Wünsch Dir Was von abgemeldet ("Ne verzwickte Lovestory =) ") ================================================================================ Kapitel 11: Das nächste Konzert ------------------------------- „Denkst du, dass sie heute kommt? Du wolltest dich noch bei ihr entschuldigen?“, Criss sah René fragend an. Die beiden saßen in der Garderobe und machten sich fertig für den Auftritt. René wechselte von seiner Jeans zu einer schwarzen Lederhose, zog ein ärmelloses schwarzes Shirt an, und umrandete seine Augen dunkel. Das war sein typisches Bühnenoutfit. Criss bastelte gerade noch an seinem Iro rum und schmierte sich Gel in die kurzen Haare. René sah Criss nicht an, sondern machte sich weiter fertig. „Ich habe mich bereits entschuldigt…“ „Das hört sich aber nicht so doll an!“ René löste seinen Haargummi und verwuschelte seine langen schwarzen Haare: „Das war es auch nicht…“ Er redete so, als wenn ihm das alles total egal wäre. Criss sah ihn an und Marq, der das Gespräch mitbekommen hatte, fragte: „Und? Was ist passiert? Und warum wolltest du dich bei ihr entschuldigen? Wegen deinem dämlichen Verhalten bei den Dreharbeiten? Thomas hat gemeint, ihr wärt nicht unbedingt nur freundlich zueinander gewesen und das wäre aus deiner Richtung gekommen.“ „Ach, ich war einfach schlecht drauf an dem Tag und dann hat der Kram mit dem Pferd nicht geklappt und sie setzt sich dann einfach auf das Pferd… und simsalabim… alles klappt wie am Schnürchen. Wenn man mal überlegt, dass ich bestimmt 5 Mal so stark bin wie Swantje und es nicht geschafft habe, das Vieh zu bändigen. Sie setzt sich drauf, reitet ein paar Runden und das Pferd ist ruhig. Und eigentlich ist sie sicherlich eine ganz liebe, nette, junge Dame, aber ich war nur am meckern und sie hat sich halt gewehrt. Aber dafür wollte ich mich nicht entschuldigen.“ Marq sah ihn verständnislos an: „Du warst schlecht gelaunt, weil sie besser mit dem Pferd klar kam?!! Die reitet wohl, seit sie auf der Welt ist. Au man, du hast Probleme!“ „Ja, du musstest auch nicht reiten, obwohl du es noch nie in deinem Leben gemacht und du großen Respekt vor Pferden hast!“ „René, es wurde ausgelost und das war fair, also reg dich nicht so auf!...“ „Ja, ja, Jungs, es reicht!“, Tobi, der das Spektakel mittlerweile auch mitbekommen hatte, ging dazwischen. René atmete tief durch und erklärte dann ruhig, wofür er sich entschuldigen wollte. Dann erzählte er, was im Bistro passiert war. Marq lachte und meinte: „Tja, Mr Nice-Guy! Da versperrt dir wohl eine junge Dame den freien Zugang zu ihrem Herz. Scheint ja, als ob sie etwas sauer ist. Aber sicherlich nur ein bißchen…“ Er lachte, klopfte René auf die Schulter und ging in den Nebenraum. Criss setzte sich vor René auf den Tisch: „Kommt sie jetzt heute oder nicht?“ „Man, Criss, woher soll ich das denn wissen?“, René grinste plötzlich und fügte dann hinzu: „Ach so ist das! Dann nur mal ran! Ich wünsch dir viel Erfolg bei ihr, aber provozier sie nicht! Die beißt bestimmt, auch wenn wir hier die Band namens Vampire sind.“ „Quatsch, so ist das gar nicht, aber wenn sie kommt…“ René unterbrach ihn: „Dann kannst du viel besser Bass spielen und hast Spaß, oder?“ „Nein, man, jetzt halt mal die Klappe! Dann kommt vielleicht auch ihre Freundin Anne mit.“ René sah ihn an und konzentrierte sich nicht mehr auf seine Haare: „Oho, den Criss hat es also erwischt! Erzähl, Kleiner!“ „Joa, also viel zu erzählen gibt es da noch nicht. Wir haben uns Emails geschrieben und auch schon telefoniert, und gestern haben wir uns auch getroffen. Und sie ist eben ein besonderes Mädel, naja und ich würde mich freuen, sie heute noch mal zu sehen.