Am Tag des roten Schmetterlings von sammy-chan ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- *hereinhüpf* Tadaaa! *strolz präsentier* Hier kommt also das letzte Kapitel, aber keine Angst, in ein paar Tagen gibt es noch einen Epilog. Ein ganz großer Dank an meine Kommi-Schreiberin pain-sorrow! Jetzt wünsch ich euch ganz viel Spaß beim lesen und hinterlasst mir doch ein Kommi! *lieb guck* Kapitel 3 Das erste, was er wahrnahm waren höllische Kopfschmerzen, als ob er den Abend vorher gesoffen hätte. Er öffnete die Augen und stöhnte, als Licht ihn blendete. Was war passiert? „Wie geht es Dir?“ Draco öffnete nochmals die Augen und sah eines der Wiesel vor sich, um genauer zu sein Nummer 4a. „Hier nimm das, dann geht es dir besser!“ Der Gryffindor hielt ihm eine Phiole hin, die Draco misstrauisch betrachtete. Das Wiesel lachte kurz auf. „Diesmal ist es wirklich das Gegenmittel, glaub mir!“ Noch immer etwas misstrauisch nahm er das Fläschchen und schüttete den Inhalt, der erfreulicherweise nicht so mies schmeckte, wie Snapes Gegenmittel, hinab. Alles war besser, als diese Kopfschmerzen und auch schon einige Sekunden später ließen sie nach. Er sah sich um. Wenn er sich nicht irrte lag er auf einem Sofa in einem Klassenzimmer, was an sich schon seltsam genug war. Aber oben an der Decke tanzten einige Seifenblasen und dann kehrte Dracos Erinnerungen zurück. Er hatte mit dem Wiesel geknutscht! Sofort rückte er von dem Gryffindor weg. „Was habt ihr mir gegeben?“ In den braunen Augen konnte Draco deutliche Enttäuschung lesen, kurz bedauerte er das, sie sollten glücklich aussehen. Doch er wischte diese Gedanken fort. „Soweit ich weiß, war es nur ein Betäubungsmittel...“ ,gab das Wiesel zu. „Aha, ein Betäubungsmittel mit Seifenblasen und vielleicht noch etwas von der Droge, die Snape dazu gebracht hat mit Dumbledore Tango zu tanzen?“ Das Wiesel sah eindeutig schuldbewusst aus und machte damit eine Antwort unnötig, dennoch gab es eine: „Nein, von dem Liebeselixier war nichts dabei, ...glaub ich zumindest.“ „Glaubst Du? Da es allerdings wohl kaum eine andere Erklärung dafür geben kann, dass ich mit Dir .... so etwas tun könnte, glaube ich dir kein Wort!“ Draco stand auf und ging geradewegs zur Tür, er fühlte sich schrecklich. „Ich habe es wirklich satt für euch und eure kindischen Scherzartikel das Versuchskaninchen zu spielen, Wiesel, also lasst mich in Zukunft in Ruhe!“ Der Gryffindor war ebenfalls vom Sofa aufgestanden. „Warte...ich will Dir noch etwas geben!“ Zu Dracos eigener Überraschung blieb er wirklich stehen. „Was? Noch irgendsoein Artikel, der demnächst auf euer Formular bestellbar ist?“ Aber als er sich umdrehte sah er auf eine ziemlich große Kugel, die genau fünf Schmetterlingen beinhaltete. Als er genauer hinsah bemerkte er, dass auch diese Kugel eine Seifenblase mit etwa 50 cm Durchmesser war. Vorsichtig berührte er den zerbrechlich wirkenden Gegenstand. Die Schmetterlinge im Inneren schienen seine Gegenwart zu spüren, denn sie flogen um die Stelle herum, an der seine Fingerspitzen die Kugel berührte. „Keine Angst, sie kann nicht kaputt gehen.“ Das Wiesel lächelte ihn an. „Woher hast du sie?“ Draco starrte in die Kugel, wenn er ehrlich war, hatte er die kleinen Biester vermisst. „Ich hab sie aus der Krankenstation geklaut, nachdem Madame Pomfrey sie eingefangen hatte und einen Fixierungszauber über sie gelegt.“ Draco wusste, dass es ihm egal sein sollte und er einfach gehen sollte. „Sie werden verhungern!“ Das Wiesel lachte, aber es klang nicht, als ob er ihn auslachen würde. „Sie sind magisch, sie brauchen nichts.“ Draco schüttelte den Kopf. „Rudi hat immer etwas vom Kürbissaft getrunken.“ Er deutete auf das rot-weiß gepunktete Tier. Der blöde Gryffindor lachte jetzt erst recht. Draco verengte die Augen zu Schlitzen, er sollte es wirklich nicht übertreiben. „Du hast ihnen Namen gegeben?“ „Was sollte ich sonst tun, ich bin sie ja nicht losgeworden.