Hanyou wo Tomete!! [Stoppt den Dämon] von Jitsch (Inuyasha x Miroku - Neue News am 18.11.07) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 九 ・ Mirokus Geschichte  ------------------------------------------ Kapitel 九・Mirokus Geschichte "Soll ich dir die Bannkette abnehmen?" Inuyasha starrte Miroku ungläubig an. "Du... willst... sie mir abnehmen?", stieß er aus. "Nur, wenn du sie nicht behalten möchtest", sagte Miroku mit einem hintergründigen Lächeln. Inuyasha sah ihn verwirrt an, räusperte sich, machte den Mund auf und wieder zu, räusperte sich erneut und sagte schließlich: "Ich... ich will sie... behalten. Sie stört mich ja gar nciht." "Gut", sagte Miroku. "Wieso ist das gut?", fragte der verwirrte Halbdämon. Miroku wandte sich ab und grinste. "Nun, dann kann ich dich besser unter Kontrolle bringen, was ich sehr praktisch finde." Er ging um das große Loch im Boden herum und folgte dem dünnen Waldweg, der vom Dorf wegführte. Inuyasha blieb wie angewurzelt stehen. "Wo bleibst du denn?", rief Miroku. Inuyasha starrte auf seinen Rücken und rannte ihm dann hinterher. "Was soll den daran praktisch sein?", rief er aufgebracht. Miroku blieb ihm die Antwort schuldig. Auch in den nächsten Tagen verlor der Sommer nicht seine Gewalt, auch wenn sich hin und wieder eine kühle Brise bemerkbar machte. Das Reisen zu Fuß war beschwerlich, da immer wieder kleinere Dämonen oder wilde Tiere ihren Weg kreuzten. Hier erwies sic die Begleitung durch Inuyasha mehr als einmal als nützlich, denn die meisten Gegner schlug er sofort in die Flucht. Wenn Miroku ihm dafür danken wollte, winkte er jedoch ab und betonte, dass er das alles nur zu seinem eigenen Schutz tat, und so gab er es langsam auf und dankte ihm nur noch im Stillen. Drei Wochen waren seit ihrem Aufbruch vom Dorf vergangen, drei Wochen in denen sie nur einmal auf ein menschliches Dorf getroffen waren und dort die Nacht verbracht hatten, drei Wochen, in denen sie den ganzen Tag liefen und kaum je mitenander sprachen. Miroku war nicht zufrieden mit der Situation, doch die Hitze und Inuyashas Griesgrämigkeit vertrieben ihm jede Lust auf eine Konversation; überhaupt fehlte ihm ein Gesprächsthema. Jetzt war es später Abend und der Schatten der Nacht legte sich langsam über die beiden Wanderer, noch hatten sie kein Lager aufgeschlagen. Miroku sah zum Himmel, wo sich bereits der Abendstern zeigte, und stellte fest: "Wir sollten langsam rasten." Inuyasha nickte zustimmend, doch dann schien er etwas zu bemerkten und hob die Nase. "Warte, hier in der Nähe ist irgendwo Wasser...!", stellte er fest. "Ist es weit von hier?" Inuyasha schnupperte noch einmal und seine Nasenlöcher weiteten sich. "Wir schaffen es bis Sonnenuntergang, aber nur, wenn ich dich trage. Wenn wir in deinem Tempo weitergehen, brauchen wir bis morgen mittag..." "Gut, dann trage mich, bitte." Inuyasha drehte sich um und hob den Mönch auf seine Arme. "Halt dich fest!", sagte er und setzte sich dann mit langen Sprüngen in Bewegung. Miroku klammerte sich an Inuyashas Ärmel fest und schloss die Augen. An Inuyashas Brust zu liegen war so angenehm, es war so beruhigend, von seinen starken Armen gehalten zu werden. Inuyashas Haare wurden vom Wind, der beim Rennen entstand, zerzaust und ein paar Strähnen flogen Miroku ins Gesicht und ließen ihn an seine Augen denken. Am Tag, wenn sie wanderten, ging er meist hinter Inuyasha und hatte kein Problem, ihnen auszuweichen, doch wenn es Nacht wurde und sie gemeinsam am Feuer saßen, dann zogen ihn die goldenen Augen magisch an, und dann regte sich in ihm der Wunsch, auf ihn zuzutreten und ihm tief in die Augen zu sehen, sein silbernes Haar zur Seite zu streichen, mit den Händen sein Gesicht zu berühren, ihm näherzukommen und - "Wir sind da!", verkündete Inuyasha und setzte ihn so plötzlich auf dem Boden ab, dass seine Beine nachgaben und er gegen ihn taumelte. Fluchtartig wich Miroku zurück und wendete sich mit glühenden Wangen von seinem Begleiter ab. Was war er gerade im Begriff gewesen sich vorzustellen;...? "Schade, ich dachte, es wäre kaltes Wasser, aber es ist eine heiße Quelle", brach Inuyashas wohlige