The quest for the mandrake von myrys84 ================================================================================ Kapitel 23: Kapitel 22 - Am Ende -------------------------------- Meine Lieben, tqftm ist mit diesem Kapitel abgeschlossen. Kein Rean und kein Tharas mehr. Über ein Jahr lang habe ich an dieser Geschichte gebastelt, von der ersten Grundidee bis zur fertigen Fassung, die nun vorliegt. Für mich ist es ein Abschied von meinen geliebten Prinzen. Ich werde sie vermissen. Mein neues Projekt "Diener der Nacht" steht aber schon in den Startlöchern. Es ist eine Vampirstory und - natürlich - Shounen-ai. ^^ In diesem Sinne, viel Spaß mit dem letzten Kapitel von "The quest for the mandrake". Hab euch lieb Myrys Kapitel 22 Am Ende Bei ihrer nächsten Rast fragte Llandon unvermittelt: "Wie soll das jetzt eigentlich weitergehen mit euch beiden?" "Wieso? Rean kommt mit nach Arc, wo wir zusammen leben werden. Klar, wir werden nicht mehr so viel Zeit füreinander haben, weil ich meine Pflicht als Thronfolger wieder aufnehmen muss, aber…" "Siehst du! Genau da liegt das Problem", unterbrach der Magier seinen Sohn. "Warum?", fragte Rean. "Ja glaubt ihr denn, dass die dort mit euerer Beziehung einverstanden wären? Im Gegenteil. Eines kann ich dir jetzt schon sagen, Tharas: Sobald du wieder den Boden der Herrscherburg betrittst, suchen sie dir eine Braut. Du bist unverletzt von einem Himmelfahrtskommando zurückgekommen, gut und schön. Doch das Volk ruft nach einem Thronfolger. Ein Kind von dir. Den kann dir Rean beim besten Willen nicht bieten. Worauf ich hinaus will: In der Welt der Menschen hat euere Beziehung nicht den Hauch einer Chance. Entweder, ihr würdet euere Liebe verleugnen oder ihr würdet zu Geächteten." "Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?", fragte Tharas. "Geht dahin, wo ihr keine Probleme damit habt. Dahin, wo der Körper nicht das ist, was zählt, sondern die Seele", schlug der König vor und grinste. "Die Elfen", murmelte Rean. "Richtig. Soweit ich weiß, ist da ein gewisser honigblonder junger Mann, der sich sehr freuen wird, euch wieder zu sehen." "Also werde ich Mutter nie wieder sehen?", fragte der Prinz von Arc bekümmert. "Schreib ihr ein paar Zeilen. Ich denke, das dürfte reichen. Setz ihr deine Gründe gut auseinander und das war's", sagte Llandon. "Meinst du?", wollte Tharas wissen. "Aber sicher." "Und was ist mit der Thronfolgersache?" "Da fällt mir schon was ein", antwortete Llandon und bleckte seine weißen Zähne. Als Llandon wieder nach Hause in die Herrscherburg kam, fragte er sofort den nächsten verfügbaren Diener: "Wo ist die Königin?" "In ihren Gemächern, Herr", antwortete dieser. "Hervorragend. Danke", gab Llandon zurück und stürmte die Stufen zu den Gemächern seiner Frau hinauf. Dort machte er sich zwar höflichkeitshalber die Mühe, anzuklopfen, wartete aber keine Reaktion ab, sondern trat gleich ein. Liawen saß auf einem Stuhl beim Fenster, umgeben von ihren Hofdamen. "Raus mit euch allen! Das wird ein ernstes Privatgespräch", rief er und scheuchte die Hofdamen davon. "Warum machst du so einen Aufstand?", fragte Liawen gelassen und schaute von ihrer Stickerei auf. Llandon reagierte nicht darauf. Er kam nur mit ernstem Blick auf sie zu. Knapp vor ihrem Stuhl blieb er stehen. Er wischte die Stickerei von ihrem Schoß, achtete dabei nicht auf ihren Protest, zog sie hoch und küsste sie. Liawen jedoch zappelte und schlug mit ihren Fäusten eher symbolisch auf ihn ein, was ihr wenig brachte, denn er hielt sie einfach an den Handgelenken fest. "Was soll das?", fragte sie, als sie sich schwer atmend aus seinem Kuss befreit hatte. "Zieh dich aus", raunte er ihr zu. "Was?", rief sie entsetzt. "Zieh dich aus. Wir brauchen ein Kind", sagte Llandon ruhig. "Ein Kind? Was