Shadows of my memory von Mr_Nishi (Raito x L) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Shadows of my memory Teil: 1/? Autor: Akito-san Email: yagami-kun@web.de Fanfiction: Death Note Rating: PG13 und dann PG-17 (denk ich später dann mal~) Warnung: hm… Lime, Lemon später, ansonsten ist noch nichts so geplant Pairing: Raito x L Kommentar: Wichtig! Jeder der diese FF liest, sollte mindestens bis Kapitel 58 den Manga kennen! Sonst besteht Spoiler Gefahr! Ach ja~ Es ist eine Story in der Gegenwart mit Flashback, also nicht verwirrt sein^^ Widmung: -_Aka-chan_- weil sie sich ne DN FF von mir gewünscht und brav Beta gelesen hat^^, Narla weil ich dich einfach lieb hab *smile* Und weil du mein braver Vorleser bist *lach*, tooru_niimura-sama weil du mich auf tolle Ideen bringst *grins* Mein L *knuff* „..." Sprechen /…/ Denken Shadows of my memory Teil 1 Ein Leben… Wertvoll oder nicht? Wann hat ein Mensch überhaupt verdient zu leben? Ein schlechter Mensch, der die Welt verpestet muss sterben, denn nur so kann eine friedliche Welt entstehen… Ein Ort, an dem niemand mehr unter dem Bösen leiden muss. Und jeder, der sich gegen diese Gerechtigkeit stellt, muss sterben. So war es immer richtig, der einzige Weg… Ohne zu zweifeln habe ich es so gemacht… viele Male, und nie hatte ich dabei Gewissensbisse. Schließlich war es immer für den Frieden. Ganz natürlich also. Doch dieses Mal fühlte es sich irgendwie anders an. Im ersten Moment war ich froh, denn endlich waren die Steine, die mir mein Vorankommen erschwert hatten, aus dem Weg geräumt worden. Doch dieses Gefühl… Es war schwer zu beschreiben, aber es fühlte sich an, als hätte ich etwas verloren… Sein warmer Körper… In meinem Kopf war seit Tagen nur dieses eine Bild. Wie er mich angeblickt hatte, als… Nein, es gab viel Wichtigeres als das. Die Zukunft… eine neue Welt. Das hatte Priorität vor allem. Mein einziges Ziel. „Raito-kun? Was ist denn? Du wirkst so abwesend.“ Matsuda hatte mich aus den Gedanken gerissen und hielt mir einen Becher Kaffee vor die Nase. „Danke, Matsuda.“ Nach außen hin lächelte ich ihn an, tat so als ob ich seine Geste schätze. Die Wahrheit war jedoch anders. Im Moment empfand ich ihn einfach nur als lästig. Jemand, der mich in meinen Gedanken störte… „Uns alle hat das ziemlich mitgenommen, dass er…“ „Matsuda!“ Sofort verstummte er und sah mich so an, als ob er gleich losheulen würde. „Tut… Tut mir leid… Für dich war es bestimmt auch schmerzhaft…“ Na gut… Wenn er unbedingt eine Lüge hören wollte, dann bitte. „Einen guten Freund zu verlieren ist nie einfach… Ich will gar nicht mehr darüber nachdenken, das verstehst du doch, oder?“, ein Nicken kam von seiner Seite, doch damit war ich ihn noch lange nicht los. „Falls du darüber reden willst, ich bin für dich da.“ Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter und war mehr als gewillt, sie einfach wegzuschieben. Das war einer dieser wenigen Momente, in denen es schwierig war, ruhig zu bleiben um den Schein zu wahren. Matsuda ging mir nämlich gerade sehr auf die Nerven. Ruhe… Das wollte ich jetzt, nicht jemanden, der mich pausenlos zutextete. Aber bei Matsuda war es kein großes Problem, ihn für eine Weile loszuwerden. „Darauf werde ich gerne zurückkommen, aber nun sollten wir weiter arbeiten.