Freedom for a Princess von GoldenTenshi ================================================================================ Kapitel 2: Difficult ways ------------------------- Difficult ways Etwas kaltes tropfte herunter. Immer und immer wieder. Salamira erwachte endlich. Begleitet von den Augen Dalinas. Ihr tat der ganze Körper weh und ihre Blicke wanderten durch den Raum. Es war kalt und modrig. Es ließ Salamira erahnen, wo sie steckten. „Bist du endlich aufgewacht?“ „Wo sind wir hier?“ „Im Kerker.“ „Was ist passiert?“ „Nun ja. Dieser Haaga hat dir einen ganz schönen Schlag versetzt und dann ließ er uns hierher führen.“ „Ach ja...ich erinnere mich nur noch schleierhaft.“ Hatte es dieser miese Kerl tatsächlich gewagt, die zwei hier einzusperren. Salamira richtete sich auf, der Nacken tat weh, was nicht verwunderlich war, bei diesem Holzbett. Dalina saß in einer Ecke, eher abwartend, was als nächstes passieren würde. Die Ritterin gesellte sich zu ihr. „Ist es immer noch in deinem Sinne?“ „Wie meinst du das?“ „Das Abenteuer?“ „Es ist echt spannend, auch wenn jetzt im Moment nicht gerade prickelnd!“ Außerhalb der verschlossenen Tür, waren Stimmen zu vernehmen. Wahrscheinlich die Wächter. „Wir finden schon einen Ausweg.“ Gab Salamira flüsternd von sich. Dalina nickte. Sie schien voller Zuversicht und die Hoffnung wollte sie nun auch nicht aufgeben. Die Luke wurde geöffnet, um nach dem befinden beider Frauen zu sehen. Diese schloss sich nach paar Sekunden wieder und es wurde wieder still. Die hochgewachsene Frau legte ihren Arm um die Prinzessin, in wartender Position. Minuten vergingen und Schritte hallten durch den Verlies. Das aufkommen der Fußsohle wurde immer lauter und machte genau vor ihrem Kerker halt. Die Schlüssel im Schloss drehten sich und die Tür ging mit einem knartschen auf. Aus dem Schatten kam eine finstere Person zu Gestalt. Seine Blicke schweiften über den gesamten Raum, bis du den zwei auf den Boden knienden Damen. Seine Mimik änderte sich kein bisschen. Er war ausdruckslos und kalt. „Du Schwein. Was hast du mit uns vor?“ Haaga trat ein paar Schritte hervor und winkte den Wächtern zu, ihn alleine zu lassen. „Halt den Rand, du Ungeziefer.“ „Das wirst du büßen, was du mir zuvor angetan hast.“ „Ach du meinst diese kleine Ohrfeige. Für einen Ritter bist du erbärmlich schwach.“ Salamira war drauf und dran den Kerl zu vermöbeln, doch Dalina hielt sie noch rechtzeitig zurück. „Was wollt Ihr von uns?“ „Nun, weil mich das gnädige Fräulein so fragt. Ihr seit unbefugt hier eingedrungen und wir schätzen keine Fremde in unserem Reich. Zudem habt ihr es gewagt, mich aufs schändlichste anzureden und mir auch noch im Wege zu stehen. Sowas dulde ich nicht.“ „Ach und das ist ein Grund uns gleich hier einzusperren?“ „Du weisst wohl nicht, mit wem du es hier zu tun hast?“ „Nein, das interessiert mich auch nicht. Wir wollen nur hier raus.“ „Das könnt ihr beiden mal schön vergessen.“ In Salamira brodelte es. Sie richtete sich auf und stand jetzt direkt vor diesem Ritter. „Ich habe da was schöneres mit euch vor.“ Beide Frauen waren recht skeptisch. Haaga trat hervor und ging runter zu Dalina. Dieser packte sie am Kinn und konnte sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen. „Für dich Schönheit hab ich was besonderes. Dich werde ich für Leistungsdienste im königlichen Haus einsetzen.