Spiele... [Ryoki] von Momo_ (Glück im Spiel und Pech in der Liebe?) ================================================================================ Kapitel 1: Verlieren, suchen oder finden ---------------------------------------- Kapitel 1 - Verlieren, suchen oder finden Schon von weitem konnte er die Leuchtschrift des Videospielladens erkennen. Die blauen Neofarben sprangen einem aber auch sofort ins Auge. ‚Arcade Adventure’, knallte es ihm entgegen. Innen war es so laut, dass man die kleinen Glöckchen überhörte, welche erklangen als der Junge die Tür aufschob. Ein leicht muffiger Geruch kam ihm entgegen, als er den Laden betrat und sich umsah. Die Apparate klingelten, leuchten, bimmelten und das in einer Lautstärke, dass es schwer war sein eigenes Wort zu verstehen. Es war spärlicher besetz als sonst, was den Jungen verwunderte. Zielstrebig ging er in den hinteren Teil des Videospielladens, hier und die wenigen Leute grüßend, welche an den Automaten spielten. Alles waren bekannte Gesichter, schließlich war Arcade Adventure für ihn schon so etwas wie sein zu Hause, mit der Ausnahme, dass ihn hier niemand verdonnerte die Toiletten zu putzen. Kurz strich er sich durch seine braunen Haare. Eine Geste welche ihm Glück bringen sollte. Er würde heute versuchen seinen eigenen Rekord zu brechen. Sich selbst zu übertrumpfen um das Ego aufzubauen. Immer und überall dabei sein, anscheinend einen fehlerlosen Charakter, immer ein freundliches Sunnyboylächeln im Gesicht, welches jedes Mädchen zum umkippen bringen sollte und brachte ausserdem noch, zur Krönung, ein gutes Aussehen, welches natürlich täglich gepflegt wurde. Das beschrieb ihn ganz gut. Ryo Akiyama. Seines Zeichens ungekürter König der Videospielhallen. „Hey Ryo!“ Freundlich knuffte ihn jemand in die Seite. „Hey, Henry. Was ist hier eigentlich los? Vorne sitzt so gut wie niemand, ganz anders als hier.“ Verwirrt nickte Ryo auf eine kleine Gruppe von Leuten, die sich in einem Halbmond versammelt hatte. Sie standen rund um einen Automaten an dem gerade, ein für Ryo Unbekannter, spielte. Er trug weite Klamotten und hatte sich seine Basecap tief ins Gesicht gezogen. Seine Statur war eher zierlich, vermutlich eine sportliche Niete, in der Schule ein Streber und der totale Außenseiter. Jemand der sich Nachmittags in Spielhallen den nötigen Respekt unter Gleichgesinnten holte. Würde dort einer stehen gegen denen man schon vornherein Vorurteile hatte, würde man ihm auch hier nicht die Beachtung schenken, welche von dem Jugendlichen jedoch kläglich gesucht wurde. Deswegen diese Verkleidung. Diese Intoleranz konnte man sich mit einem Basecap und weiten Klamotten leicht ersparen. Ryo schnaubte leise. Binnen paar Sekunden, kannte er diesen Menschen inn und auswendig. Ihm reichte immer ein Blick und sofort konnte er, dank seiner bewährten Schubladentheorie, jeden Charakter eines Menschens abschätzen. Wozu eine eigene Meinung bilden, wenn es sowieso niemand gab, der wirklich Einzigartig war? „Wer zum Teufel ist das?“ Flüsternd wandte Ryo seinen Blick von dem unbekannten Jungen ab. „Ich hab keine Ahnung. Ich weiss nur, dass er gerade dabei ist deinen Rekord zu brechen.