ist mit Tharas? Wenn du mir jetzt sagst, dass er tot ist, dann kannst du vergessen, dass ich mich überhaupt jemals wieder ausziehen werde, wenn du im Umkreis von einer Meile bist!" Llandon grinste nur. "Er ist nicht tot. Im Gegenteil, er ist lebendiger denn je." "Wo ist er dann?", fragte Liawen und musterte ihren Mann, der sie immer noch festhielt, misstrauisch. "Durchgebrannt", erwiderte dieser schlicht. "Wie, durchgebrannt?" "Mit seiner Liebe durchgebrannt, um nie mehr wiederzukommen." "Liebe? Das heißt, er hat unterwegs ein nettes, aber unstandesgemäßes Mädchen kennen gelernt?" "Nein." "Nein? Was heißt nein? Llandon, du machst mich langsam wahnsinnig! Jetzt rede endlich, sonst siehst du meine Haut nie wieder, klar?" Ihr Zeigefinger bohrte sich schmerzhaft in seine Brust. "Also gut. Du kennst seine Liebe bereits. Es ist ein hübscher junger Mann mit großen, dunkelblauen Augen und dunkelbraunem Haar. Der Sohn deiner Cousine." "Rean? Du willst mir allen Ernstes sagen, dass unser einziger Sohn mit einem Jungen durchgebrannt ist?" Sie schnappte fassungslos nach Luft. Der Magier nickte nur. "Aber wie…?", stammelte sie. "Zu Pferd, wie sonst. Aber du weißt doch, die Liebe geht oft seltsame Wege. Er hat dir übrigens einen Brief geschrieben, aber dazu später. Tatsache ist, dass die beiden sich lieben und ich habe sie gehen lassen. Dorthin, wo die Tatsache, dass sie beide Männer sind, niemanden stört. Ein Ort, an dem sie niemand erreichen kann, nicht einmal ich. Und deswegen: Zieh dich aus, wir brauchen ein Kind." Tatsächlich wurde dem Königreich von Arc neun Monate später ein hübscher Junge geboren, doch bei diesem stand fest, dass er niemals magische Kräfte haben würde. Ein ganz normales Kind eben. Und was wurde aus seinem großen Bruder und Rean? Nach einer langen Reise vorbei an einem erfreuten Wirt, der sich tausendmal für die Beseitigung der Banditen bedankte und über verschneite, trollfreie Berge erreichten die beiden Prinzen die Wälder von Argaye, diesmal war die Begrüßung jedoch eindeutig freundlicher. Melean brach beinahe in Tränen aus und zog sie beide nacheinander fest an sich, wobei er darauf bedacht war, möglichst nicht Tharas Haut zu berühren. Nachdem sie länger als ein Jahr bei den Elfen gelebt hatten, kam Tharas eines Abends auf Rean zu, ging vor ihm auf die Knie und sagte: "Rean, wir kennen uns schon ziemlich lange und wir wissen, dass wir füreinander bestimmt sind. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben und möchte keinen einzigen Tag mehr ohne dich sein. Willst du mich heiraten?" "Ja, ich will", antwortete Rean und fiel seinem Liebsten um den Hals. Sofort hörten sie von Gegenüber aus dem großen Haus ein lautes, freudiges Kreischen. "Melean…", stöhnte Tharas. Tatsächlich hatte Melean alles mitbekommen, als er auf dem Balkon gestanden hatte. Warum ließen die beiden aber auch immer das Licht brennen und die Fenster offen? Er hüpfte vor Freude auf und ab und freute sich wie ein kleines Kind. "Sie tun es, sie tun es, sie tun es!", rief er, warf die Arme über den Kopf und tanzte im Zimmer umher. "Aber doch nicht zum ersten Mal", meckerte Aures. "Außerdem geht dich das gar nichts an, mein Schatz." "Das mein ich doch gar nicht. Sie heiraten", freute sich Melean weiter. Er wirbelte durch das Schlafzimmer, schubste bei dieser Gelegenheit Aures aufs Bett, sprang auf seinen Schoß und sagte verführerisch: "Aber zu dem das du meintest. Willst du?" Einen Monat später fand die Hochzeit statt. Melean hatte sich als Reans Brautführer/Trauzeuge angeboten und führte diese Aufgabe sehr gewissenhaft aus. Tharas Trauzeuge war niemand anderes als Yaros, der zusammen mit Soley aus dem Westen gekommen war, denn sie wollten sich dieses Fest auf gar keinen Fall entgehen lassen. "Was hast