Gazette - Wie ooc sind sie eigentlich? von sara-makoto ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Disclaimer: leider gehört keiner der hübschen Bengels mir, und ich verdiene weder Geld an ihnen, noch an dieser FF... *sfz* Vieles, was Ihr in dieser Geschichte zu lesen bekommt, ist ein Produkt meiner Fantasie, alle eventuell vorkommenden Fakten sind überprüfbar. ‚Online-Suche... Seiten auf Deutsch und Manga und Anime... mal gucken, was dabei rauskommt...’ gespannt starrte der junge Mann auf den Bildschirm, während die Suchmaschine das Internet nach passenden Seiten durchkämmte. Ungeduldig tippte er mit den Fingern auf die Tischplatte. Immerhin hatte er besseres zu tun, als seinem PC beim Seitenaufbau zuzusehen, er war schließlich nicht irgendwer, sondern Sänger! Und überhaupt! Genervt seufzte er auf, erhob sich von seinem Schreibtischstuhl um sich einen Kaffee zu holen, als... er mit dem Hintern in der Luft inne hielt. „Animexx.de“ – gleich die erste Seite sah vielversprechend aus, und brachte eine bekannte Saite in ihm zum Klingen. Hatten nicht die deutschen Fans, die er im Rahmen ihrer Konzerte in Deutschland und beim ‚Meet and Greet’ getroffen hatte, sich immer wieder über so was unterhalten? ... Nicknames ausgetauscht? Aufgeschoben war der Plan, sich einen Kaffee zu holen, denn die Neugier war einfach zu groß! Mit einem flinken Mausklick wurde die Seite geöffnet und es erschien... Werbung! Ein riesiges Werbebanner zog sich beinahe über den kompletten Bildschirm, wollte ihm einen Handy-Vertrag nahelegen und versperrte seine Sicht auf die wirklich interessanten Dinge im Leben. Mit einem irritierten Blinzeln wurde das Banner in Augenschein genommen. Ein leises Fluchen ertönte, als der gedrückte Button nicht etwa das Banner schloß, sondern im Gegenteil, ein weiteres Browserfenster öffnete! Nachdem dieses erfolgreich beseitigt worden war, konnte der junge Mann sich endlich die Startseite genauer ansehen, die sich vor seinem Auge aufgetan hatte. Und was es dort nicht alles zu sehen gab! Bilder aus diversen Bereichen, wie Cosplay, News, Infos zu Neuheiten, Fanarts, und... Fanfictions. Neugierig, zu was für Themen die User dieser Seite wohl Geschichten schreiben würden, wählte er diesen Button an. Die deutschen Namen der Manga und Anime, die hier verzeichnet waren, sagten ihm oft auf Anhieb nichts, aber ... halt! Was war das? Bei D... eines der ersten Themen: D’éspairs Ray... die kannte er doch? Eine Band! ‚Wie jetzt? Da werden auch Fanfictions über japanische Bands geschrieben und veröffentlicht? ... Ob wir auch dabei sind?’ Neugierig scrollte er auf der Seite weiter nach unten, bis er den Buchstaben ‚G’ erreichte und – tatsächlich – das war der Name ihrer Band! Nun erst recht neugierig geworden, klickte er auf diesen Namen und wartete gespannt ab. Groß und größer wurden seine Augen, als er sah, daß es 13 Seiten gab, auf denen die Titel der Fanfictions aufgelistet waren, die sich mit ihrer Gruppe beschäftigten. Auch wenn das offenbar für einige nur im weitesten Sinne galt, wie er beim stichprobenartigen ‚Reinlesen’ feststellen konnte. Was ihn allerdings irritierte: bei einigen dieser Geschichten standen ihre Namen, jeweils mit X verbunden. ‚Was mag das wohl bedeuten?’ fragte er sich, bevor er auf einen Titel klickte, unter dem Reita und Aoi mit einem X verbunden waren. Ungeduldig wartete er erneut, während die Seite aufgebaut wurde. Das erste, was ihm auffiel: dies war immer noch nicht der Beginn der Geschichte, sondern schien eine grobe Beschreibung des Plot zu enthalten. Weiter bemerkte er, daß einige sehr hübsche Bilder seiner beiden Freunde eingefügt waren, ebenso, wie auch Bilder seiner selbst und Kai, sowie Uruha vorhanden waren. Lächelnd betrachtete er die Fotos, stutzte aber, als er die Altersangaben daneben bemerkte: Aoi und Uruha 19, Kai und Reita 18 und er selber erst 17 Jahre alt... ‚Never again’ dachte er, als er sich an dieses für ihn ausgesprochen verwirrende Alter zurückerinnerte. Zu gleichen Teilen waren es Neugierde und Faszination, die dem Sänger die Hand an der Maus leiteten. Er klickte auf den Balken ‚komplette Fanfic’ und wartete gespannt auf den Seitenaufbau. Voller Spannung machte er sich ans Lesen der Geschichte. Zunächst gab es eine allgemeine Einführung ihrer Charaktere und einen Überblick über das Setting. ‚... Schule... wie könnte es auch anders sein... rah! Gut, daß ich da nicht mehr hin muß!’ dachte der junge Mann erleichtert, als er sich den Sinn dieser für ihn immer noch fremden Begriffe entschlüsselt hatte. ‚Wie kann man nur so komisch verdreht sprechen?’ grinste er innerlich. Nach diesem mentalen Exkurs in die Mysterien der Sprachwissenschaften widmete er sich dem Fortgang der Geschichte; bis zum ersten Klimax mußte er nicht mal lange warten... „Waaaaaaaaas?“ –rums- vor Lachen war er von seinem, leider etwas instabilen, Schreibtischstuhl gefallen. „Rei? Was tust Du da auf Aoi?“ kichernd und glucksend fiel ihm erst auf, daß er laut gesprochen hatte, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. ‚Ooooops!’ dachte er noch, während ihm sein blonder Kumpel auf die Füße half. Dieser musterte den Kleineren forschend, untersuchte ihn schnell nach Platz- und Schürfwunden, und widmete sich besonders intensiv dem Kopf. „Bist Du sicher, daß es Dir gut geht? Warum schreist Du so rum und was war das mit Aoi?“ verlangte er nun zu wissen, lief bei seinen Worten leicht rosa an, und dankte Gott für kleine Gnaden, sprich für das Nasenband, welches auch privat zu tragen, er sich vor nicht allzu langer Zeit angewöhnt hatte. ‚Hoffentlich verdeckt es den Schlamassel!’ Mit hochgezogener Augenbraue verfolgte der Sänger die hübschen Farbverläufe im Gesicht seines Gegenübers. Unter normalen Umständen hätte er sicher nicht gezögert, diesen auch darauf anzusprechen, doch im Moment gab es Wichtigeres. „Das ist eine Seite, wo unsere deutschen Fans sich Geschichten über uns ausdenken. Und ich habe jetzt endlich verstanden, wofür das ‚X’ steht!“ prahlte er stolz. „Wenn es nach denen geht, dann hast Du was mit unserem zweiten Gitarristen!“ Und wieder kugelte sich der Sänger vor Lachen, mußte sich die Tränen aus den Augen reiben und den Bauch halten. „Nein!“ nur dieses eine Wort, gesprochen in schockiertem Tonfall, deutete an, daß noch Leben in der blonden Salzsäule steckte, in die der Bassist sich kurzerhand verwandelt hatte. Interessiert vermerkte der Kleinere die unnatürliche Starre, in die der Körper seines besten Freundes gefallen war. ‚Hast Du es ihm immer noch nicht gesagt? Sag nicht, Du denkst, wir anderen wären ebenso blind, wie Dein Angebeteter... – der – nebenbei bemerkt - Deine Gefühle erwidert... sag mal, wie lange wollt Ihr noch umeinander rumstreichen? Wenn das noch länger so geht, dann werde ich das mal in die Hand nehmen!’ Etwas, das er sich bisher immer verkniffen hatte, weil er sich an seine mäßig erfolgreichen Kuppelversuche in der Schulzeit zurückerinnerte. Eigentlich hatte er Reita und Aoi zu gern, um ihre Freundschaft zu riskieren. Mit einem Schulterzucken schüttelte er diese Gedanken ab, um sich wieder der Fanfiction zu widmen, die ausgesprochen kurzweilig zu werden versprach... zumal er wild entschlossen war, einige Passagen in grob übersetzter Form an seinen blonden Kumpel weiterzuleiten. Ein bißchen Spaß muß eben doch sein. ... Schweigend las er einige weitere Sätze, runzelte die Stirn, stand dann seufzend auf und holte sein Lehrbuch. Wild scannte er die Seiten, überflog hier und da eine Lektion und ließ es schließlich angewidert sinken. „Die haben hier lauter Fehler!