Because of Love... von Kuon-kun (Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^) ================================================================================ Kapitel 8: Ungebetener Besuch ----------------------------- Bereits eine halbe Stunde später erreichte die Crew den Drehort. Sofort wurde sich daran gemacht sowohl das Set als auch die Schauspieler für die nächsten Aufnahmen vorzubereiten. Einige wichtige Szenen in denen mehrere der Hauptpersonen vorkamen, waren gleich für den Anfang angelegt, weshalb sowohl Ren als auch Kyoko hauptsächlich vor der Kamera standen. Sobald er in kleinen Pausen die Gelegenheit dazu hatte, musterte Ren das junge Mädchen allerdings immer wieder. Sie war gleich von heute morgen an überraschend gut gelaunt gewesen. Nicht irgendwie niedergeschlagen oder ähnliches, wie er es eigentlich nach dem gestrigen Abend und ihrem Zustand erwartet hatte... Er konnte im Moment auch einfach nicht sagen, ob das wirklich ihre wahre Stimmung war oder ob sie sich verstellte... Wobei, wenn er auf das hörte, was sein Bauchgefühl ihm sagte, dann traf Möglichkeit Zwei zu, aber er konnte sie ja schlecht darauf ansprechen. Das war ihr vermutlich nur unangenehm und er wollte sie bei dem Thema auch nicht bedrängen. Immerhin hatte er eigentlich keine Ahnung was genau alles vorgefallen war... Er wusste nur, dass dieser Kerl sie vor zwei Tagen schon mal belästigt hatte, wo Fuwa dazwischen gegangen war, und auch davor den Abend musste irgendetwas gewesen sein, sonst hätte sie ihn sicher nicht völlig geistesabwesend angerufen... Und am gestrigen Abend hatte er diesen Stalker selbst in Aktion gesehen... Wenn Ren an die Bilder zurückdachte, die sich ihm da geboten hatten, wurde ihm ganz anders zumute... Wer weiß, was geschehen wäre, wenn er sie nicht gefunden hätte, was dieser Kerl ihr dann noch alles angetan hätte... Ren sah seine Gedanken zu dem Thema beinahe bildlich vor sich, dabei wollte er es sich nicht vorstellen... Nein, dazu tat ihm diese Vorstellung zu sehr weh und außerdem hatte er Angst davor... Angst, dass es wirklich dazu kam und dass er sie nicht beschützen konnte... Der Schauspieler lehnte im Moment mit dem Rücken an einer Wand, hatte beide Hände in den Hosentaschen verstaut und seufzte unabsichtlich leise, während er Kyoko weiterhin beim spielen ihrer Rolle musterte. Der Regisseur Ogata stand inzwischen neben ihm, was Ren noch gar nicht realisiert hatte. Der junge blonde Mann blickte Ren auf dessen Seufzer hin an und erkundigte sich vorsichtig: „Ist alles in Ordnung, Tsuruga-kun?“ Der Schauspieler blickte rasch zur Seite und sah Ogata für einen Moment etwas überrascht an. Er hatte gar nicht gemerkt, wie dieser sich zu ihm gesellt hatte... Aber nach seiner Körperhaltung und dem Blick zu urteilen stand er nicht erst seit zwei Sekunden dort. „Ja, natürlich. Wieso fragst du, Ogata-kun?“, erwiderte Ren und stieß sich von der Wand ab, damit er grade stand. So war er noch mal ein Stückchen größer als der Regisseur, aber daran war er inzwischen eh gewohnt. Takarada-san war bisher der Einzige der ihm was die Größe betraft fast ebenbürtig war. „Nun, ich habe dich gerade das erste Mal seit wir uns kenne seufzen gehört, daher habe ich gefragt.“, erwiderte Ogata und blickte den Schauspieler abschätzend an. Er ahnte zwar, dass ihm das nichts brachte, denn bisher hatte er die Fassade von diesem Mann noch nicht durchschauen können, aber dennoch versuchte er es einfach. Ren war innerlich einen Moment überrascht. Er hatte geseufzt?? Das war ihm selbst gar nicht aufgefallen... So langsam war er also wirklich schon so weit, dass er sogar an der Arbeit völlig neben sich stand, wenn er an sie dachte... Das hatte irgendwie etwas deprimierendes, wie der Schauspieler fand... „Ach so... Verzeihung, ich war einfach etwas in Gedanken. Die letzten Tage waren doch ziemlich ereignisreich.