Diagnose: Schizophrenie oder auch: Was passiert wenn Yamis sich einmischen von Sargeras ================================================================================ Kapitel 2: Verwirrung: Ich lande noch nicht in der Psychiatrie? --------------------------------------------------------------- Stunden später schlug Ryou wieder die Augen auf. Vor ihm saß immer noch der Psychiater. Doch entgegen seiner Befürchtungen hatte sein Yami dem Mann wohl nichts getan. Kurz übermannte den Hikari sogar die Hoffnung, dass das Auftauchen seines Yamis nur ein Traum gewesen war. Der erste Satz von Dr. Muyaki zerschmetterte diese aufkeimende Hoffnung allerdings unverzüglich. "Dein anderes Ich hat dich wohl frei gegeben... Willkommen zurück. Ich hatte mit ihm ein interessantes Gespräch."   Erschrocken, aber auch verwundert, hielt Ryou sich die Hand vor den Mund. Er erwartete fast schon, dass einige Leute mit weißen Kitteln neben ihm standen und ihn gleich mitnehmen würden, doch es kam etwas anders. "Keine Angst, Ryou. Ich habe nicht vor, dich in eine Psychiatrie einzuweisen. Ich möchte nur das Gespräch fortsetzen. Also erzähl mir doch etwas von deinem anderen Ich." Ryou schluckte hörbar doch er nickte, stellte aber auch etwas gleich klar: "D-dieser andere. Das ist nicht mein anderes ich. Es ist..." "Der Geist des Ringes, den du um deinen Hals trägst. Das hat auch der andere gesagt", unterbrach Muyaki ihn. Den Patienten zu unterbrechen war zwar etwas, das er sonst nie tat, aber bei diesem hier, nun ja, man könnte sagen, der andere hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.   "Erzähl mir doch bitte vom Ringgeist. Wann tauchte er das erste Mal auf?" fragte Muyaki, seinen Notizblock immer noch in der Hand. Ryou beruhigte sich erstmal indem er stark aufatmete und sich sammelte, Muyaki wartete geduldig. "Nun... das erste Mal tauchte er auf, als ich den Ring bekam..."   ****Erste Begegnung****   Ryou zitterte beinahe, als der Postbote ihm das Päckchen übergab. Es war von seinem Vater, den er zum einen selten sah und zum zweiten dafür um so mehr liebte. Er hatte leider selten Kontakt mit ihm, doch jeden Monat schickte ihm sein Vater mindestens einen Brief, meist aber ein Paket. Wenn sein Vater ihn etwas schickte, dann immer auch ein Geschenk, um zu zeigen, dass er ihm wichtig war. Es waren manchmal nur einfache Sachen, aber nie so ein null-acht-fünfzehn Geschenk, das man überall bekam. Nein, es war immer etwas Besonderes, etwas, das man nur selten bis gar nicht verschenkte.   "Na Ryou, wieder ein Paket von deinem Vater?" fragte der Postbote freundlich, als der jüngere den Empfangsbeleg unterschrieb. "Ja, ich habe schon regelrecht darauf gewartet", strahlte er zur Antwort. Nachdem er den Beleg zurückgegeben hatte, gab der Postbote ihm das Paket. "Hier, du Sonnenschein, und viel Spaß damit." "Danke und einen schönen Tag noch." Ryou konnte nie abwarten, daher machte er sich sofort daran, die Schachtel zu öffnen, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte. Die Papierhülle war schon nach kurzer Zeit weggerissen. Dann öffnete er sehnsüchtig die Schachtel. Das, was er sah, ließ seine Augen glänzen, denn so etwas hatte er noch nie gesehen, und das, obwohl er schon eine sehr große Sammlung von Amuletten sein Eigen nennen durfte.   