Diagnose: Schizophrenie oder auch: Was passiert wenn Yamis sich einmischen von Sargeras ================================================================================ Kapitel 5: Ende der ersten Sitzung ---------------------------------- Kapitel 5: Ende der ersten Sitzung. „Ich nehme an, Bakura stört dich wieder. Doch machen wir einfach weiter. Wir waren beim Verständnis des Titels Pharao. Nehmen wir einfach mal an, dass der Geist dieses anderen Gegenstands, den du erwähnt hast, tatsächlich ein Pharao war und der Geist des Ringes hat zur selben Zeit gelebt. Könnte es sein, dass Bakura schlicht ein unzufriedener Bürger war?“ Ryou schüttelte sofort den Kopf, auch wenn es theoretisch sein könnte, so saß Bakuras Zorn doch viel zu tief, als dass es solch eine Trivialität sein könnte. Muyaki war sichtbar enttäuscht, aber er gab noch nicht auf. „Hmm... dieser Geist soll vor 3000 Jahren in Ägypten gelebt haben, ja? Schon einmal daran gedacht, einfach in den Geschichtsbüchern nachzuschauen, welcher Pharao dort gerade herrschte?“ „Auf die Idee bin ich auch schon gekommen. Aber wenn man ganz genau 3000 Jahre zurück schaut trifft man auf Pharao Psusennis I. Dessen Leben ist nur wenig ausgeleuchtet, aber sein Grab ist unbeschadet erhalten geblieben. Man fand seinen kompletten Leichnahm und fast alle Grabbeigaben. Ich glaube nicht, dass der Yami meines Freundes dieser Pharao ist. Vor allem, da Yami Yugi zwar erwachsener wirkt als Yugi oder ich, aber Psusennis hat über 50 Jahre geherrscht, das heißt er war ein alter Mann, und dafür wäre Yugis Yami wiederum zu impulsiv. Tja und wenn man nicht genau 3000 Jahre zurück gehen kann, relativiert sich die Suche schnell. Schlussendlich könnte es jeder Pharao der 21. Dynastie gewesen sein. Vielleicht war es sogar einer aus der 20sten oder der 19. Dynastie.“ Ryou machte eine hilflose Bewegung mit den Armen. „Genau genommen könnten es alle Pharaonen zwischen Ramses I. Und besagtem Psusennis I. gewesen sein. Bakura war auch keine große Hilfe, das Einzige, was er mir unbeabsichtigt verraten hat, ist, dass es ein Pharao vor Psusennis gewesen sein muss, da er sich über diesen 'lächerlichen Namen' schlapp gelacht hat.“ Ryou bemerkte mit Stolz, dass Muyaki über Ryous Wissen über Pharaonen sprachlos war, aber Ryou hatte doch erwähnt, dass sein Vater Archäologe war oder? Was hatte der denn gedacht? Dass Ryou sich nicht über die Dinge informierte, die seinen Vater so beschäftigten? Als Muyaki wieder zu sich fand, gab es erstmal ein Kompliment über Ryous ausgeprägtes Wissen, dann aber fragte er etwas ganz Kritisches. „Hast du mal daran gedacht, deinen Vater zu fragen, für wie alt er den Ring einschätzt? Eventuell könnte er ihn ja einer pharaonischen Regentschaftszeit zuordnen.“ „Nein, das geht leider nicht. Mein Vater weiß es selbst nicht. Ich habe auch nur erfahren, dass er ihn nicht selbst gefunden, sondern in einem kleinen Beduinendorf auf dem Markt gekauft hat. Das Teil war wohl ziemlich teuer, es besteht aus purem Gold.“ „Darf ich fragen, woher du das weißt? Der Kern könnte auch nur aus Kupfer sein, schon einmal daran gedacht?“ hakte Muyaki nach, Ryou freute sich diebisch etwas dagegen halten zu können. Zwar war er wie gesagt kein wirklicher Klugscheißer, ab und zu tat das aber schon ganz gut. „Ganz einfach, ich habe es getestet.“ Muyaki schien dieses kleine Detail nicht ganz zu glauben, denn es war etwas Sarkasmus in seiner Stimme als er dagegen hielt: „Ach? Hast du Zuhause etwa ein kleines Testgerät? Oder warst du beim Juwelier damit?“ „Weder noch. Ich hab es mit dem Archimedischem Prinzip gemacht. Natürlich hatte ich keinen Goldbarren der so schwer war wie der Ring, aber der Verdrängungswert von Gold ist in einem Mineralienbuch angegeben.