“ murrte er, bevor ihm ein neuer Gedanke kam. Diesen ließ er jedoch zunächst auf sich beruhen, denn er wollte schlicht wissen, wie es denn nun weiter gehen sollte bei Reita und Aoi. „So ist brav“, war das Nächste, was er laut von sich gab. Reita – dessen Teint sich in der Zwischenzeit normalisiert hatte, schaute erschrocken auf. ‚Uh, das kann doch nur übel werden’, dachte er, bevor sich seine Befürchtungen bewahrheiteten. „Du mußt mir unbedingt sagen, woher Du das Gleitgel mit dem Erdbeergeschmack hast!“ forderte der Sänger und lachte sich ins Fäustchen, als die Röte in das hübsche Gesicht zurückkehrte. „Waaas?“ entsetzt schaute der Bassist ihren Sänger an, zückte mit zitternden Händen eine Zigaretten-Packung und wollte sich gerade eine anstecken, als ihn ein Räuspern darauf hinwies, daß das keine allzu gute Idee wäre. Immerhin hatte der Bewohner dieser Räume kürzlich mit dem Rauchen aufgehört. „Entschuldige...“ murmelte der, normalerweise so toughe, Blondschopf, verstaute die Zigarette und ihre Packung wieder, und schaute dann gequält in die braunen Augen seines ehemals besten Freundes. “Dir macht das richtig Spaß, nicht? Das Messer umdrehen und anschließend ordentlich salzen?“ fragte er leise, während er sich zu Boden sinken ließ. Betreten senkte der Kleinere den Blick. Daß er mit seinen Sprüchen seinen Freund verletzen könnte, war ihm bisher gar nicht bewußt gewesen. Er hielt das Ganze einfach für eine Mordsgaudi, eine Meinung, mit der er offenbar zumindest in diesem Raum alleine war. ... Wer weiß, vielleicht würden Kai und Uruha diese Ansicht teilen, doch zumindest im Bezug auf ihren zweiten Gitarristen, vermutete er, daß dieser eher Reitas Meinung vertreten würde. ‚Nein, wie ich den kenne, rennt er weg und verkriecht sich irgendwo, wo ihn garantiert niemand vermuten würde... in seiner Wohnung oder so!’ dachte er mit liebevollem Spott. Die Aktionen des Älteren waren oft so beruhigend vorhersehbar... und irgendwie bestechend kindlich. Wie dem auch sei, ihrem Bandältesten sollte er wohl nicht erzählen, was die deutschen Fans dachten, wenn sie seine Fotos anschauten. Er würde sich vermutlich nie wieder fotografieren lassen, sich Uruhas Zorn zuziehen – und dieser würde dann an allem ihm, dem Sänger, die Schuld geben. Zu Recht, mit Sicherheit, aber ... nein, das wollte er einfach nicht! „Es tut mir leid“ sagte er aufrichtig zu seinem Kumpel, der nach wie vor auf dem Boden saß und ihn mit verletztem Blick anschaute. Er streckte die Hand aus, zögerte kurz, atmete erleichtert auf, als der andere sie ergriff und sich hochziehen ließ. „Wenn ich Dir irgendwie helfen kann...“ Dieser Satz, beinahe in der Schwebe, irgendwie unheilverkündend, jagte dem Bassisten einen eisigen Schauder über den Rücken. „Untersteh Dich! Ich schaff' das alleine, oder sterbe bei dem Versuch.“ Mal wieder schaffte er es mühelos die Balance zwischen Ernst und Übertreibung zu halten, denn wenn er Aoi seine Gefühle gestanden hätte, ohne daß dieser sie erwiderte, dann würde er mit Sicherheit nicht mehr leben wollen. Um dem Kleineren die Wahrheit in seinen Worten zu demonstrieren, blickte er ihm tief in die Augen und hielt seinen Blick einige Zeit gefangen. „Ding-Dang-Dong“ Dieser angenehme Dreiklang unterbrach den intensiven Blickkontakt, gerade, als es dem Kleineren unangenehm werden wollte. Erleichtert hechtete er zur Tür, um die restlichen Bandkollegen einzulassen, die – in weiser Voraussicht späterer Fahruntüchtigkeit wegen starken Alkoholkonsums – mit Aois Auto gekommen waren. Ist schon praktisch, wenn einer nicht trinkt, weil er Angst vor dem Kontrollverlust hat. Na ja, in Wirklichkeit wußten sie alle, daß er nur fürchtete, er könnte sich verplappern. Aber wen interessieren solche Feinheiten? „Kommt rein, wir sind im Wohnzimmer“ sagte der Sänger und ging seinen Freunden voran. Diese beeilten sich, ihm hinterherzukommen, denn schließlich wollten sie Reita auch begrüßen. „Was ist mit Dir?