Im Schatten der Steine von Akanishi (Die Reise in eine neue Welt könnte dich von Grund auf verändern...) ================================================================================ Kapitel 2: Aufbruch ------------------- --- Aus der alten, vertrauten Zeit tragen mich die Stimmen weit in ein unbekanntes neues Leben wo wir zu neuen Erfahrungen streben --- Dieses Wochenende verging für Brianna quälend langsam. Am Tag nach dem Ausflug zur Ruine wurde ihr die unangenehme Folge für ihr Verhalten mitgeteilt: Hausarrest. So konnte sie sich nicht mit ihren Freundinnen treffen, um ihnen von ihrem Traum zu erzählen. „Brianna, morgen beginnt deine Klassenfahrt…“, begann ihr Vater am Sonntagabend. Brianna, die gerade die Fernsehzeitung nach einem guten, abendfüllenden Film durchforstete, blickte von dieser auf. „Werdet ihr mir etwa auch die Fahrt verbieten…?“, wollte sie zögernd wissen. Ihre Mutter hob abwehrend ihre Hände und auch ihr Vater schüttelte energisch den Kopf. „Natürlich nicht“, sagte er. „Du brauchst nicht gleich den Teufel an die Wand zu malen. Deine Mutter und ich denken, dass du mit dem Hausarrest genug gestraft wurdest. Nein, ich wollte nur den Ablauf für morgen mit dir besprechen.“ Brianna ließ erleichtert, die vor Anspannung gehobenen Schultern sinken. „Die Fahrt ist sowieso schon bezahlt.“, fügte ihre Mutter leicht schmunzelnd hinzu. „Also“, setzte ihr Vater erneut an. „Ich werde dich morgen früh zum Bahnhof bringen, dann können wir vorher noch in Ruhe gemeinsam frühstücken. Dein Taschengeld bekommst du auch morgen früh, okay? So, dann wäre ja alles geklärt. Was läuft im Fernsehen?“ „Du wirst dich freuen: Eine Komödie!“, antwortete Brianna grinsend und schaltete zum Sender. Brianna saß am nächsten Morgen überglücklich und vollauf zufrieden mit sich und der Welt im Zug. Yvonne und Sophie, die ihr gegenüber saßen, schauten sie neugierig an. „Was ist das denn nun für ein Traum?“, wollte Yvonne wissen und Sophie nickte zustimmend. „Okay, ich erzähle euch alles, aber haltet mich bitte nicht für verrückt. Ich weiß selbst, dass es nur ein Traum war, entsprungen meiner überaus prächtig blühenden Fantasie.“ Und so begann sie, ihren beiden Freundinnen von dem Traum zu erzählen. Sie erzählte von ihrem Irrlauf durch den schrecklichen Wald und auch von ihrer Begegnung mit Yuna. Gerade als sie zu dem Jungen kommen wollte, der ihr Herz Achterbahn fahren ließ, brach im Zug ein riesiger Tumult los. Yvonne sprang sofort neugierig auf und auch Sophie folgte ihr nach einem kurzen Seitenblick zu Brianna. Die Zurückgebliebene seufzte: „Jetzt, wo der schönste Moment meines Traumes kommt.“ Sie wollte sich gerade enttäuscht in den Sitz zurücksinken lassen, als jemand ihre Hand ergriff und sie hochriss. Ein Arm legte sich um ihre Hüfte und, noch ehe sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, spürte sie die Berührung von weichen Lippen auf den ihren. Brianna war so erschrocken, dass sie sich nicht wehrte. In Gedanken war sie immer noch bei ihrem Traum-Jungen und plötzlich erschien er ihr in diesem Kuss so nah und greifbar. Instinktiv schloss sie ihre Augen. Ein zarter Windhauch strich über ihre feuchten Lippen. Doch Brianna merkte davon nichts, sie war zu tief in ihre Traumwelt gesunken. Eine Stimme riss sie jäh aus dieser heraus. „Tja, da wäre ich an meinem Ziel angekommen… Meine Liebste hatte schon sehnsüchtig auf mich gewartet.