“ Das war das Beste, auch um meine Gedanken wieder etwas abzulenken. Also stürzten wir uns in die Arbeit wie immer, auch wenn die Stimmung merklich anders war. Irgendwie stiller und das, obwohl Matsuda mal wieder vor sich hin plapperte. Einfach nicht mehr darauf reagieren… Das dachte ich mir und widmete mich völlig der Untersuchung. Diese Taktik funktionierte eigentlich ganz gut, aber nicht lange. Als ich mich kurz zurück lehnte, um einen Moment zu entspannen, war er auch schon wieder da. „Heute geht es schleppend voran, nicht?“ Am liebsten hätte ich ihm gar nicht geantwortet, aber dann wäre wohl nie mehr Ruhe gewesen. „Du hast Recht, aber wir dürfen uns nicht erschüttern lassen. Es ist jetzt sogar noch wichtiger, dass wir Kira fangen.“ Mit großen Augen sah er mich an, begann dann plötzlich an zu lächeln. „Raito-kun, du hast mal wieder völlig Recht. Ich wünschte, ich könnte so sein wie du.“ Ein Trottel wie er… niemals. Das sagte ich ihm natürlich nicht, aber eine kleine Pause war wohl wirklich nötig… „Ich brauche ein bisschen frische Luft. Nach einem kleinen Spaziergang bin ich wieder zurück.“ Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden, nicht wirklich verwunderlich. Sahen sie mich doch als jemanden, der auch trauerte, so wie sie. Dem war aber nicht so. Ich war froh… ja, das war ich. Meine Füße trugen mich ganz automatisch an einem mir wohl bekannten Ort, die Universität. Noch ein paar Schritte dann sah ich diese Bank… Ein leichtes Seufzen drang über meine Lippen, hingen meine Gedanken doch schon wieder an dieser Person. Von so etwas ließ ich mich jedoch nicht so schnell aus der Bahn werfen. Ich setzte mich auf die Bank und blickte in den Himmel… Heute Nacht waren wirklich viele Sterne zu sehen und irgendwie sahen sie aus wie Zuckerstückchen, was mich wieder zu meinem Anfangspunkt zurück brachte… Ihm. Jemand, der so viel Zucker zu sich nahm, war mir vorher wirklich nie begegnet. Schon fast gruselig waren diese unnatürlichen Mengen an Süßspeisen… Wirklich nicht normal… Wie alles andere an ihm auch, irgendwie etwas besonderes. Nicht viele Menschen stachen so hervor, aber er ganz sicher. In seinem Verhalten, seinem Gerechtigkeitssinn, aber auch seiner Vorgehungsweise, die nicht immer mit jeder Moral zu vereinbaren war. Zum Beispiel, als er Kameras und Wanzen in unserem Haus installieren ließ, jeden meiner Schritte beobachtete. Sogar die Dusche war nicht ausgelassen worden. Es hatte mich jedoch nicht gestört so beobachtet zu werden, irgendwie war es sogar ein wenig aufregend. Jedoch hielt diese Zeit der Beobachtung nicht lange an… Eine kühle Brise fegte an mir vorbei, sodass ich mich lieber von dieser Bank erhob und zurück lief. Dieses Mal wählte ich den kürzeren Weg, direkt durch die Stadt. Überall bunte Lichter und Leuchtreklamen, von der mir aber nur eine besonders auffiel. ‚Sweetest Heaven’ blinkte vor mir in pinker Farbe und gehörte zu einem ebenso bunt eingerichteten Süßwarengeschäft. Ich warf einen Blick ins Schaufenster und konnte von Fruchtbonbons bis hin zu wunderschön hergerichteten Erdbeertorte so ziemlich alles an Süßspeisen entdecken. Hier hatte er sich bestimmt öfter etwas kaufen lassen, da war ich mir ziemlich sicher. „Ihre Freundin würde sich bestimmt freuen, wenn Sie ihr etwas mitbringen.“ Erst einmal war ich kurz erschrocken, als mich die Verkäuferin des Ladens so überraschte, doch dann etwas genervt. Konnte mir denn keiner etwas Ruhe gönnen? „Es gibt niemanden mehr, der sich über solche Süßigkeiten freuen würde.“ Etwas überrumpelt wusste sie nun gar nicht, was sie darauf erwidern konnte. Mir war das egal und ließ die Verkäuferin in ihrer Verwirrung zurück. Ein Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk verriet mir, dass ich sowieso schon mehr Zeit verschwendet hatte als geplant… Ganz toll, dann durfte ich die Fragerei bestimmt wieder über mich ergehen lassen. „Raito-kun! Du warst so lange weg, ich habe mir Sorgen gemacht.