“, antwortete Ren und blickte Ogata dabei freundlich Lächelnd an. Es war eines seiner nicht ganz ehrlichen Lächeln, die er benutzten um seine wahren Gefühle und Gedanken zu überspielen, aber die konnte ja bisher nur Kyoko zu 100% durchschauen und Yashiro schätze ihn in letzter Zeit auch immer besser ein, aber Ogata fiel es sicher nicht auf. Tatsächlich gab sich der Regisseur vorerst mit dieser Antwort zufrieden. Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte nun wieder zum Set, wo Kyoko und Itsumi langsam das Ende dieser Szene ansteuerten. „Sie ist ein süßes Mädchen, nicht?“, sagte der Regisseur plötzlich leise, wobei er seinen Blick allerdings nicht von den zwei Schauspielerinnen abwandte. Ren wusste im ersten Moment wirklich nicht recht, wie er auf dieser Aussage reagieren sollte und blickte Ogata kurz irritiert an, ehe er sich rasch auch der Szene zuwandte, aber nichts als Antwort sagte. Das brauchte er aber auch gar nicht, denn der Regisseur war der Meinung die Antwort eh bereits zu kennen. „Ich bin froh, dass es ihr anscheinend wieder gut geht. Es war also wirklich eine gute Idee sie mit zu dir zu nehmen. In deiner Gegenwart scheint sie sich sicher zu fühlen. Aber sei bitte vorsichtig und pass nicht nur auf sie sondern auch auf dich auf.“, fügte Ogata seinen Worten nach einem kurzen Moment noch hinzu. „Keine Sorge, das werde ich schon.“, erwiderte Ren mit leiser Stimme. Innerlich beschäftigte er sich ohne es wirklich zu wollen mit der Aussage des Regisseurs... Kyoko sollte sich in seiner Gegenwart also Ogatas Auffassung nach sicher fühlen. Nur irgendwie fragte er sich, ob das das einzige Gefühl war, dass sie ihm gegenüber hegte... Trotz seines eigenen Vorsatzes nichts zu unternehmen um ihr auch nur ansatzweise näher zu kommen, hoffte er irgendwie, dass sie das vielleicht im Grunde ein klein wenig wollte... Dass sie ihn genauso in ihrer Gegenwart haben wollte, wie er sie und dass sie auch jedes Mal, wenn sie ihn ansah, diese Wärme in sich spürte, die sich bei ihm inzwischen schon in unangenehme Sehnsucht umwandelte, wenn er sie auch nur einen Tag nicht sehen konnte... Aber darauf wusste er keine Antworten und er hatte auch nicht den Mut nach welchen zu fragen, nicht im Moment... Sie hatte in den letzten Tagen einiges durchmachen müssen und auch wenn sie es überspielte, hatte es sie innerlich sicher nicht kalt gelassen. Er wollte da jetzt nicht noch mit so einem Thema ankommen. Das wäre nun wirklich zu viel... Die Szene von Kyoko und Itsumi fand nun ihr Ende und der Assistent von Ogata rief laut „Cut!“. Ogata selbst ging darauf auf die Mädchen zu und lobte sie für die hervorragende Arbeit, die sie auch in dieser Szene wieder geleistet hatten. Ren blieb an Ort und Stelle stehen und musterte sie nur weiterhin. Erst als Ogata die Mittagspause ausrief, nahm Ren seine Hände aus den Hosentaschen und ging auf Itsumi, Ogata und Kyoko zu. Auch Yashiro kam in diesem Moment und er trug bereits Kyokos Rucksack mit den Bentos bei sich. „Nach der Pause machen wir dann mit Szene 94 weiter zwischen Katsuki und Mizuki. Mogami-kun, du hast dann erstmal zwei Szenen Pause. Aber jetzt wünsche ich euch allen einen guten Appetit!“ Nach diesen Worten und wie immer freundlich Lächelnd ging Ogata nun davon um sich auch sein Essen zu holen und anschließend mit ein paar Kollegen einen Platz fürs Mittagessen zu suchen. Itsumi nutzte die Gelegenheit um sich auch erstmal zu verabschieden. Sie hatte zwei Kolleginnen zugesagt heute mit ihnen zu essen und wollte die beiden Mädchen nun erstmal suchen gehen, da sie schon die letzten drei Szenen Pause hatten. Ren, Yashiro und Kyoko blieben also alleine zurück am Set. „Also, den Rucksack habe ich schon, wo wollen wir uns denn hinsetzten?