Schlimmer geht's immer von kei_no_chi (oder: Wie tief kann ich eigentlich noch sinken?) ================================================================================ Kapitel 18: Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her ----------------------------------------------------------------------------------- Titel: Schlimmer geht’s immer Kapitel 18/? Serie: The GazettE Genre: Lemon/ Lime, Shonen – Ai Autor : kei_no_chi Email: kei_no_chi@hotmail.de Pairing: Uruha x Reita (x Kai), Aoi x ? Musik beim Schreiben: Chizuru / Burial Applicant (the GazettE) Disclaimer: nix mir, nix Geld T_T Anmerkung: Ich weiß, dass es lange gedauert hat, bis ich diesen neuen Teil letztendlich hochgeladen habe, aber ich habe seit 3 Wochen durchgängig Klausuren und Referate etc etc, sodass ich einfach nicht zum Schreiben gekommen bin. Ich hoffe dennoch, dass euch dieses Kapitel zufrieden stellen wird und hoffe dass alle Uruha-Fans mir nicht zu böse sein werden ^^° (spoiler xD) Aber genug der Vorrede, viel Spaß (?!) xDD #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# Kapitel 18: Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her Langsam und nur mit Mühe schlage ich die Augen auf, doch presse ich sie augenblicklich wieder zusammen, als sich ein Schwindelgefühl in meinem Kopf einstellt und sich alles um mich herum dreht. Krampfartig zieht sich mein Magen zusammen und entspannt sich wieder, während mein ganzer Körper zu zittern scheint. Doch plötzlich muss ich eine Hand hochreißen und sie mir vor den Mund pressen, sonst hätte ich den kläglichen Inhalt meines Magens geradewegs vor mich hin ausgespieen. Schnell richte ich mich auf und beuge mich mit dem Oberkörper über die Bettkante, ist es doch das einzige was ich noch tun kann, ehe ich mich mit bebenden Schultern auf den Fußboden erbreche. Immer und immer wieder wird ein erneuter Schub Magensaft zu Tage gefördert, sodass ich noch nicht einmal bemerke, wie mir eine helfende Hand sanft die strähnigen Haare aus dem Gesicht streicht, damit diese nicht auch noch etwas abbekommen. Auch das beruhigende Streichen über meinen Rücken nehme ich erst wahr, als der Brechreiz allmählich abnimmt. Entkräftet lasse ich mich letztendlich zurücksinken und schließe abermals die Augen; mir die letzten Reste des Erbrochenen aus den Mundwinkeln abzuwischen, dafür fehlt mir schlichtweg die Kraft. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Mir geht es so schlecht wie nie zuvor, denn die Kälte in meinen Gliedern ist noch immer nicht verschwunden und auch das Zittern will nur widerwillig weichen, zumal jede Faser meines Körpers vor Schmerzen schreit und alles in meinem Kopf hämmert und dröhnt. Wieder ist da diese Hand, die mir sanft über die Wange streicht und beruhigende Worte flüstert, doch kann ich trotz größter Anstrengungen nicht einen Satz verstehen. Starke Arme umschließen mich und ziehen meinen Körper in eine sanfte Umarmung, doch verspanne ich mich augenblicklich und stemme mich dagegen. Solange, bis ich wieder den Freiraum habe, den ich brauche. Noch immer halte ich die Augen geschlossen, doch beschleicht mich mit der Zeit ein dumpfes Gefühl. Es ist beinahe so, als befände ich mich in einem tiefen schwarzen Loch, als mir bewusst wird, dass mir ein Großteil meiner Erinnerungen fehlt. Entsetzt reiße ich die Augen auf und blicke starr auf einen mir unbekannten Schrank. In meinem Kopf beginnt es zu rasen, als verschiedenste Gedanken durch die Synapsen rasen, eifrig darum bestrebt wieder Ordnung in dieses Chaos zu erlangen. Ich schließe die Augen und öffne sie wieder, doch ändern tut sich absolut nichts; noch immer herrscht gähnende Leere an der Stelle, an der einst mein Erinnerungsvermögen gestanden hat. „Aoi..? Alles in Ordnung bei dir? Musst du dich wieder übergeben?