“ Versuchte sich Draco zu rechtfertigen, dem bewusst wurde, wie lächerlich das ganze wirkte. „Also gut, das ist also Rudi.“ , auch das Wiesel zeigte auf den schwarzen Schmetterling mit den Punkten. „Und der Rest?“ Draco seufzte, jetzt war es sowieso schon zu spät. „Uwe, Richie, Bert und ...“ Draco hatte auf das jeweils gemeinte Tier gezeigt, doch als er zum letzten kam zögerte er. Er hatte sich dermaßen verplappert, warum hatte er nicht einfach die Klappe gehalten? Der Rothaarige sah fragend von dem rot-orangenen Schmetterling auf. „Und?“ Draco knurrte „...Fred.“ “Ja?” Er verdrehte die Augen. „Nein, nicht du, der da.“ Und deutete wieder auf den Schmetterling. Das Gesicht des Wiesels zierte ein Grinsen, als er den Schmetterling betrachtete. „Da hab ich also einen Namensvetter! Wirklich passend.“ „Zufall!“ ,grummelte Draco. „Ich hab deinen Namen da noch nicht gewusst!“ „Ein Zeichen! Du solltest Trelawneys Job übernehmen.“ Jetzt wurde es Draco zu bunt. Er schnappte sich die Kugel mit den wild aufflatternden Schmetterlingen. Dieses bescheuerte Wiesel machte sich die ganze Zeit lustig und er ließ es auch noch zu. Die Tür war in erreichbarer Nähe, nur ein paar Schritte. „Halt, warte noch. Ich wollte dich nicht verärgern, hier, dies hier wollte ich Dir auch noch geben, dann kannst du gehen!“ Draco hatte es gewusst! Dennoch drehte er sich nochmals um. Scheiß Neugier! Das Wiesel sah ihn verzeihend an und hielt diesmal ein Pergament in Händen. „Das wolltest du doch, oder?“ Draco nahm es an, was gar nicht so leicht war, bedachte man, dass er eine Kugel von fünfzig cm Durchmesser mit sich trug. Es handelte sich um eines der Bestellformulare und diesmal zerfiel es nicht, als er es berührte. Stirnrunzelnd sah er auf. „Was soll das? Ich könnte euch verraten!“ Das Wiesel zuckte mit den Schultern. „Mach damit, was immer du willst.“ Draco steckte das Papier in seine Robe. „Dein Bruder wird nicht besonders glücklich darüber sein!“ Mit diesen Worten wandte er sich nun endgültig ab und verließ den Raum. ------------------------------------------------------------------------------------ Fred versuchte sich auf die Verwandlungshausaufgaben zu konzentrieren. George saß neben ihm, seine Schlaue-Antwort-Feder kritzelte unentwegt über das Pergament. Er arbeitete an den Zauberkunsthausaufgaben. Wie immer erledigte jeder von ihnen eine Hälfte der Hausaufgaben und duplizierte es mit wenigen Änderungen. Die Lehrer konnten ihrer beider Arbeiten sowieso nicht auseinanderhalten, selbst unabhängig voneinander schrieben sie fast dasselbe, auch ohne magische Hilfsmittel. Aber Fred hatte in letzter Zeit Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und erledigte die Hausaufgaben nicht, wie sonst, zwar schlampig aber dennoch zur Zufriedenheit der Lehrer, im Handumdrehen sondern starrte dauernd Löcher in die Luft. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er annehmen er sei deprimiert, aber das konnte er nicht sein, denn erstens kannte er das Gefühl gar nicht, er konnte sich nicht daran erinnern jemals deprimiert gewesen zu sein, und zweitens hatte er doch überhaupt keinen Grund dazu. Naja, sah man mal von dem Korb ab, den er definitiv vom Bunny kassiert hatte. Aber es war nur eine kleine Spielerei gewesen, nichts weiter. Er hatte sich nicht wirklich in den kleinen blonden Schnösel verknallt. Es hatte zweifellos Spaß gemacht ihn zu ärgern und, na ja, es war nicht schlecht gewesen ihn zu küssen. Wenn er ehrlich war, hatte es sich verdammt richtig angefühlt und er konnte sich daran erinnern, wie sein Herz gehüpft hatte, als sein Bunny den Kuss erwidert hatte. Doch genau dieser hatte ihm kurz darauf nur zu deutlich gemacht, dass er es unter normalen Umständen niemals getan hatte. Er wäre niemals auf die Idee gekommen, dass ein Malfoy und ein Weasley etwas zusammen haben könnten. Die Kluft zwischen ihnen, hervorgerufen durch einen jahrelangen Familienzwist war einfach zu mächtig und das hatte er doch auch von Anfang an gewusst. Es war ein Spaß gewesen, nichts weiter! „Und warum hast du dir dann soviel Mühe gegeben? Du hast dir verdammt viele Sorgen gemacht, als er ohnmächtig geworden ist!