“ Das hatte Ryou schon mit 10 Jahren drauf gehabt. Und wäre er auch noch so alt, dann würde er jetzt garantiert dieses typische Peace-zeichen machen und dabei verschlagen lächeln, wie man es gerne in Animes oder Mangas zeigte. „Hast du keine Angst, dass der Ring verschwinden könnte? Ich meine, so viel Gold muss doch ganz schön wertvoll sein. Kann doch sein, dass jemand ihn stiehlt oder?“ „Anfangs ja, ich habe ihn sogar manchmal absichtlich wo liegen lassen. Aber er ist immer wieder zu mir zurück gekommen. Ich weiß selbst nicht, wie Bakura das anstellt.“ Erneut zuckte Ryou mit den Schultern. Er vermutete zwar inzwischen, dass Bakura Besitz von jemanden ergriff und sich dann zurücktragen ließ. Aber wie er es schaffte, sich gleich wieder neben Ryous Bett zu legen, das war Ryou immer noch ein Rätsel. Muyaki wirkte nun richtig nachdenklich und kritzelte eine Menge in seinen Notizblock, dann seufzte er laut auf, als irgendwo ein kleiner Wecker bimmelte. „Ach herrje, tja Ryou, unsere Zeit ist um. Ich würde mich gerne noch mehr mit dir beschäftigen, aber leider habe ich gleich einen anderen Termin.“ Schlagartig wurde Ryou jetzt kalt und heiß. Oje, die Stunde war zuende? Hoffentlich wurde er jetzt nicht trotzdem eingewiesen! Nur um sicher zu gehen griff Ryou schon einmal zum Ring und nahm ihn wieder an sich, worauf er gleich schon wieder Bakuras Stimme zu hören vermochte. „Wie? Schon zu Ende? SCHADE... ich hätte so gerne nochmal einen Auftritt gehabt!“ Phu, Bakura schien seinen Zorn schon wieder vergessen zu haben. „Denkste, ich hab nicht vergessen, dass du mich weggeworfen hast! Dafür räche ich mich noch, ich weiß zwar noch nicht, wie, aber mir fällt schon noch etwas ein!“ War ja auch nicht zu erwarten gewesen, dass Ryou mal Glück mit diesem Yami hatte. Doch damit setzte er sich später auseinander. „Nun? Was ist das Ergebnis unseres Gespräches, Herr Muyaki?“ fragte Ryou schlussendlich mit einem Lächeln, wobei er mal hoffte, dass es gerechtfertigt war und jetzt nicht etwas Fatales auf ihn zukam. „Tja... ich bin ganz schön verwirrt. Soviel kann ich zumindest sagen. Aber keine Panik, eingewiesen wirst du sicher nicht. Immerhin bist du keine Gefahr für andere.“ Das sah Ryou genauso, nur leider eine gewisse Person nicht, die fing nämlich gleich an zu wettern. Typisch! „Keine Gefahr? Keine Gefahr?! Häng mich um, Ryou! Ich zeige dem gleich mal, wer hier 'keine Gefahr' ist!“ Ryou war jetzt echt genervt! Während Ryou nur froh darüber war, diese Stunde überstanden zu haben, meckerte diese Bürde auch noch über das Ergebnis! „Bakura! Halt doch bitte einmal die Klappe! Sei froh das ich nicht eingewiesen werde!“ Ryou hätte den Ring gleich wieder ablegen sollen, Muyaki schaute auch schon wieder so komisch, kein Wunder, Ryou hatte sich ja auch nicht beherrschen können. „Darf man fragen, was los ist?“ fragte der Psychater neugierig, überschnitt sich dabei aber mit Bakuras Gemecker: „Das wärst du sowieso nicht! Wenn er es doch versucht hätte, hätte ich ihn an seinen eigenen Gedärmen erhängt!“ Ryou seufzte. „Bakura beschwert sich nur über die Formulierung. Beachten Sie ihn nicht weiter.“ Muyaki lachte darauf, was Ryou sehr freute, das bedeutete zumindest, dass er damit klar kam. „Na ja, ich muss ihn ja auch nicht hören. Aber so einfach entlasse ich dich auch nicht. Ich kann dich nicht bedenkenlos zurück in die Schule schicken und sagen, dass alles in Ordnung ist. Sonst schickt dich deine Lehrerin zu einem anderen Psychiater. Es sei denn, du bekommst es hin, dass du nicht mehr auffällst.“ Ryou brachte daraufhin ein gequältes Lächeln zustande. „Wenn es so leicht wäre, dann säße ich ganz sicher nicht hier.“ „Das glaube ich auch. Also mach bitte mit meiner Sekretärin einen neuen Termin. Einmal die Woche kommst du her und wir unterhalten uns etwas. Mal sehen, was dabei rauskommt.