“ wollte Aoi von Reita wissen, während er ihm vor dem Gesicht herumwedelte. „Hast Du ein Gespenst gesehen? Du bist ja ganz blaß!“ fügte er besorgt hinzu und schaute hilfsuchend zu seinen Freunden. Alle außer ihrem Sänger zuckten nur mit den Schultern, denn sie waren ja auch gerade erst angekommen. Der Jüngste im Bunde lief jedoch knallrot an, und wich Aois Blick aus, indem er sich in die Küche flüchtete, unter dem Vorwand, Getränke holen zu wollen. „Nicht mit mir! Ich will eine Antwort!“ so schüchtern der Gitarrist dem Bassisten gegenüber war, so unerbittlich war er, wenn es um den Sänger ging. „Jetzt rede! Was hast Du ihm getan? Ich mach Dich platt, wenn Du ihm auch nur ein Haar gekrümmt hast!“ zischte Aoi dem Kleineren, dem er in die Küche gefolgt war, wütend ins Ohr. Die Vermutung, die ihm im Kopf herumgeisterte, die wollte er erst gar nicht bis zum Ende denken. „Ich habe ihm nur etwas vorgelesen“ antwortete der Kleinere wahrheitsgemäß. „Was kann ich dafür, wenn er keine Märchen verträgt?“ fügte er schmunzelnd hinzu. „Ja, klar!“ ganz deutlich konnte man den Unglauben in Aois Stimme wahrnehmen, verständlich, angesichts Reitas erklärter Vorliebe für Horrorfilme. „Was für ein Märchen soll das denn gewesen sein?“ wollte der schwarzhaarige Beau dann doch neugierig wissen. „Sag ich nicht“ wich der Kleinere der Antwort aus. „Du würdest Alpträume bekommen“ fügte er noch hinzu. Nicht unwahrscheinlich, denn er hatte einmal neben Aoi gesessen, dem Tränen über die Wangen kullerten, nur weil ein Zeichentrick-Löwe gestorben war, getötet von seinem eigenen Bruder. Unterdessen war Reita wieder bei Bewußtsein, in die Wirklichkeit katapultiert durch einen sanften Kuß. „Uruha!“ fauchte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „was fällt Dir ein, mich einfach so zu küssen?“ „Wäre Dir ein Tritt lieber gewesen?“ lautete die Antwort, begleitet von einem lasziven Lächeln. „Von Dir ja!“ platzte der blonde Bassist hervor, bevor er sich auf die Lippe biß. ‚Wie blöd bin ich denn? Da kann ich ihm ja gleich sagen, in wen ich verliebt bin. Der läßt mich jetzt eh nicht mehr in Ruhe!’ Noch während dieser Gedanken hörte Reita die befürchtete Frage: „Von wem würdest Du Dich denn lieber küssen lassen?“ gespielt beleidigt schob Uruha seine volle Unterlippe vor und guckte Reita treuherzig an. Es war ein Blick der Sorte ‚Ich-kann-kein-Wässerchen-trüben-ich-seh-nur-so-verrucht-aus’. Schulterzuckend hoffte Reita, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, doch da hatte er Uruha unterschätzt. Dieser drängte sich hinterrücks an den Bassisten und ließ die Hände über seine Brust abwärts streichen. „Sag es, oder ich ...“ bedeutungsvoll ließ er das Satzende in der Luft hängen, was dem Kleineren einen eisigen Schauder über den Rücken rasen ließ. „Nein, laß den Blödsinn, Uruha...“ verlegte er sich aufs Jammern und schielte zur Tür. Er konnte nur hoffen, daß Ruki und Aoi nicht just in diesem Moment den Raum betreten würden. Anscheinend war ihm Fortuna hold, denn Uruha löste sich schmollend von ihm. Nur wenige Augenblicke später stand Aoi im Zimmer, in den Händen einige Flaschen, dicht gefolgt von Ruki, über dessen Gesicht ein dreckiges Grinsen schlich, das so gar nicht zu dem Tablett mit Gläsern und Knabberzeug passen wollte, das er trug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)