Wünsch Dir Was von abgemeldet ("Ne verzwickte Lovestory =) ") ================================================================================ Kapitel 33: Männerrunde in der Sonne ------------------------------------ Swantje war zu Hause angekommen. Raven sprang freudig an ihr hoch. Ihre Mutter kam zu ihr in den Flur: „Oweia, was ist denn mit dir passiert? Warum hast du denn geweint?“ „Ist nichts Besonderes. Hab nur was im Auge!“, Swantje wollte ihrer Mutter nicht antworten. „Ok, ich wollte dir eigentlich auch nur sagen, dass Anne eben angerufen hat. Du sollst sie mal zurückrufen.“ Sie reichte Swantje das Telefon. Swantje ging mit Raven in den Garten und wählte Annes Nummer: „Hi, ich bin leider nicht zu Hause! Entweder habt ihr das große Glück mich auf dem Handy zu erreichen oder ihr müsst es später einfach noch mal versuchen. Ach ja, ihr könnt natürlich auch auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen und ich werde versuchen, euch zurückzurufen! Bis später dann!“ Swantje lachte und sprach aufs Band: „Hey, du Nudel! Seit du auf den Mann gekommen bist, erreicht man dich gar nicht mehr. Du liegst bestimmt mit Criss im Bett oder sonst irgendwo und ignorierst dein Telefon einfach. Man, so eine eigene Wohnung ist schon klasse! Bei mir geht immer die Mama ran und gibt mir dann den Störenfried. Ich war grade bei den Aufnahmen zur CD. Naja, es war ein Schock, aber meld dich einfach mal, wenn du deine Lippen von Criss lösen kannst! Dann gibt’s mehr Infos.“ Sie legte das Telefon neben ihre Mutter in die Hängematte. „Und du willst mir wirklich nicht sagen, was los ist? Wie war es im Studio?“, ihre Mutter hatte die Sonnenbrille vom Gesicht genommen und blinzelte in die Sonne. „Später vielleicht, Mama. Ich brauch einfach nur ein bißchen Ruhe. Ich geh mit Raven spazieren. Bis später!“, Swantje pfiff nach Raven und ging Richtung Gartentor. „Grüß ihn von mir und sag ihm, dass ich ihn vermisse!“, rief ihre Mutter ihr hinterher. Swantje lachte und rief zurück: „Dass du auch immer weißt, wohin ich gehe! Ich werd es ihm ausrichten!“ Dann lief sie mit Raven die Straße entlang. Ihre Mutter sah ihr nach: „Du bist schon früher immer zu deinem Vater gelaufen, wenn du nicht mehr weiter wusstest, warum sollte es heute anders sein? Auch wenn er seine Arme nicht mehr schützend um dich legen kann.“ Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf und nahm wieder ihr Buch in die Hände. René und Fabian setzten sich auf die Wiese, nippten an ihrem Bier und schwiegen sich an. Irgendwann fing René an: „Du kannst ziemlich gut Gitarre spielen, bei mir reicht es für ein bißchen Rumgezupfe, um eine Melodie zu einem Song zu schreiben. Wie lange spielst du schon?“ „Danke, ich spiele, seit ich so fünf Jahre alt bin, also knappe siebzehn bis achtzehn Jahre. Dafür spielst du viel, viel besser Schlagzeug als ich.“ René grinste: „Naja, es reicht zumindest. Aber eure Stücke sind auch verdammt gut.“ „Das hoffe ich doch mal!“, Fabian lachte, „Aber durch dein Engagement an den Drums sind sie instrumental noch besser geworden. Unser Schlagzeuger ist nämlich nach Israel gegangen und unsre Band hat sich deshalb aufgelöst. Aber wir wollten eben unbedingt diese Akustik-CD noch aufnehmen, um eine Erinnerung zu haben. Tja und durch deine Hilfe ist es möglich.“ „Kein Problem, mach ich gerne! Aber so eine Erinnerung ist auch eine vernünftige Sache!“ „Vor allem, wenn du darüber Geld verdienst, hm??“ Fabian und René lachten. René antwortete: „Klar doch! Aber es macht auch Spaß gute Musik von jungen, klasse Musikern aufzunehmen. Euer Schlagzeuger ist also in Israel, aber was macht der Rest eurer Band? Wo sind die? Ihr seid ja wohl nicht nur zu dritt gewesen, oder?“ Fabian schüttelte den Kopf: „Nein, wir sind zu 4 gewesen. Ich bin jetzt hier. Ich hab Gitarre gespielt und so gut es ging gesungen. Hat nur nicht immer so zu Swantjes Stimme gepasst.