“ Er richtete seinen Blick wieder auf den Fremden und biss sich auf die Lippen. Wenn es dieser Typ tatsächlich schaffte, würde er nicht nur Ryos Ruf beschmutzen sondern auch noch sein Ego ankratzen. Und noch etwas ging ihm besonders gegen Strich. Hier stand jemand völlig fremdes und war auf dem besten Wege seinen Rekord zu brechen. Es war etwas anderes, wenn jemand denn man noch nie in seinem Leben gesehen hatte, oder der beste Freund, in diesem Fall Henry, ihn besiegte. „NEEEEEEEW RECOOOOOORD.“ Zwei Worte, die Ryo dazu brachten diesen Kerl alles andere als sympathisch zu finden. Dabei kamen sie nicht einmal von dem Fremden selbst, sondern nur von einer Maschine, welche kaum erkennen konnte, wann sie den Mund halten musste, um im taktvollen Bereich zu bleiben. Doch warum sollte der Ex-Meister unfreundlich reagieren, wenn man sich auch auf heuchlerische Weise bei dem neuen Champion einschmeicheln konnte und so den Eindruck erweckte man würde sich wirklich für ihn freuen? Mit etwas Glück hatte man ihn dann so eingeschüchtert, dass er freiwillig die erst vor kurzem erworbene, virutelle Krone übergab. Und Ryo würde nicht lange zweitrangig bleiben. Da war er sich sicher. Die Zuschauer jubelten und feierten ihren neuen Champion. Selbst Henrys Blick war ehrfürchtig auf den Fremden gerichtet. Es war schon etwas besonders. Jemand der einfach so einen von Ryos Rekorden brach, gab es einfach nicht, denn Ryo war der König. Er hatte an seinem ersten Tag im Arcade Adventure mühelos jeden einzelnen Rekord gebrochen. Er hatte sie alle gehabt. Bis jetzt. Das konnte Ryo nicht auf sich sitzen lassen. Seiner Mission sicher, trat er direkt hinter den Unbekannten und klopfte ihm freundlich und gratulierend auf die Schulter. Der Fremde reagierte nicht, drückte damit vielleicht ein Hauch von Arroganz aus, doch Ryos schienheilge Fassade blieb standhaft. Er grinste weiter und drehte sich so, dass er den Unbekannten von vorne erkennen konnte. Zumindest versuchte er ihn zu erkennen. Der Junge hatte sein Basecap zu tief ins Gesicht gezogen, als dass Ryo einen Blick auf sein Gesicht hätte erhaschen können. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ Auch dieses mal zeigte der Fremde keine Reaktion auf Ryos Konversationsversuche. Geschickt wich er Ryos Blick aus, verbeugte sich kurz vor seinem, inzwischen zahlreichem Publikum und verschwand in der Menge bevor Ryo reagieren konnte. Er schaltete erst, als es zu spät war. Er schob sich durch die Menge, welche nicht minder verwundert war, dass nun auch Ryo einen schnellen Abgang machte und erreichte den Ausgang. Er blickte die Straße hinab, doch außer einer alten Frau mit Hund und zwei kichernder Schulmädchen auf der anderen Straßenseite, konnte er niemanden erkennen. Genervt betrat er wieder die Spielhalle. So ein feiges Benehmen würde er nicht auf sich sitzen lassen. Er würde diesen Jungen finden. Koste es, was es wolle. Lachend lag ihr Zoe in den Armen. „Man, Rika! Das war wirklich genial. Und das obwohl du ein Mädchen bist! Echt mal, zum schießen!“ „Ja, ja, ist doch gut.“ Rika schien die Begeisterung ihrer Freundin nicht wirklich nachvollziehen können. „Wette bestanden?“ „Wette bestanden!