Autumn and spring von Norileaf (Bonuskapitel endlich on!) ================================================================================ Kapitel 4: A new view on things ------------------------------- Hallo. ^^ Entschuldigt, dass das Kapi so lange gedauert hat. Mein Compi war in der Reparatur, nur, damit mir dann jemand sagen konnte, dass der Akku leer war und ich nen Kabelbruch habe. -.- Ich hoffe mal nicht, dass das hier unter Adult gesteckt wird (und bis mal ein harmloses Kapi von mir so eingestuft wurde, hatte ich auch nie dran geglaubt). Ansonsten... Viel Spaß beim Lesen. ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Von da an veränderte sich für Iruka so einiges. Zuerst merkte er es kaum, aber bald begriff er, dass sich seine Sicht auf Kakashi grundlegend verändert hatte. Er merkte, dass er Kakashi sah. „Kakashi, hör mal…“ „Hm?“ Der Jounin schien nur beiläufig interessiert an dem, was Iruka ihm sagen wollte, während er seinen Weg über das Schlüsselbein des anderen nach unten fand. „Ich finde, du solltest… hn…“ Gerade hatte Kakashi eine Stelle in Angriff genommen, von der beide genau wussten, wie gottverdammt er es liebte, dort berührt zu werden. Mit Fingern, mit Zähnen, es war dasselbe Resultat. „Ich sollte was?“, fragte Kakashi grinsend und leckte über die andere Brustwarze. Das Geräusch des anderen war nicht zu ignorieren. „Mal im Ernst…!“ „Ich höre zu.“ Inzwischen war seine linke Hand auf Irukas Bauch liegen geblieben und neckte die Vertiefung in der Haut. „Das Gefühl hab ich nicht.“ „Ich lüge nicht.“ Ob er an die sternenförmige Narbe in der Mitte des Rückens des Chuunins herankam? Es war immer ein kleines Kunststück, den anderen in die Bauchlage zu kriegen. „Na gut. Du solltest mehr essen.“ „Ich esse ausreichend“, erklärte Kakashi noch immer grinsend und wollte sein Werk fortführen, als der andere weiter sprach. „Ich kenne Vogelscheuchen, die haben mehr auf den Rippen als du. Und die sind aus Stroh.“ „Das ist nun wirklich nicht dein Problem. Kann dir als Uke doch recht sein.“ Wie auf Knopfdruck schoss Iruka die Röte ins Gesicht und er setzte sich auf, wobei er den halbnackten Kakashi etwas zurück schob. „Du sollst mich nicht so nennen!“ „Klingt die Wahrheit so grausam?“ Das solltest du doch am besten wissen. „Ich bin heute nicht so in Stimmung.“ „Das hab ich gesehen, als du dich vorhin hin und her gewälzt hast, als ich…“ „Sag es nicht!“ „Gut, ich drück es in schülerfreundlicher Sprache aus. Als ich dich lieb gehabt habe.“ Iruka knurrte leise. Er fand es schrecklich, wenn Kakashi ernsthaften Gesprächen mit Hilfe von sarkastischen Kommentaren zu entkommen versuchte. „Nein, wirklich. Erstens nimmst du mich nicht ernst und zweitens finde ich den Boden gerade verdammt unbequem.“ „Weil du Uke bist.“ „Kakashi!“ Der Gescholtene ließ kurz den Kopf hängen und sah ihn dann ruhig an. „Gut, gut. Dann das Bett. Deal?“ „Nicht Deal.“ „Plus Haselnusseiscreme?“ Er tat es schon wieder. Ein Witz, um dem Ernst den Rücken zu kehren. Mit jeder Nacht, die sie beieinander verbrachten, begriff Iruka mehr und mehr, warum er dieses Schundbuch namens ‚Icha Icha Paradise’ las. So konnte man hervorragend nicht nur ein physisches, sondern auch zwei geistige Augen verschließen. „Du nimmst mich nicht ernst, ich wiederhol mich ungern ein drittes Mal.“ Der Jounin seufzte und stand auf. „Dann anders. Ich geh jetzt und schaffe den letzten Bericht zum Hokage und du wartest im Bett. Dann essen wir Instant-Ramen. Okay?