“ Ähh... Ryous Gesichtszüge wären für einen Moment entgleist, wenn er sich nicht so gut unter Kontrolle hätte. Wie bitte? Einmal die Woche?! Das war ganz schön hart, aber es kam noch schlimmer. Immer noch lächelnd teilte ihm sein neuer Psychater nämlich auch noch mit, dass... „Achja. Bevor ich es vergesse. Beim nächsten Termin bringst du bitte auch deinen Freund Marik mit, vorausgesetzt ich kann ihn nicht über deine Lehrerin packen. Um Yugi werde ich mich kümmern, ein kleines Telefonat und der wird auch herkommen. Ich kenne Frau Tatsuya sehr gut, das regel ich schon.“ „Was?! Aber...“ Ryou wollte widersprechen, ertrug dann aber nicht das aufgebrachte Gebrüll von Bakura. „WAS?! Ich soll zusammen mit diesem Mistkerl hier meine Zeit verbringen?! Ich verbiete es! Marik, okay, aber nicht Yugi! Nein, nein, nein, NEIN!!! Niemals im Leben!“ „Ich entnehme deinem Gesichtsausdruck, dass dein anderes Ich sich gerade ziemlich beschwert. Aber ich habe bereits entschieden. Und was deinen Einwand betrifft. Das steht bereits fest, ich hoffe du zwingst mich nicht, Frau Tatsuya auch dich nochmal hierher bitten zu lassen.“ „Nein nein! Das meinte ich nicht!“ Genau genommen wollte sich Ryou nur darüber beschweren, dass auch Yugi und Malik hierher kommen sollten. Das ganze war schon peinlich genug! Aber das wagte er nun nicht mehr zu sagen, also versuchte er es anders: „Ich wollte nur sagen, dass ich Malik kaum dazu bekommen werde hierher zu kommen. Er geht immerhin nur freiwillig zur Schule und arbeitet ständig in seiner Schrauberwerkstatt...“ „Frag ihn einfach, dann sehen wir weiter. Nun mache dich aber auf um dir einen Termin geben zu lassen. Mein nächster Termin kommt in spätestens zehn Minuten und ich muss noch die ganzen Notizen wegpacken. Wir sehen uns dann spätestens nächste Woche.“ Muyaki legte seine Unterlagen zur Seite, erhob sich und reicht ihm ganz unbefangen die Hand. Ryou konnte es immer noch nicht fassen, aber was sollte er dagegen tun? Seufzend erhob er sich ebenfalls und reichte Muyaki die Hand. „Dann bis nächste Woche. Auch wenn ich nicht glaube, dass irgendetwas dabei raus kommt außer Zeitverschwendung.“ Ryou ergab sich der Sache, während er im Hinterkopf immer noch Bakura hörte wie er sich beschwerte, aber zum Glück hielt Bakura den Lautstärkeregler unten. „Das zu entscheiden ist meine Sache. Und nun auf Wiedersehen und einen schönen Tag wünsche ich dir noch Ryou.“ „Ich Ihnen auch. Auf Wiedersehen...“ Ryou machte sich also auf zur Empfangsdame, um sich einen neuen Termin geben zu lassen. Die Frau war freundlich wie schon zuvor, Ryou behielt seinen Ring trotzdem erstmal in der Hand bzw. hatte ihn in seiner Schultasche verstaut. Ihn jetzt umzulegen wagte er nicht. Nicht dass Bakura noch etwas Unbedachtes tat. Nachdem er sich auch von ihr verabschiedet und einen neuen Termin in der Tasche hatte, machte er sich auf den Weg zum Ausgang. Kaum auf der Treppe aber ging unten die Türe auf und jemand trat ein, den Ryou nun wirklich nicht erwartet hatte! Duke erstarrte genauso wie Ryou als nur die Treppe sie noch trennte und sie sich genau in die Augen schauten. Wäre dies ein billiger Anime würde nun ein imaginärer ausgetrockneter Busch zwischen ihnen her sausen, auch wenn diese Teile in ganz Domino nicht zu finden waren. Aber was sollten sie sich sagen? Oder sollten sie sich gar nicht beachten? Weder Ryou noch Duke wussten auf diese Frage eine Antwort. Duke war der Erste, der seine Sprache wiederfand.„Ähh... hi Ryou. Du auch hier?“ Dumme Frage, aber Ryou bewunderte Dukes Mut, überhaupt als Erster wieder was zu sagen und lächelte unbeschwert. „Tja, so klein ist die Welt. Ich würde dann mal sagen, dass ich jetzt gehe, ich muss noch in den Supermarkt.“ War zwar gelogen, aber Ryou spürte doch, dass diese Situation auch für Duke unangenehm war und fand es daher besser, einfach zu verschwinden. „Das ist schlechtes Timing, es fängt gerade an zu regnen, deswegen hab ich mich extra beeilt her zu kommen. Ähh... warte mal.“ Duke nahm sogleich seine Schultasche ab und kramte darin herum, dabei wollte Ryou ihm gerade sagen, dass ihm das schon nichts ausmachte. „Hier!