Auf zu neuen Ufern 2 von xxNico_Robinxx (Die Jagd nach Blackbeard) ================================================================================ Kapitel 11: Ahnungsloser Zuwachs der Strohhutbande -------------------------------------------------- + Irgendwie hab ich es doch geschafft an diesem Kap weiterzuarbeiten. Aber was soll man auch schon nachts anderes tun, wenn man nicht schlafen kann und im Fernsehen nix vernünftiges läuft. Ich hoffe, ihr werdet mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich hab mich da jedenfalls ziemlich durchgequält + Mit gemischten Gefühlen trottete Chopper zurück zu dem Gasthaus. Unzählige Gedanken schossen ihm dabei durch den Kopf. Doch die hartnäckigste Frage, die er sich immer wieder stellte, war, ob Zorro wirklich noch am Leben war. Von ganzem Herzen wünschte er sich, dass die Nachricht von dem Schwertkämpfer stammte. Seine kleine Welt wäre dann wieder in Ordnung, ebenso auch die seiner Freunde. Jeder würde dann wieder der Alte werden und die Trostlosigkeit an Bord der Flying Lamb verschwinden, da war sich Chopper sicher. In dem düsteren Licht der Nacht, das durch die schwarzen Regenwolken noch bedrohlicher wirkte, blickte er auf die nur halbgeschlossene Tür des Gasthauses. Weder er noch Sanji hatten sich auch nur die Mühe gemacht sie zu schließen. Sie hatten wichtigere Probleme gehabt, als sich über solch eine Belanglosigkeit Gedanken zu machen. Aber es erstaunte Chopper schon, dass scheinbar niemand von ihrem Weggang etwas bemerkt hatte, da er ja immerhin für reichlich Aufruhr gesorgt hatte. Dennoch war nirgends ein Licht zu sehen. Zumindest von dem Wirt Gorkus hätte er erwartet, dass dieser nach dem Rechten schauen würde. Leise betrat Chopper das Innere des Hauses, wo er sich wieder in seine kleine Gestalt zurückverwandelte, nachdem er lautlos die Tür geschlossen hatte. Den Riegel jedoch schob er nicht vor, für den Fall, dass Sanji in der Nacht noch zurückkommen würde. Auf seinen kleinen Beinen tapste er dann schließlich die Treppe hoch und hielt vor der Zimmertür der Freunde, hinter der er leises Gemurmel hören konnte. Zufrieden nickte der kleine Elch, bevor er den Raum dahinter betrat. Ace lehnte mit dem Rücken an der Wand neben dem Fenster, aus dem er hin und wieder einen abschätzenden Blick hinauswarf, während Lysop mitleidig auf seinem Bett lag und sich stöhnend die Stirn hielt, auf der unübersehbar eine große, dicke Beule wie ein Horn herausragte. Ruffy saß derweil mit untergeschlagenen Beinen am Kopfende des anderen Bettes, in dem er noch zuvor so friedlich geschlafen hatte. Seine Füße festhaltend, schaukelte er leicht mit seinem Körper vor und zurück. Die pure Langeweile sprach aus seinem Gesicht. Erwartungsvolle Gesichter wandten sich Chopper zu, als dieser seinen Kopf hinter der Tür hervorstreckte und ins Zimmer trat. Unzählige Fragen entdeckte er in ihren Augen, die unverwandt auf ihm gerichtet waren. Der kleine Elch konnte sich gut vorstellen, wie es seinen Freunden erging. Auch er hatte Fragen, die er beantwortet haben wollte. Doch dazu musste er auf die Rückkehr Sanjis warten. "Was war los?", fragte Ace schließlich, wobei er Chopper aus seinen Gedanken riss. "Das ist eine lange Geschichte", seufzte dieser und ließ dabei die Schultern hängen. Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck kletterte der kleine Elch dann auf das Bett zu Lysop, um die Beule an seiner Stirn zu untersuchen, für die er verantwortlich war. "Tut mir Leid, Lysop. Es war nicht meine Absicht, dich mit dem Stein zu treffen." "Ach, schon gut, Chopper", murmelte Lysop leise und mit wehleidiger Stimme. "Auch wenn es jetzt mit mir zu Ende geht, war es trotzdem ein schönes Leben." Ace verdrehte bei diesem Kommentar nur die Augen und schüttelte seufzend den Kopf. Dafür, dass die Langnase meinte sterben zu müssen, war er ziemlich fit gewesen, als er Ace und seinen Bruder völlig außer sich geweckt hatte. Das erinnerte ihn auch wieder daran, wie er Ruffy eng an ihn gekuschelt auf seiner Brust gebettet vorgefunden hatte, derweil ein dünner Faden Speichel aus seinem Mundwinkel getropft war. Peinlich berührt war er froh darüber, dass niemand aus Whitebeards Mannschaft ihn so gesehen hatte. Bis an sein Lebensende hätte sie ihn damit aufgezogen, allen voran Whitebeard selber. "In zwei Tagen wird Blackbeard hier ankommen." Die leise gesprochenen Worte Choppers rissen Ace sofort aus seinen Gedanken. Eine gespannte Erregtheit nahm von seinem Körper besitz. "Woher weißt du das?", wollte Ace begierig wissen, ohne dabei die innere Aufgeregtheit in seiner Stimme unterdrücken zu können. "Cool, dann kann es ja bald losgehen", kommentierte Ruffy die Bemerkung des kleinen Elchs begeistert und klatschte freudig dabei in die Hände. "Robin und ich haben ein Gespräch belauscht", antwortete Chopper und sah dabei zu Ace. "Blackbeard will sich an einem Ort namens Secrets Bay mit seinem Kontaktmann treffen." "Secrets Bay?", wiederholte Lysop ratlos, während er sich an dem Kopfende mit dem Rücken hochschob. "Wo soll denn das sein?" "Das ist genau dort, wo die Flying Lamb steht", antwortete Ace geistesabwesend, derweil er Chopper aus zusammengekniffenen Augen musterte. Sein Gefühl sagte ihm, dass die Ankunft Blackbeards eine eher unwichtige Rolle in dieser Nacht spielte. "Wo sind Sanji und Robin?", fragte er daher bestimmenden Tons. "Wo Robin ist, weiß ich nicht genau", zuckte Chopper betrübt mit den Schultern, während er traurig auf die Bettdecke starrte. "Aber Sanji ist auf dem Weg zu einem Wirtshaus oder so was. Um an die Informationen über Blackbeard heranzukommen, mussten Robin und ich das Viertel verlassen. Auf dem Rückweg dann sind wir Smoker begegnet." "Und er hat euch erkannt", schlussfolgerte Ace mit grimmiger Stimme. "Wir müssen sie suchen!", kamen die Worte von Ruffy, der mit entschlossener Miene vom Bett aufsprang. Auf keinen Fall würde er es zulassen, dass jemand, und schon gar nicht Smoker, seinen Freunden etwas antat. "Nicht so schnell", wurde er dann mit ungewohnt schneidender Stimme von seinem Bruder aufgehalten, derweil Lysop seinen fassungslosen Blick zwischen seinen Freunden wandern ließ. Zuviele Informationen waren auf ihm eingestürmt, als dass er sie alle auf einmal bewältigen könnte. "Wenn ich richtig vermute, seid ihr, du und Robin, getrennt worden, richtig?", wandte sich Ace wieder an Chopper, nachdem er sich sicher sein konnte, dass sein Bruder nicht kopflos in die Nacht hinausrennen würde, während Chopper ihm bestätigend zunickte. "Das heißt, wir haben keine Ahnung, wo sich Smoker und Robin im Moment aufhalten, da wäre es also sinnlos jetzt nach ihr zu suchen. Aber was will Sanji um diese Zeit in einem Wirtshaus?" "Nachdem ich ihm