“, fragte Yashiro und blickte die anderen Beiden abwechselnd an. „Also raus können wir heute nicht. Es regnet in Strömen.“, meinte Ren darauf. Der Morgen hatte zwar sonnig und auch wirklich viel versprechend begonnen, aber innerhalb der letzten Stunde waren dichte Wolken aufgezogen und vor 10 Minuten hatte es dann angefangen stark zu regnen. Man hörte auch leise, wie die Wassertropfen auf die Fensterscheiben des Raumes aufschlugen. Kyoko überlegte wie die anderen sichtlich, wo sie sich am besten hinsetzten konnten, aber ihr wollte nicht wirklich was einfallen... „Nun, dann setzten wir uns wohl am besten in eine eurer Umkleiden, oder was meint ihr?“, meinte Yashiro nach einem kurzen Moment des Schweigens dann. „Ja. Wobei ich dafür wäre zu Tsuruga-sans zu gehen. Ich teile meine ja mit Itsumi und vielleicht möchte sie dort mit ihren Freundinnen essen.“, meldete sich Kyoko nun endlich mal zu Wort, die bisher ja noch ziemlich still war. Ren bekam in seinem Inneren wieder dieses angenehme Gefühl, als er ihre Stimme hörte. Es war schon verrückt... eine Kleinigkeit wie ein paar Worte hatten so eine Wirkung auf ihn... „Ich habe nichts einzuwenden. Dann lasst uns mal gehen, so langsam habe ich Hunger.“, meinte Ren und setzte bereits dazu an loszugehen. Kyoko und Yashiro schlossen sich dem Schauspieler rasch an. „Sie und Hunger, Tsuruga-san?! Werden Sie krank??“, fragte Kyoko skeptisch und blickte den Schauspieler mit einem leicht ulkig wirkenden, misstrauischen Blick von unten her an. Ren musste darauf eine Hand vor seinen Hund halten um nicht laut loszulachen. „Tja, wer weiß...“, erwiderte Ren kichernd, „Aber eigentlich schmeckt mir dein Essen einfach.“ Kyoko spürte wir ihr eine leichte Röte ins Gesicht stieg. Das war nun wirklich ein gewaltiges Kompliment... Und auch gestern hatte er ja schon angemerkt, dass er davon überzeugt war, dass ihm ihr Essen schmeckte. Ren Tsuruga, bei dem sie sich noch sehr gut daran erinnern konnte, wie er sagte es sei egal was man in sich hineinstopfe, mochte ihr Essen und aß es sogar freiwillig statt es wie seine sonstigen Lunchpakete einfach stehen zu lassen... Tja, das war schon irgendwie komisch... Der Schauspieler beobachtete währenddessen aus dem Augenwinkel die Verlegenheit von Kyoko. Er fand es süß sie so leicht aus der Fassung bringen zu können und irgendwie stießen diese Momente auch immer wieder die Hoffnungen an, die er sich bei ihr machte. Sie war ja eigentlich nicht der Mensch, denn man leicht aus dem Konzept bringen konnte, aber ihm gelang es dennoch immer wieder... Vielleicht hatte das ja was zu bedeuten... Er hoffte es, denn irgendwann würde er sie fragen. Sobald der richtige Zeitpunkt gekommen war... Das Trio ging weiter über einige Korridore bis zu Rens Umkleide und trat auch gleich in den Raum ein. An einer Wand stand sogar eine Couch, die Kyoko sofort ansteuerte, sobald sie Yashiro den Rucksack abgenommen hatte. Vor dem Sofa stand ein niedriger Tisch auf dem das junge Mädchen als erstes den Rucksack abstellte. Dann setzte sie sich und packte die Bentos aus. Yashiro hatte sich rasch noch einen Stuhl geholt und stellte ihn nun gegenüber der Couch an den Tisch. Er fand, dass es viel besser aussah, wenn Ren neben Kyoko saß, als wenn er das tun würde. Der Schauspieler hatte auch bereits neben Kyoko auf dem Sofa platz genommen und beobachtete das junge Mädchen nun beim auspacken. Er wollte ihr eigentlich helfen, aber sie war so flink, dass er gar nicht dazu kam sie zu fragen, ehe die Bentos schon vor ihnen dreien standen. Kyoko hielt ihm noch die Stäbchen entgegen, welche Ren dankend annahm. Nachdem alle drei ihre Bentos geöffnet