Hanyou wo Tomete!! [Stoppt den Dämon] von Jitsch (Inuyasha x Miroku - Neue News am 18.11.07) ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel十三・Offene Wunden ----------------------------------- Es war Morgen. Die Vögel sangen unsichtbar in den Bäumen, und durch die Zweige der Kiefern fiel ein sanftes Licht. Miroku lag mit dem Rücken direkt auf dem Waldboden. Seine Arme hatte er von sich gestreckt. Sein Blick war direkt nach oben gerichtet, wo sich die grünen Nadeln der Bäume in einer sanften Briese wiegten. Er atmete tief ein und bewegte vorsichtig seine Finger. Irgendwo hatte er wohl gehofft, tot zu sein. Als er vorsichtig seinen Oberkörper aufrichtete, überzeugte ihn ein stechender Schmerz in seinem Rücken, dass er auf keinen Fall tot sein konnte. Er streckte seine Wirbelsäule und legte den Kopf in den Nacken, um die Verspannung zu lösen. Die Erinnerung an den Vortag war noch immer da. Selbst im Traum hatte er nichts anderes gesehen, als Inuyasha. Der ihn zu Boden drückte. Ihn küssen wollte. Ihn mit diesem Verlangen in den Augen ansah. Miroku schüttelte seinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden, doch als er sich an seinem Stab aufrichtete und in den Wald blickte, tanzte vor seinem inneren Auge noch immer der Halbdämon, mit wild glühenden Augen. Miroku setzte sich langsam in Bewegung. Er stützte sich auf seinen Stab, als seien seine Beine nutzlos, und er kam nur langsam voran. Es gab doch keinen Grund, sich zu beeilen. Er hatte kein Ziel mehr vor Augen. Er hatte alles verloren, was ihm in den letzten Wochen Grund zur Freude gegeben hatte. Seinen Begleiter. Den einzigen, der ihn verstand. Und warum? Nur weil er sein Verlangen nicht hatte kontrollieren können, weil er in einem, nein, zwei schwachen Momenten der Leidenschaft nachgegeben hatte... Vor Jahren habe ich mir geschworen, mich nie wieder mit einem Weib einzulassen. Doch ich habe mich geirrt... Worauf ich mich nie wieder einlassen sollte, ist nur eines. Die Liebe. Unter den schweigenden Kiefern verlor er jegliches Zeitgefühl, er schleppte sich einfach nur dahin. Als die Bäume lichter wurden, stand die Sonne im Zenit und warf seinen Schatten als einen kleinen schwarzen Fleck auf die Erde unter seinen Strohsandalen. Unter ihm, in der um diese Jahreszeit noch immer recht starken Hitze lag eine Stadt, an einen Berghang geschmiegt und die Häuser bis in die Hälfte des kleinen Tals verstreut, das sich vor ihm ausbreitete. Ein Fluss schlängelte sich vom Berg zwischen die Häuser und floss schließlich in die Reisfelder, die die restliche Talsohle bedeckten und weiter in die offene Ebene dahinter. Im Osten der Stadt lag ein Tempel mit einer großen Hauphalle und einer sechsstöckigen Pagode. Miroku öffnete seine halbgeschlossenen Augen, geblendet vom Licht, das von der goldenen Pagodenspitze reflektiert wurde. Dies musste die Stadt Kouhan mit ihrem Higashi-Ji sein. Vielleicht konnte er hier ein wenig bleiben... Er machte sich den Weg den Hang hinunter und kam bald zwischen die Häuser. Menschen waren auf den Straßen unterwegs, in Sänften und Wagen, und niemand bemerkte den Mönch mit seinem goldbesetzten Stab, der sich den Weg zwischen Händlern, Frauen und Bettlern hindurchbahnte. Als er an das Südtor der Tempelanlage kam, fühlte er sich ausgelaugt und noch einsamer als zuvor. Ein mit einem Schwert bewaffneter Mönch stand neben dem Tor Wache, doch als er Miroku sah, verbeugte er sich und sagte: „Tretet nur ein und ruht Euch aus. Ihr scheint müde zu sein.