Fear - Angst von Noa-Willow (Yuki xShuichi, Hiro x Fujisaki, Ryuichi x Tatsuha) ================================================================================ Kapitel 1: Hiro und Fujisaki ---------------------------- Hiro und Fujisaki Hiro der noch immer mit dem Gesicht zum Aufnahme- und Mischpult bewusstlos am Boden lag, kam langsam wieder zu sich. Kaum das er seine Augen wieder geöffnet hatte durchzuckte ihn ein fruchtbarer Schmerz in der Brust. Vorsichtig tastete er darüber. Wie es schien hatte er sich wohl mindestens zwei Rippen gebrochen und das war weiß Gott sehr schmerzhaft. Vorsichtig setzte er sich erst einmal wieder auf. Aber nicht ohne dabei vor Schmerz zusammen zu zucken und zu keuchen. Anschließend stand er mühevoll und schwankend auf, wodurch ihn eine erneute Schmerzwelle erfasste und er sich erst einmal am Mischpult festhalten musste, um nicht gleich wieder zu Boden zu gehen. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte blickte er sich erst einmal verstört und zu keinem klaren Gedanken fähig im zerstörten Studio um. Über all lagen Trümmer der weg gesprengten Wand und Teile der Decke, die sich durch die Druckwelle gelöst hatten im Raum herum. Feuer loderten hier und da auf. Durch eines der Löcher in der Decke konnte er in das Stockwerk über ihnen sehen. Was verdammt noch mal war hier nur geschehen? fragte sich Hiro mehr als verwirrt. Gerade eben war noch alles normal gewesen und dann war da auf einmal diese gewaltige Detonation. War es vielleicht ein Gasleck gewesen oder vielleicht ein Anschlag? Als Hiro seinen Blick weiter durch den Raum schweifen ließ fiel sein Blick plötzlich auf eine Gestalt, die unter einem großen Teil der Decke eingeklemmt zu sein schien. Es musste sich um Sakano handeln, denn der jenige, der unter dem Teil der Decke lag hatte schwarzes Haar und einen dunklen Anzug an. Schwankend und seine Rippen haltend bewegte sich Hiro langsam auf Sakano zu. Wenn er konnte musste er ihm helfen! Als er bei ihm angekommen war ließ er sich neben diesen auf den Knien nieder. „Sakano? Hey?“ sprach er ihren Produzenten besorgt an. Doch dieser reagierte nicht. Hiro blickte ihm daraufhin ins Gesicht und wich erschrocken und geschockt zugleich ein wenig zurück. Sakano, ihr Manager, war Tod. Seine stumpfen Augen schienen Hiro durchdringend und anklagend anzublicken. Nein … Nein, das … das konnte nicht sein! Er war doch gerade noch am Leben gewesen! dachte Hiro voller Unglauben, während ihm schlecht wurde und er den Drang verspürte sich zu übergeben, doch er riss sich zusammen. Erst einmal zog er sich nun vorsichtig, wegen seiner gebrochenen Rippen, seine Lederjacke aus, bevor er sie über Sakanos Gesicht legte. Er konnte den furchtbaren Anblick von Sakanos Augen nicht mehr ertragen. Dann plötzlich schoss ihm ein weiterer Gedanke durch den Kopf. Fujisaki! Wo war Fujisaki? So schnell er konnte war er wieder auf den Beinen und rief nach dem grünhaarigen Keyboarder. Hiro hoffte verzweifelt, dass es Fujisaki nicht genauso ergangen war wie Sakano. Das würde er nicht ertragen, dafür bedeutete ihm Fujisaki viel zu viel, auch wenn er es ihm noch nicht gesagt hatte. Fujisaki nahm dumpf wahr, dass jemand nach ihm rief. Also versuchte er verzweifelt wieder zu Bewusstsein zu kommen, was ihm auch mit Mühe gelang. Dann ganz plötzlich raste ein unglaublicher Schmerz durch seinen Körper und er schrie laut auf. Hiro, der den Schrei gehört hatte wusste jetzt wo Fujisaki sein musste. Im Aufnahmeraum. Doch leider war der Durchgang durch die Tür, durch eine Menge an Schutt, versperrt. Er hörte Fujisaki vor Schmerz wimmern und es zerriss ihm schier das Herz. Er musste zu ihm! Nur wie? Hiros verzweifelter Blick viel auf das Mischpult, darüber war einmal das Sichtfenster zum Aufnahmeraum gewesen. Wenn er dadurch kletterte, würde er ohne weiteres zu Fujisaki kommen. Also begab er sich dorthin. Er kletterte unter Schmerzen auf das Mischpult und dann durch das zerstörte Sichtfenster in den Raum. Über all lagen dort Trümmer der Decke und Glassplitter herum. Genauso wie die Teile ihrer zerstörten Musikinstrumente. Kaum das er im Raum war fiel sein Blick auf Fujisaki. Dieser lag an der hinteren Wand, sein rechtes Bein war unter einem kleineren Teil der Decke eingeklemmt. Höchstwahrscheinlich war dies auch der Grund für den Schrei gewesen. Er wollte sich gar nicht vorstellen wie weh das tun musste, taten ihm doch seine gebrochenen Rippen allein schon höllisch weh. Ohne zu zögern stürze Hiro auf Fujisaki zu und kniete sich neben diesen hin. Der Grünhaarige war furchtbar blass und versuchte weitere Schreie aufgrund der Schmerzen zu unterdrücken. „Fujisaki! Ganz ruhig! Ich hol dich hier raus!“ versuchte Hiro Fujisaki zu beruhigen und strich dem anderen dabei sanft über das Haar. Als wäre Fujisaki erst gerade ebend richtig zu sich gekommen fiel sein Blick jetzt auf Hiro. „Es … Es tut so weh!“ wimmerte er daraufhin vor Schmerzen. „Das wird wieder! Keine Sorge!“ antwortete Hiro mit ernster und doch beruhigender Stimme. „Ich versuche jetzt das Teil von deinem Bein zu nehmen, OK?“ sah Hiro Fujisaki fragend an. Er wusste, dass er Fujisaki wehtun würde, aber es musste ihn hier rausbekommen, wer weiß wie lange die Decke über ihnen noch halten würde. Fujisaki nickte daraufhin nur. Er vertraute Hiro bedingungslos und er wusste selber, dass sie hier unbedingt weg mussten. „Eins, zwei und drei!“ und mit diesen Worten brachte Hiro trotz seiner Verletzung all seine Kraft auf und hievte das schwere Teil von Fujisakis Bein. Dieser biss sich auf die Lippe, damit er nicht laut aufschrie, er wollte nicht das Hiro dachte er wäre ein Schwächling. Doch die Schmerzen waren so groß, dass er das Bewusstsein verlor und mit einem erstickten Schmerzlaut in sich zusammen sank. Hiro warf das Teil zur Seite, dann stöhnte er auf. Die Aktion war nicht gerade gut gewesen für seine verletzten Rippen, doch das war jetzt nicht wichtig, wichtig war nur Fujisaki. Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf diesen lenkte merkte er, dass dieser ohne Bewusstsein zu sein schien. Sofort beugte er sich über Fujisaki und überprüfte mit zitternden Händen dessen Puls und Atmung, als er sicher war, dass sie vorhanden waren beruhigte er sich langsam wieder. Einen momentlang hatte er schon geglaubt Fujisaki wäre Tod, doch so war es nicht und er würde es auch niemals dazu kommen lassen nahm sich Hiro vor alles zu tun, um Fujisaki hier lebend heraus zu bekommen und wenn es ihn sein eigenes Leben kosten würde. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte widmete er sich Fujisakis verletztem Bein. Ein wenig froh war er schon, dass Fujisaki im Moment Ohnmächtig war, denn so konnte dieser die Schmerzen, die die Untersuchung seines Beines nach sich ziehen würde zumindest nicht spüren. Vorsichtig zog er Fujisaki daraufhin den Schuh, sowie den Socken aus und schob das Hosenbein weiter nach oben, um sich das Bein genau anzusehen. Wie es aussah hatte sich der Grünhaarige das Bein gebrochen, denn es hatte sich eine starke Schwellung gebildet und der Knochen schien ein wenig verschoben zu sein. Zum Glück war es aber kein offener Bruch. Er wünschte sich nur, dass er etwas haben würde, um das Bein zu schienen, doch nichts was er zur Verfügung hatte war dafür verwendbar. Also musste er sehen, dass er Fujisaki so schnell es ging aus dem Gebäude und zu einem der Notärzte oder Feuerwehrleute brachte, die sicher schon bald hier eintreffen würden oder es bereits schon waren. Fujisaki begann sich nun langsam wieder zu regen. Benommen schlug er die Augen auf. Sofort war der Schmerz in seinem Bein wieder da und auch die Erinnerung an das, was geschehen war. „Hi … Hiro! Was ist mit meinem Bein?“ richtete sich Fujisaki an Hiro, der sich, nachdem er mitbekommen hatte, dass Fujisaki wieder zu sich kam über diesen gebeugt hatte. „Es scheint gebrochen zu sein, aber keine Sorge das wird wieder heilen, aber wir sollten sehen, dass wir hier weg kommen. Ich weiß nicht wie lange die Decke noch halten wird.“ Das knartschende Geräusch das ihm schon ein paar Mal aufgefallen war wurde lauter und es schien genau über ihnen zu sein. „Ok!