“ Mir ist, als würde man mir mit einem Stein auf den Kopf eindreschen, als eine gedämpfte Stimme neben mir erklingt und ich erleide beinahe einen mittelschweren Herzinfarkt. Panisch blicke ich neben mich und entdecke Reita, welcher mich mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper sorgenvoll mustert, eine Hand leicht erhoben, als wolle er sie mir beschwichtigend auf den Rücken legen. Ich bin nicht fähig etwas zu erwidern. Die Tatsache, dass ich den Bassisten eigentlich unermesslich verachten sollte, kommt mir gar nicht in den Sinn. Wie versteinert blicke ich ihn einfach nur verständnislos an, ehe ich langsam meinen Blick sinken lasse, und mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht die Zusammenhänge zu erfassen versuche. Meine Gedanken rasen. Was geht hier bloß vor? Und wieso kann ich mich an beinahe nichts mehr erinnern? Wieder spricht mich mein Gegenüber an, doch reagiere ich dieses Mal direkt und springe auf, unterbreche jedoch augenblicklich wieder meine Bewegung als ein stechender Schmerz durch meinen ganzen Körper dringt. So verharre ich in meiner Bewegung, befinde mich nun gefährlich nahe an einer Bettkante, von der ich mir nicht erklären kann, wieso ich mich überhaupt in einem Schlafzimmer befinde. Verwundert blick Reita mich an, scheinbar erschreckt über meine unerwartete Reaktion, doch scheint er viel schneller zu verstehen als ich, denn nach einiger Zeit beißt er sich traurig auf die Lippen. Ich allerdings starre ihn weiterhin verständnislos an und versuche mir eine Erklärung aus den Fingern zu saugen, weswegen er und auch ich halbnackt in einem Bett liegen und mir alles schmerzt. Denn das letzte, an das ich mich erinnern kann ist, dass ich mit dir, Uruha, geschlafen habe und in den Regen hinausgegangen bin um meinem Glück Ausdruck zu verleihen. Alles was danach geschehen sein muss, ist unter einer schwarzen Decke verschwunden, welche sich schwer auf mein Gemüt legt und durch nichts zu durchbrechen ist. Doch mit einem Mal durchzuckt mich eine Erkenntnis wie ein Blitz, und wenn ich nicht schon gesessen hätte, wäre ich sicherlich gestürzt. Panisch presse ich mir eine Hand vor den Mund und blicke entsetzt meinen Gegenüber an, versuche das gerade aufgetauchte Bild in meinem Unterbewusstsein wieder zu vertreiben. „Oh mein Gott... Wir haben doch nicht etwa... Oder doch? Reita, sag mir, dass wir nicht...“ Meine Stimme versagt, kann sie den verschiedensten Emotionen, die mich überfluten, nicht länger standhalten. Besagten Bassisten hingegen lässt sie den Kopf herumreißen und mich erschreckt anstarren, ganz so als habe ich damit einen Stein ins Rollen gebracht, der nun unmöglich mehr aufzuhalten ist. „Kannst du... kannst du dich denn an nichts mehr erinnern? An gar nichts?!“ Meine Gesichtszüge entgleisen. Ich habe es gewusst.... Oh mein Gott, was habe ich nur getan... Ich habe mit Reita geschlafen. Ich—ich habe mit ihm geschlafen! Meine Gedanken rasen, mein Blut droht überzukochen und meine Hände zittern unaufhörlich, um das gerade Entdeckte auch nur annähernd zu verarbeiten. Aber wie konnte das nur passieren? Ich bin doch so glücklich mit dir, alles läuft so perfekt, wie kann mir dann nur solch ein wahnwitziger Fehler unterlaufen? Was, wenn du es herausbekommen wirst.... >Es ist ihm scheiß egal, was wir machen!