A little Part of the Heart von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- A little Part of the Heart "Wie bitte?" Ich saß auf dem kleinen kuscheligen Sofa und schaute fassungslos in die Augen meines Freundes. "Du hast mich schon verstanden! Es ist aus!", schrie er und zuckte mit einer Gleichgültigkeit wie nie seine Schultern. Seine blauen Augen verrieten Verachtung, Respektlosigkeit und Hass. "Aber warum? Warum verlässt du mich?", fragte sie und hatte einen dicken Kloß in Hals, der ihr die Tränen in die Augen trieb. Blass und zu gelähmt, um noch etwas zu antworten, starrte sie an. Starrte ihn nur an und las in seinem Blick, was ihm die letzten Wochen und Monate bedeuteten. Nichts! Einfach nur nichts! "Nun, ich wollte es dir eigentlich anders sagen, aber..." Er unterbrach, grinste kurz. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und schauten sie fies an. "...du bist nicht gut genug für mich. Echt, es gibt bessere Frauen wie dich!" Das war zuviel. Mit einem Schluchzer, den nur eine wahre Liebende ausstoßen konnte, hastete sie nach draußen. Sie konnte nicht mehr, keuchte und hechelte. Trotzdem lief sie weiter. Weiter, einfach nur weiter. "Warum? Warum sagt er so was?", dachte sie. Der Schweiß lag auf ihrer Stirn und ließ in Bächen ihre Stirn hinab. Ihr Herz raste und doch lief sie weiter. "War ich nur eine Laune? Hat er nur mit mir gespielt?" Die Fragen ließen sie nicht los. Sie waren der Antrieb. Der Antrieb, um davon zu laufen. Nicht mit ihm zu reden, ihn nicht anzuschreien. "War ich nur eine Puppe, die er bei Gelegenheit wegwerfen konnte? Nur eine Puppe?" Sie stürzte und atmete tief durch. Ihr Körper vibrierte. Sie zitterte wie Espenlaub und ein Gänsehauschauer lag auf ihrem Rücken. Die Tränen flossen hinab in eine Pfütze. Sie konnte nicht aufhören. Nicht aufhören, mit weinen. Sie kniete einfach nur da und weinte. Ein älteres Paar lief vorbei, schaute sie kurz mitleidig an und ging weiter. Ein junger Mann lief vorbei. "Jämmerlich...", meinte er, zuckte dann mit den Achseln und schritt vorüber. "Warum? Einfach nur warum?", flüsterte sie und sammelte sich etwas. Eine Bewegung nach der anderen und dann stand sie. Sie stand und starrte ins Leere. In die Leere eines Gullys auf der Straße. Sie hatte nicht bemerkt, dass es angefangen hatte zu regnen. Jetzt erst, konnte sie feststellen, dass sie sich nicht mehr unterstellen brauchte. Wozu noch? "Ich habe ihn verloren...", murmelte sie und tupfte sich mit einem Taschentuch die letzten Tränen ab. "Für immer verloren..." Dabei dachte sie an einen Vers, den ihr ihre beste Freundin einmal verraten hatte. Er hatte sie aufgebaut, als sie ihre Beziehung verloren hatte: Wenn du eine Liebe verlierst, stirbt ein Teil in dir. Jedoch stirbt jemand, verlierst du die Liebe zu ihm. "Verloren...", flüsterte sie und versuchte wieder heran nahende Tränen zu unterdrücken. Sie musste ihn hassen. Hassen.... "Nein, ich kann ihn nicht hassen. Ich liebe ihn doch. Aber ich hasse das, was er getan hat. Oder hasse ich doch ihn?", fragte sie sich und fand keine Antwort darauf. Sie wusste nur eins: Sie hatte nicht nur ihn verloren, nicht nur die Liebe zu ihm, sie hatte auch ein Teil verloren. Ein Teil von sich. Ein Teil, nur ein winziger in ihrem Herzen war tot. Nein, nicht körperlich, seelisch. Den Teil, nur einen kleinen, hatte sie verloren.... ~ Ende ~ Copyright 2002: by Lonely Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)