“ Die Prinzessin schockte diese Aussage sehr und die androgyne Frau kochte vor Wut. „Lass deine dreckigen Finger von ihr, weil sonst...!“ „Weil was? Für dich hab ich auch was gutes.“ Salamiras Blick bleib standhaft. „Für dich habe ich den Galgen. Etwas sehr schönes für eine dreiste Ratte wie dich.“ Der Herr lachte düster auf. Ihr ran der Angstschweiss runter. Das schien ein schlechter Scherz gewesen zu sein, geschweige das es überhaupt einer war. Haaga kehrte ihnen wieder den Rücken zu, dabei den Raum zu verlassen und erhaschte nochmal einen Blick nach hinten. „Ihr habt noch einen Tag Zeit um euch darauf vorzubereiten.“ Und schon schloss sich wieder die massive Tür. Nun waren sie beide wieder alleine. „Verfluchte scheiße. Was machen wir nur?“ Dalina war überfordert mit dieser Frage, aber sie wusste, das in diesem Moment die Ruhe bewahrt werden musste. Die junge Frau stand auf und ging auf die Ritterin zu. „Salamira! Wir müssen einen klaren Kopf behalten.“ „Das sagt sich so einfach. Du hast doch gehört, was dieser miese Kerl vor hat.“ „Ja habe ich. Lass uns erstmal nach einer Lösung finden.“ Gesagt getan. Dalina versuchte einen möglichen Ausweg zu finden, während Salamira wie eine Irre in dem kleinen Raum hin und her lief. Ohne Plan setzte sie sich endlich zu ihre Gefährtin hin und zermarterte sich weiter den Kopf, der aber eher gefüllt war, mit dem Gedanken an dem Strick. Sie erblickte den mitleidigen Blick ihrer Partnerin, was der kräftigen Frau nicht zur Beruhigung beitrug. Die Prinzessin starrte auf die Wand, dann zur Tür. Sie erhob sich vom Bett und klopfte an der Tür. „Was hast du vor?“ Kam es flüsternd von der Ritterin. Dalina wiederum gab keine Antwort sondern sah gebannt auf die Luke, die sich dann auch öffnete. „Was wollt Ihr?“ „Mmh. Hören Sie mal. Ich bin eine junge, einsame Frau und ich wollte gerne wissen, ob Sie mir nicht einwenig Gesellschaft leisten möchten.“ Und zwinkerte dem Wächter zu. Ein widerliches Grinsen war zu vernehmen und die Luke fiel wieder zu, nur um nach wenigen Augenblicke das Schloss zu öffnen. Dalina konnte sich ein siegessicheres Lächeln nicht verkneifen. Der junge, naive Mann ging hinein und warf erstmal einen verächtlichen Blick auf Salamira, die mehr als belämmert vor sich hinstarrte. „Was glotzt du so dämlich. Mach gefälligst Platz du Stück Dreck.“ Geschockt sprang die junge Frau auf und Dalina zog den Wächter mit sich auf das Holzbett. Nun verstand auch Salamira was ihre Begleiterin vor hatte. Sie ergriff die Chance und entdeckte außerhalb dieses Raumes einen massiven Stein. Der junge Mann war drauf und dran sich an die Prinzessin ran zu machen, doch ehe er sich versah, bekam er einen dumpfen knall an dem Kopf. „Gut gemacht.“ „Das Kompliment kann ich nur zurück geben. Komm lass und die Schlüssel mitnehmen und dieses schäbige Schert dazu. Hauptsache es dient seinen Zweck.“ Beide verließen den Raum. „Lass uns erstmal unsere Waffen und den Rest finden. Dann verschwinden wir von hier.“ „Findest du es nicht riskant. Die könnten überall sein!“ „Nach meiner Erkenntnis sind die meistens in der Nähe.“ Schulterzuckend folge Dalina Salamira. Sie vernahmen abermals Schritte. Zwei Wächter gingen auf Patrouille, doch ehe sie die Abenteuerinnen entdecken konnten, waren sie um eine sichere Ecke verschwunden, bis diese außer Sicht waren. Sie kamen an einem Teil des Gebäudes an, der mehr eine Sammelstelle war, als ein Kerker. Die junge Ritterin machte jegliche Türen auf, um nachzusehen ob ihre Kostbarkeiten noch vorhanden seinen. Etliche Zeit verging und endlich hatte die Ritterin ihre Sachen gefunden. „So, lass und schleunigst verschwinden.