ging ihrer Arbeit nach. Das war ja wohl unglaublich. Sie glaubte also tatsächlich, dass Yuki tot war? Er schluckte hart. Seit wann gab sie denn so schnell auf? Und Hunger auf ein Frühstück hatte er nun wirklich nicht.

„Ich gehe jetzt ins Labor, kommst du mit?“ Er musste fast schon schreien, um das Geräusch des Staubsaugers zu übertönen. Keine Reaktion ihrerseits.
 

Wataru seufzte und zog den Stecker aus der Steckdose heraus, sodass das Gerät endlich verstummte.

„Was soll denn das?“ Fauchte Miwako ihn böse an. „Spinnst du langsam?“ Der junge Mann musste ein Seufzen stark unterdrücken.

„Ich hole mir jetzt das Ergebnis ab. Willst du nicht vielleicht doch mitkommen?“ Die Angesprochene schien eine Weile zu überlegen, schüttelte dann jedoch nur leicht mit dem Kopf.

„Nein....“ Er blickte leicht enttäuscht zu ihr herüber.

„Und warum nicht, wenn man fragen darf?“ Er hatte insgeheim schon darauf gehofft, dass sie mitkommen würde, es ging schließlich auch um ihre Tochter.

„Ich habe noch viel zu tun!“ Sie nahm ihm den Stecker aus der Hand, steckte ihn zurück und ging etwas geistesabwesend weiter ihrer Tätigkeit nach.

Dann musste er wohl alleine fahren. Er schnappte sie noch schnell seine Jacke, die noch etwas feucht vom Waschen war und ging nach draußen. Vor der Tür blieb er seufzend stehen.

Schnell zog er seine Jacke drüber. Nanu? Warum war die denn auf einmal so klein? Gestern hatte sie doch noch haargenau gepasst! .... Miwako.... Er seufzte. Hatte sie sie etwa zu heiß gewaschen? Na bravo! Wenn das so weiter geht, würde er demnächst mal wieder passende Kleidung kaufen gehen müssen.
 

Langsam ging Wataru nach unten. Gedankenversunken blickte er plötzlich auf. Schritte? Da kam jemand die Treppe herauf.

„Yumi?“ Er staunte nicht schlecht. „Was machst du denn hier?“ Die Angesprochene blickte etwas verwundert zu ihm auf.

„Ich wollte eigentlich zu euch. Gibt es schon was neues wegen Yuki?“ Traurig schüttelte Wataru nur mit dem Kopf.

„Noch nicht, aber..“ Er musterte sie etwas. „Ich muss ins Labor, danach haben wir vielleicht Gewissheit.“ Yumi seufzte. Wie war das denn jetzt zu verstehen? „Kommst du mit?“ Er lief weiter die Treppen hinunter. Yumi drehte sich zu ihm um.

„Was ist denn mit Miwako?“ Er seufzte leise.

„Wir sollten sie erst mal alleine lassen. Also komm jetzt, wenn du möchtest, den Rest erklär ich dir unterwegs!“

„Okay, okay...!“ Etwas verwirrt und unsicher folgte sie ihm nach unten.

Bittere Wahrheit

Kapitel 6 – Bittere Wahrheit
 

Nach einer Weile hielt Takagi vor einem großen, weißen Gebäude an. Yumi saß neben ihm und sah stumm zu ihm herüber. Bis jetzt hatten sie kein Wort mehr gewechselt. Schweigend stieg der junge Mann aus dem Wagen aus. Die Verkehrspolizistin tat es ihm gleich.

„Was ist denn nun los?“ Sie konnte dieses Schweigen nicht mehr ertragen, dafür war sie schon immer viel zu ungeduldig gewesen. Aber es musste sich um etwas ziemlich ernstes hier handeln. Wahrscheinlich hatte es sogar etwas mit Yuki zu tun.

Der Polizist gab ihr keine Antwort. Er schloss mit ernster Miene den Wagen ab und ging mit schnellen Schritten Richtung Gebäude.