Ein Ring aus Gold, der eine ebenfalls goldene Pyramide einrahmte, welche wiederum ein Horusauge im Zentrum zeigte. Ergänzt wurde dieses Amulett durch fünf goldene Zacken, die an der unteren Hälfte symmetrisch verteilt am Ring herabhingen. Ein Lederriemen war an der oberen Seite angebracht, wodurch man das ganze wie ein Amulett tragen konnte. Wow, so ein großes Schmuckstück hatte sein Vater ihm noch nie geschickt! Ohne weiter nachzudenken legte Ryou das Amulett an und schloss die Augen... Es war so schön, was ihm sein Vater geschenkt hatte, denn nun hatte er etwas von ihm, das er wirklich nahe am Herzen tragen konnte, die anderen Amulette waren dafür weniger geeignet, hauptsächlich, weil sie eben kein Einheitsbrei waren, sondern eher aus schweren, klobigen Götterstatuen bestanden.   Dann aber geschah etwas, das Ryou unglaublich fand. Etwas klingelte, doch es war gewiss nicht die Haustür oder das Telefon. Es klang eher nach einer Glocke, und schon kurze Zeit später erklang dieses Klingeln erneut. Verwirrt sah Ryou sich im Zimmer des Herrenhauses seiner Familie um. Es gab hier eigentlich keine Klingeln und auch keine Glocken, Ryou musste es wissen, er bewohnte dieses Haus schließlich schon seit seiner Geburt.   "Ach nein, sowas passiert aber auch wirklich nur mir...“ stöhnte eine Stimme direkt hinter Ryou auf, was ihm einen gehörigen Schrecken einjagte. „Nach einem arroganten, korrupten Politarsch, einem viel versprechenden Dieb und einem dummen Händler bekomme ich als nächsten Wirt ein kleines Weibsbild! Ich, der ich der Führer von Königen und Herrschern war!" fuhr die Stimme höhnisch und enttäuscht fort. Ryous Herz rutschte ihm in diesem Moment in den unteren Bereich seines Körpers, als er sich langsam umdrehte. Es war jemand in dieses Haus eingedrungen, ohne dass Ryou es bemerkt hatte. Doch das, was er jetzt sah, hätte er vorher nie glauben können. Er sah sich selbst in die Augen! "Hey, du bist ja gar kein Weib, na wenigstens das. Ich dachte schon, ich müsste einen weiblichen Körper akzeptieren... eine grausame Vorstellung." Der Sprecher schüttelte sich, während er dies sagte, um seine Worte noch zu unterstreichen.   Sofort schrie Ryou vor Schreck auf, er sah sich selbst und zwar als eine durchscheinende Gestalt. Doch der Geist legte seine Hand auf seinen Mund und tatsächlich drang kein Geräusch mehr heraus. "Reg dich nicht auf, Kleiner, und mach hier keine Zicken. Also schrei nicht rum. Sowas tut weder deinen noch meinen Ohren gut, klar?" Ängstlich nickte der Unterlegene, er zitterte dabei vor Furcht, da er dachte, dieser Fremde würde ihn töten oder ihm etwas noch Schlimmeres antun, im Stillen verfluchte er sämtliche Gruselsendungen, die er Nachts über Geister gesehen hatte!   "Mensch, du bist ja ein richtiges Weichei... ich glaube ich lasse dich mal etwas Spaß haben...", hörte er nur noch bevor sein Geist verdrängt wurde. Er versuchte sich zu wehren gegen dieses Unbekannte, das ihn scheinbar wegsperren wollte. Auch wenn er nicht verstand, was geschah.   ****Ende****   "Und was geschah dann, Ryou, was hat dieses andere Ich von dir getan?" fragte Muyaki interessiert, schließlich war dies ja das Interessante an der Geschichte. Sein Gegenüber seufzte und griff mit seiner Hand sein Gesicht als wollte er seine Mimik ablegen, trotzdem war klar zu sehen, dass er mehr als nur peinlich berührt drein blickte. "Nun, als ich wieder zu mir kam, lag ich in meinem Bett und hatte unglaubliche Kopfschmerzen, alles drehte sich, es war schrecklich. Ich musste eine Tablette nehmen, um überhaupt normal gehen zu können. Aber bitte nennen Sie Bakura nicht mein anderes Ich, er ist Bakura, okay?" Ryou atmete auf, aber bevor der Psychiater auch nur ein Wort sagen konnte, setzte er nach: "Nun ja... ich sage ihnen auch besser gleich, was wohl geschehen sein muss. Ich habe erfahren, dass Bakura die ganze Nacht gefeiert hat, er war in drei Diskotheken und ist danach in eine Stripbar gegangen. Bakura kam dann so gegen 5.00 Uhr morgens nach Hause, was bedeutet, ich hatte nur knappe drei Stunden Schlaf."   