Dead Promise von MarrowMoon (Fehler der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 4: Stiller Mond - Teil 1 -------------------------------- Kapitel 3: Stiller Mond Es war mitten in der Nacht, als plötzlich laut und eindringlich an die Tür zu Tsunades Arbeitszimmer gehämmert wurde. Von dem Lärm geweckt, schreckte die vollbusige Blondine von ihrem Schreibtisch hoch, an dem sie Stunden zuvor über diversen Plänen grübelnd einschlafen war. Jetzt fuhr sie sich verwirrt durch das leicht zerzauste Haar und kippte dabei versehentlich einige leere Sake-Fläschen um. Was hatte sie geweckt? In diesem Moment klopfte es erneut und eine aufgeregte Stimme war gedämpft durch die Schwere Holztür zu hören. „Tsunade-sama! Tsunade-sama, sind sie da?! Es ist dringend!“ „Ja~ha, komme ja schon“, grummelte die Hokage und schlurfte gähnend und sich streckend zur Tür. Sie öffnete. Vor ihr stand ein junger Anbu mit dem Namen Akyo, der nun ungeheuert erleichtert wirkte da er sie sah.. „Tsunade-sama, dem Himmel sei Dank ich habe sie gefunden! Sie müssen sofort mitkommen. Es ist schrecklich, wir haben das entführte Mädchen gefunden. Es ist schrecklich … aber es besteht wohl kein Zweifel.“ Die Züge der Blonden Frau verhärteten sich. Normalerweise hätte sie den Anbu angefahren sich deutlicher auszudrücken, aber das entsetzen in seiner Stimme und die Tatsache das er erst vor kurzem Anbu geworden war, hielten ihre Zunge im Zaum. Zumal es zu eilen schien. Also begnügte sie sich damit kurz, aber sehr unflätig zu fluchen, bevor sie leise fragte: „Wie weit von hier?“ „Nur wenige Kilometer nördlich von hier. Im großen Laubwald, jenseits des Nordtores. Sakyo und ich sind gerade erst zurückgekehrt. Er verständigt die Anderen und wir treffen uns am Tor“, der junge Mann keuchte erschöpft, scheinbar war er schon die gesamte Nacht unterwegs, ohne sich eine Pause zu gönnen. Ihr Blick wurde ein wenig milder. Sie konnte sich vorstellen, wie erschreckend es sein musste bei einem der ersten Einsätze mit einer solchen Katastrophe betraut zu werden und ihre Hochachtung für den jungen Anbu wuchs. Schnell lief sie zurück zu ihrem Schreibtisch und schnappte sich einen kleinen Beutel aus einer der Schubladen. So ausgerüstet gab sie Akyo den knappen Befehl „Folge mir zum Nordtor. Wir stoßen zu den Anderen“ Damit waren innerhalb eines Sekundenschlags verschwunden. Die kleine Gruppe die am Fuße des Nordtores wartete. Erhob sich rasch, als die Hokage erschien. Diese musterte die vier weiteren Mitglieder ihrer geheimen Sondertruppe. Neben Akyo gehörte auch sein Zwillingsbruder Sakyo zu der Truppe, sowie ein älterer Anbu namens Hoseki, den sie wegen seiner Erfahrungen schätze und natürlich Kakashi. Vor dem Vorfall mit dem kleinen Uchiha hatte er nicht dazu gehört, sondern jediglich einige Informationen überbracht. Aber so wie die Dinge jetzt lagen hatte die Hokage schnell beschlossen ihn mit ins Boot zu holen. Mit einem stummen Nicken wies sie alle an aufzubrechen. Der Silberseiden-Wald lag direkt vor ihnen. Obwohl es tiefste Nacht war, herrschte zwischen den Stämmen ein dämmriges Schimmern, welches von den Blättern der einzigartigen Konoha-Eichen ausging. Diese Bäume speicherten tagsüber das Sonnenlicht und gaben es Nachts wieder ab, um so die Nachtfalter anzulocken, die sie bestäubten. Die Prozession bewegte sich überwiegend angespannt und schweigend vorwärts, nur die Hokage unterhielt sich flüstert mit Kakashi um die neusten Informationen über Sasukes Zustand zu erfahren, da sie am vergangenen Tag zu beschäftigt gewesen war um selbst nach ihm zu sehen. „Gibt es Neuigkeiten über seinen Zustand?“ „Nein, noch immer keine Veränderung. Er liegt den dritten Tag im Koma und es gibt keinen Hinweis darauf – wann er wieder aufwachen wird.