“ „Criss?“ „Ja, René?“ „Das ist ja zu liebenswert!“ „Man, jetzt verarsch mich nicht!“ „Nein, aber mal im Ernst: Du hast gestern mit ihr telefoniert und fragst mich heute, ob die kommt? Warum hast du sie nicht gefragt?“ Criss sah ihn verlegen an: „Weil ich Angst hatte, dass sie sagt, sie kommt nicht!“ „Oweia, du bekloppter Mensch, du! Komm mit raus auf die Bühne, wir müssen anfangen. Wenn ich Swantje seh, sag ich es dir!“ René schnallte seine Nietengürtel fest, legte einen Arm um Criss Schulter und ging mit ihm raus auf die Bühne. „Was bist du denn so wibbelig? Er steht da oben und du hier unten. Du musst grade gar nicht mit ihm reden!“ Die Show war im vollen Gange und Anne konnte nicht eine Minute ruhig stehen. „Einatmen, ausatmen, einatmen… Ihr habt schon telefoniert, ihr habt gemailt, ihr habt euch sogar gestern schon getroffen! Was also soll dir passieren?“ Anne war immer noch am rumhampeln: „Eigentlich nichts, aber jetzt sind so viele Menschen um mich rum. Gestern waren wir alleine und da war alles etwas entspannter! Stell dir mal vor, ich werde so angegriffen, wie du beim letzten Mal!“ „Der Unterschied ist nur, dass von dir niemand weiß, dass du dich mit Criss getroffen hast! Bei mir hat man ja wohl in dem Video gesehn, dass ich viel Zeit mit René verbracht habe. Allerdings haben die alle nicht gesehn, dass es keine harmonisches Zweisamkeit war, sondern eher eine Tortur mit gereizter Stimmung.“ „Ja, hast ja recht, aber war ja nett, dass er sich im Bistro bei dir entschuldigt hat!“, Anne sah Swantje an. „Er hat sich da für das Erschrecken und Umlaufen auf dem Konzert entschuldigt, nicht für seine schlechte Laune beim Dreh. Wobei, für schlecht Laune kann man ja auch nicht immer was.“ Anne hörte ihr gar nicht mehr zu, denn sie sah auf die Bühne zu Criss, der ihr zuzwinkerte. Anne grinste wie ein Honigkuchenpferd. Swantje sah sie von der Seite an und lächelte. Sie freute sich für ihre Freundin. Anne war vor ungefähr zwei Jahren so sehr von ihrem damaligen Freund enttäuscht und verletzt worden, dass sie nur schwer einen Mann an sich heran ließ. Doch Criss hatte es anscheinend durch ein langsames und schüchternes Annähern geschafft. Criss und Anne strahlten sich an. Dann ging Criss rüber zu René, der, während Marq sang, im Hintergrund an einem Mikro stand und den Backgroundgesang übernahm, und stupste ihn an. René sah Anne an, lächelte und sagte dann etwas zu Criss. Swantje löste ihren Blick von Anne und sah nach Criss. Dabei fing sie Renés Blick auf, der sie ansah. Sie wendete sich weg und sagte zu Anne: „Ich geh uns was zu trinken holen, ok? Was magst du?“ Anne war wie in Trance: „Hmmm, ja, ich find’s auch gut!“ Swantje schüttelte den Kopf, lachte und ging dann zur Theke. In dem Moment, wo sie wieder zu Anne kam, verabschiedeten sich die Jungs in die Pause. Swantje drückte Anne ein Wasser in die Hand. „Hier!“ „Wo warst du eigentlich? Ich hab mich umgedreht und du warst weg!“ „Liebste Anne, ich hab dich sogar gefragt, was du trinken möchtest, bevor ich es holen gegangen bin, aber du hast nichts mehr registriert. Also hab ich dir ein Wasser mitgebracht.“ Anne sah sie an: „Er ist ja sooooo toll!“ Swantje hielt sich die Hand an den Kopf und meinte: „Oh ja, und ich werde gleich ohnmächtig, weil er ja soooo gut aussieht!“ „Sei lieb zu mir! Ich bin deine beste Freundin! Also musst du nett zu mir sein! Du wurdest eben übrigens beobachtet.“ Swantje blickte etwas komisch: „Ach ja? Von wem denn?“ „Vom René!