“ Wieso verdammt wusste sein Bruder immer woran er gerade dachte. Gerade genannter sah von seinen Aufgaben auf, die er bis zu diesem Moment bearbeitet hatte. „Fertig.“ Fred sah nur flüchtig auf seine bisher 2 geschriebenen Sätze. „Ich hätte es besser wissen sollen, er hat mir nur allzu deutlich gesagt, dass er nix von mir will.“ Langsam sah er doch ein, dass er durchaus dazu fähig war deprimiert zu sein. „So ein Quatsch, er mag dich, dass war doch mehr als deutlich. Du sagst doch, er hätte deinen Kuss erwidert!“ Ja, das hatte er auch zunächst gedacht. „Du bist aber optimistisch heute!“ George lachte und nahm sich Freds Pergament, um den Aufsatz weiterzuschreiben. „Sonst bist du doch der Optimist von uns beiden.“ Er begann auf dem Papier zu kritzeln. „Ja, und du bist der Pessimist.“ ,gab Fred mit einer Portion Ironie versehen zurück. „Quasselstrippe!“ „Eigenbrödler!“ „Jungspund!“ „Alter Knacker!“ „Werbemanager!“ „Geschäftsmann!“ „Mobilteil!“ „...Basis!“ (3) Fred sah seinen Bruder an und wusste, dass er sich immer auf ihn verlassen konnte, selbst in solch einer Situation, wie dieser, wo er sich in den unmöglichsten, selbstverliebtesten, arrogantesten und blondesten Typen ganz Hogwarts verliebt hatte. Und er war George schon irgendwie dankbar, dass er ihm diese Möglichkeit ein bisschen mehr herauszufinden gegeben hatte. Auch, wenn das ganze drumherum doch recht kitschig gewesen war. Aber zumindest konnten sie nun auf ihre Bestellformulare werben., dass man mit der Liebeskitschkombi selbst kalte Typen wie Draco Malfoy kriegen kann. Und Fred war sich sicher, dass das wirken würde. „Du solltest nicht so schnell aufgeben. Es war klar, dass er sich wohl kaum gleich in deine Arme fallen lässt. Schließlich wird ihm Papi zu genüge gesagt haben, wie schlimm die Wiesel doch sind.“ „Genauso, wie unsere Eltern über die Malfoys geredet haben.“ „Und wir haben uns schließlich noch nie daran gehalten, was man uns gesagt hat!“ Fred sah seinen Bruder an, der aufgehört hatte zu schreiben und dessen Gesicht wohl genau dasselbe Grinsen zierte, was gerade wohl auch auf seinem Gesicht lag. Er hatte Recht, sie hatten Regeln immer ausgeweitet oder sich darüber hinweggesetzt, es war nur logisch, dass ihre Gefühle sich da auch nicht irgendwelcher Regeln anpassten. Und vielleicht hatte er ja doch noch eine reelle Chance? „Laber nicht, sondern schreib weiter, ich bin schon längst fertig!“ sagte Fred und schlug die Arme Percy-typisch übereinander. Beide lachten. „Von wegen, du bist mir was schuldig, dafür, dass ich doppelte Hausaufgaben mache.“ ------------------------------------------------------------------------------------- Genervt ging Draco zu seiner Truhe, die am Ende des Bettes stand und öffnete geräuschvoll den Deckel. Pansy malträtierte ihn jetzt schon seit einer halben Ewigkeit mit einem Buch, was sie von ihm haben wollte. Sein Vater hatte es ihm mal geschenkt und er hatte nicht vorgehabt, es ihr jemals zu leihen, wie sie dahinter gekommen war, dass er es überhaupt besaß war ihm schleierhaft. Sie pochte aber darauf, dass er ihr noch einen Gefallen schuldete, weil sie ihn über die Weasley-Klone aufgeklärt hatte und langsam wurde dieses Weib wirklich zu einer Plage, was zum Teufel war in sie gefahren? Sonst hatte sie doch immer alles getan, was er von ihr wollte. Er wühlte in seinen Habseligkeiten, bis ihm ein Pergament in die Hände fiel. Er erkannte das Bestellformular. Seit es in seinem Besitz war, waren einige Tage vergangen und er hatte es noch immer nicht genutzt. Er hatte es fest vor gehabt, als er es in die Hände bekommen hatte, die Weasley_Klone hochgehen zu lassen. Und er hatte es noch immer fest vor, aber irgendwie konnte er sich nicht überwinden. Würde es sich nur um 4b handeln, hätte er sicher schon längst gehandelt. Dieser Typ sollte ihn nicht umsonst Ewigkeiten