< Ich stocke, als ein Gedanke in meinem Hirn auftaucht. Aber woher kam er? Und was viel wichtiger ist: Was hat er zu bedeuten? Und wieso verkrampft sich mit einem Mal mein Herz, wenn ich an dich denke? Woher rührt dieser unbändige Zorn, welcher mich die Hände zu Fäusten ballen und die Schultern erbeben lässt, verbunden mit einem Stich in meinem Herzen, immer wenn ich dein Gesicht vor mir sehe? Warum verspüre ich diesen unzügelbaren Groll auf dich und alles was mit dir in Verbindung steht, der mir die Luft zum Atmen nimmt? Meine Gedanken drohen mich zu ersticken, denn auf keine der Fragen, die ich in den letzten vergangenen Minuten gestellt habe, weiß ich auch nur im entferntesten eine Antwort. Ohne, dass ich es bemerke, wandert wie von selbst meine Hand zu meinem linken Arm und beginnt leicht an den noch immer nicht vollständig verheilten Wunden zu kratzen. Nur am Rande nehme ich wahr, dass Reita mittlerweile aufgestanden ist und umsichtig auf mich zutritt, ganz so als fürchte er, dass eine unbedachte Bewegung schieres Entsetzen in mir auslösen könnte. Erst als er genau vor mir zum Stehen kommt und mich nachsichtig ansieht, blicke ich auf. „Was... was haben wir nur getan? Ich meine... Wieso?!“ Aufgelöst starre ich ihn um Antwort heischend an, doch die gewünschte Reaktion bleibt aus, als Reita unwillig die Augenbrauen zusammenzieht und mich schweigend mustert. Es vergeht einige Zeit, welche mir wie eine Ewigkeit vorzukommen scheint, in der er einfach nur mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck verharrt, ehe er leicht zögerlich das Schweigen bricht, welches ich aus lauter Furcht vor einer potentiell unerwünschten Antwort nicht zu zerstören vermocht habe. „Was meinst du mit ‚getan’?“ Nur ein einfacher Satz. Nur diese wenigen Worte, welche mich härter treffen als alles andere. Was meint er nur damit? Kann er sich etwa auch nicht mehr daran erinnern? Oder ist er etwa so sadistisch, dass er mich meine Ängste auch noch ausformulieren lassen will, nur um mich weitere Höllenqualen erleiden zu lassen? >Das ist ein Trick< Ein... Trick? Aber wofür? Weswegen sollte er mich täuschen wollen? „Na ja, wir... haben doch mit einander ge - geschlafen, oder nicht?“ Ich versuche ein heiteres Lachen zustande zu bringen um meine Unsicherheit zu überspielen, doch alles was ich erreiche ist ein viel zu hoher Ton, welcher neben meiner schwachen, zittrigen Stimme beinahe grotesk erscheint. Reita hingegen zieht bei meinen Worten scharf die Luft ein und blickt mich mit einer seltsamen Mischung aus Unverständnis und dunkler Vorahnung an, ein Gegensatz, der gerade in seiner Verbindung mein Herz aussetzen lässt. Wieder vergehen die Sekunden, doch gerade als ich erneut das Wort ergreifen will, werde ich von meinem Gegenüber harsch unterbrochen. „Nein, das haben wir nicht. Hast du gehört, was ich gesagt habe? Wir haben nicht miteinander geschlafen, wie sollten wir auch, gerade jetzt nachdem—“ Mitten im Satz bricht er hab, beißt sich auf die Lippen und kehrt mir den Rücken zu. Mir allerdings fällt ein gewaltiger Stein vom Herzen und ich wage es kaum meinem Glück zu trauen. Wir haben uns also nicht am jeweils anderen vergangen. Das bedeutet, ich habe dich nicht betrogen und unser Glück nicht in Gefahr gebracht. Woher allerdings abermals dieser gewaltige Hass rührt, welcher sich augenblicklich durch meinen Körper drängt, verschließe ich irgendwo in den Tiefen meines Unterbewusstseins, ebenso wie die Frage, weswegen ich halbnackt mit Reita – ebenfalls nur leicht bekleidet – in einem Bett und noch dazu in inniger Umarmung aufgewacht bin. „Dem Himmel sei Dank, dann ist also nichts passiert. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich muss zu Uruha.“ Ein versonnenes Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und mit einem freundlichen Nicken will ich an dem Bassisten vorbeitreten, doch plötzlich spüre ich, wie starke Hände mich an dem Schultern ergreifen und gegen die nächste Wand drücken, wobei ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib zuckt. „Ach ja, musst du das? Ich hoffe doch sehr, dass du nur zu ihm willst um ihm dermaßen in den Arsch zu treten, dass er nicht mehr gerade stehen kann, denn wenn du es nicht willst, dann werde ich das tun, und dann gnade ihm Gott. Und selbst der kann ihm dann nicht mehr helfen!“ Mit weitaufgerissenen Augen muss ich beobachten, wie Reitas Körper vor Zorn bebt und er seine Wut scheinbar nur schwer unter Kontrolle halten kann, während seine Augen nur noch zu Schlitzen verengt sind und seine Stimme mehr ein Zischen ist, denn menschliche Laute. So aufgebracht habe ich ihn noch nie erlebt. Ich bin zu perplex aufgrund der heftigen Situation, dass ich sogar vergessen mich zu wehren und ihn von mir zu stoßen, obwohl ich generell Nähe und jeglichen Zwang zutiefst verabscheue. „Hast du etwa vergessen, was er dir angetan hat?! Mensch Aoi, das kann doch wohl nicht dein Ernst sein, ich meine... Ich... ich will dir doch nur helfen.“ Ein trauriger Schatten legt sich auf sein Gesicht und langsam lockert sich sein Griff, ehe er ganz verschwindet. Entkräftet und zutiefst erschüttert lasse ich mich an der Wand herabsinken, während ein grauenvolles Rauschen in meinen Ohren klingt, welches ich nicht zu vertreiben vermag. „Tut mir leid...“ Betroffen wendet der andere sich ab, als den Kopf unter den Armen vergrabe. Wieso nur kann ich mich nicht erinnern? Es muss etwas vorgefallen sein und nach Reitas Reaktion aus zu schließen, muss es etwas furchtbares sein. Aber was? Was ist es nur, dass mir das Herz bei jeder Erwähnung an deinen, Uruhas, Namen schwer werden lässt? Haben wir uns etwa gestritten? Aber weswegen? Wir sind doch so glücklich. „Ich... muss mal kurz etwas erledigen, bin gleich wieder zurück. Du kannst solange hier bleiben, wenn du magst, nur schließ bitte ab, solltest du gehen.“ Reitas Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und erschreckt blicke ich auf. Für einen Moment kreuzen sich seine und meine Blicke, doch wendet sich der andere augenblicklich peinlich berührt ab und ergreift eine dünne Jacke, in die er unbeholfen hineinschlüpft. Sein ganzes Verhalten lässt ein eigenartiges Gefühl in mir aufsteigen. „Wo gehst du hin?“ Ich bin über mich selbst überrascht, dass ich diese Frage überhaupt stelle, denn eigentlich überfordert mich die ganze Situation völlig, zumal ich nur ein abwehrendes Kopfschütteln ernte. Keine zwei Sekunden später ist der Blonde verschwunden. Mir allerdings kommt es eher wie eine Flucht vor. >Feigling< Einige Sekunden lang bleibe ich wie paralysiert sitzen und horche auf das verhallende Knallen der Wohnungstür, doch mit einem Mal kommt Leben in mich, und als hätte mich etwas gestochen springe ich auf und raffe meine Sachen zusammen, versuche mir mein T-Shirt über den Kopf zu ziehen, während ich noch mit den Hosenbeinen meiner Jeans hadere, denn mehr als eine Boxershorts habe ich nicht an. Über die Tatsache, dass meine Kleidung feucht-klamm ist, wundere ich mich nur minimal, überrascht mich heute doch kaum noch etwas. Mit vor