“ kam es schwach von Fujisaki, der immer noch nicht glauben konnte, dass das hier wirklich passierte. Normalerweise sah man so was immer nur in Actionfilmen oder in den Nachrichten. Aber es passierte einem doch nicht selbst. Doch der fürchterliche Schmerz in seinem Bein zeigte ihm, dass das die Realität war und es hier um ihr Leben ging. Fujisaki nahm jetzt seine ganze Kraft zusammen und ließ sich von Hiro auf die Beine bzw. auf ein Bein helfen. Es tat höllisch weh, aber er wollte vor Hiro nicht als Schwächling da stehen und so versuchte er den Schmerz zu unterdrücken, was ihm aber nur bedingt gelang, denn ein wenig stöhnte er dennoch vor Schmerz auf, sobald er erst einmal nur auf einem Bein stand. Damit sie nun endlich gehen konnten legte er einen Arm über Hiros Schulter, während dieser ihn an der Hüfte festhielt, um ihm halt zu geben und ihn zu stützen. So machten sich die beiden langsam, da Fujisaki ja nur auf einem Bein hüpfen konnte auf dem Weg zum Sichtfenster. Kaum das sie ein paar Schritte weit waren stürzte auch schon ein Teil der Decke hinter ihnen ein. Geschockt blickten sich die beiden um. Wenn sie noch eine Minute länger dort gewesen wäre, wäre das ihr Tod gewesen dachten beide geschockt. Fujisaki schien noch bleicher zu werden als er es ohne hin schon war und Panik stieg in ihm auf. Und nicht nur in ihm. Auch Hiro wusste, dass sie sich beeilen mussten hier raus zukommen, wenn sie nicht genauso wie Sakano enden wollten. Und so nahm er Fujisaki kurz entschlossen auf den Arm. Dabei biss er die Zähne zusammen, denn er wollte diesem nicht zeigen, dass er selbst Schmerzen hatte. Sobald er Fujisaki auf dem Arm hatte rannte er auch schon so gut es, wegen den Trümmern, ging zum Sichtfenster und schob Fujisaki eilig und nicht gerade sanft hindurch, dann kletterte auch er heraus. Keine Sekunde später knallte der Rest der Decke hinter ihnen herunter und eine riesige Staubwolke hüllte sie ein. Hustend und zitternd saßen sie nebeneinander auf dem Mischpult. „Fujisaki, ist alles Ok?“ wollte Hiro noch immer hustend wissen, als sich der Staub langsam wieder legte und er damit begann den Grünhaarigen mit seinen Blicken und zitternden Händen nach neuen Verletzungen ab zu suchen. „Ja und du? Bist du in Ordnung?“ kam es noch immer reichlich geschockt von Fujisaki, während er nach Hiros Händen griff und diese einen momentlang festhielt. Er spürte Hiros Aufregung und Angst, denn ihm selbst erging es nicht anders. „Keine Sorge, mir geht es gut!“ antwortete Hiro beschwichtigend, bevor er Fujisaki seine Hände entzog, vorsichtig vom Mischpult stieg und dann auch Fujisaki hinunter half. Einen Augenblick lang standen sich die beiden nun gegenüber. Hiro hielt Fujisaki mit seinen Händen an der Hüfte fest damit dieser nicht fallen konnte und Fujisaki hatte seine Hände auf Hiros Arme gelegt, damit er einen sicheren Halt hatte. Um sie herum schien es totenstill geworden zu sein und es schien in diesem Moment nur sie alleine zugeben. Ihre Blicke trafen sich und beiden schien es so, als würden sie in den Augen des anderes zu versinken drohen. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür und so war dieser Moment auch schon vorbei und beide sahen ein wenig verlegen zur jeweils anderen Seite des völlig zerstörten Aufnahmestudios. Fujisaki konnte kaum glauben, dass der Raum in dem sie sich befanden einmal ihr Studio gewesen war. Nichts erinnerte mehr daran wie es vor der Detonation ausgesehen hatte, alles war zerstört. Nachdem sie sich wieder zusammen gerissen und ihre Klamotten ein wenig vom Staub befreit hatten machte man sich gemeinsam auf den Weg aus dem Studio, den hier war es nicht mehr sicher für sie. Wer konnte den wissen, ob nicht auch hier gleich die Decke herunter kommen würde. „Was … was ist mit Sakano! Und was ist eigentlich passiert?“ wollte Fujisaki nach ein paar mühsamen Schritten wissen, während er wegen seines Beines gequält aufstöhnte. War Sakano vielleicht schon vorgegangen um Hilfe zu holen? fragte sich Fujisaki. Oder war ihrem Manager etwa was zugestoßen? Wenn ja, dann hoffte er, dass sie ihn lebend in diesem Chaos finden und ihm helfen konnten. Hiro schluckte. Sollte er Fujisaki jetzt die Wahrheit sagen, oder nicht? Er wollte den anderen nicht noch mehr aufregen. Aber letztendlich entschied er sich doch für die Wahrheit. Schließlich war Sakano auch ein Freund von ihm gewesen und er hatte ein Recht darauf zu erfahren was geschehen war, egal wie schmerzhaft die Wahrheit für den Grünhaarigen auch sein würde. „Sakano ist Tod! Ein Teil der Decke hat ihn unter sich begraben, ich … ich glaube nicht, dass er leiden musste!“ erklärte Hiro Fujisaki mit einem mehr als traurigen Ausdruck in den Augen, was mit ihrem Manager und Freund passiert war. Nein, das … das konnte doch nicht sein! dachte Fujisaki entsetzt. Sakano sollte Tod sein! Sie würden nie wieder mit ihm reden oder miterleben können, wie er mal wieder wegen Shuichi einen hysterischen Anfall bekam, das … das durfte einfach nicht sein. Bitte nicht! dachte er verzweifelt und voller Trauer. Hiro konnte an Fujisakis Gesichtsausdruck erkennen, wie sehr ihn Sakanos Tod mitnahm und es tat ihm im Herzen weh Fujisaki so traurig zu sehen und so zog er den Jüngeren in eine sanfte Umarmung. Auch ihm ging es nicht anders, er hatte Sakano sehr gemocht und ihn als Freund und Menschen verloren zu haben setzte ihm sehr zu, aber Fujisaki durfte sich jetzt nicht in seiner Trauer verlieren. Sie brauchten einen klaren Kopf, um aus dieser Situation heil heraus zu kommen. Als Fujisaki nun etwas auf Sakanos Tod erwidern wollte begann Hiro weiter zu sprechen. „Zudem glaube ich, dass jemand einen Anschlag auf das Gebäude verübt hat, zumindest würde dies die ganzen Zerstörungen erklären!“ Geschockt blickte Fujisaki daraufhin zu ihm auf und seine Augen begannen vor Tränen zu schimmern. Das … Das konnte doch nicht sein! Wie konnte jemand nur so etwas tun und damit auch noch einen ihrer Freunde töten? Wenn nicht sogar mehr als einen ihrer Freunde. Schließlich konnte er nicht wissen, was mit Shuichi und Thoma war, oder wer sich sonst noch im Gebäude aufgehalten hatte. Tränen benetzten seine Wangen, als er sich enger an Hiro´s Brust drückte. Dieser schloss ihn noch fester in seine Arme. Er wollte ihn ein wenig trösten, auch wenn sie womöglich noch mehr Leid erfahren würden. Schließlich wusste keiner von beiden, ob ihre Freunde noch am Leben waren. Leise weinte Fujisaki, um ihren Freund, dann riss er sich tapfer wieder zusammen, später konnte er noch genug trauern, aber jetzt mussten sie erstmal aus diesem Gebäude kommen und das lebend. Er hoffte nur, dass sie auch die anderen lebend wieder sehen würden und das derjenige, der ihnen das angetan und Sakanos Tod zu verantworten hatte gefunden und dafür hart bestraft werden würde. _______________________________________________________________________ Mika wurde sofort nachdem die Bomben detoniert waren von der Polizei darüber informiert. Geschockt hatte sie erst noch eine Weile vor sich hingestarrt und den Hörer des Telefons in ihren Händen gehalten. Das … das konnte doch nicht sein! Wer würde so was tun? dachte sie verzweifelt und … und was war mit Thoma und den anderen, die sich um diese Zeit bestimmt noch im NG Gebäude aufgehalten hatten? Was war mit Tatsuha, ihrem kleinen Bruder und Shuichi? fragte sie sich voller Angst. Zudem machte sie sich Vorwürfe, dass sie Tatsuha dorthin geschickt hatte, denn ansonsten wäre er jetzt hier bei ihr und nicht in dem Gebäude und in Gefahr. Aber sie musste sich jetzt zusammenreißen und hoffen, dass sie alle lebend wieder sehen würde. Kurz strich sie beruhigend über ihren Bauch, sie war jetzt im 8 Monat schwanger und sie wusste, dass sie sich nicht aufregen durfte, um ihres und Thoma´s Kindes willen. Mit zitternden Händen wählte sie anschließend die Nummer ihres Bruders Eiri, er musste erfahren was passiert war, schließlich ging es hier auch um seine Familie und Freunde. Anschließend würde sie zum NG Gebäude fahren und beten, dass sie alle wohlbehalten vorfinden würde. Sie wusste, dass die Feuerwehr alles menschenmögliche tun würde, um die Menschen in dem Gebäude zu retten, doch verringerte dies ihre momentane Angst nicht im geringsten. _____________________________________________________________________ Yuki war gerade mitten ins Schreiben vertieft, als sein Handy anfing zu klingeln. Aber er sah es nicht für nötig an, an dieses heran zu gehen. Wenn es wichtig war, dann würde derjenige, der gerade anrief, sich schon wieder melden. Aber das klingeln hörte einfach nicht au, es trieb ihn vielmehr langsam aber sicher in den Wahnsinn. Verärgert blickte Yuki auf sein Handy, das neben seinem Laptop auf dem Schreibtisch lag. Nachdem wohl zehnten Klingeln griff Yuki nach seinen Zigaretten und machte sich eine davon an. Genervt vom Klingeln des Handys zog er an dieser und blies den Rauch dann wieder aus. Da der Anrufer einfach nicht auf gab ging er letztendlich doch ziemlich verstimmt, wenn nicht sogar sauer ran. Verärgert brüllte er in sein Handy „Wer auch immer dran ist, ich hoffe es ist was wichtiges, denn andernfalls können sie was erleben! Und wenn du es bist Shuichi, dann brauchst du heute ….