“ Die Blonde nickte kräftig. Hatte sie doch, sei es auch im Rahmen einer Wette, Rika dazu überreden können ihrem Bruder einen Besuch abzustatten. Die Beiden konnten sich schon seit ihrem ersten Treffen nicht leiden. Grund genug für Zoe, den Beiden mal auf die Sprünge zu helfen, schließlich war sie nicht die einzige, die ahnte, dass hinter dem Hass und deren ewigen Bekriegen etwas anderes steckte. Zwar hatte sie nicht geplant, dass Rika ihn in aller Öffentlichkeit blamierte, doch war das nun mal ein bissiger Beigeschmack, mit dem man rechnen musste, wenn man Rika als Feindin hatte. Die Basecap, welche bis eben noch ihren Zopf versteckt hielt, hatte sie abgenommen. Ihr schulterlanger, geflochtener Zopf, leicht rot-bräunlich, fiel ihr auf den Rücken und geschickt hatte Rika ihn mit ein paar Haarnadeln aus ihrer Hosentasche, hochgesteckt. Gerade als sie den Pulli auszog und beides in ihre Tasche stopfen wollte, bemerkte sie das Desaster. „Scheiße!“ Wütend blickte sie zum Arcade Adventure. Zoe folgte ihrem Blick. „Was ist?“, fragte sie mit einem verwunderten Ausdruck in der Stimme. „Das ist“, motze Rika los und deutete erst auf Basecap und Pulli in der einen Hand, und dann auf ihre andere, leere Hand. Zoe verstand nicht. Verwirrt blickte sie auf die Gestikulierungen Rikas. „Meine Tasche.“, klärte Rika sie dann schlussendlich auf, „Weg.“ Währendessen wurde eine schwarze Umhängetasche, welche kurz vorher noch vereinzelt an einem Automaten lehnte, aufgehoben, mit komplett anderen Hintergrundgedanken als sie zurückzubringen... Kapitel 2: Orange und Minze --------------------------- „Meinst du,“ fing Zoe an und schweifte mit ihrem Blick, ihre blonden Haare wippten leicht mit als sie den Kopf drehte, wieder zur Videospielhalle, „du hast sie dort liegen gelassen?“ Die beiden Mädchen standen ein ziemliches Stück vom ‚Arcade Adventure’ entfernt, auf der anderen Straßenseite. Dicht genug, um zu bemerken was gerade vor sich ging, aber ausreichend unauffällig, um nicht entdeckt zu werden. Ihre Blicke verweilten am Eingang. Die Tür des Ladens öffnete sich, ein Junge trat heraus und entfernte sich vom ‚Arcade Adventure’. Zoe kniff ihre Augen zusammen, schien sie doch ihren Bruder als diese Gestalt zu identifizieren. Jedoch ließ ein Blick auf die Uhr ihre Theorie platzen. Es war kurz nach fünf Uhr und Zoe kannte ihren Bruder, dieser würde nicht eher gehen, bis man ihn rausschmiss, um zu schließen. Sie musste leicht seufzen, ihr Bruder hatte schon immer einen leichten Hang zu Videospielen gehabt. Beide hatten, für Geschwister, viel mit einander unternommen, doch als Ryo zufällig Wind vom ‚Arcade Adventure’ bekommen hatte, bekam die Blonde ihren Bruder Nachmittags kaum noch zu Gesicht. „Verdammt! Ich will da nicht schon wieder rein.“ Zornig lies Rika ihre Wut mit einem Faustschlag an einem Baum aus. ‚Er würde rennen, wenn er könnte’ witzelte Zoe in Gedanken, konzentrierte sich dann aber wieder voll und ganz auf das Problem ihrer Freundin. „Ich gehe rein und schaue mich nach deiner Tasche um. Am besten noch unter dem Vorwand, ich würde meinen Bruder suchen.“ Schwungvoll ließ sich Ryo auf sein Bett fallen. Die schwarze Tasche hatte er achtlos am Zimmereingang fallen gelassen. Nun genoss er die Gemütlichkeit seines Bettes und entspannte sich, um klare Gedanken fassen zu können. Ryos Zimmer war, für einen Jungen, ziemlich ordentlich. Die grün gestrichene Wand kombinierte sich mit dem ungefähr im selben Grünfarbton gehaltenen Vorhängen. Auf der einen Seite des Zimmers tummelten sich in einem dekorativ gestaltetem Aquarium zwei Fische, seitlich von ihnen platzierte sich der Fernseher auf einer Kommode genau in der Ecke. Ryos Konsolenausrüstung befand sich aufgeräumt und sortiert im Schrank. Das musste man bei einem Videospielfreak, wie Ryo es war, erwähnen. Sein gemütliches Bett, in welches Ryo sich gerade