und sich „Itadakimasu“ gewünscht hatten, begannen sie auch schon zu essen. Nebenher wurde sich etwas über die Arbeit unterhalten. Voraussichtlich würden sie noch zwei weitere Wochen hier bleiben, wobei Ogata allerdings den Drehplan etwas aufgelockert hatte. Morgen zum Beispiel sollten nicht wie sonst an Freitagen Dreharbeiten sein, sondern ein gemeinsamer Ausflug der Crew in die nächste Stadt. Ren bangte es jetzt schon davor, denn er musste sich wieder irgendetwas ausdenken um seine Identität zu verbergen... Na ja vermutlich würde er einfach auf seine Käppi zurückgreifen... Sie kamen auch darauf zu sprechen, was sie bei diesem Ausflug alles machen könnte, aber genau in diesem Moment klopfte es mehrfach und ziemlich laut an der Tür. Wer auch immer das war, er setzte Rens Meinung nach unnötig viel Kraft gegenüber der Holztür ein. Der Schauspieler legte die Stäbchen beiseite und stand vom Sofa auf. Yashiro und Kyoko unterhielten sich noch weiter, während Ren zur Tür schritt und sie schließlich öffnete. Der Schauspieler blieb wie angewurzelt stehen, als er die Person erkannte, die vor seiner Tür stand und sein Blick wurde ungewöhnlich finster. Kyoko und Yashiro konnten die dunkle Aura, die Ren gerade entwickelt hatte, regelrecht spüren und sahen etwas geschockt zu ihm hinüber. Leider konnten sie nicht erkennen, wer ihm da gegenüber stand, denn die Tür war im Weg, aber so wie Ren reagierte blieben nicht viele Möglichkeiten... „Lass mich raten, sie ist wieder bei dir, oder?“, ertönte von draußen plötzlich eine Männerstimme, die Kyoko und auch Yashiro durchaus vertraut war. Das junge Mädchen bekam regelrecht einen Schock... Es war Shotaros Stimme! Ren setzte als Reaktion darauf lediglich sein Gentleman-Lächeln ein, allerdings in einer Version, die Kyoko zuvor noch nie gesehen hatte. Dieses trügerische Lächeln wurde durch den düsteren Ausdruck in den Augen des Schauspielers schon beinahe zu einem bedrohlichen... „Was willst du hier?“, fragte Ren gerade heraus und ließ seinen Blick nicht von diesem Sho Fuwa. Er konnte diesen Jungen einfach nicht ausstehen, das konnte er schon damals nicht, als die kleine Kyoko ihm immer von ihm erzählt hatte und sein Charakter schien sich in den zehn Jahren alles andere als zum positiven gebessert zu haben. Er war immer noch so verzogen wie früher und durch seinen Erfolg als Sänger jetzt auch noch eingebildet ohne Ende! „Zu Kyoko natürlich, was sonst! Und du scheinst es echt überhaupt nicht zu kapieren. Mit deinem Verhalten wirst du noch ihr Image kaputt machen! Häng ihr gefälligst nicht andauernd auf der Pelle!“, entgegnete Sho ziemlich aggressiv und frech. Ren spielte für eine Sekunde mit dem Gedanken dem Möchtegernsänger einfach die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber er riss sich zusammen. Diesen Gefallen wollte er Fuwa nicht tun. Stattdessen begann er einfach erneut scheinheilig zu Lächeln... „Nun das denke ich nicht. Es ist völlig normal, dass wir gemeinsam essen und das machen wir nicht erst seit Gestern.“ Shotaro stand der Schock über diese Antwort regelrecht ins Gesicht geschrieben. Es war normal, dass dieser Typ mit Kyoko aß, das er sie immer wieder in seiner Nähe hatte?? Was sollte das denn heißen, Kyoko würde doch nicht etwa... nein, auf keinen Fall! Nicht diesen Tsuruga! Ren konnte nicht verhindern, dass sich sein gespieltes Lächeln für einen kurzen Moment in ein richtig amüsiertes umwandelte. Diesmal war Sho es der blöd aus der Wäsche schaute und nicht er. Der Schauspieler öffnete die Tür ein Stückchen weiter und deutete Fuwa einzutreten. Er wollte immerhin zu Kyoko, also sollte er das ruhig. Der Sänger ließ sich auch nicht bitten, sondern stapfte gleich durch die Tür in den Raum hinein. Als er sich umsah