“, erklang plötzlich eine männliche Stimme. Ein enttäuschtes Raunen ging durch das Abteil und die große Gesellschaft, die sich bis eben hier angesammelte hatte und die gänzlich aus Mädchen bestand, löste sich auf. Im Abteil kehrte wieder Ruhe ein. Brianna öffnete ihre Augen und erst allmählich begriff sie, wo sie war und wer vor da ihr stand. Es war ein ihr völlig fremder Junge, der sie verschmitzt mit seinen frechen Augen angrinste. Mit erschreckender Klarheit erkannte sie jetzt, was geschehen war. Sofort spürte sie die Hitze, die in ihren Kopf schoss und noch ehe sie darüber nachdenken konnte, dass sie eigentlich viel zu schüchtern war, knallte sie diesem Jungen ihre flache Hand mitten auf dessen rechte Wange. „Wau, Brianna, das hätte ich dir gar nicht zugetraut!“, hörte sie Yvonnes fassungsloses Gekreische. „Oh Gott… T’schuldige… Ich meine…“, stammelte sie. Der Junge fasste sich an die Wange und fiel zurück in den Sitz, der mit einem lauten Zischen unter dem plötzlichen Gewicht nachgab. „Eine harte Rechte hast du da. Ich hab’s ja nicht anders verdient.“, sprach er und sah sie an. Brianna blickte überall hin, nur nicht in sein Gesicht, und knabberte nervös an ihren Fingern. Sophie und Yvonne setzten sich nun auch wieder hin. „Tja, das hast du dir selbst eingebrockt, Owen.“, lachte Sophie. Yvonne sah sie fragend an: „Woher kennt ihr beiden euch denn?“ „Aus dem Kampfsportverein. Sophie ist da echt eine Wucht, die macht jeden Kerl gnadenlos platt, doch eure Freundin dort könnte echte Konkurrenz für unsere Wunderbraut bedeuten.“, antwortete Owen ohne zu zögern, während er auf die immer noch fassungslose Brianna deutete. „Da schlummern verborgene Talente.“, stimmte Yvonne ihm zu. Die drei lachten. Nur Brianna lachte nicht. Sie fühlte sich elend, nach dieser Aktion. In ihrem Hals verspürte sie einen großen Klos, der ihr fast den Atem nahm. Ihre Beine zitterten unaufhörlich und ihre Hände kamen diesen in nichts nach. Sie war froh, als sie ihr Ziel erreicht hatten und aus dem Zug stiegen. Yvonne drehte sich noch einmal zu Owen um. „Wir wollen nachher eine kleine Erkundigungstour machen. Kommst du mit, Owen?“, fragte sie, worauf er zustimmend nickte. „Bis nachher dann.“, verabschiedeten sie sich voneinander. Owen ging nach rechts zu den Bungalows der älteren Klasse, welche die Klasse von Brianna, Yvonne und Sophie begleitete, und die drei Freundinnen liefen zu ihren Hütten nach links. „Musste das sein, Yvonne?!“, meinte Brianna vorwurfsvoll. Diese nickte nur strahlend und grinste ihr frech zwinkernd zu. „Der ist doch niedlich. Den sollten wir im Auge behalten.“ „Er ist wirklich nett. Mach dir keine Gedanken, Brianna.“, lenkte Sophie ein, bevor Brianna auf Yvonne losgehen konnte. Zur frühen Dämmerung trafen sich die Drei mit Owen am Camp-Ausgang. Brianna war die einzige, die einen kleinen Rucksack dabei hatte. „Was willst du denn damit?! Ist doch nur unnötiger Ballast.“, sagte Yvonne und sah die Tasche nur verständnislos an. Brianna griff unter die Riemen des Rucksacks, die über ihre Schultern hingen, und umklammerte diese fest. „Da sind mein Tagebuch plus Stift und meine Kamera drin.“ „Wozu soll das gut sein? Es dämmert schon, bald ist es dunkel. Da bringt eine Kamera nicht viel.“ „Dann schalte ich einfach den Nachtsichtmodus an. Und jetzt lass mich in Ruhe. Wir sollten lieber aufbrechen.