“ „…Deal.“ Es gab nichts, was Iruka mehr liebte, als im Meer zu tauchen. Es war ein schöner Tag und die Sonne erhellte alles, was unter der Wasseroberfläche lag. Er nahm lange Züge, tauchte an Anemonen und Fischschwärmen vorbei. Zum Glück musste er nicht extra Luft holen, so dass seinem Vergnügen nichts im Weg stand. Auf ihn kam ein Schwarm silberner Fische zu und er entschied sich, direkt durch seine Mitte zu schwimmen. Er war noch nicht ganz hindurch, als sich plötzlich ein Fisch an seiner Nase festsaugte. „Ah!“ Es war ein komisches Gefühl, so feucht und glitschig. Und es kitzelte. Instinktiv griff er nach vorn und packte den Fisch. Das Tier hatte Haare. Iruka schlug seine Augen auf und gab einen Aufschrei von sich, als er direkt in das Gesicht eines Mopses schaute. Pakkun sah ihn beleidigt an. „Das hätte man auch netter ausdrücken können.“ „Aber ich war doch grad noch im Wasser und bin geschwommen und…“ „Delphine sind eben auch nur schwule Haie.“ „Ich bin nicht schwul!“, keifte der Chuunin und setzte sich im Bett auf. Pakkun war völlig unbeeindruckt und gab nur ein „Natürlich“ von sich. Iruka ließ ein undefinierbares Grummeln vernehmen und rieb sich den noch müden Kopf. „Wo ist Kakashi?“ „Der ist auf Mission. Ich habe den Auftrag, hier zu sein und dir zu sagen, wo alles steht, wenn du was brauchst. Instant-Ramen ist im Küchenschrank unten links.“ „Aha.“ Er wandte den Kopf, um auf den Wecker zu sehen, und ließ sich nahezu im selben Moment stöhnend zurück in die Kissen sinken. „Um Vier?! Vor halb Sechs geht bei mir nichts, lass mich schlafen.“ „Ich fürchte, das wird nicht gehen.“ Iruka drehte sich weg und schlang die Decke um sich. „Ach? Wieso?“, nuschelte er und war schon fast wieder im Land der Träume. „Weil mir der Rücken ganz schrecklich juckt.“ Plötzlich fuhr er herum und packte den Mops im Nacken. „Du verarschst mich!“ „Er juckt wirklich schrecklich. Nur mal kurz kratzen, dann kannst du pennen, so lange du willst.“ „Du lässt mich in Ruhe, wenn ich dich Fellwurst kratze?“ „Mops. Ja.“ Resigniert seufzte er und setzte sich wieder auf, bevor er Hand an den Hund legte. „Gut so?“ Pakkun wedelte fröhlich mit der Rute, so dass sie beim Aufschlagen auf die Matratze ein dumpf klopfendes Geräuusch verursachte. „Das ist großartig. Hmmm… Ah, nicht da hinten!“ Der Chuunin stoppte kurz vor dem Ansatz des rechten Hinterbeins und sah ihn fragend an. „Wieso nicht?“ „Narbe.“ Jetzt fiel sie auch Iruka auf und er betrachtete sie eingehend. „Die ist schon ziemlich alt.“ „Natürlich, da war ich noch ein halber Welpe.“ „Kakashi hat einen kleinen Welpen in den Kampf gebracht?“ Sofort schüttelte Pakkun den Kopf und legte sich quer über Irukas Unterarm, der aus unerfindlichen Gründen wohl sehr bequem zu sein schien. „Die habe ich bekommen, als ich den ersten Tag als Ninjahund verbracht habe.“ „Und wie ist das passiert?“ Der Hund drehte sich auf den Rücken und streckte alle Viere von sich. „Wird ne längere Story. Kraul mir den Bauch und ich erzähle sie dir.