kuschelte, stand gegenüber eines Kleiderschrankes, welcher von einem mittig liegenden Spiegel geziert wurde. Ryo hatte den ganzen Heimweg gegrübelt, doch war er zu keinem vernünftigem Ergebnis gekommen. Sein Kopf dröhnte. Zu viele Fragen schwirrten in ihm herum. Wer war dieser Junge? Warum war er einfach verschwunden, nachdem er seinen Rekord gebrochen hatte? Warum war diese ganze Angelegenheit so kompliziert und so schwer nachvollziehbar? Und warum war Mathe eigentlich so ein scheiß, schweres Fach? Langsam versank er in seinen Gedanken und nickte ein. Die Tasche lag weiterhin unberührt neben Tür. Leicht enttäusch verließ das blonde Mädchen ‚Arcade Adventure’. Mit schlenderten Schritten ging sie auf Rika zu, welche mit angezogenen Beinen auf einer Bank verweilte. Diese reckte ihren Kopf, als sie leichte Schritte vernahm und erblickte eine leicht verwirrte Zoe. „Und?“ Erwartungsvoll starrte Rika ihre Freundin an und streckte sich. Die Sonne hatte sie schläfrig gemacht. „Mein Bruder war nicht da.“ „Was interessiert mich dein Bruder?“, fauchte Rika ihre Freundin an. „Ich dachte nur dich interessiert, dass er...“, fing Zoe an, wurde aber von einem tiefen Seufzer Rikas unterbrochen. „Zoe!“, rief sie genervt. „Meine Tasche!“ Leicht verlegen schüttelte Zoe den Kopf. „Die war nicht da.“ „Na, toll!“, kommentierte ihre Freundin mit einem missmutigen Knurren und stand auf. Mit einem leisen klackte das Türschloß auf. Zoe ließ ihren Schlüssel wieder zurück in der Tasche verschwinden. Sie deutete ihrer Freundin hereinzukommen, zog ihre Schuhe aus, nur um diese kurz danach ordentlich neben die ihres Bruders zu stellen. Rikas folgten sogleich. „Ryo?“, brüllte Zoe und wartete auf eine Reaktion ihres Bruders. Ein lautes Poltern bestätigte endgültig, dass er zu Hause war. Barfuß trampelte er den Flur entlang, schlitterte über die kahlen Fliesen und kam geschickt vor den beiden Mädchen stehen. „Angeber!“, murmelte Rika leise und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Es gab mal eine Zeit, da hatte sie sich wirklich gut mit Ryo verstanden. Zu gut, wenn sie heute darüber nachdachte. Und dann sein Verrat... dafür hasste sie ihn heute noch... „Du!“, knurrte Ryo und bedachte sie mit einen beiläufigen Blick. „Ich!“, knurrte sie zurück. Einen Augenblick noch hielten die beiden ihren Augenkontakt, bis Rika sich schließlich losriss und mit schnellen Schritten in Zoes Zimmer verschwand. Diese seufzte nur leicht gekränkt. Jedes mal, musste sie sich dieses Schauspiel zwischen den beiden antun, ohne wirklich zu wissen was eigentlich Sache war. Rika schien einfach direkt alle Erinnerungen an ihn aus dem Gehirn zu verbannen, während Ryo sofort abblockte, falls Zoe mal wieder hoffnungslos versuchen wollte, ihn auf dieses Thema anzusprechen. Sie schenkte ihm noch ein aufmunterndes Lächeln, bevor sie hinter Rika im Zimmer verschwand. Zoes Zimmer war so, wie man es von einem Mädchen in ihrem Alter erwartete. Ihre Wand war dekorativ mit Postern ihrer Lieblingsstars tapeziert. Über ihrem Schreibtisch hing eine Pinnwand verziert mit Postkarten von ihren Freunden. Auf diesem Schreibtisch fand sich auch Zoes Computer wieder. Einen Fernseher hatte das Mädchen nicht, würde sie diesen doch eh nie benutzen, da sie durch und durch eine Leseratte war. Rika war jedes Mal erstaunt, dass das Bücherregal unter seiner Last an Teenie-Romanen noch nicht zusammengebrochen war. Die beiden