“ So gingen sie in den Wald. Bald war es so dunkel, dass sie ihre mitgebrachten Taschenlampen anschalten mussten. Neugierig gemacht durch dieses Licht, ging ein Junge, der bis eben noch an einem Baum gelehnt eine Zigarette geraucht hatte, der kleinen Truppe hinterher. Yvonne spürte die Last ihrer Pumps, als sie mit dessen spitzen Pfennigabsätzen immer wieder in den feuchten Waldboden absackte. „Wie lange wollt ihr hier noch rumlaufen?! Ich kann bald nicht mehr.“, quengelte sie, doch die anderen blickten sich nur kurz nach ihr um und schüttelten synchron ihre Köpfe, bevor sie weiterliefen. Nach ein paar weiteren Momenten, die sie durch den Wald liefen, hatte Yvonne genug. Ohne ein Wort ließ sie sich auf den erstbesten Baumstamm nieder. Brianna, die das mitbekommen hatte, hielt die beiden anderen zurück. „Oh verdammt, Yvonne, was ist denn nun wieder los?“, seufzte Sophie als sie ihre Freundin auf dem Stamm sitzen sah. „Das du dich immer so haben musst…“ „Wie habe ich mich denn?!“, wetterte Yvonne zurück. „Ich bin erschöpft. Wir können doch wohl mal fünf Minuten Pause machen?“ Owen setzte sich neben sie und stieß ihren Fuß an. „Mit solchen Fußmördern würde ich aber auch nicht lange laufen können.“, neckte er sie. Durch diese Anmerkung in Rage gebracht antwortete Yvonne in einem überaus giftigen Tonfall: „Wer hat dich denn gefragt?!!“ „Pst, seit mal ruhig.“, flüsterte Sophie den beiden plötzlich zu. „Ich glaube, ich habe da was gehört.“ Die beiden Streithähne verstummten augenblicklich. Auch Brianna saß ganz ruhig und lauschte angespannt. Von weitem konnte sie leisen Gesang hören. „Da ist was.“, durchbrach Owen die Stille. „Das sollten wir uns näher ansehen.“ Je weiter die vier in den Wald hinein liefen, umso lauter wurde der Gesang. Schließlich kamen sie an eine Höhle. Als Brianna den Eingang sah, schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Es ist wie in meinem Traum, dachte sie und wie zur Bestätigung entdeckte sie einen grünlichen Lichtschein, der aus dem Inneren der Höhle zu kommen schien. „Lasst uns näher rangehen.“, meinte Owen. „Mach das, aber ich bleibe hier.“, grummelte Yvonne leise. Sophie sah kurz zu ihr und entschied dann: „Gut, dann gehen Owen und Brianna. Ich bleibe mit Yvonne hier. Wenn irgendetwas passiert, dann schreit ganz laut. Wir holen dann sofort Hilfe.“ Brianna hatte während dieser kurzen Ansage entsetzt ihre Augen weit aufgerissen. Sie wollte gerade etwas erwidern, als Owen schon ihre Hand gefasst hatte und sie entschlossen mit sich zog. Nun waren Sophie und Yvonne allein. Eine Weile standen sie noch unschlüssig da. „Lass uns auch reingehen und versuchen, ob wir ein Versteck finden.“, beendete Sophie das Schweigen zwischen ihnen. Yvonne hatte sich an einen Baum gelehnt und hob nun abwechselnd immer ein Bein an. Ihre Füße schmerzten, sie hatte das Gefühl als würde sie barfuss auf einem Nagelbrett laufen. „Hauptsache wir finden irgendwo eine Gelegenheit zum Sitzen.“ „Da drinnen ist es bestimmt nicht so feucht wie hier draußen.“, riet Sophie ins Blaue hinein. Sie wusste es nicht, doch so würde sie ihre Freundin wenigstens überzeugen können, in die Höhle zu gehen. Yvonne nickte und so gingen die beiden hinein. Der Gesang war drinnen unerträglich laut. Sophie leuchtete mit ihrer Taschenlampe durch die Höhle, bis sie eine kleine Nische entdeckte. Sie schwenkte kurz die Taschenlampe, um so Yvonne darauf aufmerksam zu machen. „Dort können wir uns verstecken.