in diesem Loch sitzengelassen haben. Aber Fred, also 4a, war, wenn man es näher betrachtete fast schon nett. Nicht, dass Draco das jemals davon abgehalten hätte jemanden zu verraten, nur weil er nett war, aber das Verhalten des Wiesels gab ihm Rätsel auf. Er konnte es nicht einschätzen, was sollte dieser Kuss? Hatte er Draco nur reinlegen wollen? Es gab keine andere Erklärung und doch hatte es sich nicht so angefühlt. Es sollte ihm widerlig vorgekommen einen Jungen, zudem noch ein Wiesel zu küssen und dennoch war die Erinnerung eine gute. Was letztendlich darauf schließen ließ, dass er verhext gewesen war. „Hast du es endlich gefunden?“ hörte Draco die nervige Stimme von diesem ätzenden Weib hinter sich. Er beeilte sich das kleine schwarze Buch hervorzukramen, damit sie schnell wieder verschwand. Er ging zu dem dunkelhaarigen Mädchen und drückte ihr das Buch in die Hand. „Übermorgen hab ich es wieder!“ Sie nickte genervt und wandte sich um, als seine Aufmerksamkeit durch einen Vogel abgelenkt wurde, der über Pansys Kopf hinweg in den Raum flog. Was zum Teufel suchte eine Eule hier unten in den Kerkern? Das Tier ließ sich auf dem Schreibtisch nieder, der in einer Ecke stand und Draco identifizierte sie als eine der Schuleulen. Mit einem Stirnrunzeln nahm er ihr den Umschlag ab, den sie im Schnabel bei sich trug. Doch kaum hatte er ihn geöffnet ließ er ihn fallen. Wilde Lichtfunken stoben aus dem Inneren des Papieres und Draco fragte sich, ob ihm schon wieder jemand einen Streich spielte. Und er hatte auch schon eine Ahnung, wer dahinter steckte. In diesem Moment formierten sich die kleinen Lichtblitze. Bildeten ein funkelndes, rotes Herz, was daraufhin begann zu schlagen. Etwa 5 Schläge später löste es sich auf, seine Formen verschwammen und in seinem Inneren wurde ein Fellknäuel sichtbar, was sich als verniedlichte Version eines Kaninchens herausstellte. Auch das Tier löste sich Sekunden später auf und kurz bevor die Lichtfunken erloschen lief ein Wiesel über die imaginäre Projektionsfläche. Draco starrte in die Leere, dort wo einige Sekunden vorher das Lichtspiel stattgefunden hatte. Das war definitiv kitschig gewesen! „Da ist aber jemand verdammt verknallt in Dich, Dracolein!“ Draco drehte sich um, er hatte Pansy glatt vergessen, die näher gekommen war, um sich das Schauspiel auch genau einzuprägen, wie er vermutete. Es würde nicht lang dauern und ganz Hogwarts wusste von der Sache. „Von wem es wohl ist?“ kicherte die Nervensäge. Draco hatte sehr wohl eine Ahnung von wem es sein konnte, aber er hoffte, dass Pansy die Symbole nicht deuten konnte. „Was soll`s?“ Draco zuckte mit den Schultern. „Ich habe genügend Verehrerinnen, von denen es stammen könnte.“ Er schob Pansy zur Tür, sollte sie es doch allen erzählen, solange sie endlich verschwand. „Die muss sich aber ganz schön auskennen, um so was zu fabrizieren. Und warum ausgerechnet ein Frettchen? Das ist nicht gerade nett!“ „Es ist mir egal!“ Draco war froh, dass sie es missverstanden hatte und schubste sie endgültig vor die Tür. Dann widmete er sich wieder dem Umschlag, der unschuldig weiß auf seinem Schreibtisch lag. Nichts war darauf verzeichnet und es ließ nur eine Schlussfolgerung zu. Diese Wiesel machten sich weiterhin einen Spaß aus ihm. Zu allem Überfluss sollte dieser Brief nicht der einzige bleiben. In den nächsten Tagen flatterten ständig irgendwelche Eulen zu ihm herein. Natürlich hatte Pansy schon ganze Arbeit geleistet, aber es blieb sowieso kaum jemanden verborgen. Allerdings musste Draco zugeben, dass der Inhalt der Briefe immer ausgefeilter und hübscher wurde. Mal schneite es auf ihn herab, dann hatte er das Gefühl das ganze Weltall vor sich zu sehen. Das einzige, was allen Briefen gleich blieb war das auftauchen eines Kaninchens und eines Wiesels. Womit der Ursprung dieser Nachrichten doch äußerst eingeschränkt war. Draco beugte sich über seine Hausaufgaben und versuchte die anderen Slytherins im Gemeinschftsraum, die