“ Jetzt, wo er einmal wach war, konnte er sich auch die Geschichte eines Mopses anhören, also tat er, was von ihm gewünscht wurde. Es war das erste und einzige Mal in seinem Leben, dass Yondaime seinen jüngsten Schüler lachen sah. Es war schon seltsam, wie sich das sichtbare Auge des Grauschopfes zu einem amüsierten Ausdruck gebogen hatte und seine Wangen regelrecht rosig wirkten. Seit Obitos Tod waren inzwischen sechs Monate vergangen und es hatte Yondaime wirklich einiges an Phantasie abverlangt, sich etwas zu überlegen, um den jungen Hatake aufzumuntern. Schließlich hatte er sich für das entschieden, was Jiraiya mit ihm gemacht hatte, als er als Schüler zu hitzköpfig geworden war: Er hatte ihm die Kuchyose-no-justsu beigebracht. Natürlich war das mit Kakashi eine andere Sache, da der Kleine sich kein Stück für Kriechtiere und Lurche interessierte. Also hatte er ihm einen treuen Gefährten besorgt: Einen Hund. Rin hatte angesichts des kleinen Hundes gezweifelt, immerhin war es ein Mops und die kämpften ja nun nicht gerade ‚wie die Großen’. Inzwischen allerdings musste sie zugeben, dass ihr Meister - und Hokage seit einem Monat - gute Arbeit geleistet hatte. Kakashi verabschiedete sich von seinem Team und machte sich zusammen mit dem kleinen Pakkun auf den Heimweg. Hin und wieder geschah es, dass der Hund an seiner Hose oder Sandale zupfte, was ihn fast zum Stolpern und zum Lachen brachte. Der Junge war schon seit Jahren nicht mehr so ausgelassen gewesen. Er hob einen Stock auf und warf ihn ein paar Meter weit weg. „Schnapp ihn dir, Pakkun!“ Und schon wetzte der kleine Hund los und holte den Stock. Auf halber Strecke jedoch packte ihn jemand und hob ihn hoch. „Lasst ihn los!“, verlangte Kakashi von den vier Jungs, die vor ihm standen und Pakkun in ihrer Gewalt hatten. „Guckt mal, Hatake spielt mit Welpen. Wie putzig ist das denn?“, spottete einer von ihnen und alle lachten. Alle, bis auf Kakashi. „Ich mache keine Witze“, warnte er. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, die weiß wie Pergament waren. „Nun, ich finde das ganz lustig“, sagte derjenige, der Pakkun festhielt, und zog ein Kunai aus seiner Tasche, das er dem Mops an den Nacken hielt. Der Welpe begann zu winseln und klemmte den Schwanz zwischen die Hinterläufe. „Was wollt ihr?“, fragte Kakashi mit betonter Ruhe, auch wenn jeder spürte, dass sich enorme Wut in ihm anstaute. „Hatake, nana! Wer wird denn seine guten Manieren vergessen und sich gleich am nächsten Baum aufknüpfen?“, höhnte der Dritte von ihnen und grinste breit, als er in Kakashis Auge bemerkte, dass dieser Schlag getroffen hatte. „Sei einmal besser als dein Alter und mach nichts. Dann lassen wir deine Töle am Leben.“ Kakashi sah zu Pakkun, der wahrscheinlich gerade die schlimmsten Ängste in seinem bisherigen jungen Leben ausstehen musste, und zog das Stirnband auf der linken Seite tiefer. Das Training mit seinem Lehrer hatte ihn so erschöpft, dass er nicht dazu fähig war, das Sharingan zu benutzen. „Schwört es.“ „Wir schwören.“ Er kitzelte Pakkun mit der Spitze des Kunais hinter dem Ohr. „Jungs…“ Und schon waren die restlichen drei bei Kakashi. Er leistete keine Gegenwehr, als sie ihn an den Armen festhielten und Schläge in seinen Solarplexus einsetzten. Kakashi schloss die Augen, als sie seine Arme schmerzhaft verdrehten, ihn zu Boden warfen und auf seinen Rücken traten. So würde es immer sein, denn er war ein Hatake. Wahrscheinlich war er dort genau richtig, wo er sich nun befand. Im Dreck, übersäht mit Schrammen und blauen Flecken, die sich zu bilden begannen. Jemand trat ihm gegen den Kopf. Kakashi öffnete sein rechtes Auge und beobachtete eine Ameise, die vor seinem Gesicht über den