“ Sein blick war starr auf den Wald vor ihnen gerichtet. Es war klar das er eigentlich etwas anderes hatte sagen wollen. Die Frage war, ob Sasuke überhaupt aufwachte. „Ich werde morgen nach ihm sehen. Keine Angst wir werden ihn zurückholen. Mach dir nicht allzu große Vorwürfe Kakashi. Wir haben alle unsere Pflichten vernachlässigt“, ihre Stimme war weich und sie warf ihm einen sanften Blick zu. „Richte deine Kräfte lieber auf das was kommen wird. Verschwende deine Energie für vergangene Fehler“, versuchte sie den Jou-Nin zu beruhigen. „Ja vielleicht hast du recht, aber dennoch …“, wieder ließ er den Rest des Satzes ungesagt und die festen Worte konnten nicht über die Müdigkeit in seiner Stimme hinwegtäuschen. Aber er riss sich zusammen und erinnerte sich daran, recht spät, dass er noch keinen Bericht erstattet hatte. „Tsunade-sama. Verzeihen sie meine Unaufmerksamkeit. Sakyo und Akyo haben das Mädchen vor ungefähr einer Stunde gefunden. Wir konnten in der näheren Umgebung keinerlei Hinweise auf ihn als Täter finden, aber es besteht wohl kein Zweifel. Er hat ganze Arbeit geleistet“, seine Stimme Klang belegt als er fortfuhr. „Es tut mir leid Tsunade-sama, wir hatten einfach nicht damit gerechnet, dass er das Mädchen wählen würde, obwohl sie die Schwächere von den Beiden ist. Wir waren nicht aufmerksam genug in ihrer Gegenwart und darauf hat er es angelegt. Wir haben versagt“, fügte er bitter hinzu. Es war klar, dass er sich auch an diesem Vorfall die volle Schuld gab. Diesmal schwieg Tsunade. Ihr fehlten die Worte, die nötig gewesen wären um ihr Mitgefühl für den Anderen auszudrücken. Sie machte sich ebenso große Vorwürfe wie Kakashi. Sie hatten die ersten Anzeichen für seine Rückkehr gesehen und sie nicht erkannt. Sie war ihrer Verantwortung für Konoha und seine Kinder sträflich verletzt und das würde sie sich noch lange nicht, und vielleicht niemals verzeihen. Sie musste dringend Handeln! Es durften nicht noch mehr verletzt werden! Ihre Gedanken wurden von einer Berührung von Sakyo unterbrochen. Dieser wies mit ausgestrecktem Arm auf eine Lichtung direkt. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Die Luft war nun schwül und schwer, sie waren nahe dem Herzen des Waldes wo die Bäume hoch in den Himmel ragten und ihre Kronen sowohl Sonnen- als auch Mondlicht größtenteils fernhielten. Nur das Dämmerlicht der Bäume warfen einen fahlen Schein auf die angespannten Gesichter, als sie sich dem leblosen Körper in der Mitte der freien Fläche näherten. Sakyo und Akyo knieten schon mit gesenkten Köpfen rechts und links neben dem Mädchen und strichen ihr vorsichtig die Haare aus dem Gesicht, als Tsunade wirklich bewusst wurde wird dort lag. Und die Grausamkeit der Tat, die sich in den zahllosen Verletzungen am Körper des jungen Mädchens widerspiegelten, ließen ihren Atem stocken und ihre Stimme heiser klingen. „Oh Gott Hinata!“ Sie war schon lange Medical-Nin, sie hatte schon viele schreckliche Dinge gesehen, aber trotzdem trieb ihr der Anblick des getöteten Mädchens die Tränen in die Augen. Stumm vor Kummer bedeutete sie den Zwillingen und Hoseki den Leichnam vorsichtig hochzuheben und ihr zu folgen. Dieser Morgen würde keine Fröhlichkeit nach Konoha bringen, nur das Leid der Nacht das den Mond überdauert hatte. Ihr grauste es davor dem Hyuuga-Clan den Tod ihrer Erbin mitzuteilen. Aber im Moment gestattete sie sich noch zu weinen. Laut und hemmungslos und den anderen Anbu ging es nicht besser … Wenn auch ihre Masken die Tränen gut versteckten. ~ o ~ An einem anderen Ort setzte sich mit einem Mal in schwarzhaariger Junge in seinem Bett auf und blickte sich mit hellwachen Augen um. Zwar dröhnte Sasukes Kopf und jeder Herzschlag pumpte brennendes Gift durch seine Adern, aber er biss die Zähne zusammen. Er durfte auf keinen Fall wieder ohnmächtig werden! Zu deutlich hallten die Worte aus