“ Was anderes war ja nicht zu erwarten gewesen. Dieses Mal machte ich mir jedoch nicht die Mühe, zu antworten. „Macht ohne mich weiter…“ Schlaf… Das war vielleicht das Beste, um mal wieder abzuschalten. Ohne jemanden, der mich stören konnte. Einfach nur Stille… Da lag ich nun… In meinem Bett, aber konnte nicht wirklich schlafen. Nur Hin- und Herwälzen war das Einzige was funktionierte. Es ging einfach nicht… Deshalb verließ ich das warme Bett, um mir auf dem Balkon eine Zigarette anzuzünden. Die Stadt war noch hellwach, wie immer in Bewegung, ein erfülltes Nachtleben eben. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses rege Treiben beobachtete… ~Ein junger Mann stand auf dem Balkon des Hochhauses und blies den Rauch seiner Zigarette heraus. Der leichte Wind spielte mit seinen Haaren, die er aber sofort wieder zurück strich. Braune Augen kamen zum Vorschein, in denen ein gefährlicher Glanz lag, dem man leicht zu verfallen drohte. Wieder Rauch, der heraus geblasen wurde, und plötzlich Hände, die sich von hinten um den jungen Mann schlossen, sanft über den entblößten Bauch strichen. „Du wirst dich noch erkälten.“ Eine angenehm klingende Stimme ertönte in der Stille. „Das sagst du mir jedes Mal, Ryuzaki.“ Ein fahles Auflachen und erneut wurde an der Zigarette gezogen. „Du lernst wohl nie dazu, Raito. Aber wahrscheinlich willst du nur nicht auf mich hören.“ Darauf erwiderte Raito nichts, sondern blickte nur in die Ferne. Einfach nur die Nähe des Anderen spüren, irgendwie empfand er das angenehm. Ryuzakis warmer Atem kitzelte sanft in seinem Nacken, leicht genießend schloss er die Augen. Doch dann überkam Raito das Gefühl einer zu großen Vertrautheit und löste sich.~ Seine Hände… Es fühlte sich an, als ob sie immer noch auf meinem Körper ruhten. Aber das war niemand, ganz allein stand ich auf dem Balkon. Die Kälte drang schon tief in meine Glieder, trotzdem harrte ich weiter so aus. Etwas ließ mich nicht los. Ob es nun die Sterne oder die bunten Lichter waren, erst als meine Finger nicht mehr zu spüren waren, verließ ich die Kälte. Sofort überrollte mich eine Welle der Wärme, zurück in den Raum angekommen. So war es immer gewesen… Viel zu warm war dieses Zimmer, deswegen gönnte ich mir hier meistens eine kühle Dusche. Momentan war mein Körper jedoch abgekühlt genug, deshalb bevorzugte ich das warme Bett auch. Scheinbar war dieser Aufenthalt auf dem Balkon genau das Richtige gewesen, denn ich fühlte mich entspannter und auch müde. Nicht lange dauerte es, bis sich der Schleier der Müdigkeit über mich legte und ins Land der Träume geleitete. Der nächsten Morgen war mittelmäßig, was wohl daran lag, dass mich Misa lautstark weckte. Genau das, was ich im Moment am wenigsten brauchte. „Raito! Warum bist du denn nicht zu mir ins Bett gekommen? Ich hab mich doch so schick für dich gemacht…“ //Weil ich in dieser Hinsicht absolut kein Interesse an dir habe.// Das war die Wahrheit, aber um sie zufrieden zu stellen, war eine Lüge nötig. „Es war spät und ich wollte dich nicht wecken.“ Freudig sprang sie zu mir aufs Bett und klammerte sich wie so oft an meinen Arm. Wie mich das anwiderte… Und dann auch noch diese hohe Stimme so früh am Morgen… Unerträglich. Am liebsten hätte ich Misa einfach zum Schweigen gebracht. Leider ging das nicht so leicht. „Ach, Raito! Du bist ja so fürsorglich! Willst dass deine Misa genug Schlaf kriegt. Das ist ja sooo lieb!