Boden wanderte. Wo wohl seine Freunde waren? Als Blut in seine Sicht floss, schloss er das Auge wieder. Schmerz war über seinen gesamten Körper verteilt, doch er schrie nicht. Er weinte nicht. Er lag nur da und bekam, was er als der letzte Nachkomme seines Clans verdiente. Irgendwann endeten die Schläge und Tritte gegen seinen Körper und er wagte es erneut, das Auge zu öffnen. Die Jungs waren noch da und standen um ihn herum. Womöglich war ihnen die Lust vergangen, da er nicht einmal dem Schmerz Geräusche verlieh. „Hatake, schau her.“ Schwach drehte er den Kopf und erblickt den Jungen, der noch immer Pakkun hielt. Dieser setzte das Kunai am hinteren Bein des Hundes an und grinste. „Weißt du, wie so ein Welpe von innen aussieht? Ich wette, das wird eine wichtige Lektion für dich.“ „Du Lügner…“, keuchte Kakashi und versuchte aufzustehen, was jedoch kläglich misslang. Der Junge stach in die Haut des Hundes, der nun wie wahnsinnig zappelte und winselte. Langsam zog er das Kunai einige Zentimeter nach vorn, so dass das erste Blut zu fließen begann. Der Rest der Gruppe sah gespannt und lachend zu. Kakashi kniff die Augen zusammen. Das war mehr, als er ertragen konnte. Wie viele Tote musste er noch erdulden? Ein schriller Vogelschrei ertönte und ließ alle gleichzeitig zusammenzucken. Jeder, der in Konoha lebte, kannte dieses Geräusch. Es war der Vogel des Hokage, der von Generation zu Generation weitergegeben wurde. „Scheiße, hauen wir ab!“, befahl der scheinbare Anführer der Gruppe und ließ Pakkun achtlos fallen. Es dauerte nicht lange, da waren sie alle verschwunden. Kakashi warf einen prüfenden Blick in den Himmel, doch er konnte keinen Vogel erkennen. Schließlich schaffte er es, sich aufzusetzen und seinen Mageninhalt über das Stück Erde vor sich zu verteilen. Seine Seite stach schrecklich, vielleicht hatten sie ihm eine Rippe gebrochen. An Aufstehen war im Moment nicht zu denken. Also kroch er auf Pakkun zu, besudelte seine Sachen dabei mit Erbrochenem und Dreck, und legte dem Welpen eine Hand auf den Kopf. Der Hund lag nur da und zitterte. „Mach nicht schlapp, Pakkun…“ Er wischte sich Blut aus seinem Auge, das von der Wunde an seinem Kopf nach unten geflossen war. „Hörst du? Es tut mir Leid. Pakkun, verzeih mir.“ Vorsichtig nahm er den jungen Hund hoch, nicht ohne vorher seine schmutzigen Hände an seiner Hose abgewischt zu haben, und drückte ihn an seine Brust, auch wenn diese dadurch nur noch mehr schmerzte. „Warum mache ich alles falsch…?“ „Kurz darauf kamen Yondaime-sama und Rin-san und haben sich um uns gekümmert“, beendete Pakkun die Erzählung und rollte sich auf die Seite. „Ich weiß.“ Der Hund sah ihn fragend an, doch sein Interesse war sehr kurzweilig, als er sah, wie der Chuunin statt einer Antwort zu den Büchern über dem Bett griff. „Au!“, klagte Iruka und schüttelte den Köter ab. „Wofür war das denn jetzt?!“ „Kakashi mag es nicht, wenn jemand seine Bücher anfasst.“ „Ich bin Lehrer und habe zu Hause wirklich mehr Bücher und bisher hab ich noch keines von denen geschreddert“, gab Iruka zurück und griff wieder nach ‚Icha Icha Paradise Vol. 1’. Diesmal ließ Pakkun ihn machen, was er wollte. Er verstand sowieso nicht, wie sein Chef so an einem Packen Papier hängen konnte. Man konnte es nicht fressen und zum Markieren war es offenbar auch zu wertvoll. Der Lehrer schlug das Buch auf und las sich die ersten Seiten durch. Die waren harmlos. Der erste Hammer setzte auf Seite Neunzehn ein. Der Rest folgte dann in sehr rascher Abfolge und nach einem Viertel legte Iruka zum ersten Mal in seinem Leben ein Buch weg, das er nicht weiter lesen wollte. „Pakkun?