Muyaki hob eine Augenbraue, das hörte sich tatsächlich nach einer gewissen Tendenz zur Genusssucht an. Aber eigentlich nichts SO Schlimmes, dass man sich deshalb aufregen muss. "Ähm... was fandest du daran eigentlich so schlimm, Ryou?" Muyaki war sofort überrascht über den plötzlichen Ausbruch, der ihm nun entgegenschlug. "Was ich daran schlimm fand? Was ich daran schlimm fand?! Ich werde es Ihnen sagen; ich war gerade mal fünfzehn! Und am nächsten Tag, als ich zur Schule ging, fuhr ein Auto an mir vorbei mit drei kreischenden Weibern, die ich in der Nacht zuvor ausgeführt haben sollte! Und das ganze passiere auch noch genau VOR meiner Schule und ich konnte mich nicht mal erinnern! Können Sie sich auch nur im Entferntesten vorstellen, wie man sich dann fühlt?! Mal ganz zu schweigen von meinem Ruf - der war ruiniert! Vorher war ich der liebe, immer freundliche Streber Ryou! Nach diesem Vorfall war ich das tiefe, durchtriebene Gewässer, wenn Sie verstehen, was ich meine!"   Es dauerte eine Weile, bis der Hikari sich beruhigt hatte, und Muyaki konnte ihn sogar verstehen. Er vermutete immer noch, dass Ryou wohl unter einer Mischung aus den Symptomen eines unsichtbaren Freundes und einer gespaltenen Persönlichkeit litt. Jedoch so eine Mischung war ihm selbst noch nie untergekommen und er hatte auch nur selten von so einem Fall gehört. Fraglich war hingegen, warum sich dieser andere Ryou so eine komplizierte Geschichte über seine Vergangenheit gestrickt hatte. Das alles war sehr verwirrend, aber er musste halt weitermachen, um den Grund für diese seltsame Form der Schizophrenie festzustellen. Verwirrend war aber, dass Ryou sein anderes Ich weder mochte, noch dessen Meinung vertrat, leider fielen dessen Antworten bei diesem Thema entsprechend aus, daher wechselte der Psychiater es einfach.   "Sag mir doch mal... wissen deine Freunde von Bakura?" Ein deutliches Seufzten folgte, bevor Ryou eine Antwort geben wollte. Jedoch blieb er still, da sich sein Yami wieder einmal meldete. "Freunde? Hast du welche, Ryou, die habe ich doch schon alle vergrault und du weißt, dass ich dich nicht gerne bei diesen Idioten sehe, also..." Da Ryou allerdings diesmal keine Geheimnisse machen musste, ging er gegen die Einmischung seines Yamis entschieden vor. "Halt dich doch endlich mal zurück. Dr. Muyaki fragt MICH nach meinen Freunden, nicht dich, also zieh dich gefälligst in meinen Ring zurück!" "Das ist aber MEIN Ring!" "Dann geh in deinen Ring zurück, aber lass mich endlich in RUHE!" diesmal war der Hikari richtig laut geworden, das kannte Bakura gar nicht von ihm; er zog sich zurück, wenn auch nicht ohne vorher deutlich zu grummeln und etwas von 'undankbares Blag' zu murmeln.   Ryou schnaufte zufrieden, bevor er sich an Muyaki wandte und antwortete: "Leider halten meine Freunde nicht viel von Bakura. Allerdings gibt Bakura ihnen auch keinen Grund, ihn zu mögen. Er hasst sie, und ich weiß nicht einmal, warum. Er hat sogar mal versucht, einen von ihnen umzubringen..." Muyaki war entsetzt, das zu hören, sein Körper spannte sich an und er hob eine Augenbraue. "D-das ist ja..." "Furchtbar", vollendete Ryou den Satz des anderen. "Ich konnte es gerade so verhindern... aber danach ist Ihnen sicherlich klar, warum meine Freunde ihn nicht mögen..."   