“ Miroku nickte schwach. Er ging weiter. Links lagen in einem hölzernen Gebäude die Mönchsquartiere, die Grundsteine einer Pagode, die wohl einem Feuer zum Opfer gefallen war und ein kleiner Schrein, der den Schutz der Kami über den Tempel sicherte. Auf der anderen Seite lagen die Pagode, die ihm schon von weitem aufgefallen war, die Lektionshalle und ein paar weitere Gebäude der Verwaltung. Geradeaus befand sich hinter einer Steinlaterne die Haupthalle mit einem offenen Türrahmen. Miroku trat an den kleinen Brunnen neben dem Eingang, in dem Wasser aus dem Maul eines steinernen Drachen plätscherte, und übergoss seine Hände aus einer hölzernen Kelle mit dem Wasser. Dann ließ er etwas Wasser in seine Handflächen laufen und trank es. So gereintigt betrat er die Haupthalle mit einer Verbeugung. Es war dunkel, da die wenigen Fenster nur wenig Licht durchließen, und Miroku konnte im ersten Augenblick nur ein paar weiße Punkte sehen, die ihm vor den Augen tanzten. In der Mitte des Raumes befand sich die Statue Amida Buddhas, des Buddhas des Paradieses im Westen, der auf einer Lotusblüte saß und eine Hand meditativ in den Schoß gelegt und die andere zur Abwendung des Bösen erhoben hatte. Miroku betrachtete die Darstellung und ließ sich von ihrer Ruhe durchströmen. Er war nur ein kleiner Punkt inmitten der Welt, und die Sterne bewegten sich weiter am Firmament. Die Ewigkeit des Lebens war unendlich. Was machte er sich Sorgen um Inuyasha? Wenn er ein gutes Karma bewahrte, würde er im nächsten Leben glücklich sein. Dieser schmerzhafte Augenblick war nur ein kurzer, verglichen mit dem Zyklus, den die Menschen gingen, und irgendwann würde er vielleicht ins Nirwana eingehen... Mit einem langsamen Einatmen sammelte er seine Energie, bevor er sich vor dem Erleuchteten verbeugte und dann langsam die Haupthalle verließ. Die Ruhe, die ihn beim Anblick der goldenen Statue durchströmt hatte, wollte wieder verfliegen, sobald er unter dem überhängenden Dach der Halle hervortrat. Doch irgendwas hielt ihn davon ab, umzudrehen und wieder die Ruhe zu suchen. Wenn ich dem Schmerz aus dem Weg gehe, werde ich ihn nie überwinden können Als er das Tempelgelände verlassen wollte, bemerkte er jemanden, der sich neben dem Tor im Schatten eines Baumes niedergelassen hatte und verlangsamte seinen Schritt. Beim näheren Hinsehen erkannte er einen Bettelmönch, dessen Gewand zerschlissen war und der sich seinen Strohhut tief ins Gesicht gezogen hatte. Miroku wusste nicht warum, aber der Anblick dieses so friedlich dasitzenden, offenbar schlafenden Menschen hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn und ließ ihn amüsiert lächeln. Er wollte gerade weitergehen, als der andere sich regte und sich den Hut aus dem Gesicht schob. „Ich muss geschlafen haben“, murmelte er mehr zu sich selbst, griff nach seinem Stab und richtete sich auf, wobei er sich etwas Erde vom Gewand strich. Erst dann bemerkte er Miroku, der ihn interessiert ansah. „Buddha sein mit Euch, Mönch“, sagte er. Miroku verbeugte sich und erwiderte den Gruß. Der andere Mönch schob seinen Hut zurecht und trat aus dem Schatten. Er hatte, wie die meisten Mönche, ein rasiertes Haupt und trug seinen Strohhut mit einer Schnur aus gedrehtem Reisstroh unter seinem Kinn befestigt. Sein Gesicht war kantig und eine Narbe zog sich von seinem linken Mundwinkel bis zur Stirn darüber. Das linke Auge war leer und grau. „Heiß heute, nicht wahr?“, fragte er. Miroku nickte zustimmend, irgendwie war ihm gerade ziemlich nach einem belanglosen Gespräch zumute, deshalb sagte er: „Ja, doch es dürfte bald kälter werden. Der Sommer ist fast vorüber.“ „Wie wahr, wie wahr...“, erwiderte der andere mit einem Blick zum Himmel. „Wie ist Euer Name?“, fragte er dann. „Ich heiße Miroku. Darf ich Euren Namen erfahren?