“ „Eiri …“ hörte er auch einmal die leise und irgendwie beunruhigend klingende Stimme seiner Schwester. Sofort versteifte sich Yuki. War etwas passiert? Oder ging es mal wieder um seinen Streit mit Thoma? Aber warum klang sie dann so aufgelöst? fragte er sich ein wenig besorgt, während er einen weiteren zug von seiner Zigarette nahm. Mika hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt das ihr Bruder ran gehen würde, war aber froh, dass er es doch getan hatte. Sie wäre nur ungern in ihrem momentanen Zustand durch die halbe Stadt gefahren, um zu Yuki zu kommen und ihm die furchtbare Neuigkeit persönlich mitzuteilen. „Mika, was willst du?“ fragte er dann aber immer noch recht ärgerlich über die Unterbrechung seiner Arbeit, obwohl auch ein wenig Sorge in seiner Stimme mitschwang. „Eiri … es … es ist etwas Schreckliches passiert!“ kam es mit brüchiger Stimme von Mika. Sofort begann Yuki sich zu versteifen und sorgen zu machen. Sorgen um seine Schwester, auch wenn er oft ruppig zu ihr und auch den anderen war, hatte er sie dennoch auf seine Art und Weise gern. Sehr gern sogar. „Mika, ist was mit dir oder dem Kind? Soll ich sofort zu dir kommen?“ wollte er sofort besorgt wissen, während er seine Zigarette eilig im Aschenbecher auf seinem Schreibtisch ausdrückte und aufsprang. Es war nicht mehr lang bis zum errechneten Geburtstermin, hatte seine Schwester vielleicht schon Wehen bekommen oder Schmerzen? fragte er sich voller Sorge. Mika legte beschützend eine Hand auf ihren dicken Bauch, bevor sie ihrem Bruder antwortete. „Nein, mir und dem Kind geht es gut, aber ….“ Tränen traten ihr in die Augen, als sie mit tränenerstickter Stimme weiter sprach „Auf … Auf das NG Gebäude wurde ein Anschlag verübt. Jemand hat mehrere Bomben gezündet. Oh, Gott, Eiri! Thoma; Tatsuha, Shuichi und die anderen sind noch da drin!“ begann sie daraufhin haltlos zu weinen. Tränen rannen ihre Wangen hinunter und sie bekam sich kaum noch unter Kontrolle, dabei war sie doch sonst eine so starke Persönlichkeit. Diese Nachricht schlug bei Yuki ein wie eine Bombe. Wie erstarrt blieb er stehen und starrte vor sich hin. Er hatte zwar gehört was seine Schwester gesagt hatte, aber wirklich registrieren tat er es nicht. So hörte er auch nicht, dass seine Schwester angefangen hatte zu weinen. Das einzige das immer und immer wieder in seinen Gedanken wieder halte war, dass auf das NG Gebäude ein Attentat verübt wurde und Shuichi und die anderen sich noch darin befanden. Das sie vielleicht Tod waren oder verletzt. Nein … bitte das durfte nicht sein! dachte er verzweifelt. Vor seinem inneren Auge sah er Shuichi vor sich, wie er ihn anlächelte und ihm sagte, dass er ihn liebte und dann löste er sich plötzlich in Luft auf. War nicht mehr da, lies ihn einfach alleine zurück! Nein … Shuichi lebt und die anderen auch! sagte sich Yuki immer und immer wieder, um sich damit selbst Mut zu machen. Doch spürte er tief in sich noch immer die wahnsinnige Angst Shuichi zu verlieren oder ihn eventuell schon verloren zu haben. Aber er musste sich jetzt zusammenreißen. Shuichi brauchte ihn. „Eiri … Eiri?“ holte ihn die besorgt klingende Stimme seiner Schwester aus seinen Gedanken zurück. Mika hatte sich langsam wieder unter Kontrolle bekommen, machte sich nun aber Sorgen um ihren Bruder, da dieser gar nicht mehr auf sie reagiert hatte. „Ja … Ja, ich bin noch dran!“ erwiderte Yuki noch immer etwas abwesend. „Ich werd gleich zum NG Gebäude fahren und sehen wie es dort voran geht und ob sie die anderen schon gefunden haben“ kam es nun von Mika. Ich komme auch, wir sehen uns dann dort!“ sagte Yuki kurz angebunden, bevor er auflegte und sich erst mal mit einer Hand fahrig durch die goldblonden Haare fuhr. Sein Körper zitterte und er versuchte sich verzweifelt wieder zu beruhigen, doch der Gedanke daran, dass Shuichi jetzt gerade in diesem Moment vielleicht um sein Leben kämpfte ließ seinen Magen sich verkrampfen. Um sich wieder zu beruhigen atmete Yuki erst einmal ein paar Mal tief ein und aus. Anschließend schaltete er seinen Laptop eilig aus, um sich dann seinen Mantel und die Autoschlüssel zu schnappen und sich so schnell es ging auf den Weg zur NG zu machen. ___________________________________________________________________ Mika war ein wenig erleichtert, dass Yuki auch zum NG Gebäude kommen würde und sie das alles nicht allein würde durchstehen müssen. Und so machte auch sie sich wenige Augenblicke später auf den Weg zur NG. __________________________________________________________________ Währenddessen traten Hiro und Fujisaki aus dem Studio in den Flur. Fujisaki wurde dabei wie schon vorhin von Hiro gestützt. Man sah Fujisaki an, dass sein Bein ihm sehr zu schaffen machte. Er war sehr blass, bemühte sich aber nicht ständig der Schmerzen wegen aufzuschreien. Auf dem Flur mussten die beiden erkennen, dass ihnen der Weg nach links zum Treppenhaus versperrt war. Ein riesiges Loch klaffte im Boden, so dass man ins untere Stockwerk hinunter sehen konnte. Leider war das Loch zu groß, als das sie hätten hinüber steigen können. Also machten sie sich auf den Weg nach rechts zum anderen Treppenhaus, denn den Fahrstuhl konnte man in solche einer Situation allein schon aus Sicherheitsgründen nicht benutzen. Außerdem zweifelte Hiro daran, dass der Fahrstuhl überhaupt funktionieren würde. „Geht es noch?“ blickte Hiro Fujisaki, der wieder einmal gequält aufgestöhnt hatte, besorgt an. Dieser nickte tapfer und gemeinsam bahnte man sich einen Weg durch den Schutt der überall auf dem Boden herum lag und ihnen teilweise den Weg versperrte, so dass sie immer wieder einen Weg, um diesen herum suchen mussten. Im Treppenhaus angekommen machten sie erst einmal eine kurze Pause. Hiro hatte Fujisaki auf eine der Treppenstufen gesetzt. Erschöpft versuchte Fujisaki erst einmal wieder zu Atem zu kommen. Sich nur auf einem Bein fort zu bewegen zerrte sehr an seinen Kräften, auch wenn Hiro ihm so gut es ging half. Hiro suchte indes in seinen Hosentaschen nach seinem Handy, aber wie es schien hatte er es zuhause vergessen oder es war mit seinen anderen Sachen unter Trümmern begraben worden. „Fujisaki, hast du dein Handy dabei?“ fragte er daraufhin den Grünhaarigen. Dieser schüttelte bedauernd seinen Kopf, denn seins war hundertprozentig zusammen mit seinen anderen Sachen unter der eingestürzten Decke begraben worden. „Ok, dann können wir keine Hilfe rufen! Ich denke nämlich nicht, dass die Telefone im Gebäude noch funktionieren werden, nicht bei den Erschütterungen, die es gegeben hatte. Aber wir kommen auch so hier raus!“ richtete sich Hiro, während er sich ein wenig zitternd durch sein langes, braunes Haar strich, an Fujisaki. „Bist du dir da sicher?“ wollte dieser daraufhin von ihm wissen, ob er das auch wirklich glaubte. „Ja, keine Sorge, ich werde nicht zu lassen, das dir was passiert!