“ Jetzt war es wirklich genug. So schnell es ging, zog ich mich an, damit meine Ohren nicht länger geplagt wurden. „Ich gehe arbeiten.“ Mit diesen Worten wurde sie zurück gelassen und keines Blickes mehr gewürdigt. Warum musste ausgerechnet so ein nerviges Mädchen Kiras helfende Hand sein? Klar war sie leicht zu manipulieren, aber eine Stillere wäre mir auch Recht gewesen… Wie auch immer, Yagami Raito kam mit so etwas natürlich klar. Im Arbeitszimmer angekommen spürte ich sofort, dass sich nichts verändert hatte. Als hätte irgendetwas das Leben hier ausgesaugt. Wirklich unmöglich wie sich alle hängen ließen, nur wegen ihm. Klar, nun gab es ein Genie weniger auf der Welt, aber mich berührte das nicht… Es fühlte sich nur etwas merkwürdig an, warum auch immer. Vielleicht konnte ich nur noch nicht wirklich glauben, dass ich gewonnen hatte. Das musste es sein. Der Triumph, so unfassbar und doch wahr. Ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen… Ich hatte es geschafft, endlich! „Raito-kun…“ Nicht schon wieder Matsuda… Was er wohl dieses Mal wollte? „Wir haben ein paar Videos gefunden, die scheinbar Ryuzaki gehört haben. Was drauf ist, wissen wir nicht. Du kannst sie ja anschauen und überlegen, ob du sie behalten willst.“ Mir wurden die Videos vor die Nase gestellt, aber mir war sowieso klar, was sich auf ihnen befand. „Ich kümmere mich später darum.“ Der Tag verging schleppend und immer wieder huschte mein Blick zu den Videos. Merkwürdig, wusste ich doch, was darauf zu sehen war. Trotzdem zog es mich an… Immer wieder wanderte mein Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk. Nicht mehr lange. Wie wild arbeitete ich, nur damit meine Gedanken abgelenkt wurden. Und dann endlich war es soweit. Der Schweiß stand mir schon auf der Stirn, so sehr hatte ich mich hinein gesteigert. Die Kassetten wurden gepackt und mit in mein Zimmer genommen. Damit mich auch keiner stören konnte, schloss ich die Tür mehrfach ab. Der Videorekorder… Zurückspulen war nicht nötig, das hatte er natürlich schon gemacht. Verständlich, musste bei ihm doch alles Recht und Ordnung haben. Nun aber zu dem Videoband… Gespannt klebte mein Blick am Bildschirm, um das zu sehen, was ich sowieso schon erwartet hatte… Wasser, dass herab prasselte… ein Körper war zu sehen, den ich nur zu gut kannte. Kein Wunder, war es doch mein Eigener. Er hatte sich diese Videos angeschaut und damals war er von mir dabei erwischt worden. ~Ein Klimpern, dass durch das Herunterfallen eines Löffels verursacht wurde. Und dann ein schwarzes Augenpaar, das überrascht drein blickte. „Yagami-kun, was machst du denn hier?“ Der Angesprochene war noch ganz verwundert über das, was er auf dem Bildschirm sah, sodass es eine Weile brauchte, bis Ryuzaki seine Antwort bekam. „Die Frage ist wohl eher, was DU hier machst?“ „Das muss ich dir wohl nicht noch extra erklären.“ Da hatte der Schwarzhaarige wohl Recht… Es war mehr als eindeutig, was er hier tat, das wusste Raito auch so. „Wie lange schaust du dir schon die Videos an?“ Klar hatte der Teenager gewusst, dass Ryuzaki ihn durch Kameras beobachtet hatte, aber so etwas konnte er natürlich nicht wissen. Irgendwie war Raito auch etwas bestürzt darüber, aber da war noch ein anderes Gefühl. „Als würde es dir nicht gefallen, dass ich dich so betrachte…“ Darauf erwiderte der Angesprochene nichts, sondern nahm sich die Fernbedienung und schaltete das Video aus.„Warum schaust du dir das an, Ryuzaki?