“, meinte sie und begab sich hin. Yvonne entdeckte sofort einen Stein, der sich zum Sitzen eignete und ließ sich darauf nieder. Sophie kauerte sich an die Wand und achtete auf das, was in der Höhle geschah. Owen und Brianna hatten sich sofort hinter einem großen Stein versteckt, als sie eine tanzende Gruppe von Leuten entdeckten. Ihre Taschenlampen waren ausgeschaltet. „Was machen die da?“, flüsterte Owen Brianna zu. Sie zuckte nur mit den Schultern, doch da fiel ihr ein, dass er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, was sie tat. Also sprach sie stattdessen: „Ich weiß es nicht. Es scheint wohl irgendeine Art von Zeremonie zu sein.“ Die seltsame Gruppe tanzte um einen Steinkreis herum, während durch die einzelnen Lücken zwischen den Steinen ein grünes Licht brach. Dieses Licht ermöglichte es auch Brianna und Owen, zu erkennen, was dort vor sich ging. Brianna kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Sie saß mit Owen geduckt in der Höhle nahe dem Steinkreis und sah diesen Gestalten bei ihrem merkwürdigen Tanz zu. Ein Tanz, den sie, egal wie sehr sie sich auch ihren Kopf zermarterte, in keine Kategorie einteilen konnte. „Wollen die damit irgendetwas beschwören?“, sprach Owen nun wieder. „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß doch selbst nicht, was die da treiben.“, zischte sie ihn an. Diese nervenaufreibende Situation hatte sie ganz vergessen lassen, dass sie eigentlich Fremden gegenüber sehr wortkarg war. Owen kannte sie erst seit dem Morgen im Zug, wo er sie einfach geküsst hatte. Als sie daran dachte, spürte sie wieder die Hitze in ihren Kopf steigen. Sie schob den Gedanken schnell beiseite und rückte ein Stück weiter von ihrem Begleiter weg. Dieser bemerkte es und sah sich zu ihr um. „Ach übrigens.“, fing er wieder an. „Ich wollte mich noch mal wegen der Sache heute im Zug entschuldigen.“ Brianna zuckte kurz zusammen. „Ist schon okay. Ich hab’s eh schon längst vergessen.“, log sie. „Echt?“, fragte er ungläubig. „Na ja, ich wollte halt nur sagen, dass ich nicht wollte das es… na ja… so machohaft rüberkommt, wie ich dich da einfach packe und küsse…“ Brianna verdrehte die Augen. „Lass es gut sein. Es ist ja nichts Schlimmes passiert.“, log sie weiter, denn eigentlich verfluchte sie Owen im Innern für das, was er getan hatte. „Da bin ich jetzt echt beruhigt. Aber ehrlich mal, mir hat’s doch irgendwie gefallen…“ Brianna wollte ihm gerade ihre Faust ins Gesicht schlagen, als der Gesang plötzlich aufhörte. „Es scheint vorbei zu sein.“, machte Owen sie auf die Stille aufmerksam. „Das habe ich auch mitbekommen, danke.“, entgegnete sie abfällig. Sie spürte, wie Owen seine Hand auf ihre Schulter legte. Ihre Hände zitterten. „Ich wollte damit nur sagen, dass wir hier verschwinden sollten.“ Brianna sah zum Steinkreis und entdeckte nun, was Owen längst gesehen hatte, nämlich dass die Gruppe sich zum Abmarsch bereit gemacht hatte. Und sie gingen genau auf ihr Versteck zu. „Siehst du? Sie kommen genau auf uns zu. Lass uns gehen.“ Die beiden schlichen leise zum Ausgang der Höhle, doch sie wurden von Sophies Stimme aufgehalten. „Hey, ihr beiden. Wir sind hier.“ Die zwei folgten der Stimme und kamen so in das provisorische Versteck der anderen. „Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht.“, sprach Sophie sorgenvoll. „Was ist passiert? Der Gesang hat plötzlich aufgehört.