“ versicherte er Fujisaki mit einem aufmunternden Lächeln, das alles gut werden würde. Zum Teil auch um sich selbst Mut zu machen, den so gut sah ihre Lage im Moment nicht aus. Aber das konnte er Fujisaki unmöglich sagen. Diesem hatte sich nach Hiros Worten ein leichter Rotschimmer auf die Wangen gelegt und er blickte verlegen zu Boden. Hiro sorgte sich um ihn und er wollte ihn beschützen, das war ein schönes, wenn auch ein zeitgleich ein trauriges Gefühl, den der Langhaarige sagte das nur, weil sie Freunde waren und nicht weil er ihn liebte. Aber zumindest war er ihm auf eine Art wichtig und das würde ihm reichen müssen, auch wenn es ihm schwer fallen würde seine Gefühle für den Gitaristen auf lange sicht zu verbergen. Plötzlich durchdrang Hiro ein starker Schmerz in seiner Brust und nicht nur dort, die Schmerzen begannen auszustrahlen. Nun tat ihm neben seiner Brust auch schon der Oberbauch weh. Zudem fiel ihm das Atmen langsam aber sich schwerer. Doch vor Fujisaki wollte er keine Schwäche zeigen, denn er wollte den anderen auf keinen Fall Angst machen und so war er ganz froh, dass dieser im Moment zu Boden sah und nicht sehen konnte, wie er sein Gesicht vor Schmerz verzog. Ein paar Augenblicke später war der stechende Schmerz fürs erste vorbei, doch es blieb ein dumpfer Schmerz zurück. Hiro hoffte, dass die Schmerzen nicht noch schlimmer werden würden. Fujisaki der seinen Blick wieder auf Hiro gerichtet hatte war trotz dessen, das dieser versuchte seine Verletzungen vor ihm zu verbergen, aufgefallen, das irgendwas nicht mit diesem zu stimmen schien, denn Hiro war recht blass und atmete schwer. „Hiro, ist alles in Ordnung?“ sah er den Älteren darum voller Sorge an. Hiro richtete sich daraufhin an diesen und meinte dann „Es ist alles in Ordnung! Keine Sorge!“ „Bist du dir sicher?“ wollte sich Fujisaki versichern, dass dies auch wirklich stimmte. Hiro sah ihn ernst an und versuchte dabei so schmerzlos wie möglich zu wirken auch wenn ihm das nicht leicht viel. „Ja! Wir sollten weiter gehen!“ versuchte er den Grünhaarigen anschließend von ihrem momentanen Gesprächsthema abzulenken. Skeptisch sah der Grünhaarige den anderen an, aber was sollte er tun, er konnte Hiro wohl kaum dazu zwingen ihm zusagen, ob was nicht mit ihm Stimmte, aber er nahm sich vor ihn im Auge zu behalten. Er wollte nicht, das diesem etwas geschah. Lieber würde er sein eigenes Leben geben um ihn zu retten, als ihn sterben zu sehen. „In Ordnung!“ kam es dann von Fujisaki, der sich anschließend wieder von Hiro aufhelfen ließ, ihn aber immer noch besorgt musterte. Hiro dem bewusst geworden war, dass sie wenn sie so wie bisher weitergehen würden noch eine ganze Weile dafür brauchen würden hier raus zukommen ging daraufhin vor Fujisaki in die Knie und bat ihn auf seinen Rücken zu steigen. „Hiro, ich … ich glaube nicht das … das, das so gut ist!“ versuchte er den anderen davon abzubringen ihn tragen zu wollen. Doch dieser ließ nicht mit sich reden und so ließ er sich letztendlich noch immer unter Protest von Hiro Huckepack nehmen. Im ersten Moment zuckte Hiro vor Schmerz zusammen versuchte dies aber so gut es ging vor Fujisaki zu verbergen. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher, doch er musste sich zusammenreißen, um Fujisakis Willen. Dieser hielt sich so gut es ging an Hiro fest, während dieser nun die Treppe in das zweite Stockwerk hinunter stieg. Eigentlich hatte Hiro, als er im zweiten Stockwerk ankam gehofft einfach die Treppe weiter herunter gehen zu können, doch zu seinem Ärger war dies nicht möglich, weil die weitere Treppe eingestürzt war. Leise fluchend betrat er also mit Fujisaki auf dem Rücken den Flur des zweiten Stockwerks. ____________________________________________________________________ Währenddessen war Mika schon am NG Gebäude angekommen, da sie mit Thoma in der Nähe wohnte hatte sie keinen weiten Weg gehabt. Vor dem Gebäude standen viele Einsatzwagen der Feuerwehr, der Polizei und der Rettungskräfte. Der Einsatzleiter hatte ihr mitgeteilt, dass man zuerst einige Feuer im Erdgeschoss, die durch die Explosion in der ersten Etage entstanden seien löschen müsse, bevor man in das Gebäude könne, um nach den Personen zu suchen, die sich noch immer in dem Gebäude befanden. Mika ging das zwar alles viel zu langsam, doch was sollte sie tun, es würde schließlich niemand auf sie hören und selbst in das Gebäude zu stürmen und nach Thoma und den anderen zu suchen, war wegen ihrer Schwangerschaft mehr als unmöglich. Plötzlich hörte sie jemanden ihren Namen rufen, als sie sich umdrehte sah sie ihren Bruder Yuki durch die Menge von Schaulustigen, die sich gebildet hatte, auf sich zu laufen, dabei stieß er einige von den Schaulustigen nicht gerade sanft aus seinem Weg. Diese maulten zwar hinter ihm her, aber das war ihm im Moment herzlich egal. Er hatte wichtigeres zu tun, als sich um diesen Abschaum von Menschen zu kümmern, die sich an dem Schmerz anderer weideten und doch nur darauf warteten, dass sie jemanden verletzten oder Toten zu sehen bekamen. Yuki war gerade ebend erst angekommen, denn die Straßen waren fast alle dicht gewesen, wegen dem Aufgebot der Rettungskräfte die auf dem Weg zum NG Gebäude gewesen waren. Nachdem er endlich angekommen war, hatte seinen Wagen abgestellt und sich dann auf die Suche nach seiner Schwester gemacht. Unterwegs zur NG hatte er versucht über sein Handy Thoma zu erreichen, den Shuichis Handy lag ja auf ihrem Couchtisch. Wie es schien hatte Shuichi es, wie so oft schon, zuhause vergessen. Aber er bekam immer wieder nur eine weibliche Stimme zu hören, die ihm auf verschiedenen Sprachen zu verstehen gab, dass der Mobilfunkteilnehmer nicht zu erreichen sei und man es später noch einmal versuchen solle. Frustriert und doch voller Sorge hatte er sein Handy auf den Beifahrersitz geworfen und wütend vor sich hin geflucht. Als er dann schon von weitem trotz der Dunkelheit, die Feuer, die in der NG brannten, gesehen hatte, hatte seine Angst noch zugenommen. Bei seiner Schwester angekommen blieb er außer Atem neben dieser stehen. „Haben … Haben sie schon jemanden gefunden?“ wollte er atemlos von seiner Schwester wissen. Diese schüttelte bedrückt den Kopf und erklärte ihm dann, was ihr der Einsatzleiter gesagt hatte. Yuki rastete fast aus. Er konnte nicht verstehen, wieso die Feuerwehrleute nicht endlich rein gingen und nach Shuichi und den anderen suchten. Wenn die so weiter machen würden, würden sie bestimmt zu spät kommen dachte Yuki verzweifelt. Das die Feuerwehrleute ihren Job ernst nahmen und sich nun einmal auch selbst absichern und nicht kopflos ins Gebäude rennen konnten verdrängte er einfach. Im Moment dachte er nur an Shuichi und natürlich auch an die anderen, die dringend Hilfe brauchten und so fasste er den Entschluss selbst in das Gebäude zu gehen und nach ihnen zu suchen. „Mika, du musst mir helfen!“ richtete er sich mit ernster Stimme an seine Schwester. Diese blickte ihn verwirrt an. Wobei wollte Eiri denn jetzt ihre Hilfe? fragte sie sich. „Ich möchte, dass du die Leute eine Weile ablenkst, damit ich ins Gebäude kann!“ kam es mit entschlossenem Gesichtsausdruck von Yuki. „Eiri, das … das meinst du doch nicht ernst?“ sah Mika ihren Bruder entgeistert an. „Doch … Ich … ich muss Shuichi und natürlich auch die anderen finden! Ich kann hier nicht einfach rum stehen und nichts tun! Bitte versteh das und hilf mir!