Yumi hatte wirklich zu tun, ihm zu folgen. Vorerst traute sie sich nicht mehr, etwas zu sagen.

Im Innern liefen beide einen langen Gang entlang, blieben dann vor einer Tür stehen, Wataru schaute stumm auf seine Armbanduhr und seufzte leise.

„Wir sind zu früh dran…“ Er setzte sich ziemlich nervös auf einen Stuhl neben der Tür. Die junge Frau schaute sich in der Zwischenzeit etwas um. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Erst einmal war sie hier gewesen und das war auch schon ziemlich lange her.

„Und… auf was warten wir jetzt eigentlich hier?“ Fragte sie leicht zögernd. Ein mulmiges Gefühl machte sich ihn ihr breit.

„Auf das Testergebnis…“

Yumi hob eine Braue und setzte sich nun neben ihn.

„Verstehe…“ Oder auch nicht! „Was.. was denn für ein Ergebnis?“ Fragte sie vorsichtig nach. Sie wollte auf keinen Fall etwas falsches sagen, aber so etwas fiel ihr meist richtig schwer.

Wataru seufzte leicht genervt.

„Man hat uns gestern ein Paket zugestellt…“ Er schluckte kurz auf. „Yuki´s T-Shirt war da drin…. blutverschmiert… Ich hab es ins Labor gegeben um überprüfen zu lassen, ob es sich wirklich um ihr Blut handelt oder….“

Er brach ab, denn neben ihm ging die Tür auf.

„Entschuldigung!!“

Er lief sofort zu dem Mann im weißen Kittel herüber, der gerade aus dem Raum gekommen war und sprach aufgeregt mit ihm.

Yumi jedoch blieb regungslos sitzen und beobachtete die beiden. Was sie genau sagten, konnte sie leider nicht verstehen.
 

Jemand sollte der kleinen Yuki etwas angetan haben? Aber warum denn? Wo lag denn da der Sinn dabei? Wahrscheinlich gab es den nicht einmal.

Langsam stand sie wieder auf. Der Mann, welcher gerade noch da gewesen war, war bereits wieder verschwunden. Nur noch Wataru stand da, mit gesenktem Blick. Eilig ging sie zu ihm herüber.
 

„Takagi?“ Mit vorsichtigen Schritten ging sie auf ihn zu. „Was hat er denn gesagt?“ Die junge Frau musterte ihn genau.

Der Angesprochene sah zu ihr auf. Seine Augen glänzten, waren den Tränen bereits nahe.

Yumi schluckte. Hieß das etwas, dass...?

Vorsichtig umarmte sie ihren Kollegen.

„Hey, ist ja gut..!“ Nein, nichts war wahrscheinlich gut. Wie konnte sie so etwas nur jetzt wieder sagen? Wirklich sehr unpassend.

„Er.. er hat gesagt, dass es sich zu 99,9% um ihr Blut handelt.“ Stotterte er zusammen.

Die Polizistin sah mitleidig zu ihm herüber. Was sollte sie denn jetzt am besten sagen?

Gab es denn überhaupt etwas, was ihn einigermaßen trösten konnte? Wohl eher nicht, deshalb war es wohl besser, erst einmal zu schweigen. Sie selbst hatte ja auch noch mit den Tränen zu kämpfen, immerhin hatte sie Yuki schon immer sehr gemocht.

„Am besten, du fährst erst mal nach Hause.“ Sie löste sich wieder von seiner Umarmung und wischte sich noch schnell die Tränen weg.

Doch vor dem ‚nach Hause gehen’ hatte Wataru fast am meisten Angst.

Wie würde wohl Miwako reagieren? Er hatte wirklich Angst davor, ihr die Nachricht mitzuteilen. Er wusste im Moment einfach nicht, wie sie reagieren würde.

Er konnte sich da so ziemlich alles vorstellen.
 

***
 

Jetzt stand er wieder vor seiner Wohnungstür.