erkannte er Kyoko, die auf der Couch saß und den Manager von diesem Angeber von Schauspieler, der ihr gegenüber saß. Auch die Lunchpakete auf dem Tisch sah er und es war für ihn nicht schwer zu erkennen, dass sie von Kyoko selbst zubereitet waren. Ihm kam beinahe die Galle hoch bei dem Gedanken daran, dass sie diesem Schnösel Essen zubereitete... Aber noch schlimmer war der freie Platz neben Kyoko auf der Couch, denn der gehörte ganz eindeutig diesem Tsuruga! Das wollte er sich einfach nicht bieten lassen und schon gar nicht würde er es Tsuruga so einfach machen Kyoko zu bekommen. Sie gehörte immer noch ihm, ER war ihre erste Liebe und ER würde sie auch wieder zurückbekommen! Dieser Typ brauchte sich also gar keine Hoffnung machen und das wollte er ihm jetzt mal etwas verdeutlichen... „Hallo Kyoko-chan“, meinte Sho zu Kyoko, die wie Yashiro noch immer geschockt war und diese Situation als alles andere als angenehm empfand... Der Sänger blieb davon aber unbeeindruckt und sprach nach einer kurzen Pause weiter: „Ich muss schon sagen, eine interessante Taktik. Als du noch bei mir warst, hast du diesen Kerl gehasst und kaum willst du mir eins auswischen, schmeißt du dich ihm, meinem Erzfeind, an den Hals.“ Kyoko zuckte regelrecht zusammen bei diesen Worten. Nein... nein, das hatte er nicht wirklich gesagt... oder?! Sie spürte langsam Panik in sich aufsteigen. Nicht schon wieder, sie wollte nicht wieder mit Tsuruga-san streiten!! Sie hatten sich doch gerade erst versöhnt... aber nach dem was er gerade gehört hatte, konnte sie nachvollziehen, wenn er jetzt sauer war... Aber nein, das wollte sie nicht und das war Blödsinn was Shotaro da sagte!! Verdammt warum tat er das?!? Der Blick des jungen Mädchens wanderte augenblicklich zu Ren hinüber, der etwas hinter Sho stand. Der Schauspieler war genau wie sie bei diesen Worten zusammengezuckt und hatte inzwischen seinen Blick auf den Boden gesenkt. Diese Worte hatten ihn getroffen, sogar sehr... Seine Hände waren neben seinen Hüften zu Fäusten geballt und sie zitterten leicht durch die übermäßige Anspannung der Muskeln. Auch Yashiro blickte Ren an. Er formte mit seinen Lippen ein tonloses „Bitte nicht...“ als er den Zustand seines Schützlings sah. Wie er den Kopf leicht gesenkt und den Blick von ihnen abgewandt hatte... Es war genau wie an diesem Abend... auch dort hatte er es nicht mehr fertig gebracht irgendwen von ihnen anzuschauen, aber nein, das sollte sich nicht wiederholen... Der Manager sah zu Kyoko hinüber. Sie hatte sich mit ihren zarten Händen in das Sitzpolster der Couch gekrallt und blickte zu Ren. Ihre Augen spiegelten Angst wieder, Angst und auch Verzweiflung... Ihr gesamter Körper zitterte, während Sho noch immer starr zwei Meter vor ihr stand und sie musterte. Der Sänger zeigte es nicht nach außen, aber diese Reaktion von ihr gefiel ihm nicht... Das war nicht normal... Auf diese Weise hatte sie wenn es um ihn ging noch nie reagiert... Das hieß doch nicht ernsthaft, dass sie etwas für diesen Kerl übrig hatte?? NEIN! Und selbst wenn, er würde alles in seiner Macht stehende tun um das zu verhindern. Dieser Tsuruga sollte sie nicht bekommen, niemals!!! Ren war währenddessen noch immer in dem Chaos gefangen, das sich in seiner Gefühlswelt gebildet hatte. Er sollte ein Spielzeug sein? Ein Mittel zum Zweck, Bestandteil ihrer Rache?? Nein... Das konnte er nicht glauben... und das wollte er auch nicht! Es ging hier immerhin um Kyoko!! Okay gut, er hatte die letzten zehn Jahre, die Fuwa an ihrer Seite war, verpasst, aber dennoch war er der festen Überzeugung sie inzwischen besser zu kennen, als dieser Typ es jemals getan hatte! Schon damals, nach diesen paar Monaten, die er in Kyoto lebte, kannte er sie besser. Er war es, den sie aufgesucht hatte, wenn sie Trost brauchte! Und warum? Weil dieser selbstherrliche Kerl ihn ihr nicht geben konnte! Unglaublich, dass er auf diesen Typen eifersüchtig war... Wenn er wirklich etwas für Kyoko empfinden würde, würde er wohl kaum so Aktionen wie diese hier starten und sie damit verletzten! Und wie sehr er sie verletzte, das war deutlich zu erkennen. Das konnte er ja sogar spüren ohne ihr in die Augen zublicken! „Wenn das alles ist, was du los werden wolltest, dann verschwinde wieder!