du?", fragte Yaros Tharas, als dieser zum bestimmt tausendsten Mal an diesem Tag aus dem Fenster sah, als würde er jemanden erwarten. "Nichts. Gar nichts", antwortete dieser geistesabwesend. "Nervenflattern", diagnostizierte Yaros nickend. "Aber keine Sorge. Rean wird schon eine schöne Braut werden. Wobei, was heißt Braut. Er hat im Prinzip genau das gleiche weiße Gewand an wie du. Nur, dass er einen Kranz mit weißen Blüten im Haar hat, und du einen mit roten. Weißt du, ich denke, ich bin bei meiner Hochzeit mal genauso nervös,… " "Yaros?" "Ja?" "Halt die Klappe." "Oh. Ist gut. Bin schon ruhig." Was wirklich in ihm vorging, konnte er Yaros nicht sagen. Er hatte heimlich den Wald von Argaye verlassen, um seinem Vater eine Einladung zukommen zu lassen, doch er hatte nichts von ihm gehört. Vielleicht war es Llandon auch zu gefährlich, zu kommen. Trotzdem hatte er gehofft, er würde es irgendwie schaffen. Aures erschien in der Hütte und fragte: "Seid ihr bereit?" "Sind wir", erklärte Tharas. "Gut, dann kommt bitte mit nach unten." Die Elfen des Dorfes trugen allesamt ihre buntesten Festgewänder. Nur das Brautpaar hatte heute das Recht, weiß zu tragen. Sie waren wunderschön anzusehen. Doch plötzlich spürte Tharas ein kleines Ziehen in seinem Nacken und ein Raunen ging durch die Menge. Aufgeregt fuhr er herum. Am Rand des Dorfes erschien ein schwarzes Pferd. Der Reiter war schwarz gekleidet und sein schwarzes, von einer großen, weißen Strähne durchzogenes Haar wehte hinter ihm her. "Vater…", hauchte er. So schnell er konnte, lief er dem Reiter entgegen. Tatsächlich, Llandon grinste ihn unverkennbar an. "Du bist gekommen!", freute er sich. "Natürlich. Ich muss doch zur Hochzeit meines ältesten Sohnes kommen", erklärte Llandon, stieg vom Pferd und führte es am Zügel neben seinem Sohn weiter. "Dein ältester Sohn?", fragte Tharas nach. "Ja. Du hast einen kleinen Bruder. Er heißt Learath und ist jetzt ein halbes Jahr alt. Deswegen ist deine Mutter auch nicht dabei. Ich habe Reans Mutter gefragt, ob sie mitkommen will, doch sie sagte, es wäre zu auffällig, wenn sie zu seiner Hochzeit ginge, sein Vater bliebe jedoch ausgeschlossen. Der alte Kauz weiß bis heute nichts von euch beiden. Fegowan hat dicht gehalten. Der ist mittlerweile übrigens auch verheiratet." "Rean wird sich freuen, das zu hören. Wir sind hier doch etwas weit weg von der Welt. Es stört uns aber auch nicht wirklich." "Das ist gut. Wie ich sehe, habt ihr euch gut eingefügt. Doch ich weiß nicht, ob das auch für mich gilt…", sagte er mit Bezug auf Aures ernstes Gesicht. Der Fürst der Elfen kam gemessenen Schrittes auf sie zu. Direkt vor Llandon blieb er stehen und blickte ihm fest in die Augen. Dann streckte er ihm die Hand entgegen. "Wenn die Menschen dir vergeben können, obwohl du für sie die weitaus größere Plage warst, dann sollten wir Elfen das erst recht können", sagte er. Llandon schlüpfte aus seinem Handschuh und drückte kurz aber kräftig Aures Hand. Nur Tharas spürte leicht den Schmerz, der seinen Vater durchzog, doch er verstand die Geste. Er hatte den Elfen bedeutet, dass sie eine größere Gefahr für ihn waren als umgekehrt, er ihnen jedoch vertraute. So wurde der Frieden zwischen Llandon und dem Volk der Elfen besiegelt. Rean freute sich unheimlich, Llandon zu sehen. Die Trauung, die von Aures vollzogen wurde, war wunderschön und beim Kuss brach Melean in Tränen aus. Gefeiert wurde bis zum nächsten Morgen. Llandon verabschiedete sich am darauf folgenden Tag. Die beiden Prinzen im Exil besuchten ihn noch einmal auf halbem Weg zwischen Argaye und Arc und Tharas lernte seinen Bruder Learath kennen. Sie kehrten daraufhin nach Argaye zurück und wurden nie wieder unter den Menschen gesehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)