White Black Angel von abgemeldet (Lieben lernen) ================================================================================ Kapitel 1: No Tears to cry -------------------------- Kapitel 1 ~†~†~†~†~†~†~†~†~†~ >Lauri< Langsam verschwindet die Sonne hinter den Bergen, taucht die Gegend in ein rotes Licht. Es sieht wunderschön aus, besonders von hier aus. Ich reiße meinen Blick von der untergehenden Sonne los und wende ihn gen Bergabfall. Das Fenster beschlägt von meinem warmen Atem. Ich wende mich vollends vom Fenster ab und blicke mich in der kleinen Holzhütte um. Lange schon ist sie mein Zuhause. Lange schon ist sie meine einzige Zuflucht. Die Menschen fürchten mich, die Engel hassen mich. Uns, eher gesagt. Ich bin nicht der einzige meiner Rasse, doch viele von uns leben in Rumänien, genauer gesagt in der Landschaft Transsilvanien. Mit Vampiren und Werwölfen. Wir. Die Geschöpfe der Nacht. Die, die aus dem Himmel verstoßen wurden. Die, die auf die Erde geschickt wurden, um dort zu leben und zu leiden, während die Engel im Himmel glücklich und zufrieden leben, müssen wir jeden Tag um unser Leben bangen. Wir. Die gefallenen Engel. Die schwarzen Engel. Die Boten der Sünde. Doch was haben wir bloß verbrochen, dass Gott uns so hasst? Was haben wir getan, dass er uns solch Leid zufügt? Traurig schließe ich die Augen und lausche in die Dunkelheit hinein, die langsam um sich greift. Die letzten Sonnenstrahlen erhellen noch den Raum, bevor sich auch die Sonne von mir abwendet, um am nächsten Morgen wieder aufzugehen. Ich stoße mich vom hölzernen Fensterbrett ab und laufe auf mein Feldbett zu. Die Holzdielen knarren bei jedem Schritt, den ich gehe. Ich setze mich auf das Bett und die Matratze sinkt unter meinem Gewicht ein wenig ein. Komfortabel ist es nicht gerade, aber was will man mehr? Ich bin froh, dass ich diese Hütte gefunden habe und dass ich noch lebe. Wieder dieses kleine Wort, das den Menschen so viel bedeutet. Leben! Für mich bedeutet es nichts mehr. Es ist kein Leben, dass ich versuche hier oben zu führen. Oder aber, jedes Leben besteht aus bloßer Einsamkeit und blankem Hass, der einem unter Menschen entgegen gebracht wird. Die Menschen haben Angst vor mir und deswegen wollen sie mich vernichten. Damit sie nichts mehr zu fürchten brauchen. Es liegt in der Natur der Menschen. Angst bedeutet Schwäche und die wollen sie nicht zugeben. Wollen sie nicht eingestehen, obwohl sie immer da ist und immer da sein wird. Ich verabscheue die Menschen. Sie töteten meine Pflegeeltern, nachdem sie herausfanden was ich war. Töteten sie gnadenlos, vor meinen neunjährigen Augen, obwohl ich es war, den sie wollten. Tränen treten keine aus meinen Augen, kann nicht weinen. Engel können es, reine, unschuldige Tränen. Menschen können es. Doch wir schwarzen Engel können es nicht. Wir können unser Blut weinen, doch daran würden wir sterben. Lieber würde ich hier auf der Erde versauern, als mich dem Teufel zu übergeben, ihm in die Arme zu laufen. Das ist es, was er vor hat, er will uns verführen. Indem er uns die Schlechtigkeit der Erde zeigt, will er uns dazu bringen uns umzubringen und somit zu ihm zu kommen. Ich will stark sein. Will nicht in des Teufels Fänge geraten. Seufzend lasse ich mich zurück aufs Bett sinken. Weiche, angenehme Wärme umfängt mich direkt und ich schließe langsam die Augen. Doch schlafen kann ich nicht. Irgendetwas wird passieren, das spüre ich mit jeder Faser meines Köpers. Ein leises Klopfen am Fensterglas weckt mich aus meinem Dämmerzustand und ich setze mich auf. Ich weiß genau wer es ist. Ich schlage die Decke zur Seite und stehe auf. Wieder knarren die Dielen unnatürlich laut in der Stille. Das Fenster ist beschlagen. Kein Wunder. Draußen herrscht tiefster Winter und hier drinnen ist es dank der Glut im Kamin noch angenehm warm. Kleine Eisblumen zieren das Glas. Ich lege meine Hand an den Fenstergriff und öffne es. Ein kleines schwarzes Etwas schießt an mir vor, gefolgt von einem eiskalten, schneidenden Wind. Schnell schließe ich das Fenster wieder und stelle mich fröstelnd an den Kamin. Ich lege ein paar Scheite nach und drehe mich dann um. Hinter mir knistert das Feuer schon wieder angenehm und spendet Licht. „Pimeys[1]. Wo warst du schon wieder?“ flüstere ich in die Dunkelheit. Ein Krächzen ertönt dünn vom Bett her, wo sich die schwarze Gestalt niedergelassen hat. Ich schüttle den Kopf. „Und wo hast du Varjo[2] gelassen?“ Wieder ein Krächzen. Ich lege meine Finger an die Schläfen und massiere sie leicht. „Wie oft habe ich euch gesagt, dass ihr nicht in das Dorf gehen sollt? Weder eine Krähe noch ein schwarzer Wolf sind doch gern gesehen!“ Noch ein Krächzen diesmal ziemlich entrüstet. Ich trete näher an das Bett und sehe wie sich Pimeys aufplustert und mich mit seinen schwarzen Knopfaugen angesäuert anblitzt. Lächelnd lege ich ihm eine Hand auf den Kopf und wuschle ihm durch das Gefieder, woraufhin er sauer aufkrächzt und zu seiner Schlafstelle flattert. „Ich hoffe für dich, dass Varjo nichts passiert ist!“ meine ich noch, bevor sich der kleine Vogel hinsetzt und eine seinen Kopf in den Federn versteckt. Kopfschüttelnd lege ich mich wieder hin, jedoch nicht, bevor ich nicht noch einen Blick auf die Tür geworfen habe. Varjo ist schlau. Er wird mit Sicherheit zu Recht kommen. Ich drehe mich mit dem Rücken zum Raum und schließe die Augen. Das Knistern des Feuers und das leise Pfeifen des Windes der durch die Ritzen fegt begleiten mich in meinen Schlaf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das war's. Ich hoffe auf viele Kommis von euch *strahl*^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)