“ sah er seine Schwester beinahe schon flehend an. Mika hatte Angst, große Angst, denn sollte sie ihm wirklich helfen, dann könnte auch er ums Leben kommen und das würde sie sich nie verzeihen. Doch nach einem weiteren Blick in Yukis entschlossenes Gesicht stimmte sie schweren Herzens seiner Bitte zu. Aber bitte sei vorsichtig! Ich will dich nicht verlieren! sah sie ihren Bruder bittend an. Nachdem dieser ihr versprochen hatte auf sich aufzupassen stellte sie ihr Schauspieltalent zu tage, als sie anfing hysterisch zu schreien. Warum … Warum tut denn nicht endlich einer was? Mein Mann … Mein Mann ist da drin, der Vater meines Kindes und andere mir wichtige Menschen! Wenn nicht endlich was passiert werde ich sie verlieren und mein Kind niemals seinen Vater kennen lernen! schrie sie laut und voller Verzweiflung in die Nacht hinaus. Ihren Bauch hatte sie dabei mit ihren Händen umfasst und Tränen liefen ihr unablässig über die Wangen. Sofort hatte sie fast die gesamte Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte auf sich. Von denen einige auf sie zustürzten, als sie ein wenig gequält anfing zu stöhnen. Schließlich hätte es ja sein können, dass die Aufregung dem Baby schadete und die Wehen eingesetzt hatten. Was zum Glück ja nicht der Fall war! Andere sahen zwar zu ihr herüber waren aber mit anderen Dinge beschäftigt, die im Moment anscheinend wichtiger für sie zu sein schien, als eine Frau, die panische Angst um ihr wichtige Menschen hatte. Dies wiederum brachte Yuki einen gewissen Vorteil, denn so schnell würde er niemanden auffallen. Yuki begab sich, nachdem Mika mit ihrer Vorstellung begonnen hatte, zu einem der Feuerwehrwagen und tauschte dort seinen Mantel gegen eine Feuerwehrjacke, die an dem Wagen hing. Anschließend lief er mit eiligen Schritten auf den Eingang des Gebäudes zu. Kurz warf er noch einen Blick zurück zu seiner Schwester, die jetzt hemmungslos zu weinen und kaum mehr zu beruhigen zu sein schien. Einer der Feuerwehrmänner, die jetzt um sie herumstanden, führte sie daraufhin, leise auf sie einsprechend, zu einem der Rettungswagen. Damit man sich dort um sie kümmern konnte. Gedanklich beglückwünschte Yuki seine Schwester zu ihrer Vorstellung, doch schnell besann er sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben. Im Gebäude angekommen sah er, dass der Weg zum, von sich aus rechts gesehenen, Treppenhaus frei zu sein schien, da die Feuer auf dieser Seite schon gelöscht worden waren. Eilig lief er auf die Tür zum Treppenhaus zu, doch kurz bevor nach der Klinke der Tür greifen konnte ertönte hinter ihm eine dunkle Stimme „Was tun sie da? Sie können da nicht hoch!“ Yuki blickte sich kurz zu dem, um Jahre älteren Mann, der anscheinend der Einsatzleiter war, um. Ignorierte ihn dann aber, um dennoch zu gehen, doch der Mann griff nach ihm und hielt ihn an der Jacke fest. Lassen sie mich los. „Ich muss da rein! Mein Lebensgefährte und Menschen die mir viel bedeuten sind da drin!“ kam es zischend von Yuki, nun war er schon so weit gekommen, da würde er sich bestimmt nicht doch noch aufhalten lassen. „Das geht nicht! Wir tun alles um sie zu retten, aber wir müssen vorsichtig vorgehen, wir wissen nicht wie stark das Gebäude beschädigt ist. Ich verspreche ihnen wir werden alles tun um ihren Lebensgefährten und ihre Freunde zu retten, aber kommen sie da weg!“ versuchte der Mann ihn zu beruhigen, während er mit einer Geste zwei Kollegen von sich um Hilfe rief, um Yuki wieder aus dem Gebäude zu bekommen. Doch Yuki hatte dies mitbekommen und riss sich mit aller Gewalt los, öffnete die Tür und rannte die Treppe hinauf. Er konnte die Feuerwehrmänner etwas hinter ihm herrufen hörten, das sich an hörte wie „Verdammt!“ Aber das scherte ihn nicht, er musste Shuichi und die anderen finden. Das war alles was er jetzt wollte. ________________________________________________________________ Der Einsatzleiter verfluchte Yuki gedanklich und rief ihm hinterher, dass er zurückkommen solle, doch dieser schien ihn nicht zu hören oder hören zu wollen und darum rief er frustriert „Verdammt!“ Anschließend gab er seinen Leuten die Anweisung sich fertig zu machen und ins Gebäude zu gehen. Und nach Überlebenden und dem in seinen Augen total Verrückten zu suchen, der meinte den Helden markieren zu müssen. Mika war inzwischen der Meinung, dass Yuki bestimmt schon im Gebäude war und tat so, als würde sie sich langsam beruhigen. Um die Leute um sich herum nicht misstrauisch zu machen stellte sie sich noch etwas schwach und ließ sich dann geduldig untersuchen. So konnte sie wenigstens sicher gehen, dass es dem Kind in ihrem Leib auch wirklich gut ging. Dabei versicherte sie aber, dass es ihr schon besser gehen würde und sie unbedingt hier bleiben wolle. Die Rettungskräfte waren zwar skeptisch, aber nachdem sie Mika das Versprechen abgenommen hatten in der Nähe des Rettungswagens zu bleiben und sie nichts Unberuhigendes bei der Untersuchung herausfinden konnten, stimmten sie ihrer Bitte zu. Diese war erleichtert, dass man sie nicht gezwungen hatte ins Krankenhaus zu fahren und betete nun, dass alle wieder gesund aus dem Gebäude kommen würden. ____________________________________________________________________ Hiro und Fujisaki befanden sich währenddessen noch immer im zweiten Stock. Von weitem konnte sie schon am Ende des Flures ein Feuer brennen sehen, dass ihnen den Weg zum Treppenhaus versperrte. Verdammt! dachte Hiro. Fujisaki indes begann langsam zu verzweifeln. Es schien ihm beinahe schon so, als wolle eine höhere Macht verhindern, dass sie aus dem Gebäude herauskamen. Hiro dagegen ging unbeirrt weiter. Ihm würde schon noch etwas einfallen. Von so einem Feuer würde er sich bestimmt nicht aufhalten lassen. Niemals! dachte er grimmig. Ein ganzes Stück vor dem Feuer angekommen ließ Hiro Fujisaki sich auf den Boden setzen. „Fujisaki, du bleibst hier sitzen und wartest auf mich!“ wies er den Jüngeren an sich nicht weg zu bewegen, was angesichts seines gebrochenen Beins kaum möglich war. Dieser nickte woraufhin Hiro den Weg zurück lief, den sie gerade gekommen waren. Im Treppenhaus angekommen sah er sich nach den Feuerlöschern, die auf jedem Stockwerk angebracht waren um. Doch leider konnte er auf dem zweiten Stockwerk keinen finden, wahrscheinlich war er mit der Treppe in die Tiefe gestürzt. Also lief er in das dritte Stockwerk hoch, aber auch hier wurde er nur bedingt fündig, zwar lag ein Feuerlöscher auf dem Boden, doch war dieser stark beschädigt und somit unbrauchbar. Langsam wurde Hiro wütend, aber das brachte jetzt wirklich niemanden etwas. Also lief er wieder herunter in das zweite Stockwerk und zu Fujisaki zurück. Während Hiro weg war hörte Fujisaki plötzlich Geräusche, die aus dem Fahrstuhl zu kommen schienen. Also robbte er so gut es ging und unter höllischen Schmerzen zu diesem herüber. „Hallo … Hallo ist da jemand drin?“ rief er laut. Zuerst kam keine Antwort, aber dann schlug jemand heftig gegen die Aufzugtüren und rief nach Hilfe. Fujisaki erkannte die Stimme, es war Ryuichi. „Ryuichi, bist … bist du das?“ wollte er besorgt wissen. „Ja! Fujisaki?“ Tatsuha ist auch hier, er ist verletzt und der Fahrstuhl sitzt zwischen den Stockwerken fest. Über uns im Schacht ist ein Feuer ausgebrochen und die Fahrzugkabel sind abgerissen und der Fahrstuhl wird nur noch von den Bremsen gehalten. „Wir brauchen Hilfe!“ erwiderte Ryuichi aufgeregt und voller Angst. „Wir werden Hilfe holen!“ versprach Fujisaki Ryuichi. „Wir?“ rief dieser fragend. „Hiro … Hiro und ich!“ kam es daraufhin von Fujisaki. „Gut, aber beeilt euch!“ bat Ryuichi Fujisaki sich zu beeilen. „Ja, das werden wir!“ sagte Fujisaki auch wenn er Angst hatte, sein Versprechen womöglich zu brechen, schließlich saßen Hiro und er doch auch in dieser Etage wegen dem Feuer fest. Wenn das so weitergehen würde, dann würden sie hier noch sterben und wegen ihm dann auch noch Tatsuha und Ryuichi und das nur, weil sie keine Hilfe holen konnten dachte Fujisaki verzweifelt. Panik ergriff ihn und er begann leise zu weinen, da er nicht wollte, das Ryuichi und Tatsuha in womöglich hörten robbte er unter Schmerzen wieder zurück zu seinem vorherigen Platz, wo er haltlos anfing zu weinen. Zurück im zweiten Stock fand Hiro Fujisaki noch immer weinend vor. Dieser verlor immer mehr die Hoffnung hier noch lebend heraus zu kommen und ihre Freunde, die ihm Fahrstuhl festsaßen zu retten. Hiro ging mit einem gequälten Gesichtsausdruck, der Fujisaki dadurch, dass er sein Gesicht in den Händen vergraben hatte nicht auffiel, vor diesem in die Knie. Anschließend zwang er Fujisaki sanft dazu ihn anzusehen. Dieser sah ihn aus verweinten, panischen Augen an. „Was ist los?“ wollte Hiro besorgt wissen. „Wir … wir kommen hier niemals lebend heraus! Außerdem brauchen Ryuichi und Tatsuha doch Hilfe!“ wimmerte Fujisaki völlig aufgelöst. Tatsuha und Ryuichi? Wie kam Fujisaki, den plötzlich auf die beiden? fragte sich Hiro verwirrt. Halluzinierte Fujisaki etwa? Hatte er sich vielleicht noch schwerer am Kopf verletzt, als heute morgen bei ihrem Sturz? „Fujisaki! Sieh mich an!