Okay, Muyaki verstand das ganze nun überhaupt nicht mehr, wieso sollte Ryou ein Bewusstsein erschaffen, das seine Freunde töten wollte? Das ergab keinen Sinn, aber er entschloss sich, weiter nachzusetzen. Vielleicht ergab sich ja in Ryous Kindheit etwas... Doch auch das Anschneiden dieses Themas brachte nichts außer einem Streit zwischen diesem Bakura und Ryou. Wirklich interessant wurde es aber erst gegen Ende. Muyaki hatte beschlossen, Ryou einfach mit Bakura streiten zu lassen, es war vielleicht aufschlussreich. Einziges Problem, er musste aus Ryous Antwort blitzschnell überlegen, was Bakura gesagt hatte.   "Mensch Ryou, sag dem einfach, dass du ein langweiliger Außenseiter warst, ohne Freunde, und fertig." Bakuras Stimme hatte etwas Abfälliges an sich, was der Hikari nicht dulden konnte. Vor allem aber, da es nicht stimmte. "Das stimmt aber nicht, Bakura, klar ich brauchte immer einige Zeit, aber ich hatte sehr wohl Freunde!" "Ach ja? Die meisten davon waren wohl Weiber, oder? Die laufen dir ja massenweise hinterher." Hätte Muyaki Bakura hören können, so hätte er eindeutig die Eifersucht und auch die Missgunst in Bakuras Stimme gehört. "Jetzt fang nicht damit an, Bakura. Ich weiß zwar, dass du nicht auf Frauen stehst, aber das bedeutet nicht, dass ich..." An dieser Stelle wurde es interessant für den Psychiater, doch scheinbar hatte Bakura Ryou unterbrochen da letzterer abbrach.   "Komm schon Ryou, diese Weiber nerven dich doch nur und machen dich verlegen. Gib es doch einfach mal zu, dass dich Frauen nur langweilen..." "Was fällt dir ein Baku..." Hier unterbrach der Psychiater "Entschuldige bitte kurz, Ryou, aber: Was hat Bakura gerade zu dir gesagt?" Ryou sah erstaunt zu Muyaki und das war auch besser, denn wenn er zu Bakura gesehen hätte, wäre ihm dessen breites, zufriedenes Grinsen aufgefallen. "Er... er hat gesagt, dass mich Frauen nur nerven und..." der Hikari wurde nun etwas leiser, da es ihm peinlich war. "Und er behauptet, ich würde auf Männer stehen..."   Trotz der geringen Lautstärke hatte Muyaki dies gehört und er spann sich bereits ein Puzzleteil für Ryous Problem zusammen. Wenn man solche eindeutigen Triebe unterdrückte und sich mehrere zusammenfügten, könnte daraus durchaus eine zweite Persönlichkeit entstehen. "Und... hat er Recht?" Ryou fiel in diesem Moment aus allen Wolken, noch NIE hatte ihn jemand sowas gefragt, mal abgesehen von einigen Mädchen, die er hatte abblitzen lassen. "N-NEIN! Natürlich ist das nicht richtig...", antwortete der Weißhaarige aufgebracht, ein Grund mehr, dass Bakura sich meldete: "Ach und warum bist du rot geworden, als du Marik beim Duschen gestört hast? Gib's doch zu, du wärst doch am liebsten über ihn hergefallen..." Jetzt wurde Ryou wirklich rot vor Verlegenheit. Das war alles ganz anders gewesen... ****Eine inspirative Begegnung**** Ryou hasste Sport, hier noch mehr als an seiner letzten Schule. Sport war noch nie sein Ding gewesen, geschweige denn seine große Stärke, obwohl er auch kein absoluter Schwächling war. Seine Stärken lagen eindeutig in den Leichtathletik-Stunden, so hatte er es bei seiner ehemaligen Schule geschafft immer eine einigermaßen gescheite Note zu bekommen. An seiner neuen Schule in Domino aber war Leichtathletik nichtmal im Wortschatz des einzigen Sportlehrers der Domino High enthalten. Dieser riesige Klotz ließ sie die ganze Zeit rivalisierende Sportspiele machen, angefangen von Völkerball über Brennball bis hin zu britischem Rudby, eine Zumutung war das! Alle Schüler hassten ihn, allerdings hatte Ryou das Glück, dass der Lehrer ein gewisses Maß an Angst vor ihm hatte. Eine Reputation für die er seinem Geist