“ Raitos Stimme klang immer noch ziemlich gefasst, hatte aber einen leicht aufgebrachten Unterton. „Was denkst du denn?“ Immer diese Spiele… Die beiden konnte es nicht lassen, einer begann das Spiel und der Andere stieg darauf ein. Niemand jedoch wollte verlieren, aber im Moment wollte der Braunhaarige nicht mitspielen. „Sag mir einfach, warum!“ Ein kurzes Lächeln war auf den Lippen des Anderen zu sehen, ehe er aufstand um Raito entgegen zu treten. „Eigentlich müsstest du darauf selbst kommen, Yagami-kun. Aber du willst es wohl aus meinem Mund hören. Ich mag deinen Körper. Es bereitet mir Freude, ihn anzusehen.“~ Ja… Das war der Tag, an dem ich erfahren hatte, dass sein Interesse auch in diese Richtung ging. Jedoch wusste ich noch nichts damit anzufangen und verließ an diesem Tag einfach das Zimmer. Mir schwirrten diese Worte die ganze Zeit im Kopf herum… Schon damals erfüllte er mein ganzes Denken, so wie jetzt. Dafür verfluchte ich ihn, dass er es immer wieder schaffte, sich heimlich, still und leise in meinen Kopf einzuschleichen. Aber in ein paar Tagen war diese Sache bestimmt vollständig vergessen. Stück für Stück würde er aus meinem Gedächtnis verschwinden, bis nichts mehr übrig war. Dann verschwand er endgültig von dieser Welt. Am liebsten hätte ich ein paar Tage Abstand von diesem Ort genommen, was aber dann ein deutliches Zeichen von Schwäche war. Andererseits war diese jedoch nur menschlich, und so wollte ich zumindest von diesen Leuten gesehen werden. Ein Mensch, der unter dem Tod seines Freundes litt, und der einfach nicht der eiskalte Mörder Kira sein konnte. Genau das sollten Matsuda und die anderen denken. Auch ohne mich würden sie weiter kommen, wenn vielleicht nicht viel. Aber nun gab es sowieso keinen mehr, der mir gefährlich werden konnte. Es war also beschlossen. Ich wollte mir eine Woche Urlaub gönnen, um mit ihm endgültig abzuschließen. Wie erwartet wurde diese Bitte akzeptiert, schließlich sollte ihr Genie sich wohl fühlen. Ich packte nur das Nötigste ein und fuhr schließlich direkt zum Flughafen. Viele Anzeigetafeln, wie man das so gewohnt war, Menschen, die nervös durch die Hallen liefen. Überall Hektik, wo man nur hin sah. Inmitten all dem stand ich, ratlos wohin meine Reise gehen sollte. Eigentlich war das überhaupt nicht meine Art, sich so unvorbereitet in irgendeine Sache zu stürzen. Momentan war jedoch alles besser, als zu Hause zu sein. Mein Blick wanderte zur Anzeige, die sich gerade wieder änderte. Und sofort stach mir eine Stadt ins Auge… London. Und ehe ich mich versah, saß ich auch schon im Flugzeug nach Europa. Der Flug dauerte ziemlich lange, deshalb verbrachte ich die meiste Zeit mit schlafen. Und den Rest kreiste mir die Frage im Kopf herum, welcher Teufel mich geritten hatte, so eine Reise anzutreten. Noch nie war ich so weit alleine gereist. Jetzt war es jedoch zu spät, denn der Landeanflug wurde schon eingeleitet. Einfach verrückt… In diesem fremden Land befand ich mich nun, ohne einen Plan, wohin es nun eigentlich gehen sollte. Wenigstens war die Verständigung dank meines perfekten Englisch kein Problem. So wurde mir schnell ein Hotel empfohlen, in das ich sofort eincheckte, denn ein fester Schlafplatz war erst einmal das Wichtigste. Dank dem Flug war mein Schlafbedarf im Moment jedoch gedeckt, deshalb stand wohl „Umgebung erkunden“ auf dem Plan. Nicht lange dauerte es, da zog ich auch schon alle Blicke auf mich, was mich nicht wirklich wunderte. In Japan war es oft genug nicht viel anders gewesen, beide Geschlechter lagen mir zu Füßen. Und hier im Ausland fiel man als