“ So machten sie sich auf, den Ausgang zu finden, ehe die Wärter verdacht schöpften. Sie hatten endlich die 3. Etage erreicht, als ein lautes trompeten ihre Aufmerksamkeit erweckte. Die Sache war nun aufgeflogen und nun ging es um Leben oder Tod. „Verdammt, jetzt müssen wir uns beeilen, ehe sie uns finden.“ „Ist gut.“ Und schon hetzten sie die weiteren Treppen hinunter. Nun kamen auch die anderen zur Hilfe und beide Frauen steckten in der Zwickmühle. „Hier Dalina. Nimm dieses.“ „Aber ich kann nicht damit umgehen. Noch weiß ich nicht, ob ich dazu in der Lage bin.“ „Kleine hör mir zu. Ich weiß es fällt dir schwer, aber du musst dieses Schwert benutzen. Ich möchte mit dir hier lebend rauskommen.“ Für Dalina bliebt keine Zeit zum Nachdenken, noch sich irgendwie Gedanken darüber zu machen, nun hieß es handeln, oder das wars jetzt. Kurz entschlossen nahm sie es doch an sich. Es ging weiter abwärts und schon kam eine Truppe entgegen. Salamira war zwar nicht so stark, aber sie besaß wenigstens die Schnelligkeit. Einer nach dem anderen wurde zur Strecke gebracht. Auch der jungen Frau blieb eine Konfrontation nicht erspart und schon näherte sich ein Mann ihr erschreckend nahe. Diese schloss die Augen, um sie augenblicklich später wieder zu öffnen. Der Mann sah sie mit weit aufgerissenen Augen an und stürzte wenige Sekunden später die Treppen hinunter. Ein innerer Konflikt machte sich bei ihr breit, aber das war ein schlechter Moment um sich Vorwürfe zu machen. Endlich hatten sie sich bis nach unten durchgekämpft und stürmten aus der Burg raus. Sie liefen soweit wie sie konnten. Sie flohen Richtung Stadt, Hauptsache irgendwo hin, wo man sie erstmal so schnell nicht finden konnte. Sie waren an den Verkaufsständen angekommen und Salamira entdeckte einen Pferdehändler, der ihr geliebtes Pferd zum Verkauf anbot. Jetzt hieß es handeln, die Zeit hatte sie nämlich nicht dazu mit dem Händler zu diskutieren, während Haagas Gefolge an ihrem Nacken klebte. Sie band das Ross los und ehe sich der Händler versah, ritten sie auf und davon. Salamira und Dalina flohen soweit wie sie konnten. Beide wussten, das weiterhin nach ihnen gesucht werden würden. Nur jetzt schienen sie erstmal in Sicherheit zu sein. Abermals brach die Nacht an und es war unwahrscheinlich, das sie jetzt noch einen Suchtrupp ausschicken würden. Beide schlugen ein Nachtlager auf und Salamira schob die erste Wache, nur um sicher zu gehen. „Willst du nicht schlafen gehen?“ „Besser ist es, wenn einer von uns beiden wach bleibt. Kein Sorge, ich halte das schon durch. Geh du schlafen.“ „Bist du dir da ganz sicher?“ „Hab keine Bedenken, Hauptsache ist, das eine von uns fit bleibt.“ Gab sie liebevoll zu. Dalina konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, warf aber Salamira ein Lächeln zu und verschwand in dem Zelt. Viel Zeit zum Schlafen gab es dennoch nicht. Die junge Ritterin weckte die Prinzessin sehr früh auf, um weiter aufzubrechen. Die ganze ländliche Gegend war noch zu gefährlich um weiterhin hier zu bleiben. Dalina war zwar sichtlich gerädert, gab aber keinen Widerspruch, da ihr die Situation vollstens bewusst war. So schritten die beiden Abenteuerinnen weiter in die nächste Stadt, wo sie sich ihrer Sicherheit annehmen konnten. Längst hatten sie das hoheitliche Gebiet verlassen, welches unter Haaga stand und kamen an einem Dorf an. Nun konnten sie sich ihre verdiente Ruhe gönnen und gingen ins eines der Wirte. „Guten Tag ihr junge Leute. Was ich können für euch tun?