“, sagte Ren plötzlich ruhig, aber dennoch mit einem gefährlichen Unterton in seiner tiefen Stimme. Dabei blickte er auf, streifte kurz Kyokos ängstlich blickende Augen, aber hielt sich nicht an ihnen auf, sondern blickte weiter bis zu Fuwa, auch wenn dieser ihm momentan den Rücken zugedreht hatte. Der Sänger spürte wie ihm ein eisiger Schauer über den gesamten Körper lief. Dieser Tonfall... das war unglaublich... Sho wandte sich zu Ren um und blickte ihm direkt in die Augen. Das konnte doch nicht sein... Er war davon ausgegangen, dass dieser Kerl reagierte wie vor zwei Tagen, dass er sie alle rausschmiss, weil er mit seinen Gedanken alleine sein wollte, aber das tat er nicht... Stattdessen blickte er ihn entschlossen an. Das was in seinen Augen mitschwang, war nicht Enttäuschung über Kyoko, sondern Wut auf ihn... auf Sho Fuwa. Der Sänger schluckte trocken. Verdammt, das war nach hinten losgegangen... Aber dennoch versuchte Sho cool zu bleiben, sich keinen seiner Gedanken anmerken zu lassen und steckte um diesen Eindruck zu verstärken demonstrativ gelassen seine Hände in die Hosentaschen. „Nein, das war nicht alles. Ich wollte noch wissen wie es ihr geht. Und darauf habe ich ja wohl ein Recht, immerhin war ich es, der sie vor diesem Stalker beschützt hat!“ Ren belächelte den Sänger bei dessen Aussage. Am liebsten hätte er darauf etwas erwidert bezüglich des gestrigen Abends, wo nicht Fuwa es war, der im richtigen Moment zur Stelle war, sondern er. Aber das tat er nicht. Er wollte das Geschehene nicht an die große Glocke hängen. Das war besser für Kyoko und im Gegensatz zu Fuwa lag ihm ernsthaft viel an ihrem Wohl! Ren deutete dem Sänger mit einer Handbewegung jetzt endlich das zu tun was ihn noch hier hielt und verschränkte anschließend die Arme vor seiner Brust. Fuwa beobachtete ihn dabei skeptisch und wandte sich dann mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen zu Kyoko um. Das Mädchen saß noch immer auf dem Sofa, aber ihre Sitzhaltung war anders als zuvor. Sie hatte ihren Kopf gesenkt, ihre schwarzen, kurzen Haare hingen ihr weit ins Gesicht, so dass man es wirklich nicht erkennen konnte, und ihre Hände lagen zu Fäusten geballt in ihrem Schoß. Sho wollte eigentlich etwas sagen, aber aus irgendeinem Grund blieben ihm bei diesem Anblick die Worte im Hals stecken. Sie hatte eine unangenehme Aura um sich und das fiel nicht nur dem Sänger auf. Yashiro starrte sie schon einige Zeit mit großen Augen an und als Ren seinen Blick endlich wieder zu ihr wandte, verschwand sein zuvor so harter Gesichtsausdruck auf der Stelle und wich einem viel weicheren und richtig besorgtem... „...verschwinde...“, murmelte Kyoko sehr leise vor sich hin, aber dank der Stille, die im Raum ausgebrochen war, konnten alle drei anwesenden Männer es dennoch verstehen. Shotaro war deutlich irritiert und blickte das junge Mädchen auch mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck an, aber eine weitere Reaktion zeigte er nicht... „Ich habe gesagt du sollst verschwinden!!!“, schrie Kyoko nun regelrecht und blickte dabei zu Sho auf. Ihr Gesichtsausdruck wirkte gequält und man erkannte deutlich, wie sich Wasser in ihren Augen gesammelt hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)