“ „Keiryou. Ich freue mich immer, andere Mönche zu treffen. Wollen wir nicht zusammen etwas trinken gehen?“ Miroku musste nicht lange überlegen. „Ja, gerne. Hunger habe ich auch.“ Keiryou lächelte und entblößte seine wenigen verbliebenen Zähne. „Ich kenne ein wunderbares Teehaus in der Stadt. Folgt mir, Miroku-sama.“ Das Teehaus „Yama-no-ue“ lag an der Hauptverkehrsstraße und war recht voll, doch die beiden fanden einen Platz in der hinteren Ecke, wo sie sich an einem Holztisch auf dem Boden niederließen. Die Wirtin tauchte auf, um sie nach ihren Wünschen zu fragen, und Miroku bestellte eine Tasse Tee und etwas zu Essen, während Keiryou um etwas Sake bat. Sobald sie verschwunden war, begann Keiryou: „Ihr seht aus, als habet ihr eine weite Reise hinter Euch. Woher kommt ihr?“ „Mein Letzter Aufenthalt war im Dorf Yamagata. Wart Ihr schon dort?“ „Ich? Nein, ich bleibe meist in dieser Gegend und ziehe wenig umher. Ich bin alt, meine Knochen vertragen das Reisen nicht sehr gut, fürchte ich. Doch ich hörte von Yamabe und dem Dämon, der dort sein Unwesen trieb. Ein anderer Dämon, das Haustier eines Mönchs, soll ihn besiegt haben.“ Miroku schluckte, denn die Bezeichnung Haustier weckte in ihm unangenehme Erinnerungen. Dumusst mich nicht verstehen! Für dich bin ich ja nur ein Wesen, das du jederzeit für deine Zwecke benuzten kannst! Er senkte den Blick und sagte leise: „Ich hörte davon.“ „Dann habt Ihr den Mönch nicht getroffen? Wie schade.“ „Warum schade?“ „Ich wuerde ihn gern fragen wie der dazu kommt, einen Dämonen an seiner Seite zu haben. Dämonen sind das Übelste, das es auf dieser Welt gibt. Ein Mönch und ein Dämon, das ist, als würde der Buddha selbst in die Dimension der Hölle hinabsteigen.“ Miroku blickte auf seine Hände, die er in seinem Schoß gefaltet hatte, und versuchte, seine Gefühle im Zaum zu halten. Du hast ja so Recht!, hätte er schreien mögen, Ein Mönch und ein Halbdämon ist die denkbar schlechteste Kombination die es geben kann. Warum nur habe ich dich nicht vor Inuyasha getroffen? „Ja, ich verstehe es auch nicht, aber ich kam erst vor wenigen Tagen in das Dorf und da war er schon lange abgereist“, sagte er leise. „Dämonen sind wirklich eine Teufelsbrut. Aber wisst Ihr, was noch schlimmer ist?“ Miroku schüttelte den Kopf. Die Wirtin brachte die Getränke in Tonbechern, und Keiryou leerte seinen in einem Zug. Miroku nippte an seinem Tee. „Wisst Ihr, was noch schlimmer ist?“, fragte Keiryou noch einmal. Miroku senkte den Becher kurz, und sagte: „Nein, aber ich bin mir sicher, Ihr werdet es mir erzählen.“ „Sicher“, erwiderte Keiryou. Miroku trank noch etwas von seinem Tee. Er wollte nicht all zu neugierig wirken, und außerdem stellte er jetzt fest, wie viel Durst er hatte. Wann mochte er das letzte mal etwas getrunken haben? „Seht ihr diese Narbe?“, fragte der Mönch und deutete auf den roten Streifen in seinem Gesicht. Miroku nickte. „Nun, sie ist nicht das Werk von Waffen oder Menschen, sondern das eines Halbdämons.“ Der Becher entglitt seinen Händen und sein Inhalt verteilte sich über den Tisch. „Sagtet Ihr Halbdämon?“ ------------ Halloo! Na, wie ist das Kapi? Ich finde es etwas kurz, aber dafür wird es spannend, nicht? Was glaubt ihr, passiert als nächstes? Um nochmal auf das Adult-Kapitel zurückzukommen; NEIN, ich werde es keinem von euch per ENS oder sonstwie zukommen lassen. Würde ich das tun, hätte ich auch gleich nur das Adult-Kapitel hochladen können und es dann jedem, der mich danach fragt, zuschicken. Also, fragt bitte nicht weiter. Oh, und danke für die vielen Kommis zu Kapitel 11 und 12, das freut mich echt riesig. Hoffe, es kommen auch ein paar zu diesem. Jitsch* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)