Japaner noch mehr auf, aber daran störte ich mich nicht. Ich erkundete die Gegend genau, entdeckte etwas, dass mich magisch anzog. Es war ein kleiner, ziemlich alt aussehender Brunnen, der etwas versteckt am Rande eines Hügels stand. Absolut nichts Glanzvolles, aber dennoch weckte er mein Interesse. Er schien aus einer ziemlich alten Zeit zu stammen und schon länger hatte sich wohl keiner mehr darum gekümmert. Ja, so war das, wenn man Dinge nicht wohl behütete. Sie vergingen immer mehr, bis nicht mehr viel von ihnen übrig war. Dieser Brunnen war jedoch noch nicht vollständig verloren, also setzte ich mich auf den leicht brüchigen Rand und begutachtete die Bauweise. Wenn man genau hin sah, konnte man sogar fein ausgearbeitete Verzierungen erkennen, die aber völlig verwachsen waren. „Scheint ja fast so, als steckt hinter dem ganzen Schmutz ein richtiges Kunstwerk…“ „Schönheit erkennt man nicht sofort. Man muss eben oftmals einfach genauer hinsehen und den wahren Kern einer Sache erkennen. Die Wahrheit liegt so oft im Verborgenen.“ Scheinbar kam es in Mode, dass mich jemand überraschte, wenn ich eigentlich allein sein wollte… Jedoch hatten die Worte etwas, diese Denkweise kam mir erschreckend bekannt vor. Mein Blick wanderte also zu dieser alten Dame, die mich angesprochen hatte und wie es sich gehörte, antwortete ich freundlich. „Da könnten sie wirklich Recht haben, zumindest was diesen Brunnen betrifft.“ Kurz lachte sie bei meinen Worten auf, schüttelte schließlich den Kopf. „Diese Worte stammen jedoch nicht von mir… Es gab da einen freundlichen Jungen, der früher häufig hier am Brunnen gesessen hat. Ganz alleine blickte er oft einfach nur in die Ferne und als ich ihn angesprochen habe, sagte er mir diese Worte. Ich werde sie wohl nie vergessen.“ Sofort kam mir nur eine Person in den Sinn, als ich das hörte. Eigentlich konnte das nur er sein, aber dennoch wollte ich Gewissheit. „Erlauben Sie mir noch eine Frage… Wie sah dieser Junge denn aus?“ Warum interessierte mich das überhaupt…? Konnte doch egal sein, aber trotzdem bekam ich die Antwort. „Richtig niedlich mit seinen großen dunklen Augen und der schwarzen Struppelfrisur. Nur seine bleiche Hautfarbe sah etwas ungesund aus, aber eigentlich war er immer ein aufgewecktes Kerlchen.“ Nun waren auch die letzten Zweifel zerstreut worden, eindeutig war es er… Niemand konnte ihm so ähnlich sein, dieses merkwürdige Aussehen war einmalig. „Hast du diesen Jungen denn gekannt?“ Meine Reaktion musste wohl ziemlich eindeutig gewesen sein, aber das war mir nun auch egal. „Nur flüchtig.“ Mehr hatte ich nicht zu sagen, stand auf und verließ diesen Ort, der ein Teil seiner Vergangenheit war. So vieles war logisch zu erklären, aber so ein Zufall nicht. Es war ja fast schon so, als ob er mich verfolgen würde. Quatsch! Ich schüttelte den Kopf, es war unmöglich, denn schließlich gab es ihn auf dieser Welt nicht mehr. England… Dies war das Land seiner Kindheit, deshalb wurde ich auch mit ihm konfrontiert. Dennoch… Dieser kleine, scheinbar schäbige Brunnen war mir aufgefallen, wie ihm auch… Jeder Andere wäre bestimmt achtlos vorbei gegangen, warum ich dann nicht auch? Genau in diesem Moment kam mir etwas in den Sinn, was er einmal zu mir gesagt hatte. ~„Du bist etwas ganz Besonderes, Yagami-kun.“ Der Angesprochene wirkte nach dieser Aussage etwas verwirrt, kam sie doch einfach so aus heiterem Himmel, als sie gerade zusammen arbeiteten. „Wie kommst du nun darauf, Ryuzaki?