“ Fabian schielte zu René, der bei Swantjes Namen zusammengezuckt war. Er fuhr fort: „Dann hatten wir einen Keyboarder, der jetzt eigene Projekte verfolgt, was für ich vielleicht auch besser ist, denn er ist schon immer zu Höherem geboren gewesen. Und dann gibt es da noch die Swantje…“ Fabian sprach ihren Namen übertrieben betont aus, worauf René ihn ansah und fragte: „Hm, und euer Keyboarder hat dann wohl am Keyboard auch den Bass simuliert, oder?“ Fabian schüttelte wieder den Kopf: „Wir hatten eine ziemlich talentierte Bassistin. Einfach nur super das Mädel, aber noch faszinierender ist ihre Stimmgewalt.“ René verstand das nicht: „Dann seid ihr aber zu fünft gewesen! Und warum singt die Bassistin dann nicht auch auf der CD?“ „Tut sie doch!“, Fabian grinste: „Die Bassistin ist Swantje!“ René schluckte: „Achso, naja, wie gesagt, eure Stücke sind klasse, so aus musikalischer Sicht und die Texte sind auch gut. Vielleicht solltet ihr…“ Fabian fiel ihm ins Wort: „Ich denke, wir beide sollten mal über was anderes sprechen, als über meine Band.“ „Über was denn dann? Sport? Wetter? Sprachen? Länder? Frisuren? Kleidung?“ „Nein, über Swantje!“ Renés Blick änderte sich direkt: „Warum sollten wir?“ Fabian nahm einen Schluck aus der Bierflasche und meinte: „Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr euch nicht nur kennt, weil sie das 100. Mitglied in eurem Fanclub ist und du der Sänger von Vampire. Die Stimmung zwischen euch beiden ist, naja, nennen wir sie mal angespannt und eisig. Was ist da los? Wie sollen wir das hier zu Ende bringen, wenn das so aussieht? Das ist doch eher eine Qual für alle Beteiligten. Es ist gut möglich, dass ich morgen nicht die ganze Zeit dabei sein kann, da ich noch zu meiner Oma muss, und was wird dann? Zerfleischt ihr euch oder nagelt euch gegenseitig mit Messern an die Wand?“ René blieb ganz ruhig. Er griff in seine Hosentasche und gab Fabian den Zettel, den er von Swantje bekommen hatte. Fabian las: „Das ist der Text von Swantjes Song. Sie hat ihn letztes Wochenende ganz spontan geschrieben, mir rüber gemailt und wir haben es einstudiert. Es ist eine Ballade, die eh nur akustisch gespielt werden soll, mit einem bißchen Schlagzeug. Daher mussten wir sie nicht mit der Band üben. Wir wollten sie für die anderen als Überraschung auf die Cd brennen, weil diese Rockballade einfach klasse ist. Sie ist genau auf Swantjes Stimme angepasst und auf eine männliche Stimme, die mehr deiner als meiner entspricht. Was hat der Song damit zu tun? Das ist der Song, den ich eben angespielt habe und den du mit ihr singen sollst. Hast du keinen Bock mehr drauf, oder wie? Swantje kam gestern zu mir und wollte den Song nicht mehr machen, aber ich finde ihn so genial, dass ich ihn auf jeden Fall auf der Cd haben möchte.“ René fragte ihn: „Worum geht es in dem Song?“ Fabian starrte ihn entgeistert an: „Du kannst doch selber lesen, oder? Aber ok: Es geht darum, dass sich ein Mann und eine Frau an einem Abend kennen lernen. Sie bleiben die ganze Nacht beieinander, aber sie verbringen sie nicht mit hemmungslosem Rumgevögel, sondern reden, lachen und verstehen sich super. Dabei bemerken sie, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelt. Etwas noch zartes, junges, was noch wachsen muss. Jedoch trennen sie sich am Morgen ohne sicher gehen zu können, dass der andere dasselbe empfindet. Beide registrieren zwar das Knistern, aber dabei bleibt es auch. In dem Song erzählt die Frau die Geschichte, wird aber immer wieder von Gedankeneinschüben der Mannes unterbrochen, der über dasselbe nachdenkt. Zeitweise singen sie gleichzeitig denselben Text, in dem sie hoffen, dass es ein Wiedersehen gibt und aus den Gefühlen mehr wird. So, das ist der Inhalt! Und warum gibst du mir den Text? Ich kenne ihn!“ René lächelte gequält: „Die Frau in dem Stück ist Swantje…“ „Ach nein, wirklich?“, Fabian lachte. René sprach weiter: „…der Mann bin ich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)