ausnahmsweise einmal dankbar war. Nach dem ersten Tag, an dem sich der Lehrer extrem über Ryous lange Haare lustig gemacht hatte, hatte Bakura ihm aufgelauert und wohl ein paar Takte gesprochen. Nach einer Woche als Dioramafigur und einem kleinen Duell zwischen Bakura und Yugis Geist, hatte er ihn wieder laufen lassen. Zum Glück konnte sich der Lehrer nur daran erinnern, dass wohl Ryou für sein einwöchiges Verschwinden verantwortlich war und erinnerte sich jedes Mal daran wenn Ryou ihn böse von der Seite anschaute. Meist äußerte sich seine Angst darin, dass er seine verschärften Regeln zurücksetzte. Dennoch blieben es anstrengende Stunden und alle Schüler waren nur noch froh, wenn sie aus der Sporthalle raus kamen. Ryou hingegen konnte seinen eigenen Geruch nach diesem Unterricht niemals ertragen und suchte stets die Dusche auf, um sich zu erfrischen. Mit dieser Einstellung war er relativ alleine, weshalb schonmal der ein oder andere Witz über ihn gerissen wurde. Aber das war ihm egal, Hauptsache er stank nicht wie ein streunender Hund! Heute aber hörte Ryou das Rauschen der Dusche bereits, bevor er die Gemeinschaftsdusche der Jungenumkleide betrat. Ryou war nicht vorbereitet auf das, was er dort zu Gesicht bekam. Direkt gegenüber des Einganges stand niemand anderes als der nach Japan gezogene Marik. Der Ägypter hatte sich sogar vor einer halben Woche an dieselbe Schule wie Yugi und Ryou versetzen lassen und nahm ganz normal am Unterricht teil, auch wenn er angeblich einen 'Plan' hatte, was das bedeutete würden sie aber wann anders einmal mitbekommen. Was Ryou allerdings beunruhigte, war seine Reaktion auf Mariks Anblick. Marik stand direkt unter der Brause, seine beiden Hände in seinen von Shampoo durchsetzen Haaren, welches langsam über seinen wohl geformten Rücken hinunter lief, sich an seinem knackigen Hintern auflöste und diesen sanft umfuhr, nur um auf den gekachelten Fußboden zu fallen. Marik war wirklich nicht der Erste, den Ryou unter der Dusche sah, aber ganz sicher der Erste, bei dessen Anblick er rot wurde! Schlagartig wandte sich Ryou zur Seite und eilte unter eine andere Dusche, wo er erstmal das Wasser auf eiskalt drehte und sich damit abkühlte. Kaum war das Wasser aufgedreht, schien auch Marik zu bemerken, dass es hier jemand anderen gab, der auch zu duschen gedachte. „Hu? Ahhh! Ryou! Ich dachte schon, ich bin der Einzige, der hier duscht.“ Da Ryou sich nun wieder abgekühlt hatte, wagte er sogar, sich wieder Marik zuzuwenden, nebenbei drehte er aber doch lieber etwas die Temperatur hoch. „Tja, das dachte ich auch, das ist das erste Mal, dass ich jemand anderen hier treffe.“ Marik lachte. „Kann ich mir denken, furchtbarer Lehrer. Nächstes mal kannst du dich aber ruhig direkt neben mich stellen, dann fühl ich mich nicht so alleine.“ „Gut zu wissen, ich komm drauf zurück, aber das hier ist mein Stammduschplatz.“ Marik legte darauf den Kopf schief und lächelte etwas seltsam in Ryous Richtung. „Merke ich mir, nebenbei, hübsche Aussicht!“ Erneut wurde Ryou rot, beruhigte sich aber, als er Mariks schalkhaftes Lachen hörte, der seine Anmache als neckischen Scherz entlarvte. ****Ende****   "Ryou? Darf ich fragen, warum du rot wirst?", kam nun eine Frage vom Psychiater. Dieser wusste, dass der andere Ryou irgendwas gesagt haben musste, aber diesmal konnte er sich nichtmal denken was. Er musste Ryou allerdings mehrmals ansprechen, bevor der Jüngere reagierte. "Ryou!!! Bitte rede mit mir..." "Hu? Oh... entschuldigen Sie bitte, ich war gerade..." "in Gedanken... das habe ich bemerkt", beendete