“ „Ach der, der ist so komisch. Im Bistro war der echt nett, so Prince Charming mäßig. Aber bei dem Dreh… Ich weiß nicht. Vielleicht guckt er ja nur wieder, weil er sich wieder was Neues überlegt hat, um mich zu ärgern und lässt gleich seine schlechte Laune wieder an mir aus...“ Anne bekam das schon wieder alles gar nicht mehr mit. Denn Criss kam genau auf sie zu. Er stellte sich vor sie und die beiden standen voreinander, wie zwei kleine verschüchterte Teenager. „Hallo!“, sagte Criss, nachdem sie sich bestimmt erstmal 2 Minuten lang nur angeguckt hatten. „Hallo!“, Anne hörte sich an, als wenn sie total heiser wäre. „Wie geht es dir? Schön, dass du hier bist.“ Criss strahlte. Anne stellte Criss noch Swantje vor, obwohl die beiden sich ja so halbwegs schon mal beim Dreh gesehn hatten. Nach einer Zeit war das Eis gebrochen, die beiden unterhielten sich angeregt und vergaßen Swantje darüber. Diese zog sich zurück und lehnte sich an die Wand der Halle. Sie sah durch die Halle, schaute die Leute an und fing dann wieder Renés Blick auf, der ihr gegenüber auf der anderen Seite der Halle in der Tür zum Backstagebereich lehnte. Er sah sie an. Einfach nur so, ohne Regung, ohne sich zu bewegen. Es verging eine gefühlte Ewigkeit, dann grinste René, drehte sich um und ging wieder hinter die Bühne. Swantje schüttelte den Kopf und ging wieder zu Anne, die sich gerade von Criss verabschiedete. Anne bestürmte sie: „Du musst nachher alleine heimfahren! Ich unternehme nach dem Konzert noch was mit Criss. Ist das schwer schlimm?“ Swantje schüttelte den Kopf und drückte Anne: „Ich freu mich für dich und wünsch dir ganz viel Spaß! Aber bleib ein braves Mädchen, ja?“ Anne grinste und meinte, dass sie es versuchen wollte. Da kamen auch schon die Vamps wieder auf die Bühne und Anne und Swantje schrieen und tanzten wie immer. Dann kam eines von Swantjes Lieblingsliedern. Eines der Selbstgeschriebenen von Vampire. Anne und sie sangen mit, da sie die Texte als treue Fans natürlich kannten. Anne flirtete ohne Pause mit Criss und Swantje sah René an, der nun anfing seinen Part des Songs zu singen. Er sang, schloss die Augen dabei, öffnete sie, blickte Swantje an und sang: „… You wanna hear I’m sorry, I say it and I hope you will forgive me!...” Anne schaute erstaunt zu Swantje: „Der hat den falschen Text gesungen!“ „Ach, soviel bekommst du dann doch noch mit beim gegenseitigen Anschmachten!“ Anne boxte sie in die Seite. „Man, ich bin eben verliebt! Und er hat den falschen Text gesungen, normalerweise singt er nämlich: Don’t wanna hear I’m sorry! Und den anderen Kram hat er so gesungen, das hat nix mit dem Original Text zu tun. Das sind grundlegende Unterschiede.“ Swantje grinste sie an und meinte: „Naja, er wird wohl seine Gründe haben, dass er den Text ändert!“ „Ja, und zwar dich! Er hat dich dabei voll intensiv angesehen!“ „Quatsch, der sieht ins Publikum und kann sich bei der Menge gar keine einzelne Person rausfischen. Außerdem, wofür sollte er sich noch bei mir entschuldigen? Er hat sich im Bistro entschuldigt und ich hab gesagt, dass es schon ok ist… Ach, ist ja auch egal, komm lass uns weiter feiern!“ Anne und sie ließen sich wieder von der Musik mitreißen. Am Ende des Konzertes wartete Swantje noch mit Anne auf Criss. Sie gingen gemeinsam zu Swantjes Auto. „Ich wünsch euch noch einen schönen Abend, naja, eine schöne Nacht trifft es da besser. Haben ja schon 3Uhr morgens. Bleibt brav, ich will keine Klagen hören.“ Swantje stieg ein und Criss, der gerade wie ganz zufällig seinen Arm um Anne gelegt hatte, antwortete ihr: „Wir sind immer brav. Komm gut heim und pass auf dich auf!“ Swantje startete ihr Auto und fuhr los und kam hundemüde um 4Uhr in ihrem Bett an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)