“ Ruhig wie immer schob sich der Schwarzhaarige erst einmal eine Praline in den Mund bevor er antwortete. „Das fällt mir einfach immer wieder ein, wenn ich mir dir arbeite. Wir sind uns so ähnlich, und doch völlig verschieden.“~ Irgendwie hatte er wohl Recht gehabt… Deswegen war ich wahrscheinlich auch zu diesem Brunnen gegangen, einen tieferen Sinn konnte es nicht haben. Weitere Vorfälle dieser Art würde es bestimmt nicht geben. Bevor ich jedoch ganz ging, warf ich noch einen Blick zurück auf den Brunnen. Einen kurzen Moment wirkte es wirklich so, als hätte ich ihn dort sitzen sehen, den Blick sehnsüchtig in die Ferne gerichtet… Der Jetlag… Er nahm mich wohl mehr mit als erwartet, wenn ich schon so halluzinierte. Zeit, sich im Zimmer zu entspannen, denn es war wirklich schon ziemlich spät geworden. Doch wie so oft kam es meistens anders als man dachte. Kurz vor meinem Hotel rannte ich mit einem jungen Mann zusammen, dem etwas aus der Hand fiel und klirrend zerbrach. Eine schöne Drachenfigur, wirklich schade darum. Er fluchte irgendetwas auf Japanisch, dass ich natürlich genau verstand. „Tut mir leid, aber ich bin kein verfluchter Engländer.“ „Oh! Du bist ja Japaner!“ Etwas verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und lächelte mich an. Dann bückte er sich wieder und hob die Scherben auf. „Kann ich dir denn dabei helfen?“ Lust hatte ich natürlich nicht unbedingt, aber die Höflichkeit überwog eben. „Wäre nett wenn du mich zum Essen einlädst, nachdem leider meine Figur kaputt gegangen ist.“ Kurz wurde er von mir gemustert, und dann kam die Einwilligung. „Warum auch nicht. Aber ich erst seit heute in England, also weiß ich nicht, wo man gut essen kann.“ Er sah wirklich nicht schlecht aus, deshalb erwartete ich eigentlich einen ziemlich angenehmen Abend. Da er sich in England schon gut auskannte, führte er mich in ein gemütliches Restaurant, wo wir aßen und viel plauderten. Auch ein bisschen Alkohol kam ins Spiel, sodass wir auf meinem Zimmer landeten. Wild knutschend rollten wir auf dem Bett herum, rissen uns schon fast die Kleider vom Leib. Nicht lange und es war soweit, doch dann geschah es. Ich konnte nicht mit ihm schlafen… So etwas war mir vorher noch nie passiert, aber gerade ging gar nichts mehr. „Geh jetzt lieber.“ Verwirrt blickte er mich an, doch packte dann schließlich seine Sachen und ging. „Schade, dass es nicht geklappt hat. Vielleicht sehen wir uns mal wieder.“ Was für nette Worte, aber wahrscheinlich dachte er nun, dass ich ein Schlappschwanz war. Es ärgerte mich einfach! Warum hatte ich nur gezögert? Schließlich war er mir sympathisch und sah gut aus. Genervt ließ ich mich ins Bett zurück fallen und schloss die Augen. Der erste Tag in England und schon gefiel es mir nicht mehr besonders. Da verging einem doch wirklich die Lust auf alles, dabei hatte ich noch fast eine Woche vor mir. Das konnte ja witzig werden… ~ Hui~ der erste Teil ist fertig^^ Ist viel passiert auf den wenigen Seiten *hust* Sorry, ich kann es einfach nicht so lange hinaus zögern *dafür zu doof ist* Ach ja~ und verzeiht mir die Charaktere, die ich einfach erfunden und mit eingebracht habe *drop* Und noch was~ vielleicht ist jemanden aufgefallen, dass L manchmal Raito-kun sagt und manchmal Yagami-kun… Das ist so~ in der Zeit, als sie sich noch nicht so gut kennen nennt er ihn Yagami-kun und später dann eben Raito-kun also nicht wundern~ die Flashbacks sind auch durcheinander und nicht in der Reihenfolge, wie es auch passiert ist~ Naja, hoffe auf Kommis und Verbesserungsvorschläge^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)