Yumi hatte er kurz zuvor noch nach Hause gebracht, um etwas Zeit zu gewinnen. Doch das hatte ihm auch nicht viel gebracht. Noch immer wusste er nicht so recht, wie er ihr das schonend beibringen sollte. Nervös und langsam öffnete er die Tür. Sein Blick weitete sich sofort. Wie sah es denn hier aus?!

Die Fliesen im Flur waren blitzblank, da musste man ja Angst haben, auszurutschen.

Er zog sich schnell die Schuhe aus und ließ sie gleich vor der Tür stehen.

Danach rutschte er in Socken durch den Flur.

„Miwako?!“ Wataru ging weiter ins Wohnzimmer und seufzte leise.

„Was machst du denn nun schon wieder?“ Das war doch echt nicht zu fassen. Irgendwann musste sie doch mal fertig mit dem Ganzen sein.

„Hast du die Schuhe draußen ausgezogen?“

„Ja, habe ich. Stell dir vor!“ Da hatte sie wenigstens keinen Grund, ihn anzumeckern.

Er bückte sich neben sie hin und nahm ihr den Putzlappen aus der Hand.

„Ich glaube, es ist hier sauber genug!“

Seine Freundin blickte monoton zu ihm herüber.

„Was soll denn das?!“ Der Polizist musste wieder stark seufzen.

„Miwako! Wir müssen reden!“ Die Polizistin jedoch schien dafür wenig Interesse zu haben.

„Ich will aber nicht!“ Sie stand auf und ging eilig aus dem Zimmer.

„Miwako!!!“ Wataru eilte ihr hinterher.

Immer rannte sie vor ihren Problemen weg. Machte sie das denn selbst kein bisschen fertig?

„Bitte Miwa!“ Er folgte ihr in die Küche, blieb aber am Türrahmen stehen. „Ich habe mir das Ergebnis sagen lassen.“ Die junge Frau stand mit dem Rücken zu ihm und schluckte hart.

„Und?“ Fragte sie leise und unsicher.

Der Kommissar senkte traurig den Blick.

„Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit wirklich ihr Blut..“ Er schaute zu seiner Freundin, die jedoch keinerlei Reaktion zeigte. „Hey...“ Vorsichtig ging er auf sie zu und umarmte sie von hinten. „Zusammen schaffen wir das schon irgendwie...“

Die junge Polizistin war wie erstarrt. Sie versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Sie hatte sich doch mit dieser Tatsache bereits abgefunden. Aber warum tat es ihr plötzlich wieder so verdammt weh?

„Hör bitte auf damit!“ Leise schluchzend löste sie sich von ihn. „So etwas kann man nicht mehr gut machen, verstehst du das denn nicht?!“ Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, die nun doch wieder kamen. „Yuki ist tot und das ist allein unsere Schuld. Wir haben sie im Stich gelassen! Ich will gar nicht daran denken!!!“

Das war wirklich zu viel für sie. Das würde sie sich niemals verzeihen können, nie.

„Miwa, das stimmt doch gar nicht!“ Irgendwie musste sie sich wieder beruhigen.

„Lass mich!“ Sie drehte sich wieder von ihm weg. „Ich will sie doch nur zurück haben, ist das denn wirklich zu viel verlangt?!“

Wataru schluckte hart. Ja, es hatte wohl den Anschein, dass es wirklich zu viel verlangt war. Er schwieg lieber zu ihrer Frage und sah stumm zu ihr herüber.

Was sollte er denn jetzt machen?

Wenn das so weiter gehen würde, würde er vielleicht sogar noch eine 2. wichtige Person in seinem Leben verlieren, und das wollte er auf gar keinen Fall!

Was man vorher nie gedacht hätte...

Kapitel 7 – Was man vorher nie gedacht hätte...
 

Jetzt waren schon 2 Wochen vergangen.