“ Völlig überrascht hielt Ryou kurz darauf einen schwarzen Regenschirmknirps in den Händen. Ryou schaute noch darauf, als Duke bereits an ihm vorbei nach oben verschwand. „Nimm ruhig, ich muss mich beeilen, muss noch wohin!“ Als Ryou sich umdrehte, war Duke bereits in der Praxis von Herrn Muyaki verschwunden, was war das denn? Nun ja, Ryou würde ihn morgen in der Schule zurück geben. Stattdessen war er einfach mal froh, dass er nicht nass wurde, draußen begann es nämlich wirklich sprichwörtlich zu schütten. Bevor er sich aufmachte, legte er noch schnell seinen Millenniumsring um, der ärmste Bakura wurde sonst nur noch wütender und machte mehr Unsinn als nötig. Dann spannte er den Regenschirm auf und machte sich auf den Weg nach Hause. Waren ja nur ein paar Straßenblocks. Kaum auf der Straße, die bis auf die Autos absolut leer war, sah er schon wie sich neben ihn, mitten im Regen, sein 'anderes Ich' materialisierte und ihn vorwurfsvoll ansah. „Hättest du mich nur machen lassen! Ich hätte Muyakis Gedärme rausgerissen und ihn damit erwürgt! Dann hätte sich alles geregelt.“ Ryou konnte darauf wirklich nur den Kopf schütteln. „Dann hätten sie mich wegen Mordes dran gekriegt und ich würde lebenslang im Gefängnis landen oder gehängt werden.“ „Du weißt genau, dass ich das niemals zugelassen hätte!“ beschwerte sich Bakura sofort. In der Tat, das wusste Ryou, aber zu welchem Preis? Im Gegensatz zu Bakura versuchte Ryou nicht alles mit Gewalt zu lösen. „Bakura, du hast dich genügend profiliert. Lass uns einfach nach Hause gehen, ja?“ „Ja ja ist ja gut. Aber sag mal, woher hast du den Regenschirm?“ Ach ja, Bakura hatte ja in der Tasche gelegen, daher hatte er es gar nicht mitbekommen, dass Duke da aufgetaucht war. Aber wie so oft unterschätzte Ryou seinen Yami ganz schön. Auch wenn er es nicht gesehen hatte, so doch gehört. „War doch Duke den ich da gehört habe, oder? Was hatte der denn da zu suchen?“ „Woher soll ich das wissen, Bakura? Sei nicht so neugierig, schließlich war ich wegen dir auch da!“ Bei allem Bad Boy Gehabe war Bakura doch nichts anderes als ein neugieriges Waschweib, nur würde Ryou niemals wagen, ihm das direkt zu sagen. Zumindest nicht, wenn er am nächsten Tag in die Schule musste. *Zur selben Zeit in Muyakis Praxis* Duke hatte sich so schnell wie nur irgend möglich in die Toilette verzogen, jedoch nicht, weil er dringend musste. Viel mehr hatte er seinen hochroten Kopf verbergen wollen und rieb sich inzwischen das siebte Mal sein Gesicht mit eiskaltem Wasser ab. „Von allen Mitschülern muss ich ausgerechnet Ryou hier begegnen!“ dachte er schockiert, als er sich wieder im Spiegel betrachtete. Und wenn er daran dachte, dass er Ryou auch noch einen Regenschirm gegeben hatte! Schlagartig fing Dukes Gesicht wieder an zu glühen. Wie peinlich!!! Schnell wurde noch einmal das Gesicht gekühlt. Oh Mann, das kalte Wasser tat echt gut. Normalerweise hatte Duke ja kein Problem damit, auf Ryou zu treffen, zumindest, wenn er darauf vorbereitet war. Dabei stellte er sogar fest, dass es ihn nicht einmal überraschte dass Ryou einen Psychologen aufsuchte, mit diesem Handicap eines Yamis, das war schon hart genug. Aber musste es ausgerechnet auch Dukes Psychiater sein?! Nachdem Duke sich etwas beruhigt hatte, kam er wieder in den Empfangsbereich und ließ sich anmelden. Muyaki wartete schon und bat ihn, bei einer Tasse Tee und Gebäck Platz zu nehmen. „Guten Abend Duke. Nun? Worüber wollen wir heute reden? Firmenstress bei Industrial Illusions oder dein Liebesproblem?“ Duke ließ sich einfach fallen und seufzte im Sessel auf. „Am liebsten über das Problem, was eben hier war.“ Duke sah, wie es hinter Muyakis Brille aufblitzte, er hatte bis jetzt keine Ahnung gehabt. „Oh, na dann fangen wir gleich an...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)