Desire von SilverMoon21 ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Bill war frustriert. Der Tag heute war einfach nur ein Scheißtag gewesen. Gustav war ihm den halben Tag mit seiner überfürsorglichen Art auf die Nerven gegangen. Er hatte ihn in einer ruhigen Minute beiseite ziehen müssen, um ihm klarzumachen, dass er sich zwar wirklich von Tom lösen wollte, aber er dennoch mit seinem Bruder reden wollte. Natürlich hatte Gustav das verstanden und sich tausendmal für sein Verhalten entschuldigt, aber als Bill ihn gefragt hatte, weshalb er so überreagierte, war der Drummer nur rot geworden und unter irgendeinem Vorwand verschwunden. Doch das war längst nicht alles gewesen, was Bill so frustriert hatte. Toms Blicke, die ihm permanent gefolgt waren und dann noch dieses doofe Interview, bei dem er sich angestellt hatte, als wäre es sein erstes gewesen, hatten ihm den Rest gegeben. Nein, heute war wirklich nicht sein Tag gewesen. Am liebsten hätte er sich jetzt in seinem Zimmer eingeschlossen und wäre nicht mehr herausgekommen, bis zum nächsten Morgen, aber selbst das blieb ihm versagt. Toms Worte hatte er selbst unter Terminstress und einem anhänglichen Teddybär nicht vergessen. „Heute Abend in meinem Zimmer. Ich will mit dir ungestört reden.“ Bill hatte jedoch nicht das geringste Interesse Toms Aufforderung nachzukommen. Er würde sie einfach ignorieren, etwas was ihm auch Gustav geraten hatte. Bill war froh, dass er Gustav an seiner Seite hatte, denn auch wenn Gustav sich heute höchst merkwürdig benommen hatte, wusste er, dass er auf ihn zählen konnte. Inzwischen fand Bill die Idee Gustav als seinen Freund auszugeben gar nicht mehr so übel und nachdem Bill mit ihm gesprochen hatte, dürfte Gustavs Verhalten sich auch wieder normalisieren. Bill seufzte und stand vom Bett auf, auf welchem er gelegen hatte. Er würde jetzt erst einmal duschen gehen, also ging er in das kleine Bad. Das Bad war nicht groß, aber sauber und als sein Blick durch den Raum schweifte, blieb er unwillkürlich an der Badewanne hängen. Ein Bad würde ihm jetzt vielleicht besser tun. Er könnte sich ausstrecken und entspannen und den Frust gemütlich von sich schwemmen lassen. Es dauerte nicht lange, um das Wasser einzulassen und sich Handtücher zu richten. Genießerisch versenkte Bill seinen Körper in das warme Badewasser. Sofort wurde er von dem herrlichen Gefühl der Entspannung heimgesucht. Es war göttlich! Die Probleme des Tages drängte er in die hintersten Schulbaden seines Kopfes, während er den Duft von seinem Kokos-Badezusatz einatmete und mit geschlossenen Augen mit dem Badeschaum spielte. Unter seinen Finger fühlte sich der Schaum prickelnd an und knisterte leise, bevor die feinen Bläschen zerplatzten. Bill hätte ewig so liegen können. Er wusste nicht, wie lange er schon in dem Zustand vollkommener Glückseligkeit im Wasser lag, als er seinen Namen hörte und kurz darauf wurde die Badezimmertür laut aufgerissen. „Bill, du solltest doch…“ Tom blieben die Worte weg und Bill griff hastig nach einem Handtuch um seine Blöße zu verdecken, während er stark errötete. „Schon mal was von anklopfen gehört?“, fauchte er und ärgerte sich, dass er die Zimmertür nicht abgeschlossen hatte. „Ich wollte eigentlich nur fragen, wo du bleibst“, stammelte Tom, den Kopf zur Seite gedreht. Scheinbar war auch ihm die Situation peinlich. „Toll, jetzt weißt du’s und kannst wieder gehen.“ Tom drehte sich, um Bill ins Gesicht zusehen, doch er wandte sich gleich wieder ab. Kurz fragte sich Bill, weshalb sie beide sich gerade so schamhaft benahmen. Sie hatten doch schon mehrfach miteinander geschlafen. Warum ausgerechnet jetzt Schamgefühl? „Kommst du später?“ „Vielleicht“, sagte Bill ausweichend. Wenn nicht jetzt, wann sollte er Tom dann sagen, dass er nicht kommen wollte? „Was meinst du mit vielleicht?“ „Dass ich es noch nicht weiß. Ok?“ „Wieso bist du heute so abweisend zu mir?“ „Weil!“ „Hab ich dich verärgert?“ Bill wusste nicht was er sagen sollte. Natürlich hatte Tom ihn verärgert, aber dass sein Bruder keinerlei Gespür dafür hatte, überraschte ihn. Früher waren sie sich einmal so nahe gestanden, dass sie immer gemeinsam gelitten hatten. Was war nur passiert, dass sie sich plötzlich so fremd waren? „Ich…“, begann Bill, schluckte kurz und sprach weiter, „Wir sollten aufhören mit dem Sex.“ „Weshalb?“ „Weil … ich jetzt mit jemandem zusammen bin.“ „Zusammen? Du? Mit wem?“ Tom klang höchst zweifelnd. „Mit Gustav.“ Bill konnte direkt sehen, wie diese Antwort Tom traf, auch wenn er nicht in Toms Gesicht sehen konnte. Sein Körper zuckte zusammen, so als hätte Bill ihn geschlagen und es dauerte einen Moment bis Tom sich wieder gefangen hatte. „Liebst du ihn?“ „Ja.“ „Seit wann?“ „Schon länger.“ „Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt? Dann hätte ich nicht mir dir geschlafen.“ „Ich konnte nicht.“ „Und seit wann seid ihr zusammen?“ „Erst seit gestern. Gustav hat mir gestanden, dass er mich auch schon länger liebt.“ „Wenn das so ist, dann werde ich dir nicht mehr auf die Pelle rücken.“ Tom ging zur Tür und wollte sie gerade schließen, als Bill ihn stoppte. „Tom.“ „Ja?“ „Du bist mir doch nicht böse, oder?“ „Nein.“ „Gut!“ Erleichterung schwang in Bills Stimme mit. „Zwischen uns ist alles ok, oder? Brüderlich meine ich.“ „Ja, klar. Wir sind Brüder, nicht mehr. Keine Experimente mehr. Kein Sex.“ Mit diesen Worten verschwand Tom und auf einmal hatte Bill das merkwürdige Gefühl einen riesigen Fehler gemacht zu haben. Fortsetzung folgt… So, das war’s mal wieder. Das nächste Update wird bald erfolgen. Vielen Dank das ihr so viel Geduld mit mir hattet. ^_____^ Über Kommis würde ich mich freuen. Logo oder? ;-) Ganz liebe Grüße Silver Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)