seinem Albträumen noch in ihm nach. /Sie haben mein Geschenk gefunden/ Er musste zum Anwesen! In der beklemmenden Stille maß er den Raum mit zusammengekniffenen Augen. Sein verschwommener blick blieb an etwas Orangenem hängen. Das war doch nicht … Verzweifelt mühte er sich um eine klarere Sicht, blinzelnd verharrte er einige Minuten starr, bis sein Blickfeld endlich allmählich aufklarte. Deutlich erkannte er nun den blonden Schopf einen wohlbekannten Chaosninja, der lächelnd und leise schnarchend, mit dem Kopf auf der Kante von Sasukes Bett, selig vor sich hinschlief. Die Sache würde also schwieriger werden als gehofft. So verbrachte der junge Chu-Nin erst mal einige Minuten damit seine Lage zu bedenken. Sein Ziel war das Uchiha-Anwesen. Probleme ergaben sich aus Narutos Anwesenheit und dem fehlen seiner Kleidung er trug nur eines der dünnen Krankenhaushemdchen. Zudem hegte er berechtigte Zweifel an der Verfassung seines Körpers einen so lange Strecke zu bewältigen. Aber es half nun mal alles nichts. Er musste es wagen! Langsam schwang er die Beine aus dem Bett und stand dann recht wackelig auf den Beinen. So weit, so gut. Er holte noch einmal tief Luft, warf einen schnellen Seitenblick zu Naruto, bevor er, behutsam einen Fuß bedächtig vor den Anderen setzend, loslief. Auf den Schrank zu, in dem er seine Kleidung vermutete. Kurz wurde ihm Schwarz vor Augen, dann erreichten seine Hände die Griffe des Schrankes und er lehnte sich, vorerst vor einem Sturz bewahrt, gegen das Holz. Nachdem das Schwindelgefühl wieder auf ein erträgliches Level gesunken war, trat er einen Schritt und öffnete so geräuschlos wie möglich die Türen. Nichts war zu hören. Sehr gut. Im Inneren hingen, fein säuberlich aufgereiht, seine Sachen. Jemand musste sie gewaschen haben, sie fühlten sich ein wenig steif unter seinen Fingern an, als er sie herauszog und leichter Geruch nach Waschmittel stieg in seine Nase als er sie über streifte. In Jeans und weitem, schwarzen Pullover fühlte er sich gleich viel wohler. Es behagte ihm nicht wenn andere Menschen seinen Körper allzu genau sahen und ihn wohlmöglich auf sein Gewicht ansprachen. Wie immer kochte Wut bei diesem Gedanken in ihm hoch. Es ging sie, verdammt noch mal, nichts an! Was wussten sie schon über ihn, über seine Situation? Nichts! Und trotzdem maßen sie sich an über ihn zu urteilen und das verachtete er zutiefst. Seine Suche nach seinen Schuhen blieb erfolglos. Sie waren nirgends zu finden. Weder am Boden des Schranks noch sonst wo. Aus diesem Grund zog er nach kurzem Zögern seine Socken wieder aus und verließ auf nackten Sohlen das Zimmer. Naruto schlief immer noch friedlich. /Ein wenig beneidenswert/, dachte der Uchiha als er den Gang hinunterschlich, /Naruto bringt nichts wirklich jemals aus der Ruhe. Egal wie schlimm es wird, nichts kann seinen Kampfgeist brechen./ Darum beneidete er den Baka manchmal sehr. Fast wäre er in diesem Augenblick von einer Nachtschwester entdeckt worden, die sich von einem der Seitenkorridore näherte, aber er schaffte es noch schnell in eine schattenerfüllte Ecke zu huschen und sie ging an ihm vorbei ohne ihn zu entdecken. Er wartete noch ein paar Minuten bis er sich sicher war, dass sie nicht zurückkam, bevor er weiterging. Doch die nächste Schwierigkeit ließ nicht lange auf sich warten. Er hatte absolut keinen Schimmer wo er war. Die Korridore sahen im Mondlicht alle gleich aus und nach mehren erfolglosen Versuchen die Haupttreppe zu erreichen, gab er es auf und schlich zurück in sein Zimmer. Dort ging er an dem träumenden Naruto vorbei zum Fenster und öffnete es. Ein lauer Wind strich im entgegen, kühlte wohltuend sein erhitztes Gesicht. Für einen Moment schloss er die Augen und gab sich diesem angenehmen Gefühl hin, doch er riss sich zusammen. Er hatte keine Zeit für so