Aufregung klopfendem Herzen hechte ich Reita hinterher, kann gerade noch erkennen, dass er vom Hausflur aus links abbiegt, die Bitte die Haustüre abzuschließen habe ich vergessen, schaffe ich es doch gerade noch sie geistesgegenwärtig ins Schloss zu ziehen. Ohne, dass ich auch nur im Entferntesten erahnen kann, wohin Reitas Schritte mich führen werden, folge ich ihm die Straßen entlang, vorbei an schäbigen Häusern und vernachlässigten Gärten, wie man sie überall in Reitas unmittelbarer Nachbarschaft finden kann, ehe wir nach einer scheinbar endlosen Zeit einen etwas wohlhabenderen Wohnkomplex erreichen. Mein Herz macht einen freudigen Sprung, als ich die Umgebung erkenne, doch gleichzeitig durchflutet mich eine Welle des Hasses und Selbstekels, die ich mir nicht erklären kann, also konzentriere ich mich weiter darauf in der Deckung von Bäumen und Häusern Reita unbemerkt zu folgen, denn obwohl ich weiß, dass es nicht richtig ist, stachelt mich gerade dieser Reiz des Verbotenen an, weiter zu gehen. Ich werde sogar nahezu von der Neugierde beflügelt, das Mysterium um Reitas Geheimniskrämerei und sein sonderbares Verhalten bezüglich seines überstürzten Aufbrechens zu lüften. Vor einem mir nur allzu gut bekannten Hochhaus kommt der Blonde letztendlich zum Stehen, wendet kurz den Blick zu beiden Seiten, ganz so als wolle er sich davon überzeugen, unbeobachtet zu sein, dann betritt er mit forschen Schritten das Gebäude. Ich wiederum bin verwunderter den je, doch sobald die Türe hinter dem Bassisten ins Schloss gefallen ist, mache ich mich wieder daran ihm hinterher zu spurten, stets darauf achtend meine Anwesenheit nicht unüberlegt zu verraten. Treppe um Treppe steige ich empor, das schmerzhafte Ziehen in meinem Unterleib ignorierend, ehe ich anhand des Echos vernehmen kann, wie Reita im vierten Stock stehen bleibt und mit festem Schlag an der Haustür klopft. Es hat beinahe etwas bedrohliches an sich. Sekunden vergehen, ehe die Haustür geöffnet wird; Sekunden, in denen ich die restlichen Stufen erklimme und mich ein wenig außer Atem hinter einer Biegung positioniere, für jeden anderen im Verbogenen, doch selbst fähig, jedes Detail zu erkennen. Doch kaum hat sich die Türe auch nur einen Spaltweit geöffnet, wird sie vom schlanken Bassisten mit Wucht aufgestoßen, sodass sie mit einem lauten Knall gegen die gegenüberliegende Wand knallt. Der Bewohner des Appartements indes wird grob am Kragen gefasst und erschreckt muss ich beobachten, wie Reita ihn gegen die Tür drängt, das Gesicht vor Zorn blutleer. „Warst du das?! Du hast ihm das angetan, nicht wahr? Sag schon, damit ich dir deine Fresse dermaßen polieren kann, bis nichts mehr davon übrig ist!“ Du reißt die Augen auf und blickst starr auf deinen Gegenüber, während man förmlich erkennen kann, wie es hinter deiner Stirn zu arbeiten beginnt, ehe dein Gesicht ernst wird und mit eiserner Hand Reitas Gelenke umfasst um den Griff um deinen Hals zu lockern. „Ich weiß nicht, was du meinst.“ „Lüg mich nicht an, ich weiß genau was abgelaufen ist. Ich habe gehört, wie du Ruki angerufen hast und ihm von deinem ‚großartigen Erfolg’ auch noch bis ins kleinste Detail zu berichten. Schämst du dich eigentlich nicht, dass du Aoi so etwas angetan hast?!