Traurig und mit gesenktem Blick lief Wataru durch das Präsidium. Miwako war kaum noch ansprechbar. Seit Yuki´s Verschwinden stritten sich beide nur noch bei jeder Gelegenheit.

Es war einfach alles anders.

Lange würde das nicht mehr so weiter gehen können. Miwako ging auch nicht mehr zur Arbeit. Anscheinend mied sie jeden Kontakt zur Außenwelt. Das einzige was sie noch im Kopf hatte, war Wäsche waschen und Staubsaugen.

Seufzend ging er in sein Büro.
 

„PAPI!“ Verdutzt sah der junge Mann auf.

„Yuki?“ Er weitete die Augen. Ja aber..?

Das kleine Mädchen rannte glücklich auf ihn zu.

„Ich hab dich so vermisst!“ Er beugte sich zu ihr herunter und nahm sie ihn den Arm.

„Wo kommst du denn her, kleine Maus, hm?“ Tränen sammelten sich in seinen Augen.

Was konnte doch nur ein Traum sein. War sie denn nicht..?

Ein kurzes Räuspern riss ihn aus seinen Gedanken. Megure stand ein bisschen weiter weg von den beiden, sodass er ihn noch nicht einmal wahrgenommen hatte.

„Schön, dass sie endlich da sind!“ Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht ging er zu beiden herüber.

„Die Kollegen haben sie heute morgen gefunden. Yuki war mit einer unbekannten Frau unterwegs gewesen, die übrigens schon lange auf unserer Fahndungsliste war. Sie haben die Frau überwältigt und festgenommen.“

Yuki sah mit großen Augen zu beiden Männern.

„Aber die war doch nett. Die hat mir immer so tolles Spielzeug gekauft!“

Nett? Unglaubwürdig sah er seine Tochter an. Wenn die nur wüsste...

„Und wo ist Mami?“ Wataru sah lächelnd zu ihr.

„Die wirst du gleich sehen. Sie ist nämlich noch zu Hause. Und dort bringe ich dich jetzt auch hin. Das geht doch in Ordnung, oder?“

Der Inspektor nickte nur.

„Natürlich!“
 

Ein paar Minuten später verließen beide das Präsidium.

„Und du hattest gar keine Angst?“ Yuki sah fragend zu ihrem Vater.

„Doch, hab euch ganz schön vermisst!“ Müde kuschelte sie sich an ihn. „Aber ich hatte so viel zum Spielen. War richtig lustig.“

Verwundert sah er zu ihr und nickte dann. War doch irgendwie komisch. Das passte doch gar nicht zu Vermouth?!

Eine ganze Weile später kamen sie endlich zu Hause an. Miwako würde sicher Augen machen. Auf das Gesicht freute er sich jetzt schon. Er setzte die Kleine ab und öffnete die Tür.
 

Yuki rannte sofort hinein. Endlich wieder zu Hause.

„MAMI!“ Lächelnd zog sie schnell ihre Jacke und Schuhe aus und rannte dann weiter durch die Wohnung.

Miwako, die gerade im Wohnzimmer war, horchte auf. War das nicht eben Yuki´s Stimme gewesen? Aber das konnte doch gar nicht sein. Sie legte den Wischmob weg, stand auf und sah zur Tür.

„Hallo!“ Mit freudigem Blick sah sie hoch zu ihrer Mutter.

Die wurde vor Schreck ganz blass. Das war doch gar nicht möglich!

„Yuki!“ Sie eilte zu ihr und nahm sie überglücklich in ihre Arme. „Wo kommst du denn auf einmal her? Ich dachte, du..“ Sie unterdrückte ein kurzes Schluchzen.

Leicht verwundert sah das Mädchen zu ihrer Mutter.

„Sei nicht traurig, ich bin wieder da!“ Sie kuschelte sich an sie und seufzte leise.

Noch immer konnte sie es nicht so recht glauben.

Sie war es wirklich. Und sie lebte!

Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht lehnte Wataru an der Wohnzimmertür und beobachtete die beiden.