“ „Ja?“ Er machte es sich inzwischen in einer Bettfalte gemütlich und legte die kurze Schnauze auf seine Vorderpfoten. „Warum trägt Kakashi die Maske?“ „Ihr Menschen seid echt ulkig. Wieso erwartet ihr von uns, dass wir uns für so etwas interessieren? Ich hab ihn nie gefragt, also weiß ich es auch nicht. Vielleicht ist er das, was ihr Menschen als ‚hässlich’ bezeichnet.“ „Unsinn!“, ereiferte sich Iruka. „Er sieht sogar richtig gu… Ach, was rede ich mit einem Mops?“ Mit diesen Worten stand er auf und fegte nebenbei den Hund vom Bett. „Ich zieh mich jetzt an und gehe zum Hokagebüro. Frühstücken kann ich auf dem Weg.“ Pakkun hüpfte wieder auf das Bett und kroch unter die noch warme Decke. „Menschen…“ Iruka stand auf einer kleinen Leiter und fuhr mit dem Zeigefinger über die Rücken der Ordner. Und wenn man bedachte, dass die Bibliothek alles seit der Entstehung des Dorfes beinhaltete, waren das nicht wenig. Der Hokage hatte ihn gebeten, etwas für ihn herauszusuchen, und weil Iruka ein loyaler Arbeiter war, hatte er sich sofort an die Suche gemacht. Und bei dieser Gelegenheit fiel ihm auf, dass das Archiv eine Generalüberholung brauchte. In all den Jahren war so viel dazugekommen, dass das Alphabet nur noch in Grundzügen eingehalten wurde. Mit beiden Händen ergriff er einen besonders schweren Ordner und wuchtete ihn auf den Schreibtisch, von dem eine fast undurchsichtige Staubwolke aufstob. „Und putzen sollte man auch hier, wenn wir schon dabei sind“, murmelte Iruka zu sich selbst, bevor er mit der Handfläche über den Stuhl wischte und sich hinsetzte. Er klappte den Ordner auf und überblätterte einige Seiten. Irgendwann stieß er auf etwas, das ihn lächeln ließ. Da waren er und sein altes Team abgebildet. Unter dem Foto gab es tabellarische Angaben mit vermerken zu anderen Ordnern. Wenn er einmal Zeit hatte, würde er sich vielleicht ansehen, was man so über ihn berichtete. Sein Hefter würde mit Sicherheit nicht der dickste sein, aber das fand er gut. Wieder blätterte er weiter und entdeckte einen Eintrag über das damalige Team von Yondaime. Darauf waren ein brünettes Mädchen, Yondaime selbst, Kakashi und noch ein schwarzhaariger Junge abgebildet. War das vielleicht…? Sein Zeigefinger rutschte über das Papier, bis er an der richtigen Stelle angekommen war. „Uchiha Obito. Rang: Genin. Verstarb im Ninjakrieg an Quetschungen und Brüchen. Transplantierte Organe: linkes Sharingan an Hatake Kakashi… siehe folgende Seite.“ Iruka wusste, dass er das nicht tun sollte und eigentlich auch nicht durfte, doch die Neugier war größer. Also schlug er die Seite um. „Hatake Kakashi. Rang: Jounin. Sohn des verstorbenen Hatake Sakumo. Vermerk: Hatake Sakumo – Schrägstrich ‚White Fang’- Ordner H 8, Sparte C.