“ Ich habe das Gefühl, als würde ich geradewegs zu Eis gefrieren, als ich Reitas letzte Worte vernehme und bestürzt schlage ich mir die Hand vor den Mund um mich nicht zu verraten. Alles in meinem Kopf beginnt sich zu drehen, als verschiedenste Emotionen über mir zusammenbrechen, und abermals habe ich das Gefühl, als würde sich ein schwerer Mantel über meinen Geist legen, doch bemühe ich mich ihn abzuschütteln. Wie versteinert beobachte ich, wie sich Reitas Hände nur noch fester um deinen Hals legen und dich wiederholt fest gegen die Wand schlagen, das Gesicht wutverzerrt, während dein eigenes nur Gleichgültigkeit wiederspiegelt. „Du redest wirres Zeug. Nur, weil du ihn nicht haben kannst, unterstellst du anderen Leuten Bosheiten.“ Dein Griff um Reitas Hände verstärkt sich und beinahe mühelos biegst du seine Handgelenke nach hinten um dich von dem Zwang zu befreien. Dann richtest du beinahe unbeteiligt deine Kleidung und reibst dir über die gequetschte Haut. „Du bist derjenige, der sie nicht mehr alle hat. Wegen dir konnte er beinahe nicht mehr richtig laufen. Er wollte sich umbringen, deinetwegen! Sei bloß froh, dass ich ihn gefunden habe, als ich dich eigentlich gestern schon zur Rede stellen wollte. Du bist die hinterhältigste... abartigste... verdorbenste Drecksau, die es gibt. Ich hätte dich umgebracht, wenn er sich etwas angetan hätte!“ Ich habe das Gefühl zu taumeln, doch genau in diesem Augenblick gewinnt etwas in mir die Oberhand, dass die Hand zum Treppengeländer springen lässt und den Körper vor einem Sturz bewahrt. Dein Gesicht spiegelt bei Reitas Worten noch immer keinerlei Emotionen wieder, doch nach einiger Zeit stielt sich ein selbstgefälliges Lächeln auf deine Lippen, als du dir verschmitzt die Haare aus dem Gesicht streichst. „Ich weiß überhaupt nicht, was du hast. So hart habe ich ihn überhaupt nicht rangenommen, seine Schuld, wenn er nichts verträgt. Außerdem ist es doch besser, wenn ein Freund ihm vor Augen führt, wie leichtgläubig er ist, als wenn das irgendein Wildfremder tut und er auf offener Straße von irgendeinem schmierigen, fettleibigen Kerl vergewaltigt wird, findest du nicht auch?“ „ICH BRING DICH UM!!!“ „Ich glaube, das ist dann wohl ein ‚Nein’“ Völlig ohne Vorwarnung hechtet Reita nach vorne, holt aus und schlägt dir, der du völlig perplex bist mit aller Kraft, die er aufbringen kann, gegen die Schläfe, sodass du taumelst und dich an der Türklinke festhalten musst. Doch anstatt sich von diesem Triumph abzubringen, scheint der Bassist nur noch mehr in Raserei geraten. Immer wieder schlägt er wie im Wahn auf dich ein, obwohl du deinerseits versuchst die Schläge abzuwehren; eine Verzweiflungstat, denn die übermäßige Wut gibt Reita ungeahnte Kräfte. Ein Schlag folgt auf den nächsten, ehe er am Arm mit festem Griff zurückgehalten wird. „Lass gut sein, Reita. Es bringt ja doch nichts.“ „Lass mich los, Aoi, verdammt! Geh aus dem Weg, damit ich ihm jeden Knochen einzeln brechen kann!!“ Wütend starrt Reita in die unergründlichen Augen seines Gegenübers, versucht sich weiterhin zur Wehr zu setzen und sein eigentliches Angriffsziel trotz der Behinderung zu fassen zu bekommen, ehe ihn mit einem Mal die Erkenntnis wie ein Schlag trifft. Augenblicklich stellt er seine Tritte und Schläge ein, reißt die Augen auf und zieht scharf die Luft ein, als sich Erkennen in seinem Gesicht wiederspiegelt. Auch du, Uruha, scheinst wie vor dem Kopf gestoßen zu sein, denn in deinen Augen steht das blanke Entsetzen, als du unter deinem Arm hervorblickst, den du noch bis vor kurzen schützend über deinen Kopf gelegt hattest, ehe du den Mund öffnest um etwas zu sagen, ihn dann jedoch unverrichteter Dinge wieder schließt. Sogar Reitas Hand an seiner Kehle scheint er vergessen zu haben. „Aoi, was... tust du hier?