„Hm, aber sag mal Mami..“ Neugierig sah sie sich im Raum um. „Seit wann ist es hier denn so sauber?“ Das verstand sie irgendwie nicht. Sonst sah es doch hier nie so komisch aus.

Die Angesprochene sah zu ihr und drückte sie wieder an sich.

„Dummkopf..“
 

***

„Ich kann es immer noch nicht ganz glauben...“ Zufrieden und total erleichtert legte sich Miwako zu Wataru ins Bett und kuschelte sich an ihn. „Aber sie ist wirklich wieder da..“

„Hm...“ Der Angesprochene nickte nur zustimmend. „Megure hat vorhin angerufen.“

Neugierig sah die junge Frau zu ihm.

„Und? Was hat er gesagt?“ Vorsichtig legte er einen Arm um sie.

„Sie haben diese Frau verhört. Anscheinend ist die gar nicht so skrupellos, wie wir dachten. Sie scheint sich gut um Yuki gekümmert zu haben. Jedenfalls hat sie ihr kein Haar gekrümmt.

Weißt du was ich glaube? Die war einfach nur neidisch auf uns.“

Die junge Frau blickte zu ihm auf.

„Meinst du? Darüber habe ich nie nachgedacht.“ Ein kurzes, leises Seufzen unterbrach sie.

„Es tut mir übrigens Leid, wie ich mich benommen habe, war dir wohl keine große Hilfe.“

Der Mann machte das Licht aus und schmunzelte nur leicht.

„Macht nichts, solange du jetzt wieder die Alte bist...“ Vorsichtig kuschelte er sich an sie.

„Wir müssen aber ab jetzt viel besser auf Yuki aufpassen, dass sind wir ihr schuldig. Wir können nur froh sein, dass sie nach mir kommt..“ Ein kurzes Grinsen zierte ihr Gesicht.

„Wie?“ Verdutzt schaute er zu ihr herüber. „Wie darf ich das denn jetzt bitte verstehen?“

„Gar nicht!“ Leicht grinsend schloss sie die Augen. „Vergiss einfach wieder, was ich gesagt habe! Gute Nacht!“

Seufzend sah er zu ihr hinunter. Na wenn sie meinte. Bloß keinen Streit mehr riskieren.

„Ist gut, dir auch eine gute Nacht!“ Er schloss die Augen und schlief nach einer Weile ein...
 

Jetzt würden sie auf jeden Fall viel, viel besser auf Yuki aufpassen.

Der gleiche Fehler würde bestimmt nicht noch einmal passieren....



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  shinran
2014-07-10T21:41:36+00:00 10.07.2014 23:41
Die geschichte war richtig gut
Aber das ende kahm ganz schön schnell ^^
Macht aber nichts
Ich find es toll das es ein happy end gab da war ich dir sehr dankbar
Mach so weiter
Lg shinran
Von: abgemeldet
2013-04-07T21:14:53+00:00 07.04.2013 23:14
Dein FF "Keine Chancen für die Liebe" hat mir echt gut gefallen.
Auch die Fortsetzung fande ich anfangs echt gut.
Die kleine Tochter ist niedlich :) und ich kann auch verstehen, das Miwako ein wenig verrückt drauf ist und dann putz und so.
Nur irgentwie kam das Ende so abrupt, finde ich echt schade, da die Geschichte echt klasse anfing.
Es wäre vllt interessant, wenn du irgentwann noch eine Fortsetzung machen würdest. Ich würde auf jedenfall weiterlesen ^^
Liebe grüße lele-chan
Von:  mato_chan
2008-11-03T21:41:25+00:00 03.11.2008 22:41
also ich will ja nicht sagen aber ein bissen ulogisch kommt es mir doch schon vor, stell dir vor das jemand deiun einziges kind entführt.HALLO ich würde ausrasten heulen und weinen. wie du sie beschreibst ist sie ein kaltes wesen ohne herz
Von:  Y1986girl
2007-12-18T15:58:34+00:00 18.12.2007 16:58
gebe den 2 vorigen Recht.
Finde es auch schade das man nicht alles herausgefunden hat!
Aber was soll´s
HAPPY END!!!!!