“ Wenn er schon unerlaubterweise am Stöbern war, tat das jetzt auch nicht mehr weh. Also stieg er wieder auf die Leiter und suchte den betreffenden Ordner heraus. Mit einem geschickten Handschlag war die passende Information aufgeschlagen. Diese Seite war von oben bis unten gefüllt und durch mehrere Randbemerkungen und Fußnoten nicht unbedingt besser zu übersehen. Also beschränkte er sich darauf, alles zu überfliegen und dann die falschen Ordner zurückzustellen. Zuletzt sah er sich das Foto an. In weniger als zwei Minuten hatte alles an seinen alten Platz zurückgefunden und er ging wieder seiner eigentlichen Aufgabe nach. Das, was er gelesen hatte, war leider nicht so einfach aus seinen Gedanken zu verbannen. Als Kakashi die Tür öffnete, staunte er nicht schlecht. Iruka kam ihn nie aus freien Stücken besuchen und schon gar nicht mit einem Päckchen Kuchen in der Hand. „Bist du wirklich Iruka?“ „Nö, bin der Hokage“, meinte der Dunkelhaarige lächelnd und drängte sich an ihm vorbei durch die Tür. „Ich habe Kuchen dabei.“ „Das sehe ich“, murmelte er und schüttelte unwirsch den Kopf. „Und wieso?“ „Hast du Tee da? Kuchen ohne Tee ist doch nichts.“ Der Jounin gab sich geschlagen, schloss die Tür und ging zu ihm in die Küche. Wieso sollte er sich auch beschweren, wenn jemand mit ihm Kuchen aß? „Tee ist da oben.“ Daraufhin setzte Iruka heißes Wasser auf und stellte zwei Tassen mit Teebeuteln bereit. Der Grauhaarige stellte sich hinter ihn und legte einen Arm um seine Taille. „Das dauert ein bisschen, bis der durchgezogen ist“, erklärte er und legte sein Gesicht in den Nacken des Jüngeren. Reflexartig hob Iruka die Schultern und lachte leise. „Hör auf, das kitzelt.“ „Ach, ehrlich?“, neckte der andere ihn und verstärkte seinen Griff etwas. „Wo bist du denn noch so empfindlich?“ „Hey, ich weiß es inzwischen besser, als dir meine erogenen Zonen zu verraten.“ Er drehte sich in der Umarmung an und sah Kakashi nun direkt ins Gesicht. Dann hob er einfach die Hand und zog Kakashis Maske herunter. Der wiederum fand das plötzlich nicht mehr lustig. „Lass das.“ „Wovor grämst du dich? Ich hab dich doch schon wirklich oft so gesehen.“ Es gab vier unausgesprochene Regeln. Regel eins: Keiner, außer Kakashi selbst, zieht die Maske herunter. „Das ist aber meine Sache, wann ich das mache!“, fauchte Kakashi plötzlich angegriffen, so dass der Chuunin zurückzuckte, sich aufgrund seiner Position jedoch nicht entfernen konnte. „Was nimmst du dir das Recht dazu? Du hast doch nicht den Hauch einer Ahnung!“ Iruka kniff kurz die Augen zusammen und sah ihn dann vorsichtig wieder an. Die passenden Worte zu seiner Verteidigung fielen ihm nicht ein. Das war schon immer so gewesen und er vermutete, dass es an seinem Mangel an Spontaneität und Zynismus lag. Stattdessen beugte er sich schnell vor und drückte seine Lippen auf die seines Gegenübers. Regel zwei: Keine Küsse. Es war wahr, seit mehr als vier Monaten trafen sie sich etwas zweimal in der Woche und nie hatten sie sich auch nur einen Kuss auf die Wange gegeben. Im Nachhinein fragte sich Iruka, warum das eigentlich so gewesen war. Der kurze und eher schüchterne Kuss endete und beide sahen sich nur irritiert an. „Ich habe keine Ahnung und sicher auch nicht das Recht, aber das macht nichts. Lass dich nicht stören, in Wahrheit bin ich doch gar nicht da“, erklärte Iruka ruhig. Für ihn war das die pure Wahrheit und er hegte keinen Zweifel daran, dass es für Kakashi ebenfalls so war. Es versetzte ihm einen Stich, von wirklich allen ignoriert und nur geduldet zu werden, doch damit musste er leben. „Ich bin nicht da, also mach, wonach dir der Sinn steht.“ Kakashi küsste ihn kurz auf die geschlossenen Lippen und grinste schief. „Delphinfleisch und als Nachtisch Kuchen…“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)