Stimme in seine Gedanken. Miroku drehte sich in Richtung des blubbernden Wassers und nickte. Seine Augen blieben an dem Anblick des Dampfes hängen, der sich über der Oberfläche wölbte. "Inuyasha, geh bitte Feuerholz holen", sagte er, ohne den Blick von dem Wasser zu lösen. Inuyasha folgte der Aufforderung ohne Murren und verschwand in den Bäumen neben der Quelle. Mirokus Hand wanderte zu seinem Mund und berührte seine Lippen. Was war nur mit ihm los? Einer plötzlichen Idee folgend legte er seinen Stab auf den Boden, löste den Knoten sines Überwurfes, entledigtes sich seines Yukatas und ließ sich dann über einen verhältnismäßig glatten Stein am Ufer in das heiße Wasser gleiten. Es durchdrang sofort seinen angespannten Körper und löste in ihm ein Wohlbefinden aus, das er schon lange nicht mehr erlebt hatte. Die Nacht ließ nicht lange auf sich warten und kam dunkel, doch sternenklar und mit einem dünnen, abnehmenden Mond. Inuyasha kehrte zurück und ließ das gesammelte Holz auf den Boden fallen. "Du bist ins Wasser gegangen?", fragte er ungläubig. "Es tut sehr gut!", antwortete Miroku. Inuyasha stieß einen abfälligen Laut aus und schnupperte in der Luft herum, sprang dann an den Rand des Beckens und begann in Mirokus Kleidern zu wühlen. "Was machst du da?", fragte Miroku. Inuyasha hatte jetzt offenbar gefunden, was er suchte und sprang wieder zum Holz, wo er herumhantierte, bis er das Feuer entzündet hatte. Miroku hatte sich auch so schon gedacht, dass Inuyasha seine Feuersteine und das Brennpulver gesucht hatte. Inuyasha hockte sich im Schneidersitz an das Feuer und verschränkte die Arme. Er betrachtete Miroku, der Im Wasser lag und nur seinen rechten Arm auf den Stein am Ufer gelegt hatte. "Was hat es mit dieser Stulpe um deinen Arm auf sich?", fragte er, "Du nimmst sie ja wirklich niemals ab!" Miroku hob den genannten Arm und betrachtete ihn im Feuerschein. "Das Wichtigste daran ist die Gebetskette", sagte er, "Sie schützt mich vor meinem Fluch." Sein Körper war warm, doch in seinem Herzen regte sich wieder die Kälte jener Nacht und ließ ihn erschaudern. Inuyasha starrte ins Feuer und wartete auf weitere Erklärungen. "In meiner Jugend war ich sehr unternehmungslustig. Kaum, dass ich meien Ausbildung als Mönch abgeschlossen hatte, zog ich durch die Lande um mit meinem Horiki Dämonen zu bekämpfen. Das war mein Traum, genau wie der, so zu werden wie der leuchtende Prinz Genji aus der Legende." "Nie gehört", meldete sich Inuyasha zu Wort. "Das habe ich nicht anders erwartet. In der Legende, die von Murasaki Shibiku vor ein paar Jahrhunderten aufgeschrieben wurde geht es um den Sohn des Kaisers, Genji, der umherzieht und die Liebe der Frauen erwirbt. Ich wollte so werden wie er und Liebesabenteuer erleben, doch vielleicht hätte ich in dem Fall kein Mönch werden sollen. Wie es schient, hielten sich die Frauen aus dem Grund von mir fern, vielleicht habe ich mich auch nicht genug angestrengt oder nicht den Charme des Genji... Ich erlebte nichts, was auch nur im Entferntesten mit seinen Abenteuern vergleichbar gewesen wäre. Doch dann traf ich SIE. Es war eine kalte Winternacht und es war mitten im Wald. Sie war von Räubern überfallen worden, die ihr nichts als ein paar Kleider gelassen hatten und wandte sich in ihrer Verzweiflung an mich. Da ich von einer Hütte wusste, die sich im Wald befand und in der niemand lebte. Dorthin brachte ich sie und entzündete uns ein Feuer. Da sie fror, bot ich ihr an, sie mit meinem Körper zu wärmen, was bei ihrer Schönheit wirklich das erste war, was mir einfiel. Ich legte meinen Stab ab und näherte mich ihr. Das war der Augenblick, auf den sie gewartet hatte. Sie öffnete ihren Mund und heraus schoss ein Fluch, dem ich nur knapp entkommen konnte. Ich zog meine Bannzettel hervor, um sie in Zaum zu halten, doch kaum hatte ich einen in der Hand, stieß sie einen Fluch aus und durchstieß die Hand mitsamt dem Bannzettel. 