Nekromantenblut von LudgerKresnik ================================================================================ Kapitel 1: Nicht meine Welt --------------------------- Heute Nacht, ist eine stille und kühle Nacht. Die Sterne stehen hell am Firmament und strahlen heller als jemals zuvor. Die kühle Brise zieht über die Felder und trägt den Klagegesang der gebärenden Frau mit sich fort. Zwölf Jahre nach dieser Nacht, ist es wie ein Dejavue. Es ist still. Schon fast totenstill, wenn da nicht die Krähen wären. Die mit ihren schönen Schnäbeln in den feuchten Boden des Friedhofs hacken, als würden sie versuchen ein Aas auseinander zunehmen. Aber so sind sie. Es sind schöne Tiere. Doch wie jedes Andere, sind auch sie nur dumme Wesen, die um ihr Überleben kämpfen. Genauso wie wir Menschen. Jedes Jahr, an demselben Tag, sitze ich um diese Zeit auf dem Friedhof und besuche meine Mutter. Sie starb bei meiner Geburt. Und ich fühle mich dessen mehr als schuldig. Mein Vater interessiert sich nicht sehr für mich. Er sagt immer, was für ein Glück es für ihn war, dass mein großer Bruder geboren wurde. Und ich hatte nur Glück geboren worden zu sein. Diese Worte sind nicht gerade das, was man sich als Kind wünscht zu hören, aber ich bin mit diesen Worten groß geworden. Somit kenne ich es nicht anders. Mein Bruder Quin und ich verstehen uns nicht. Für Außenstehende sehe ich aus wie das schwarzes Schaf der Familie. Aber das ist mir ziemlich gleich. Das Friedhofstor wird geöffnet. Der WÄrter scheint einen Kontrollgang machen zu wollen. Aber das kenne ich schon. Und ich tu mir auch keinen Zwang an, mich mal in einem leerstehenden Mausoleumsabschnitt zu verstecken. Nein. Eigentlich fühle ich mich hier sogar sehr wohl. Hier fühle ich mich geborgen. Es fühlt sich an wie ein zu Hause. Der Wärter kommt näher. Ich kann es hören. Nicht an seinen Schritten. Diese sind lautlos und sicher. Die Krähen verraten es mir. Ihr krächzen hat eingehalten. Ich verstecke mich wie immer in diesem Mausoleum. Es ist das größte auf diesem Friedhof. Der Wärter macht sich nie die mühe dieses zu kontrollieren. Kaum einer würde es wagen es zu betreten. Es werden sich eine menge Geschichten darüber erzählt. Natürlich keine Guten. Aber ich habe keine angst. Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass dieser Ort wohl der Sicherste in der ganzen Stadt ist. Auch wenn ich mich hier sehr wohl fühle, halte ich es nicht mehr lange in dieser Stadt aus. Die Menschen hier machen mich krank. Sie spielen einander nur etwas vor. Sehen ihre Probleme nicht ein und geben die Schuld Unbeteiligten. Das ist einfach nur erbärmlich. Im Morgengrauen werde ich von hier verschwinden. Wenn der Nebel sich noch durch die ganze Stadt zieht und die Sicht auf den Weg zum Ziel versteckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)