Muyaki den Kleineren. Innerlich hielt er es für das Beste, Ryou wie ein Kind zu behandeln. Vielleicht käme er so besser an ihn heran. "Ich wollte gerne von dir wissen, was Bakura zu dir gesagt hat." Der Jüngere schluckte, dieses Thema war ihm wirklich zu privat. "Er... hat gesagt, dass..." Er stotterte, als er nach einer Ausrede suchte. Diesmal wollte ihm jedoch nichts Gescheites einfallen. „Er... ich möchte darüber nicht sprechen... wenn es geht." Bakura lachte, als er diese Reaktion hörte. "Hahahaha... das ist ja richtig klasse, Ryou. Du bist rot wie eine Tomate, weil ich dir sage, wie verlegen du warst, als du einen KERL nackt gesehen hast, und dein Psychiater dir bestätigen könnte, dass du doch schwul bist, wenn du ihm das sagst... pass auf, Ryou, etwa du sagst ihm das von Marik oder ich mache das später..." "D-das traust du dich nicht..." Das musste Ryou dringend verhindern, er wollte wirklich nicht, dass sowas raus kam! Das war absolut privat! Muyaki hielt sich inzwischen wieder im Hintergrund, hier passte etwas nicht, aber bei diesem Ansatz kam er nicht weiter. Er notierte sich aber "Verdrängte sexuelle Neigung" als Hinweis, bevor er einen neuen Ansatz zu suchen begann.   "Ich sehe, du magst dieses Thema nicht sonderlich, Ryou... am besten, wir fangen woanders an. Wie unterscheidest du dich selbst denn von Bakura? Ich meine, was für ein Verhältnis habt ihr zueinander?" Muyaki selbst bemerkte es nicht, wie auch, aber Bakura amüsierte sich köstlich über die ungeschickte Wortwahl des Psychaters. 'Verhältnis', mit so einem Wort forderte er Bakura doch geradezu auf, seinen Spaß mit Ryou zu treiben. Da eben dieser das wusste, sprang er ebenfalls darauf empört auf. "Ich habe kein Verhältnis mit ihm, Herr Muyaki!" sagte er, bevor er zusammenzuckte. Bakura umarmte ihn nämlich mit seiner durchscheinenden Gestalt und strich zärtlich über seinen Körper. "Aber, aber... ich finde, diese Bezeichnung passt sogar sehr... soll ich dich mal ab und zu durchnehmen, Ryou-chan?"   Wieder schoss die Röte in Ryous Gesicht, das war ihm nun wirklich ein extrem peinliches Angebot. Er bemühte sich regelrecht um Fassung in dieser Situation, wenn er jetzt ausrastete, riskierte er, dass er keine Erklärung für Muyaki hatte, aber wenn er Bakura gewähren ließ, dann... "Du machst ja gar nichts gegen mich... könnte es sein, dass du sogar mal nachts von mir Besuch bekommen willst?!" flüsterte sein Yami nun in sein Ohr, während er seine Hand immer noch über seinen Körper wandern ließ. Natürlich war es nur seelisch, aber das schien auch zu funktionieren. Der Sarkasmus war nicht zu überhören, der in Bakuras Stimme lag. Aber da Ryou nicht reagierte, machte er weiter. Er strich in Richtung von Ryous Schritt, doch in diesem Moment flüsterte Ryou mit scharfer Zunge zurück. "Fass mich da an und ich sorge dafür, dass du NIE wieder mit Mariks Yami durch die Gegend ziehen kannst!"   Muyaki bekam dabei große Augen, er wusste zwar nicht, was ein Yami war, aber er wusste, dass das wohl die Bezeichnung war, die Ryou für Bakura benutze. Die Drohung schien aber sogar zu funktionieren, denn Bakura ließ seine Hand verharren. "So fies bist du nicht...", erwiderte er gespielt überheblich, aber Ryous Schärfe sagte das Gegenteil. "Kannst es ja drauf ankommen lassen... ich lasse mir ja viel von dir gefallen, aber deine Hände behältst du gefälligst für dich!" Lange passierte nichts, dann nahm Bakura wirklich seine Hände weg. "Spielverderber!", sagte er darauf nur. Ryou antwortete mit einem „Wichtigtuer!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)