Desire von SilverMoon21 ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Bill stand im Bad vor dem Spiegel und während er sein müdes, leicht verquollenes Gesicht betrachtete, dachte er scharf nach. Die halbe Nacht war er bereits wach gelegen, nur um sich zu fragen, ob es richtig gewesen war, Gustavs Vorschlag anzunehmen. Natürlich war es eine gute Chance für ihn, sich von Tom zu lösen, aber er war sich nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. Seine Gefühle für Tom waren so durcheinander. Er seufzte auf. Die Erfrischungscreme war eingezogen und endlich sah er einigermaßen aus. Natürlich musste er sich jetzt noch schminken und seine Haare stylen, aber vielleicht würde genau diese Routine ihn endlich von seinen Überlegungen ablenken. Plötzlich war er sich sicher! Es war die richtige Entscheidung! Gustav würde seine Rolle spielen, sehr zur Verwunderung von Georg und Tom, und er würde sie gut spielen. Tom würde sich dann zurückziehen, etwas gekränkt vielleicht, doch er würde nachdem er aufgehört hatte zu schmollen, sich wieder mit ihm vertragen und dann konnten sie ein rein brüderliches Verhältnis unterhalten. Bill wusste aber, dass er selbst der größte Unsicherheitsfaktor war. Egal wie entschlossen er sich im Augenblick fühlte, er konnte seine Verliebtheit nicht so einfach vergessen. Er konnte diese Emotionen mit aller Macht unterdrücken, immerhin war es zu seinem und Toms Vorteil, doch es würde ewig dauern wieder die Kontrolle über sich selbst zu erhalten. Ungefähr eine Stunde später trat Bill aus seiner Zimmertür. Das Make-up war zwar nicht sonderlich stark ausgefallen, weil sie heute keinen Auftritt hatten, sondern nur nach Hause fuhren, aber es erfüllte seinen Zweck und man konnte ihm den mangelnden Schlaf nicht mehr ansehen. Er ging in die Hotellobby hinunter und sah dort schon die anderen stehen. Tom scherzte gerade mit Georg rum und Gustav schaute ihnen gelangweilt zu. Aus irgendeinem Grund zögerte Bill noch zu ihnen zu gehen, doch dann wurde er von Tom bemerkt. Automatisch setzte er ein professionelles, wenn auch falsches Lächeln auf und ging auf die Gruppe zu. Tom wollte ihn gerade als Erster begrüßen, als sich Gustav ihm in den Weg stellte. Noch bevor Bill sich wundern konnte was Gustav vorhatte, zog ihn der Drummer auch schon in eine leichte Umarmung. „Mach mit“, flüstere Gustav. „Denk immer dran, wir sind jetzt ein Paar.“ Bill verstand und schmiegte sich etwas stärker an Gustav. Doch die Umarmung dauerte nicht lange, denn obwohl Gustav sich bereit erklärt hatte, seinen Freund zu spielen, sollte diese Show nur für Tom inszeniert werden und nicht für die Öffentlichkeit. „Was war das denn?“ fragte Georg verwundert. „Nichts“, antworte Gustav für Bill. „Gehen wir jetzt zum Auto?“ Ohne auf die Antwort der anderen zwei zu warten, nahm Gustav Bill beim Arm und führte ihn mit raus. Zu verblüfft von Gustavs Benehmen folgte Bill ihm einfach. „Was war das gerade?“, wollte Bill wissen. „Ich spiele deinen Freund.“ „Ja, aber doch nicht so! Du hättest mich wenigstens Guten Morgen sagen lassen können.“ „Glaub mir Bill, das war genau richtig so. Schau dir doch mal Tom an.“ Bill drehte sich um und tatsächlich. Das Gesicht von Tom, der wenige Minuten zuvor noch gelacht und gescherzt hatte, war nun finster. „Vielleicht hast du ja doch Recht gehabt“, murmelte Bill, der auf einmal ein merkwürdiges Gefühl wegen dieser ganzen Sache hatte. Er hoffte sehr, dass Gustav seine Rolle nicht übertreiben würde. „Ich geh kurz zu Tom.“ „Nein, das wirst du nicht.“ Erstaunt blickte Bill Gustav an. „Warum nicht?“ „Weil du dich doch von ihm lösen möchtest“, flüsterte Gustav beschwörerisch, „Wie willst du das erreichen, wenn du ständig seine Nähe suchst?“ „Aber er ist doch mein Bruder!“ „Eben. Das ist doch eins deiner Hauptprobleme im Moment.“ „Soll das heißen, dich darf jetzt nicht mehr mit ihm reden oder was?“ „Doch, schon, aber versuch es einfach mal ein bisschen zu dämmen. Du wolltest ihn doch von dir stoßen, dann locke ihn nicht immer unbewusst an.“ Bill hatte nicht mehr die Zeit etwas auf Gustavs Worte zu erwidern, denn Georg und Tom hatten sie nun erreicht. In ihrem Schlepptau befand sich Saki, der ihnen erst einmal den Kopf von wegen Sicherheit wusch. Sie hätten nicht ohne Bodyguard das Hotel verlassen dürfen. Am Blitzen in Toms Augen erkannte Bill, dass Tom nicht von seinem und Gustavs Verhalten amüsiert war und auch wenn Bill selbst gute Miene zum bösen Spiel machte, Gustav hatte definitiv übertrieben. Er würde wohl in Ruhe mit dem Drummer reden müssen und ihm die Regeln ihrer Beziehung klar machen. Ein Problem das ihm gerade noch gefehlt hatte, denn Gustavs Benehmen war überaus untypisch für den Teddybär. „Ab in den Bus mit euch“, scheuchte Saki Bill plötzlich aus seinen Gedanken auf. Er hatte von der Moralpredigt so gut wie kein Wort mitbekommen. Bill drehte sich rum, wo Georg mit Gustav schon schäkernd in den Bus einstieg. Mit Tom im Rücken, was ihm ein merkwürdiges Kribbeln entlockte, folgte Bill. „Heute Abend in meinem Zimmer. Ich will mir dir ungestört reden.“ Toms Raunen verstärkte das Kribbeln in Bills Körper und die Befürchtung, dass Tom dieses kleine Spiel schneller durchschauen würde, als Bill lieb sein konnte, wuchs. Fortsetzung folgt… Was soll ich sagen, außer das ich mich über Kommis freuen würde? ^^ Liebe Grüße Silver PS: Ich würde mich übrigens freuen, wenn ihr auch mal in meinen neuen Oneshot „Die Flucht vor dir“ reinschauen würdet. =3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)