“ forderte Hiro den Grünhaarigen auf ihn anzusehen, da dieser den Blick wieder gesenkt hatte. Daraufhin sah dieser ihm erneut in die Augen. „Was meinst du mit Tatsuha und Ryuichi?“ wollte er aufgeregt von dem Jüngeren wissen. „Sie … Sie sitzen im Fahrstuhl fest und kommen nicht mehr raus!“ kam es weinend von Fujisaki. Daraufhin stand Hiro auf, um sich selbst davon zu überzeugen, dass Fujisaki sich das nicht nur eingebildet hatte. Als er erkannte, das Fujisaki wirklich recht mit seiner Behauptung hatte, war er zum Teil froh, aber andererseits auch besorgt um das Leben ihrer Freunde. Fujisaki bekam kaum mit was Hiro mit Ryuichi sprach so aufgewühlt war er. Aber er meinte zu hören, wie Hiro versprach ihnen auf jeden fall Hilfe zu schicken. Kurz darauf kam Hiro auch schon zurück, um dann wieder vor Fujisaki in die Knie zu gehen. Dieser war nun vollends in Panik geraten. Immer und immer wieder wiegte er sich vor und zurück und wimmerte vor sich hin, das sie sterben würden. Hiro brach es das Herz den Grünhaarigen so zu sehen. Aber erst einmal musste er ihn wieder in die Realität zurückholen. Und darum versicherte er Fujisaki mit den Worten „Wir kommen hier raus! Ich verspreche es dir!“ Immer wieder, dass alles gut werden würde. „Woher willst du das wissen? Siehst du das Feuer nicht, wir kommen hier nicht raus, niemals! Wir werden sterben! Wir alle!“ schrie Fujisaki plötzlich hysterisch wobei er schon beinahe anfing zu Hyperventilieren. „Fujisaki beruhig dich! Fujisaki!“ versuchte Hiro ihn zu beruhigen, er wollte nicht, dass die anderen beiden was von Fujisakis Ausbruch mitbekommen würden. Doch das brachte nichts! Dieser schien sich nur noch mehr aufzuregen. Daraufhin tat Hiro etwas, dass er eigentlich erst hatte tun wollen, wenn sie hier raus waren. Er küsste Fujisaki leidenschaftlich. Der riss seine Augen vor erstaunen weit auf, während Hiro ihn noch immer küsste, dann schloss er sie wieder und erwiderte den Kuss zaghaft. Das hatte er sich schon immer gewünscht und nun ging sein Wunsch endlich in Erfüllung, wenn auch in solch einer schrecklichen Situation. Das Gefühl das ihn durchströmt war einfach unglaublich sein ganzer Körper erschauderte und für einen Moment waren die schrecklichen Schmerzen wegen seines gebrochenen Beins sowie seine Panik vergessen. Auch Hiro genoss diesen Kuss sichtlich, fest presste er seine Lippen auf die des Grünhaarigen, stupste immer wieder mit seiner Zunge an dessen Lippen, um Einlass bittend, der ihm auch gewährt wurde. Beide genossen den Kuss noch eine Weile, bevor Hiro wieder von dem anderen abließ und ihn anblickte. Auf Fujisakis bleichem Gesicht hatte sich eine leichte röte gelegt. „Was? Warum hast … hast du das getan?“ brachte er verwirrt hervor. Fragend blickte er Hiro an. Dieser sah ihn ernst an und meinte dann „Ich mag dich, sehr sogar und irgendwie musste ich dich doch ruhig bekommen!“ Hiro … Hiro mochte ihn! Sehr sogar! hallte es in seinem Kopf nach. Nie hätte er darauf gehofft. „Aber was … was ist mit Ayaka?“ wollte er dann wissen. Fujisaki hatte keineswegs vor sich in eine Beziehung hinein zu drängen und sie womöglich zu zerstören. „Wir haben uns getrennt!“ war Hiros knappe Antwort. Anscheinend wollte er darüber jetzt nicht reden und Fujisaki hatte auch nicht vor nachzuhaken. Zumindest nicht bis sie hier raus waren. „Ich …“ wollte er gerade etwas auf Hiros Geständnis erwidern, als dieser ihm einen Finger auf die Lippen legte und ihn so am sprechen hinderte. „Sag jetzt nichts dazu, sag es mir später. Erst einmal müssen wir hier heraus! Ok!“ kam es nun von Hiro. Er wollte nicht, dass Fujisaki ihm nur deswegen sagte, dass er ihn auch mögen würde, nur weil sie hier beide gemeinsam um ihr Leben kämpften. Zudem wollte er im Moment auch nicht hören, dass er seine Gefühle nicht erwidern würde. Erst einmal mussten sie hier raus, Hilfe für Tatsuha und Ryuichi finden und dann konnten sie in Ruhe über ihre Gefühle für einander reden. Fujisaki nickte verstehend. Hiro erhob sich nun wieder. Es musste schließlich noch immer eine Lösung gefunden werden wie sie durch das Feuer kommen konnte. Verzweifelt sah er sich um. Es musste doch hier etwas geben, was ihnen helfen konnte. Dann fiel sein Blick plötzlich auf den Wasserspender, er ihm zuerst gar nicht aufgefallen war, und die große Wasserflasche, die darauf angebracht und noch randvoll war. Wie durch ein Wunder, hatte die Flasche nichts bei den Detonationen abbekommen. Eilig lief er zum Wasserspender und legte diesen mit einigem Krafteinsatz seitlich auf dem Boden. Dabei entwich ihm ein leiser Schmerzlaut. Verdammt, warum hatte er sich auch die Rippen brechen müssen dachte er sauer. Nachdem der Wasserspender am Boden lag musste erneut einiges an Kraft einsetzen, um die Wasserflasche abzubekommen und sie zu Fujisaki herüber zu bringen. Dieser hatte ihm interessiert bei seiner Arbeit beobachtet, verstand aber nicht, was ihnen das bringen sollte. Mit der geringen Menge an Wasser würde sie das Feuer niemals löschen können. Doch das hatte Hiro auch gar nicht vor. Erst einmal forderte er Fujisaki auf seine Jeansjacke auszuziehen, die er dann mit Wasser tränkte. Anschließend goss er das restliche Wasser über sich und Fujisaki, bis sie klitschnass waren. „Hiro? Was … Was hast du vor“ sah dieser ihn ängstlich an. Noch immer wusste er nicht, was Hiro tun wollte. „Du wirst gleich wieder auf meinen Rücken steigen, und dann werden wir uns deine Jacke über die Köpfe legen und durch das Feuer laufen. Es ist nicht sehr breit und das Wasser wird verhindern, dass wir Feuerfangen!“ richtete sich Hiro, der erneut vor Fujisaki in die Knie gegangen war, an diesen. „Das meinst du doch nicht ernst!“ kam es entgeistert von diesem. „Doch! Es gibt sonst keine Möglichkeit dadurch zu kommen“ erwiderte Hiro mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck. Fujisaki dachte verzweifelt über eine andere Möglichkeit nach, doch ihm viel keine ein. Also würden sie es so machen müssen wie Hiro es wollte. Er hoffte nur, dass alles gut gehen würde. _________________________________________________________________ Yuki war nun im ersten Stock. Als er die Tür zum Flur des ersten Stocks öffnete klaffte dort ein riesiges Loch, also schlug er die Tür schnell wieder zu und lief die Treppe weiter hinauf. Shuichis Studio lag im dritten Stock, das von Ryuichi im sechsten und Thoma´s Büro lag im neunten. Er hoffte nur, dass sich die anderen dort auch befinden würden. Und er hoffte, dass die Zerstörungen in diesen Stockwerken nicht so groß waren wie in dem in das er gerade gesehen hatte. Auf halber Strecke nach oben klaffte dann plötzlich eine Lücke in der Treppe, die aber nicht gerade groß war, so dass er sie gut überwinden konnte, in dem er mit seinen langen Beinen über sie hinweg stieg. _________________________________________________________ Fujisaki war in der Zwischenzeit wieder auf Hiros Rücken gestiegen. Man hatte sich die nasse Jacke über den Kopf gezogen und war dann in Richtung des Feuers losgelaufen. Dann hatten sie das Feuer erreicht und waren in dieses hinein getreten. Um sie herum herrschte eine furchtbare Hitze, die Flammen schienen nach ihnen zu greifen. Doch das Wasser schützte sie. Fujisaki musste ein paar Mal husten durch den Rauch der sich gebildet hatte und auch Hiro erging es nicht besser. Nur das ihm jeder Atemzug höllisch weh tat und er das Gefühl hatte, eine metallisch schmeckende Flüssigkeit im Mund zu haben. Wahrscheinlich Blut. Aber er lief tapfer mit Fujisaki auf dem Rücken weiter und dann waren sie auch schon durch das Feuer durch. Erleichtert atmeten beide auf. Sie waren durch. Einen momentlang durchflutete sie ein Glücksgefühl und sie hofften, dass sie nun endlich ohne Probleme weiterkommen würden. „Fujisaki, ist alles OK?“ wollte Hiro dann schwer atmend wissen. „Ich bin in Ordnung, lass uns weiter!