etwas. Mit wachsamen Augen so schwarz wie die Nacht selbst spähte er nach draußen. Unter ihm ging es circa drei Meter in die Tiefe, er befand sich also im ersten oder zweiten Stock. Er musste in einem der Seitenflügel untergebracht sein, da er weder den Haupteingang noch die Straße sehen konnte. Das war schon mal praktisch. Beunruhigt maß er noch einmal den Abstand zum Boden. Würde er das schaffen? Er würde es darauf ankommen lassen. Mit einer fließenden Bewegung stieß er sich vom Fenstersims ab und kam Sekunden später geschmeidig auf der weichen Erde auf. Den erneuten Schwindel ignorierte er gekonnt und richtete sich auf. Das Gras fühlte sich weich und nass unter seinem Füßen an, während er an der Wand des Gebäudes entlang in die Richtung lief, in der er die Straße vermutete. Ohne nennenswerte Hindernisse befand er sich schon zehn Minuten auf einer der kleineren Nebenstraßen in Richtung des Anwesens. Seine Beine schlugen ein gemäßigtes Tempo an. Zwar fühlte er sich inzwischen schon um einiges besser als zuvor im Krankenhaus, aber sein Magen knurrte unwillig vor Hunger und ermahnte ihn sich seine Kräfte einzuteilen. /Sie haben mein Geschenk gefunden/ Dieser Bastard! ~ o ~ Ein paar Kilometer östlich von dem Geschehen rundum Konoha, nahe der Grenze, schritt noch eine weitere Person durch die Nacht. Allerdings waren seine Schritte weder hastig, noch zeigte seine Haltung von irgendeiner Last auf seinen Schultern. Nein, das hatte er nicht nötig. Er fühlte sich völlig sicher und zufrieden. Warum sollte ihn auch jemand verfolgen? Die waren alle damit beschäftigt seine „Hinterlassenschaften“ zu beseitigen. Ja, er mochte die Nacht, für ihn die am meisten Erfolg versprechenden Zeit des Tages. Die meisten fürchteten die Dunkelheit und was sich dorthin verbergen könnte. Nun er würde sie wärmstens empfangen. Er leckte sich genüsslich über die kalten Lippen. Jetzt wo Sasuke-chan so gut wie zerstört war und er dem Huuyga-Gör sein Aufwartung gemacht hatte, lief alles perfekt. In Gedanken hörte er ihre Schreie und ihr verzweifeltes Flehen. Oh es hatte so süß in seinen Ohren geklungen! Köstlich. Trotzdem mahnte er sich zur Ruhe. Noch war der Krieg nicht gewonnen. Auch wenn Tsunade und der Rest der Konoha-Maden ein hohes Maß an Inkompetenz an den Tag legten, wollte er sich noch nicht in Sicherheit wiegen. Das war ihm schon einmal zum Verhängnis geworden und er hatte aus seinen Fehlern gelernt. Er dachte an das zweite Opfer, dass er vor wenigen Tagen gefangen hatte und diesmal konnte er nicht verhindern, dass sein Blut in Wallung geriet. Es war einfach so perfekt gewesen. Da hatte er erst mal nur Sasuke-chans Lage checken wollen und da lief ihm dieser törichte Narr über den Weg. Hatte ihn davon abhalten wollen dem Kleinen zu nahe zu kommen. Für diese dreisten Worte hatte er ihn getötet und gleich als Geschenk für sein Objekt der Begierde zurückgelassen. Er lachte leise. Es war wie ein großes, komplexes Schachspiel und nur er überblickte es. Was würde die Hokage nun tun? Würde sie kämpfen oder würde sie in die Defensive gehen, um die Kinder Konohas von hier fortzuschaffen? Egal wie sie sich entschied. Er würde da sein und sie erwarten. ~ o ~ Mit einem lauten Schnarcher rutschte Narutos Kopf von den weichen Laken und er kippte vom Stuhl. Ein dumpfer Knall begleitete seinen Aufprall. Ein leises Stöhnen entfleuchte ihm, bevor sein Geist sich langsam aus den Gefilden des Schlafes hoch kämpfte. Die beginnenden Kopfschmerzen machten ihn jedoch schnell munter und mit einem missmutigen Grummeln erhob er sich. Sein erster Blick galt dem leeren Bett vor ihm. Der darauffolgende Schrei trommelte die gesamte Schwesternschaft zusammen. „OH, SASUKEEEE!!“ Tbc -------------------- by Fuyu krieg ich nen Kommi? =^.^= Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)