'Merke dir meinen Namen, Mönch!', rief sie, als sie durch die Decke entkam, 'Naraku! Die Hölle auf Erden!' Ich glaubte, sie habe aufgegeben und war froh, mit einer verletzten Hand davongekommen zu sein, doch dann bemerkte ich, dass mit der etwas nicht stimmte. Als ich auf meine Handfläche sah, war es keine nomale Wunde sondern ein Loch, hinter dem nichts war. Ich konnte durch es hindurch an einen anderen Ort sehen, doch das Problem war, dass das Loch einen immer stärker werdenden Wind erschuf, der den Staub in das Loch zog. Doch es blieb nicht bei dem Staub, bald schon verschwand das ganze Lagerfeuer darin, ohne eine Spur zu hinterlassen... Schließlich gelang es mir, es mit einer Gebetskette zu versiegeln." Die Sterne funkelten kühl und fern, doch Inuyasha sah ihn an und sein schönes Gesicht wurde in einen warmen Schein getaucht, der vom Feuer herrührte. "Tja, das war meine Geschichte", murmelte Miroku schließlich, "wirklich nicht besonders heldenhaft..." "Warum hat dich der Dämon angegriffen?", fragte Inuyasha. "Ich vermute, er hatte angst vor mir. Jeder Mönch und jede Miko, die mir begegneten, sagten mir, wie unglaublich mein Horiki doch sei. Dieser Dämon muss gefürchtet haben, dass ich ihn damit vernichten könnte und hat meine Schwäche für Frauen ausgenutzt... Seither halte ich mein Horiki im Zaum und nutze nur die einfachen Bannsprüche." "Sag bloß, du hast Angst vor noch so einem Angriff!?" "Ja, das habe ich", sagte Miroku. Inuyasha stieß einen Erstaunensschrei aus. "Du und Angst?" "Ich gebe es nicht gerne zu und verberge es so weit wie möglich... doch ich habe schon Angst um mein Leben. Du nicht, Inuyasha?" Inuyasha lachte ein gestelltes Lachen, das seine Fangzähne entblößte. "Ich und Angst? Dass ich nicht lache!" Miroku lächelte müde. "Das hätte ich eigentlich wissen müssen... Willst du eigentlich nicht baden?" "Bei dieser Hitze auch noch in dieses heiße Wasser zu gehen... du bist schlichtweg verrückt." "Nein, es tut wirklich gut. Es entspannt dich und du wirst ruhig schlafen können." "Ich brauche kaum Schlaf! Wer soll denn Wache halten, wenn ich schlafe?" "Inuyasha, mir bleibt nichts anderes übrig als zu glauben, dass du wasserscheu bist." Inuyasha sprang auf. "Rede keinen Mist!", sagte er. Ohne eine weitere Einladung zu benötigen, streifte er sein rotes Obergewand und dann das weiße darunter ab, ließ seine Hose fallen und glitt neben Miroku in das Wasser. Miroku konnte nicht anders, als ihn dabei genau zu beobachten und jeden Teil seines Körpers zu bewundern. Er war einfach perfekt, gut gebaut, muskulös und ... was dachte er hier nun schon wieder? "Starrst du alle Leute so an, wenn sie sich ausziehen?", fragte Inuyasha. Miroku riss panisch die Hände aus dem Wasser und fuchtelte damit vor Inuyashas Gesicht herum. "ICh habe dich nicht angestarrt, ich habe ... ich war... ich war nur in Gedanken versunken. Ich habe nichts gesehen!" Inuyasha zuckte die Achseln und tauchte bis zum Kinn in das Wasser. "Mir ist es egal, ob du mich anschaust oder nicht. Aber das Wasser ist wirklich angenehm." Miroku seufzte und blickte hoch zum Mond, um nicht weiter Inuyasha anzustarren. "Damals, als dieser Dämon Naraku mich mit diesem Siegel gebannt hat, da habe ich beschlossen, mich keiner Frau mehr zu nähern. Ich will nicht noch einmal auf diese Weise erniedrigt werden..." Der Abendwind bewegete die schwarz scheinenden Blätter und das Geräusch der Grillen schwoll an, als sie in kompletter Stille verharrten. "Weise Entscheidung", bemerkte Inuyasha schließlich. Er berührte mit seinen Fingern die Wasseroberfläche und ließ damit kleine, sich ausdehnende Kreise darauf entstehen, die sachte gegen Mirokus Brustkorb schwappten und ihn erschaudern ließen. "Von Frauen sollte man nichts erwarten", fügte der Halbdämon hinzu. Miroku blickte ihn verwundert an. Solch einen abwesenden, gar traurigen Gesichtsausdruck hatte er bei ihm noch nie zuvor erblickt. Er spürte die tiefe Verletztheit des anderen. Sie waren beide einsam. Im Wasser machte er eine Bewegung auf Inuyasha zu und sah ihm in die Augen, in denen sich der Mond spiegelte, und als der das bemerkte, erwiederte er den Blick. Mirokus Gesicht brannte, seine Fantasien schienen Wirklichkeit zu werden. Er hob den Kopf und konnte nicht anders. Er küsste Inuyasha auf den Mund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)