schmissen sich auf Zoes Bett und unterhielten sich über ziemlich belanglose Dinge. Der bissige Dialog zwischen Rika und Ryo hatte die Stimmung nicht wirklich verbessert und so war es nicht verwunderlich, dass beide tief in ihren Gedanken versunken waren. Es war kaum eine Stunde vergangen, als ein durchdringendes Klopfen die beiden Mädchen störte. Die Tür öffnete sich einige Sekunden später und Ryos Kopf schob sich ins Zimmer. Reflexartig stierte Rika zur Wand und wich somit den flüchtigen Blicken aus, die Ryo ihr kurzzeitig zuwarf. Doch er war es nicht anders gewöhnt, so von Rika behandelt zu werden, schließlich ignorierten sie sich beide so gut wie möglich, also ließ er von ihr ab und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf seine Schwester. „Zoe, ich übernachte heute bei Toshi. Könntest du meine Fische füttern? Du weißt ja wo alles steht. Ich würde dann nämlich sofort abhauen.“ Er machte eine unauffällige Geste Richtung seiner Reisetasche, die ihm um die Schultern hin. Zoe nickte. „Klar doch. Viel Spaß euch beiden.“ „Dir auch viel Spaß!“ Zoe biss sich auf die Lippen. „Du weißt genau, dass Rika auch hier schläft!“, sagte sie leicht säuerlich, doch ihrer Bruder winkte nur zum Abschied und zog die Tür wieder hinter sich zu. Erleichternd drehte sich Rika wieder auf die andere Seite und fing den Blick ihrer Freundin ein. Fragend blickte Zoe sie an, doch verweigerte Rika ihr jegliche Erklärung. „Also,“ fing Zoe an, „dieser hier heißt Orange!“ Zoe tippte mit dem Finger leicht auf die Glasscheibe des Aquariums und deutete auf einen orange-farbigen Fisch. „Nein, wie einfallsreich!“, kommentiere Rika sarkastisch. „Und der hier heißt sicher Grün, was?“ fragte Rika und richtete ihren Blick missmutig auf den zweiten Fisch im Aquarium. „Der heißt Minze.“, verbesserte ihre Freundin sie und griff nach dem Fischfutter. „Zwischen den beiden spielte sich einst eine bittere Liebestragödie ab!“, dramatisch legte Zoe sich eine Hand ans Herz. „Früher hatte mein Bruder nur einen Fisch. Orange. Ein Männchen. Damit er sich nicht so einsam fühlen sollte, kaufte Ryo ihm einen Spielgefährten. Minze. Ein Weibchen. Er war sehr erpicht darauf, dass die Beiden Jungen bekommen sollten und so schenkte er ihnen Tag für Tag Aufmerksamkeit, um die Beiden zu beobachten. Er bemerkte wie die Fische sich besser miteinander verstanden, sich ihr Futter teilten und zusammenspielten. Wie ein richtiges Pärchen eben.“ Zoe kippte gerade etwas von dem Fischfutter ins Aquarium, als Rika sie unterbrach: „Wo ist nun die Tragödie?“ „Nun, selbst nach einem Jahr hatten sie keine Kinder bekommen und so raffte Ryo sich auf und schleppte sie zum Tierarzt.“ „Und?“ „Dort sagte man ihm, dass mit seinen Fischen alle in Ordnung sei und dass, so wie es aussah, Orange und Minze sich liebten und so weiter eben, mit einer einzigen Ausnahme. Man hatte Ryo beim Verkauf beschissen. Es waren beide Männchen.“ Zuerst war es ganz ruhig im Raum, dann brach Rika in schallendes Gelächter aus. „Schwule Fische?“, giggelte sie und konnte sich kaum einkriegen. „Dein Bruder ist echt...“; Rika unterbrach sich selbst. „Ach lassen wir das.“ Sie wandte sich ab und wollte aus Ryos Zimmer verschwinden, doch Zoe hielt sie am Arm fest. „Bitte Rika, erzähl mir endlich, was damals passiert!“ Flehend blickte die Blonde ihre Freundin an und diese nickte ergeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)