irgendeine Art Poker spielten auszublenden. Er schaute auf die Uhr, es war kurz vor 10 und damit Zeit für den Kontrollgang. Es war wirklich praktisch die Privilegien eines Vertrauensschülers zu haben, aber man hatte auch Pflichten, die man zumindest dem Anschein nach erfüllen musste. Er packte also seinen Aufsatz ein, bevor noch irgendjemand auf die Idee kam ihn abzuschreiben und brachte den ganzen Kram in den Schlafsaal, bevor er sich auf den Weg machte. Er bog gerade in den Gang zu den Klassenräumen ein, als er ein Geräusch aus einem der Seitengänge vernahm. Würde er einen Schüler treffen, dann konnte dieser damit rechnen, dass er einen Haufen Punkte abgezogen bekam, mal abgesehen es würde sich um einen Slytherin handeln. Wenn er Pech hatte, war es aber Peeves, so guckte er vorsichtig um die Ecke, um die Lage zu erfassen. Doch kaum beugte er sich um die Ecke wurde er plötzlich am Arm gepackt und in den Gang gezogen, keine Sekunde später stand er mit dem Rücken zur Wand und sah einem der Wiesel-Klone ins Gesicht. „Was soll das?“ zischte er dem unverschämten Gryffindor entgegen, der leicht lächelte und sich etwas näher beugte. Das sollte er lieber lassen, sonst würde Draco ihn sonst wo hinhexen. „Ich wollte nur fragen, ob dir meine Briefe gefallen?“ sagte Nummer 4b. Draco runzelte die Stirn, er hatte damit gerechnet, dass die Briefe von Fred wären, also 4a, verbesserte er sich gedanklich. Plötzlich wurde er wütend. Wenn dieser hier sie geschickt hatte, dann machte er sicherlich nur dumme Scherze und amüsierte sich köstlich über ihn. Das Wiesel hob eine Hand und strich Dracos Haare beiseite um sich dann weiter zu ihm herunterzubeugen. Also das ging jetzt definitiv zu weit. Draco schubste seinen Gegenüber grob zu Seite. „Wag es ja nicht, mir noch irgendwie näher zu kommen.“ Draco machte ein paar Schritte weg. „Das ist ja widerlich! 20 Punkte Abzug, dafür, dass du um diese Zeit noch herumläufst und noch mal 10 Punkte für Beleidigung eines Vertrauensschüler.“ Das Wiesel schaute ihn ziemlich bestürzt an., scheinbar hatte der Punktabzug ihm deutlich gemacht, dass er zu weit gegangen war und Draco lachte überheblich. „Und hör auf mir deine lächerlichen Minifeuerwerke zu schicken, ich kann sie nicht gebrauchen! Geh damit jemanden anderen auf die Nerven!“ Einen letzten Blick warf Draco auf das Wiesel, dass mittlerweile beinahe entsetzt wirkte und stolzierte davon. Der hatte seine Lektion hoffentlich gelernt! ------------------------------------------------------------------------------------- Fred saß in einer Ecke des Gemeinschaftsraum und versuchte die kleinen Lichtfunken, die vor ihm blitzten dazu zu bringen etwas in die Luft zu schreiben. Er wusste nicht, wie die Briefe bei Draco angekommen war, aber der Slytherin zeigte keinerlei außergewöhnliche Reaktion, wenn sie sich zufällig trafen. Es war wohl an der Zeit etwas konkreter zu werden. Wenn er es sich recht überlegte, benahm er sich wie ein verliebtes Schulmädchen. Alles, was er in den letzten Tagen erfunden hatte würde wohl riesigen Anklang im Wunderhexe-Programm finden. Aber seitdem George gemeint hatte, er hatte Chancen, ging ihm das Ganze nicht mehr aus dem Kopf. Er dachte quasi nur noch an das Bunny und hatte Schwierigkeiten sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Die Lichter schrieben mittlerweile ein paar Buchstaben in die Luft, bevor sie hinunterfielen und verglimmten. Er musste sich dringend fragen, welche Botschaft er übermitteln wollte. In diesem Moment sah er George durch das Portrait klettern und auf ihn zukommen. Er sah irgendwie... ernst aus und das war wirklich äußerst selten der Fall. George ließ sich in einen Sessel neben Fred fallen. „Was machst du?“ Vielleicht hatte er sich auch getäuscht? Dennoch war Fred etwas verunsichert als er antwortete. „Ich mache den nächsten Brief fertig, aber der Schriftzug gelingt noch nicht, vielleicht kannst du mir helfen?