“ antwortete Fujisaki hustend. Hiro stieß nun die Tür zum Treppenhaus auf und ging durch diese hindurch. Sie waren einige Schritte die Treppe hinunter gegangen, als sie jemanden die Treppe herauf kommen hörten. Einen Augenblick später standen sie Yuki gegenüber. Dieser sah die beiden überrascht und doch erfreut an. Hiro konnte kaum glauben, dass er Yuki, der mit einer Feuerwehrjacke bekleidet war, gegenüber stand niemals hätte er damit gerechnet. Anscheinend bedeutete ihm Shuichi doch mehr als er zugeben wollte. Warum sonst sollte er sich in solche eine Gefahr begeben? „Hiro, Fujisaki! Sind die anderen bei euch? Wo ist Shuichi?“ bestürmte dieser sie auch sogleich aufgeregt mit seinen Fragen. „Shuichi ist kurz vor den Detonationen hoch zu Thoma und Ryuichi und Tatsuha sind im Fahrstuhl eingesperrt! Wir haben versprochen Hilfe zu holen! Und Sakano … Sakano ist Tod!“ erwiderte Hiro auf Yukis Fragen. „Das tut mir leid!“ kam es betroffen von Yuki, er hatte Sakano nur ein paar Mal getroffen, aber er schien sehr nett gewesen zu sein, wenn auch etwas zu nervös. Doch Shuichi war im Augenblick wichtiger und dieser war irgendwo im neunten Stock. Gut, dann muss ich da hoch! dachte Yuki. Ryuichi und Tatsuha würden auf jeden Fall Hilfe erhalten, dafür würden Fujisaki und Hiro sorgen, also konnte er in Ruhe nach Thoma und Shuichi suchen. „Wie sieht das mit der Treppe aus? Können wir da runter, oder müssen wir was beachten?“ brachte sich nun Fujisaki mit seiner Frage in das Gespräch ein. Ein kleiner Teil der Treppe ist zerstört, aber es ist kein Problem darüber zu kommen. Yuki fiel erst jetzt auf, wie blass und zu dem klitschnass Hiro und auch Fujisaki waren. „Geht es euch soweit gut?“ wollte er darum von den beiden wissen. „Fujisaki hat sich das Bein gebrochen und mir geht es soweit gut!“ erwiderte Hiro, wobei er aber ziemlich angeschlagen aussah. Yuki erkannte sofort das Hiro log, aber anscheinend wollte dieser nicht, dass der Grünhaarige etwas davon erfuhr, also nickte er nur kurz verstehend. „Ich werd euch bei der Lücke in der Treppe helfen!“ und mit diesen Worten gingen Yuki die Treppe wieder ein Stück hinunter. Hiro war Shuichis bester Freund und sollte er diesem nicht helfen war sich Yuki sicher, dass Shuichi ihm, wenn er ihn finden würde, die Hölle dafür heiß machen würde und das wollte er unter keinen Umständen riskieren. Wusste er doch aus Erfahrung wie furchtbar das werden konnte. Hiro war über Yukis Hilfsbereitschaft verwundert, dankte ihm im Stillen aber und folgte ihm dann. An der Lücke angekommen ließ Hiro Fujisaki von seinem Rücken. Dieser wurde dann sogleich von Yuki auf dessen Arme genommen. Hiro überwand währenddessen die Lücke. Einen Augenblick lang blieb er gekrümmt auf der anderen Seite stehen. Er bekam einen momentlang keine Luft und musste husten. Etwas Blut kam aus seinem Mund worauf er automatisch mit seiner Hand an diesen fasste. Wie erstarrt blickte er das Blut an seiner Hand an, bevor er sich die Hand an der Hose abwischte und wieder zu Atem kam. Besorgt hatten Fujisaki und Yuki ihn angesehen hatten aber nicht genau erkennen können was los war, da Hiro mit dem Rücken zu ihnen stand. „Ist alles in Ordnung?“ wollte Yuki daraufhin besorgt wissen. „Ja, alles Ok!“ log Hiro, während er sich zu den beiden herumdrehte. Fujisaki und auch Yuki sahen ihn skeptisch an, aber Hiro ging nicht darauf ein. Er nahm viel mehr nun Fujisaki, den Yuki ihm herüberreichte auf seine Arme. Anschließend ließ er ihn wieder herunter. Seine Brust tat unheimlich weh und er hatte das Gefühl als hätte sich eine der Rippen verschoben. Ihm war schwindelig, aber den letzten Rest des Weges musste er nun auch noch durchhalten. Er musste Fujisaki in Sicherheit wissen, erst dann konnte er sich eingestehen, dass auch er sich ernsthaft verletzt hatte. „Ihr geht jetzt einfach die Treppe immer weiter runter, unten, oder auf den Weg nach unten werdet ihr Feuerwehrleute treffen, die euch helfen werden!“ kam es jetzt von Yuki. „Danke!“ bedankten sich die beiden aus ganzen Herzen, bei dem sonst so eiskalten und nicht gerade hilfsbereiten Autor. Dieser nickte nur und wollte dann seinen Weg fortsetzen, als Hiros Stimme ihn zurückhielt. „Yuki, nimm den Feuerlöscher, der oben an der Wand hängt mit, der weitere Weg nach oben über das Treppenhaus ist auf dieser Seite eingestürzt und du musst durch den zweiten Stock, doch da brennt hinter der Tür ein Feuer!“ gab Hiro nun seinerseits Yuki Anweisungen, wie er seinen Weg weiterfortsetzen konnte. Yuki nickte noch einmal dankend und setzte seinen Weg dann fort. Mit seinen Gedanken war er schon wieder bei Shuichi, den er unbedingt finden wollte. Hiro wollte Fujisaki jetzt wieder Huckepack nehmen, doch dieser weigerte sich. Den letzten Rest würde er so schaffen. Sein Bein tat zwar unheimlich weh und er stöhnte öfters gequält auf, aber das würde ihn nicht hindern nach unten zu kommen. Hiro hatte schon viel zu viel für ihn getan und so wollte er ihm jetzt etwas Ruhe gönnen, in dem er wenn es sein musste die Treppe auf einen Bein und sich am Geländer festklammernd herunter hüpfen würde, wenn Hiro ihn nicht stützen wollte. Langsam aber sicher war Fujisaki klar geworden, dass Hiro sich auch ernsthaft verletzt haben musste, es ihm aber nicht gezeigt hatte. Er verstand zwar nicht warum, aber er würde Hiro schon noch dazu kriegen es ihm zu sagen, aber erst dann, wenn er ihm gesagt haben würde, dass er sich in Hiro verliebt hatte und das schon vor diesem unglückseligen Tag. Hiro versuchte ihn zwar von seinem Vorhaben abzubringen, doch Fujisaki weigerte sich vehement. Also stütze Hiro Fujisaki wie am Anfang schon einmal beim gehen bzw. hüpfen. Als sie nach einer Weile im ersten Stockwerk ankamen kamen ihnen fünf Feuerwehrleute entgegen. Erleichtert weitere Hilfe gefunden zu haben und bald endlich aus dem Gebäude zu sein atmeten die beiden auf. Fujisaki wurden dann von einem von den Feuerwehrleuten auf die Arme genommen, während ein anderer Hiro ein wenig stützte. „Im Fahrstuhl sind zwei Personen eingeschlossen! Ryuichi Sakuma und Tatsuha Uesugi! Der Fahrstuhl sitzt zwischen dem ersten und zweiten Stock fest!“ kam es erschöpft von den Strapazen von Hiro. Schließlich hatte er den beiden versprochen ihnen Hilfe zu schicken. Drei der Feuerwehrmänner lief daraufhin nach unten, um Rettungswerkzeug sowie ein Rettungsteam zu holen. Anschließend würde man die beiden Eingeschlossenen aus dem Fahrstuhl bergen. Die anderen führten Hiro und Fujisaki nach unten, damit man sich um ihre Verletzungen kümmern konnte. ________________________________________________________ Yuki hatte wie Hiro ihm geraten hatte den Feuerlöscher mitgenommen und damit das Feuer hinter der Tür zum zweiten Stock gelöscht. Gern hätte er kurz mit Ryuichi und Tatsuha, die noch immer im Fahrstuhl festsaßen gesprochen, doch er hörte hinter sich schon die Feuerwehrleute die Treppe herauf kommen und er konnte und wollte sich nicht aufhalten lassen. Er musste Shuichi und auch Thoma finden und somit, stellte er den Feuerlöscher auf den Boden ab und lief dann so schnell es ging zum anderen Treppenhaus und dann die Treppe weiter hinauf bis in den vierten Stock. Leider war ihm dann erneut der Weg versperrt. Aus dem Schutt, der ihm den Weg versperrte sickerte Wasser und er fragte sich, ob vielleicht in einem der oberen Stockwerke ein Wasserrohr gebrochen war. Da es ihm aber nichts brachte weiter darüber nachzudenken betrat er nun den Flur des vierten Stocks. _________________________________________________________ Hiros Schmerzen wurden auf dem Weg nach unten immer schlimmer. Er bekam kaum noch Luft und musste ständig husten. Wobei er immer wieder den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund bemerkte. „Geht es ihnen nicht gut?“ fragte ihn der Feuerwehrmann, der ihn freundlicherweise stützte, als ihm auffiel, dass es Hiro immer schlechter zu gehen schien. „Ich … Ich kann …! Ich …“ doch weiter kam Hiro nicht mehr. Ihm wurde schwarz vor Augen und er brach bewusstlos in sich zusammen. „Verdammt! Wir brauchen sofort einen Notarzt hier!“ schrie der Feuerwehrmann, während er Hiro langsam zu Boden gleiten ließ. „Hiro!“ schrie Fujisaki, der alles mitbekommen hatte, verzweifelt. Er hatte panische Angst, das Hiro Tod sein könnte. „Lass … Lassen sie mich runter, ich muss zu ihm!