LG
Y1986girl
Von: abgemeldet
2007-12-17T21:47:13+00:00 17.12.2007 22:47
jaja...
hattest schon recht,.. man merkt, dass der schreiber keine lust mehr aufs schreiben hatte XDD
und dann noch so ein märchen-ende wie.. 'und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute..' xD jaja..^_^

nja..
*auf uhr gucks*
ich geh dann mal ... *gähn* also dann..
und schreib ja fleißig weiter! >_<"

und wenn sie nicht schon geschrieben hat, dann schreibt sie auch noch heute...

LG
Ran_Mori1
Von: abgemeldet
2007-12-17T16:56:49+00:00 17.12.2007 17:56
hmm da wollte wohl jemand die ff schnell zu ende bringen^^
naja ich beschwer mich nicht, ich hab mein happy end xD
trotzdem war ich etwas überrascht, dass yuki einfach so wieder aufgetaucht ist, für so nett hätte ich vermouth gar nicht gehalten.
schade, dass man nicht alles herausgefunden hat.
Ich mag das ende triotzdem
lg
Lomira
Von: abgemeldet
2007-11-07T16:17:42+00:00 07.11.2007 17:17
Ohh, daas ist so traurig.
Warum lässt miwa sich denn nicht helfen...
Hoffentlcih schafft wati das bald.
Ansonsten hoffe ich immer noch auf eine nachricht von yuki.
Wobei ich finde dass die zwei ihre tochter doch recht schnell aufgegeben haben...
Aber was zu meckern hab ich auch noch xD
"Wie würde wohl Miwako reagieren? Er hatte wirklich Angst davor, ihr die Nachricht mitzuteilen. Er wusste im Moment einfach nicht, wie sie reagieren würde.
Er konnte sich da so ziemlich alles vorstellen."
Doppelt gemoppelt hält besser xD HIer hast du nicht nur zwei mal die frage nach miwas reaktion gestellt, sodern auch zweimal das wort reagieren benutzt.
hört sih nicht so toll an.
freu mich schon auf den nächsten teil
lg
Lomira

PS: Was ist eigentlich aus dem betalesen geworden?

Von: abgemeldet
2007-11-02T23:35:39+00:00 03.11.2007 00:35
XDDDDDDD
*rofl*
hab jetzt noch eine FF von dir entdeckt (ich blindfisch -.-) und muss sagen.. ich kann mich so an einige szenen erinnern..
jaja.. XD *gg* kindername yuki... verzweifelte miwa die putzt.. vermi als verbrecherin... yuki wird entführt.. aber das mit dem t-shirt hätten wir auch in unser rpg einbauen können,.. XDD

naja... macht spaß, die ff zu lesen ^^ schreib auch bitte hier weiter, ja? :3 dankö..

LG
Ran_Mori1
Von: abgemeldet
2007-10-14T14:28:09+00:00 14.10.2007 16:28
endlich gehts weiter *hüpf*
das war ein merkwürdiges kapitel, miwako putzt^^
ich warte immer noch drauf, dass sie wieder etwas gefühlvoller wird
lg
Lomira

Von: abgemeldet
2007-08-28T16:00:33+00:00 28.08.2007 18:00
Ohh, sie hat geweint.
Wataru war voll knuffig, wie er gesagt hat, dass Yuki nicht tot ist.
Aber ich fands voll gemein, dass er miwa am ende nicht getröstet hat und einfach rausgerannt ist.
Aber zwei Fehler haben sich eingeschlichen:
Stotterte sie leise herum,
das herum passt nicht zu der Situation, find ich^^°
Hatte Vermouth wohl doch nicht gelogen gehabt
Zwei mal haben ist zu viel xD
Wie gesagt, ich werde kleinlich xD
liebe Grüße
Lomira


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