“ Fred schwang den Zauberstab und demonstrierte seinem Bruder die Lichtfunken, die schwungvoll zweieinhalb Buchstaben in die Luft malten und dann erloschen. George sah gedankenverloren auf die verblassenden Buchstaben. „Fred, ich denke es hat keinen weiteren Sinn mehr Dir solche Mühe zu geben.“ Entgeistert sah Fred von seinem Tun auf, versuchte zu erraten, was sein Bruder dachte und zum ersten mal fiel es ihm richtig schwer. „Wie meinst du das?“ „Ich denke, ich habe mich geirrt, bisher hat Blondie keine einzige Reaktion auf deine Versuche gezeigt. Vielleicht habe ich damals etwas missverstanden? Oder es lag daran, dass wir ihn nur überrascht haben, aber ich glaube er hat kein Interesse an dir oder kann nicht über seinen Schatten springen.“ Fred starrte sein Ebenbild weiterhin an. Warum sagte er so was? Vor ein paar Tagen hatte er ihn doch noch ermutigt. „Du meinst ich soll aufgeben?“ George nickte kaum merklich. „Ja, vielleicht ist es besser so. Es wird nur immer... schwieriger es zu akzeptieren.“ Fred sah zum Fenster, in eine andere Richtung, er wusste, dass George in diesem Moment in ihm lesen konnte, wie in einem offenen Buch und er wollte nicht preisgeben, wie erschüttert er wirklich war. Er wusste, dass er es einfach weiter versuchen konnte und er wusste, dass George ihm auch weiterhin dabei helfen würde. Dennoch vertraute er auf George’ Urteil. Er hatte ihm geglaubt, als er meinte, dass er Chancen hatte und er glaubte ihm jetzt, wo er etwas anderes sagte, er selbst hatte genügend Zweifel und hätte kaum einen einzigen Versuch gestartet. Er begann die Sachen zusammenzuräumen. „Ist alles in Ordnung?“ Fred sah seinen Bruder an und lachte. „Natürlich ist alles in Ordnung, es war doch alles in allem sehr lustig!“ Er schwang seinen Zauberstab erneut und die Lichtfunken stoben aus ihm heraus, um sich erneut zu formieren. Diesmal wurde der gesamte Schriftzug sichtbar. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Fred meisterte seine nächsten Tage ohne zu viel Aufmerksamkeit einem gewissen blonden Slytherin zu widmen, zumindest redete er sich das ein. Sein Blick wanderte bei jedem ihrer Mahlzeiten dennoch hinüber zum Tisch der Schlangen und landeten letztendlich bei seinem Bunny. Genauso, wie heute Mittag. Er beobachtete, wie Draco scheinbar von den Gesprächen seiner Kameraden gelangweilt, in seinem Essen herumstocherte. Er hatte George’ Rat befolgt und aufgehört Briefe zu schicken. Er sollte sich daran gewöhnen, dass es bei dem einen Kuss bleiben würde, wahrscheinlich sollte er froh darüber sein, dass es überhaupt soweit gekommen war. Plötzlich sah Draco auf, suchte den Tisch der Gryffindors ab, bis er bei Fred hängen blieb. ~Sieh doch nicht her.~ Doch es war zu spät. Auf irgendeine Weise wirkte der Blick des Slytherins verwirrt. Fred zwang sich den Blick abzuwenden, es hatte wohl keinen Zweck ihn ständig anzustarren. Er sah zu seinem Bruder, der in ihr Notizbuch kritzelte. Sie hatten beschlossen ihre neuste Erfindung morgen zu testen, es handelte sich um die crawl-balls, etwa Tennisball große Kugeln, die durch einen Zauber aktiviert werden mussten und dann nach einer gewissen Zeit aufbrachen und verschiedenste Krabbelviecher entließen. Es gab verschiedene Sorten in denen sich zum Beispiel Spinnen, Flubberwürmer, Riesenraupen oder Nacktschnecken befanden. Nur mit der Zeiteinteilung gab es derzeit noch Probleme, sie hatten Kugeln, die nach 2, 4, 6 und 8 Stunden aufbrachen, aber immer noch gab es vereinzelt welche, die verfrüht platzten. Sie hatten die Sperrzauber überprüft, die die Aktivierung blockten und hatten bisher keinen Fehler gefunden, seitdem arbeitete vor allem George hartnäckig an der Verbesserung. Dieser kleine Makel hielt sie allerdings nicht davon ab, die neue Erfindung zu testen. Je bekannter sie im vorhinein waren desto begehrter waren die Scherzartikel später im Verkauf. So machten sich beide nach Sperrstunde auf den Weg zu Filch Büro. Da das letzte Projekt, was ihn betraf vereitelt worden war, sollte er heute als Probant dienen. Der Hausmeister musste sich, da er ja nicht zaubern konnte, mit einem gewöhnlichen Schloss an der Tür begnügen. George und er hatten schon im 2. Schuljahr gewusst, wie sie es ohne Probleme öffnen und die Alarmzauber umgehen konnten. Als sie vor der Tür des Büros angekommen war, öffnete George den Karton mit den Crawl-Balls. Sie begannen einen Ball nach dem anderen zu aktivieren und stapelten sie neben der Kiste. „Filch wird begeistert sein, wenn den ganzen Tag irgendwo irgendwelche Viecher aus den Ecken seines Büros kriechen!