“ Brianna wollte gerade antworten, als sie plötzlich von Owen in die hinterste Ecke der Nische gegen die Wand gedrückt wurde. Mit einem Zischen deutete er ihr, still zu sein. Sie bekam mit, was Owen so nervös gemacht hatte: Einer hatte sich aus der Tanzgruppe gelöst und kam nun direkt auf sie zu. Kurz vor der Nische blieb er stehen und blickte sich um. Brianna spürte, wie sich ihr Körper vor Anspannung verkrampfte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und das lag nicht nur daran, dass sie jede Faser von Owens Körper spüren konnte. Der Fremde gab ein kurzes unverständliches, erfreutes Gebrabbel von sich. Er bückte sich und hob etwas auf, bevor er seinen Begleitern nachlief. Überwältigt von der nun verspürten Erleichterung ließ Brianna sich in Owens Arme sinken. „Das war haarscharf.“, hörte sie Yvonne und innerlich gab sie ihr Recht. Hätte Owen nicht so schnell reagiert, dann hätte man sie entdeckt. Leise dankte sie ihm. „Na dann, lasst uns mal sehen, was die da getrieben haben.“, forderte sie die anderen auf und trat aus der Nische. Sie war neugierig, was sie wohl entdecken würden. Dicht neben ihr ging Owen und als sie ihn ansah, bemerkte sie wie sein Blick wachsam durch die Höhle streifte. Seine Augen folgten immer dem Lichtstrahl der Taschenlampe, welche das gesamte Innere der Höhle durchleuchtete. Sie spürte, dass er sie beschützen wollte und wurde ruhiger. Als sie am Steinkreis ankamen, um den bis vor kurzem noch die Fremden getanzt und gesungen hatten, konnte sie ihren Augen nicht glauben. Sie drehte sich zu den anderen um und sah, dass es ihnen nicht anders erging als ihr. Verschieden große Steine, die von außen nach innen immer kleiner wurden, waren um eine rundliche Platte angeordnet. Diese Platte schien bei näherer Betrachtung eine riesige Tafel zu sein, auf welcher fremdartige Symbole eingraviert waren. Brianna trat durch die äußerste Reihe der Steine. Die anderen folgten ihr. „Wir sollten uns diese Tafel oder was immer das ist, näher ansehen. Vielleicht gibt sie uns Aufschluss über das, was hier geschehen ist...“ Sie kramte in ihrer Tasche nach ihrem Fotoapparat. „Ich werde mal ein paar Fotos machen.“, fügte sie noch hinzu, während sie die Verschlusskappe vom Objektiv nahm. Sie durchschritt die innerste Reihe, die nur noch aus Steinklumpen bestand, warf einen prüfenden Blick auf den kleinen Monitor der Kamera, zoomte das Bild noch etwas näher heran und drückte auf den Auslöser. Langsam trat sie, während sie weiter auf den Bildschirm sah, einen Schritt vorwärts. Dabei berührte sie mit ihrem Fuß den äußeren Rand der Platte. In diesem Moment ertönte mit einem Mal wie aus dem Nichts ein lauter Knall. Brianna erschrak so sehr, dass sie mit dem anderen Fuß stolperte und auf die Gravuren fiel. Sofort durchdrang ein gleißendes Licht die Oberfläche, auf der sie lag und raubte ihr für einen kurzen Augenblick die Sicht. Es knallte wieder und dann noch einmal. Immer wieder folgte ein Knall dem anderen. Brianna hatte das Gefühl als befände sie sich mitten in einem Sturmangriff, der gerade seinen Höhepunkt erreicht hatte. Dazwischen ertönte das laute Summen einer Melodie, die ihr merkwürdig vertraut vorkam. Sie blickte sich nach den anderen um und sah, dass diese sich nun ebenfalls, wie sie, auf den Gravuren der Tafel befanden. Sie lagen oder knieten und hielten sich die Ohren zu, da die explosionsartigen Geräusche und der Gesang nun einen unerträglich lauten Pegel erreicht hatten. Brianna wunderte sich noch, dass sie vier Personen sah, obwohl sie doch nur mit ihren beiden Freundinnen und Owen hier war, doch da verlor sie auch schon das Bewusstsein. – Ende 2. Kapitel – Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)