“ „Guten Tag. Wir wollten gerne was Essen.“ „Wie ihr Wunsch sei.“ Der Gastgeber machte sich auf in die Küche und die zwei Frauen nahmen Platz. Der Herr kam mit einem prunkvollen Teller zurück und stellte es vor deren Nase hin. „Ihr es euch schmecken lasst.“ „Habt vielen Dank.“ Gaben beide Damen zum Ausdruck. Salamira und Dalina ließen es sich schmecken. „Und haben es euch geschmeckt?“ „Es war sehr lecker.“ „Ich bin ganz seiner Meinung.“ „Das freuen mich, wenn es hat jungen Mann und Frau geschmeckt.“ „Sagen Sie mal. Haben sie hier auch Schlafmöglichkeiten?“ „Aber gewiss, gewiss, junger Herr. Sie können gern schlafen hier.“ „Vielen Dank.“ Und Salamira legte die noch übrig gebliebenen Groschen hin. Sie machten sich ins einer der Zimmer auf und mal wieder in einem vernünftigen Bett zu schlafen. Das Zimmer war gemütlich gestaltet und man hatte einen schönen Ausblick auf die Landschaft. Dalina begab sich zum Fenster und sah hinaus in die Weite. Sie schien nachdenklich zu sein. „Dalina? Was ist los?“ „Ach nichts. Ich denke nur einwenig nach.“ „Hoffentlich nicht wegen der Sache mit dem Schwert. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen.“ „Das ist schon ok. Darüber denke ich auch nicht nach. Das war schließlich eine Notwendigkeit.“ „Was beschäftigt dich dann?“ „Das kann ich dir leider nicht sagen.“ Salamira hielt die nötigste Distanz und fragte nicht weiter nach. Während dessen betrachtete sie Dalina, wie diese verträumt aus dem Fenster sah. Sie sah wirklich göttlich aus, in ihrer Gestalt und wie sie so geistesabwesend war. Die Ritterin konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Irgendwann erschlug sie die Müdigkeit, da sie ja die ganze Nacht über Wache geschoben hatte und war schier im Moment eingeschlafen. Dalina wandte ihren Blick zu der Schlafenden und wieder mal schossen ihr tausende Gedanken durch den Kopf. Ihre Augen wanderten an Salamiras Gesicht entlang und musterten ihre Lippen. Warum hatte sie so plötzlich den drang diese weiche Haut zu spüren. Sie versuchte diese Gedanken abzuschütteln, aber irgendwie konnte sie es doch nicht leugnen, das da mehr war, als nur Verbundenheit. Sie trat dicht an das Bett herran und sah den schlafenden Engel weiter an. Nein. Sie konnte es nicht weiter abstreiten, irgendwo waren doch Empfindungen für diese Frau. Schon allein die Tatsache, das Salamira sie beschützt, auch wenn sie das nicht müsste, als auch überhaupt ihr ganzes Erscheinungsbild machte Dalina heiß und kalt. Sie blickte weiterhin die androgyne Frau an und beugte sich zu ihr runter. Sie legte ihre Lippen auf die von Salamira, auch wenn nur für einen kleinen Augenblick. Sie fühlte nichts falsches dabei, erhoffte sich dennoch, das die Ritterin nichts davon mitbekam. Leichte Röte stieg in ihrem Gesicht auf und langsam wurde ihr klar was das für Gefühle waren, aber noch würde sie diese für sich behalten. So stieg sie dann auch in das Bett und machte die Augen zu. Fortsetzung folgt ^__^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)