“ meinte George und aktivierte eine lila Flubberwurm-Kugel. „Und er wird kaum Zeit haben seinen Frust an irgendwelche Schüler abzulassen!“ Fred lachte bei der Vorstellung, wie Filch als Kammerjäger auf Insektenjagd ging und sie selbst als Bonus einen unbewachten Tag hatten. Der Hausmeister warf nämlich ein sprichwörtliches Argusauge auf sie. „Ihr seit so dreist, dass man fast glauben könnte es sei Dummheit.“ ,schnarrte eine Stimme und eine Person bog um die Ecke eines naheliegenden Ganges. Fred jagte schon beim Klang der Stimme ein Schauer über den Rücken und er schloss die Augen, um einen Augenblick tief durchzuatmen, bevor er sich zu dem Sprecher umdrehte. Draco hatte sich locker an die Wand gelehnt, sah hinab auf die Kugeln. „Was ist das?“ Fred ging ein paar Schritte auf den Slytherin zu, versteckte seine Unsicherheit hinter einem Lachen. „Eine neue Erfindung, Crawl-Balls, sie werden demnächst auf dem Bestellformular auftauchen, du wirst es sehen, ...falls du es noch hast.“ Fred musterte die feinen Gesichtszüge des Jungen vor ihm. Er würde zu gern wissen, was mit dem Formular geschehen war, scheinbar hatten sie deswegen keinen Ärger bekommen. „Mist, verdammter!“ Freds Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, er richtete seinen Blick auf George, der nun seinen Zauberstab schwang, um die Nacktschnecken, die soeben aus den zerbrochenen Teilen der Kugel unaufhaltsam krochen, wegzuzaubern. „Aha, sehr nützlich!“ meinte Draco und sah angewidert auf die Tiere hinab. Fred lachte. „Sie sind definitiv nützlich. Vor allem bei Leuten mit denen man noch eine Rechnung offen hat!“ Der Gryffindor sah seinen Gegenüber tief in die silberfunkelnden Augen, die herausfordernd zurückblickten. „Gib mir doch mal eine von den...“ „...Grünen.“ beendete George seinen Satz und gab ihm im selben Moment die gesuchte Kugel in die ausgestreckte Hand. Dracos Blick wanderte misstrauisch zu der grünen Kugel, die Fred hochhob, bis sie auf Augenhöhe des Slytherin war. Der Gryffindor hob seinen Zauberstab, sprach einen Zeitbeschleunigungszauber, danach den Aktivierungszauber und zu gute letzt brach er den Sperrungszauber, der die Aktivierung blockte. Noch immer beobachtete sein Bunny dabei jede seiner Bewegungen, überrascht weiteten sich seine Augen, als Fred eine seiner Hände nahm und den Crawl-Ball in eben selbige legte. Einige Sekunden war der Slytherin einfach nur zu überrascht um zu reagieren, als er realisierte, was er in der Hand hielt und sie fallen lassen wollte, war es bereits zu spät. Die Kugel sprang entzwei und ihr Inneres entließ etwa 50 bunte Schmetterlinge, die sich flatternd in die Luft erhoben und den Gang erfüllten. Dracos geschockter Ausdruck änderte sich kurzzeitig und Fred war sich sicher einen Augenblick lang ein Lächeln auf den Zügen erkennen zu können. Sein Herz begann einen Takt schneller zu schlagen und zu gern hätte er den Moment einfach eingefroren, doch nur Sekunden später, waren alle Gefühlsregungen des Slytherin wieder unter dem bekannten, arroganten Blick verborgen. „Es war kein roter dabei.“ „Ein roter ist einmalig!“ Fred entfernte die Reste der ehemaligen Raupen-Kugel mit einem Schlenker seines Zauberstabs. Draco hob nur eine Augenbraue und wechselte abrupt das Thema. „Wenn ihr so weiter macht, dann seid ihr schuld, dass euer Haus den Pokal nur aus der Entfernung bewundern kann. Nicht, dass mich das stören würde, aber letztens hat er...