“ Ungerührt dreht sich der Kopf in die Richtung aus der Reitas Stimme kam, doch dauert es einige Zeit bis auf die Frage geantwortet wird, denn lange Zeit wird der Gegenüber nur abschätzend gemustert. „Dich davon abhalten unseren Gitarristen zu killen, sonst könnten wir uns nämlich einen neuen suchen und das ist das letzte was wir im Moment gebrauchen können, wo wir doch gerade anfangen uns halbwegs in der Musikbranche zu etablieren. Also könntest du vielleicht aufhören ihn zu würgen?“ Zu sagen die diese simple Aussage und die untergelegte Kühle der Stimme hätten Reita und dich lediglich verwundert, wäre die schamloseste Untertreibung des Jahrhunderts, denn nach einer schieren Unendlichkeit, in welcher die beiden Kontrahenten völlig vor den Kopf gestoßen regungslos in ihrer Position verharren, lässt Reita langsam seine Hand sinken und gibt den Blick auf leichte Würgemale frei. Die Anspannung der beiden ist deutlich spürbar, doch ist es gerade diese Unwissenheit bezüglich der letzten Handlungen, die amüsiert. Die Hand greift nach Reitas Arm und zieht ihn ohne Umschweife nach einem kurzen Wink des Abschieds in deine Richtung von der Wohnungstüre weg und hinaus aus dem Gebäude. Die Schritte sind ruhig und doch ist der Herzschlag des Bassisten stakkatoartig deutlich zu hören, ganz so, als könne er seine innere Unruhe nur noch mit Mühe zurückhalten. Und doch lässt er sich beinahe widerstandslos führen. Erst als die mittlerweile gleißende Mittagssonne ihn blendet, zwingt er seinen Führer stehen zu bleiben. Harsch zieht er seine Hand zurück und seine Augen sprühen förmlich vor Wut und Unverständnis. „Aoi, verdammt noch mal, was soll das überhaupt?! Wieso hast du mich von Uruha zurückgehalten, er hätte es verdient und das weißt du ganz genau! Kannst du dich etwa noch immer nicht erinnern? Oh doch, ich bin mir sicher, du kannst es. Sag mir endlich was vorgefallen ist!“ Aufgebracht blickt der Blonde in kalte, emotionslose Augen, lässt den Blick über Wangenknochen schweifen, welche viel stärker als vorher hervorzutreten scheinen. Auch die Lippen haben den Anschein als seien sie voller als sonst. „Nein... er weiß es wirklich nicht... Und dass ich es weiß macht keinen Unterschied.“ Beinahe drohend wird Reita angeblickt, ehe sich die Lippen zu einem verschwörerischen Lächeln teilen, welches verbunden mit den doch recht verwirrend erscheinenden Worten nicht gerade zur Klärung der letzten Geschehnisse beiträgt. „Aoi? Was ist los mit dir? Ich erkenne dich kaum noch wieder...“ Das Lächeln verschwindet und ruckartig wird der Blick hart. Von irgendwoher ist das wütende Hupen eines Autos zu hören. Nachdem das Geräusch endlich verklungen ist, streicht eine grazile Hand in aller Seelenruhe eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe eine raue Stimme mit sorgsam überlegten Worten antwortet. „Ich bin nicht Aoi...“ Ein Flackern in den Augen. Nur ein einzelner Satz, der Reita einen Stromschlag durch den Körper schickt und die Augen erschreckt aufreißen lässt. „Mein Name ist Yuu. Freut mich dich kennen zu lernen.“ #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+ soooo, ich hoffe doch dass mit dieser letzten Aussage einige Fragen geklärt werden und wenn nicht werde ich sie hundertprozentig im neuen Chap beantworten. Desweiteren wird es wieder einmal etwas dauern bis ich das neue Kapitel habe, da ich - wie schon gesagt - bis über die Haare in Arbeit stecke. Also seit mir nicht allzu böse, ich tue was ich kann^^° Also, wir lesen uns (wenn ihr wollt ^^°) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)