“ schrie er den Feuerwehrmann an, der ihn trug. Doch dieser zeigte sich unbeeindruckt von seinem Ausbruch. Vielmehr versuchte er ihn zu beruhigen und ihm klar zu machen, das Hiro ärztlicher Hilfe bedarf und er nur im Weg sei. Zuerst wollte Fujisaki nicht hören, doch nach einem erneuten Blick auf Hiro, der furchtbar blass war und nur unregelmäßig zu atmen schien sah er ein, dass der Feuerwehrmann Recht hatte. Eine Augenblick später kamen auch schon der Notarzt und die Rettungsassistenten mit einer Trage und der Notfallausrüstung angelaufen. Hiro wurde behutsam auf die Trage gelegt. Anschließend begann der Notarzt, nachdem er sich von den Feuerwehrleuten erklären hatte lassen, was passiert war, damit Hiro zu untersuchen. Dabei prüfte er unter anderem den Puls, die Atmung sowie die Pupillenreaktion (dies machte er in dem er Hiro mit einem kleinen Lämpchen in die Augen leuchtete). Da der Puls erhöht und die Atmung erschwert war schnitt er Hiros T-Shirt auf und ließ ihn an ein tragbares EKG Gerät anschließen und ihm über eine Sauerstoffmaske Sauerstoff verabreichen. Zudem legte man einen Zugang, damit man Hiro jederzeit Infusionen oder Medikamente verabreichen konnte. Unter anderem Schmerzstillende Mittel. Anschließend tastete der Arzt vorsichtig Hiros Brustkorb ab. Wobei ihm sofort die Rippenfrakturen auffielen und er schon eine Ahnung hatte, was Hiro haben könnte. Nachdem er Hiros Lungen mit dem Stethoskop abgehört hatte war ihm klar, dass hier ein Hämothorax in Verbindung mit einem Pneumothorax vorlag. Eine Rippe hatte sich in die Lunge gebohrt und es war zu einer Einblutung in die rechte Lunge gekommen, woraufhin diese kollabiert war. Dr.! „Die Atmung ist kaum noch wahrnehmbar!“ richtete sich plötzlich einer der Rettungsassistenten an den Notarzt. Eilig begann dieser damit Hiro zu intubieren und damit die Sauerstoff Versorgung wieder zu gewährleisten. Dazu wurde Hiros Kopf nach hinten geneigt und ein Kunststofftubus über den Mund bis in die Luftröhre eingeführt und dort mit einem luftgefüllten Ballon zur Luftröhre hin abgedichtet. Anschließend wurde Hiro über den Tubus an ein Notfallbeatmungsgerät angeschlossen, welches ein handliches Gerät war, das nun wie das EKG Gerät zwischen Hiros Beinen auf die Trage gestellt wurde. Das Notfallbeatmungsgerät übernahm daraufhin für Hiro das Atmen. Die Liege wurde anschließend auf der Kopfseite aufrecht gestellt, damit die Beatmung erleichtert werden konnte. „Er muss sofort ins Krankenhaus und in den OP!“ richtete sich der Notarzt an seine Rettungsassistenten. Diese nickten und fuhren dann die Trage zum Rettungswagen. Hiro wurde in den Wagen gebracht und eine Minute später war er auch schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Fujisaki hatte in dem Wagen mitfahren wollen. Doch hatte man ihm dies verweigert. Vielmehr hatte man ihm ans Herz gelegt sich selbst behandeln zu lassen. Er hatte protestiert, wollte bei Hiro sein, ihm beistehen. Aber man ließ ihn nicht, er hatte geschrieen und getobt und sich erst beruhigt, als ein Rettungssanitäter zu dem man ihm gebracht hatte ihm sagte, dass sein Freund bestimmt wollen würde, dass er sich untersuchen ließe und das er ihn doch auch deswegen aus diesem Gebäude gebracht hatte. Also beruhigte sich Fujisaki wieder ein wenig und ließ sich dann behandeln. Seine Vitalwerte wurden überprüft und sein Bein nun durch eine Vakuumschiene geschient. Zudem verabreichte man ihm Schmerzmittel und ein leichtes Beruhigungsmittel, damit er sich beruhigen konnte und die Schmerzen erträglicher wurden. Man wollte ihn gerade, in eine dicke Decke gewickelt, auf der Liege in aufrechter Haltung in den Rettungswagen schieben, als Mika zu ihnen herüber gelaufen kam, so schnell es einer Schwangeren eben möglich war. Sie hatte gerade ebend erst erfahren, dass man zwei Personen aus dem Gebäude gerettet hatte. Als sie näher gekommen war hatte sie Fujisaki erkannt. Nachdem Mika am Rettungswagen angekommen war gab der Rettungsassistent ihr ein, zwei Minuten, um mit Fujisaki zu sprechen. „Fujisaki! Wie geht es dir?“ wollte sie besorgt wissen, während sie nach seiner Hand griff und diese kurz drückte. Schwach richtete sich dieser an Mika „Es geht, aber ich mache mir sorgen um Hiro! Er … er ist schwer verletzt!“ Somit wusste Mika nun, dass Hiro die zweite Person war, die man gerettet hatte. „Er ist zäh, dass wird schon wieder“ versuchte sie Fujisaki, in dessen Augen schon Tränen schimmerten zu trösten. Sie verstand wie Fujisaki sich fühlen musste, sie selbst hatte unglaubliche Angst Menschen die sie liebt zu verlieren. Insbesondere ihre Mann und ihre Brüder. „Ich hoffe es!“ erwiderte Fujisaki, während ihm einige Tränen über die Wangen liefen, die er sich aber eilig wegwischte. Er musste jetzt stark sein! Hiro brauchte ihn! dachte Fujisaki. Schließlich war dieser auch die ganze Zeit für ihn stark gewesen und hatte damit sein Leben aufs Spiel gesetzt. „Weißt du was über die anderen?“ fragte Mika jetzt, die Sorge, war ihr ins Gesicht geschrieben. „Tatsuha und Ryuichi sind im Fahrstuhl eingesperrt, aber die Feuerwehr kümmert sich jetzt um sie und Yuki ist weiter in Richtung des neunten Stockwerks gelaufen, um Shuichi und Thoma zu suchen!“ erwiderte Fujisaki auf ihre Frage, vergaß dabei aber zu erwähnen, dass Sakano den Anschlag nicht überlebt hatte. Er konnte sich denken, dass Mika wusste, dass Yuki sich auch in dem Gebäude befand und sagte ihr deshalb, was er über diesen wusste. „Sie werden es ganz bestimmt schaffen!“ versuchte Fujisaki Mika nun seinerseits Mut zu machen. „Ja, da hast du recht! Sie werden es schaffen!“ sagte Mika jetzt schon etwas optimistischer. Der Rettungsassistent bat sie dann zu gehen, da Fujisaki nun unbedingt ins Krankenhaus musste, damit man sich um seine gebrochenes Bein kümmern konnte. Diese tat wie ihr geheißen und trat zurück. Einen Augenblick später war auch Fujisaki auf den Weg ins Krankenhaus. Einen Moment lang blickte sie dem Rettungswagen noch hinterher, dann richtete sie ihren Blick auf das teilweise stark beschädigte NG Gebäude. Warum? Warum hatte das passieren müssen? Und wer verdammt noch mal war dafür verantwortlich? fragte sie sich erneut verzweifelt. „Mika!“ hörte sie einen Augenblick später eine Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss. Es war Norikos Stimme. Sie war schon zuhause gewesen, als sie in den Nachrichten erfahren hatte, was passiert war. Sofort hatte sie sich auf den Weg zurück zum NG Gebäude gemacht. Schließlich waren dort Menschen in Gefahr, die ihr Nahe standen. Leider waren alle Straßen verstopft gewesen, wegen der Rettungsfahrzeuge und Wagen von den Medien, die auf den Weg zum Gebäude waren, so dass sie erst jetzt angekommen war. Als sie dann Mika so verloren zwischen den Rettungskräften hatte stehen sehen war sie sofort zu ihr geeilt, zuerst hatte man sie nicht durchlassen wollen, doch nachdem sie ihnen gesagt hatte wer sie war und das sie einer Freundin beistehen wolle hatte man sie zu Mika gelassen. Bei Mika angekommen ließ diese sich von Noriko in den Arm nehmen. Endlich konnte sie ihre angestauten Gefühle wie Angst und Hoffnungslosigkeit herauslassen. Und das tat sie auch sie weinte herzzerreißend, während Noriko sie still im Arm hielt und ihr beruhigend über den Rücken strich. Norikos Blick richtete sich dabei auf das NG Gebäude und sie betete, dass man ihre Freunde und Bekannten, die sich noch in dem Gebäude befanden so schnell es ging finden und retten würde. __________________________________________________________________ Währenddessen saß Taki selbstzufrieden grinsend zuhause vor seinem Fernseher! Er war mit dem was er getan hatte mehr als zufrieden und er hoffte, dass es bald mal ein paar Todesmeldungen geben würde. Und wenn nicht, dann wenigstens Meldungen, dass noch weitere von ihm gehasste Personen schwer verletzt wurden. Gespannt verfolgte er deswegen die weiteren Nachrichten über den Bombenanschlag auf das NG Gebäude, die auf so ziemlich jeden Fernsehkanal gebracht wurden. ___________________________________________________________________ Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)