“ der Slytherin deutete beiläufig auf George. „mich mitten auf dem Gang angefallen, ich schätze es nicht sehr, wenn ich das Opfer eurer Aktionen bin.“ George hielt darin inne, die Kugeln zu aktivieren, Verblüffung lag in seinen Augen. „Du hast mich erkannt?“ „Es war ja nicht gerade so, als hättest du dich als Weihnachtsmann verkleidet!“ Fred sah etwas ratlos von einem zum anderen, bis sich die Teile in seinem Kopf zusammenfügten. Als sein Verstand jedoch den Zusammenhang erkannte, brach er in lautes Gelächter aus. Das war so typisch für George! Er hielt sich den Bauch, während Draco ihn ziemlich verständnislos musterte. „Du hast dich an ihn rangemacht, in dem Glauben, er würde dich für mich halten und hast meine Chancen ausgetestet?“ Auch George grinste. „Woher sollte ich wissen, dass Blondie der einzigste ist, der uns auseinanderhalten kann.“ Er zuckte mit den Schultern. „Du glaubst gar nicht, was für einen Korb ich kassiert habe!“ Jetzt deutlich nervöser wandte sich Fred wieder seinem Bunny zu. Er war unglaublich erleichtert, war doch alles nur ein Missverständnis gewesen. Hoffnung machte sich in ihm breit, doch gleichzeitig die Angst ebenfalls abgewiesen zu werde, für die meisten war der Unterschied zwischen ihm und George so gering, dass es letztendlich keinen gab. Gleichzeitig war er aber unglaublich... stolz, dass sein Bunny scheinbar doch einige Unterschiede, waren sie auch noch so klein, erkannte. George öffnete derweil die Tür zu Filch Büro und verschwand dort mit den aktivierten Crawl-Balls. Fred fixierte einen Punkt irgendwo hinter Draco, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Es tut mir leid, dass Du dazwischen geraten bist.“ Er atmete einmal tief durch bevor er weitersprach, der Slytherin nickte nur. „Hätte ich, damals als ich dich küsste auch einen Korb erhalten, wenn du nicht betäubt gewesen wärst?“ Fred konnte nicht glauben, dass er die Frage wirklich stellte, kurzzeitig hatte er das ungute Gefühl, das sein ganzer Mageninhalt durcheinanderwirbelte. Alles war ihm lieb, nur kein ‚Ja’! Dracos Augen schlossen sich zu Schlitzen zusammen, er legte den Kopf etwas schräg. „Ich weiß nicht, ich kann mich kaum mehr erinnern. Vielleicht müsste man meine Erinnerung etwas auffrischen?“ Fred sah seinen Gegenüber in die funkelnd-silbernen Augen. Die Bedeutung dessen, was Draco - sein Bunny! - gerade gesagt hatte erreichte seinen Verstand und ließ ein Glücksgefühl tief in seinem Inneren entstehen, sich ausbreiten und jede Faser seines Körpers erfüllen. Glücklich glitt sein Blick von den Augen herab über die Züge des Slytherin, wo er an den wohlgeformten Lippen hängen blieb und sich im nächsten Moment herabzubeugen, um eben diese mit seinen eigenen zu verschließen. Überwältigt schloss er die Augen, als sein Kuss mit eben solcher Leidenschaft erwidert wurde, wie er sie in seinem Inneren flammen spürte. -------------------------------------------------------------------------------------- (3) Jaaa, ich weiß der Vergleich mit einem Telefon ist etwas befremdlich, zumal wir uns in der Zaubererwelt befinden und es fraglich ist, ob Fred und George überhaupt jemals ein Telefon gesehen haben Aber ich habe länger über einen ähnlichen Vergleich nachgedacht, mit keinem Ergebnis. Diesen hier fand ich einfach zu passend. Ich habe nämlich immer irgendwie das Gefühl, dass George ein wenig der Ruhigere von den Twins ist (falls man da überhaupt einen Unterschied sieht), während Fred immer mehr plappert und der erste ist der redet, halt der, der mehr für die Kommunikation zuständig ist, wie das Mobilteil eines Telefons, während George dann alles mehr im Hintergrund im Überblick hat, wie die Basis. Versteht man das?? Für Außenstehende sind die Twins ja kaum zu unterscheiden, aber ich denke für sie selbst sind die Unterschiede, die sie haben gravierend. Ich hör jetzt hier auch auf zu labern, wem das ganze zu weit hergeholt ist, der kann es auch einfach überlesen *lach* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)