alles erzählt hatte, was passiert war", begann Chopper zu erklären, derweil er die mittlerweile völlig zerknitterte Nachricht aus dem Inneren seines Hemdes hervorzog, "sind wir zu diesem Rigos gegangen. Sanji hatte gehofft, von ihm irgendeine Hilfe zu bekommen. Da kam dann plötzlich ein Junge, der Sanji diese Nachricht hier überbringen sollte." Mit diesen Worten reichte er Ace den Zettel, der ihn neugierig entgegennahm. Er brauchte nur wenige Sekunden, um die zwei geschriebenen Zeilen zu lesen, derweil sich seine Stirn misstrauisch kräuselte. Gespannt beobachtete Chopper die Reaktion des Freundes. Ruffy und Lysop wechselten in der Zwischenzeit neugierige und ratlose Blicke aus. "Und Sanji geht jetzt wohl der Sache nach, richtig?", fragte Ace nach einer Weile mit ruhiger Stimme. "Was hältst du davon?", erwiderte Chopper stattdessen und wies mit einem Kopfnicken auf den Zettel in der Hand des Freundes. "Entweder ist es eine Falle", antwortete Ace langsam und kniff die Lippen grübelnd zusammen, "oder aber der Kerl hat mehr Glück als Verstand." Unwillkürlich breitete sich ein belustigtes Lächeln auf seinem Gesicht aus, das seine Zähne zeigte, während er die Nachricht noch einmal überflog. "Jedenfalls können wir davon ausgehen, dass die Nachricht nicht von Smoker kommt", sprach Ace dann weiter, innerlich noch immer schmunzelnd. "Was steht denn da?", wollte Ruffy mit quengelnder Stimme wissen. Seine Neugier darüber, um was es sich bei dem Schreiben handelte, brachte ihn schier um. Daher versuchte er kopfüber das Geschriebene zu lesen, wobei er verwirrt die Augenbrauen zusammenzog. "Orroz. Ehcsud red retnu edareg thets eis. Hcid enho nibor hci etielgeb lamnie redeiw dnu." Fassungslos sah Ace seinen Bruder an, während dieser die Worte laut vorlas. "So was kannst du lesen?", wandte sich Ruffy schließlich mit einem bewundernden Glanz in den Augen an seinen Bruder. "Was ist denn das für eine Sprache?", ging jetzt auch Lysop dazwischen. "Ruffy hat doch jetzt nicht etwa ...?", stammelte Chopper ungläubig und ließ den Satz offen. "Doch, das hat er", murmelte Ace ergeben und schüttelte den Kopf. "Was habe ich?", wollte Ruffy wissen, der die Reaktionen seiner beiden Freunde nicht verstand. "Du hast die Botschaft falsch herum gelesen", knurrte Ace ihn an und hielt ihm den Zettel jetzt richtig hin, während Lysop die Augen verdrehte, angesichts der Dummheit seines Käpt´ns. "Ach, so", erwiderte Ruffy nur und zuckte mit den Schultern. Im nächsten Augenblick spitzte er dann aber verwirrt die Lippen, als er erneut versuchte die Nachricht zu lesen. "Wer soll denn dieser Zorro sein?", wunderte er sich. Er ist mit Sicherheit vom Wickeltisch geflogen, schoss es Ace durch den Kopf, während er sich verzweifelt und zähneknirschend um Geduld bemühte. "Zorro?", echote Lysop leise und sah Chopper ungläubig an. "Ist ... ist er etwa ... am Leben?" "Das will ja Sanji herausfinden", antwortete der kleine Elch ihm. "Was?", rief Ruffy laut aus und sah mit weitaufgerissenen Augen die Freunde einzeln an. "Zorro ist wieder da?" "Von Smoker ist die Nachricht auf jeden Fall nicht", meinte Ace nachdenklich, derweil er seinen Bruder ignorierte. "Bist du sicher?" wollte Lysop wissen, der noch immer nicht glauben konnte, was er eben gehört hatte. "Smoker hat kein großes Interesse an Sanji", erklärte Ruffys Bruder ihm geduldig. "Wenn er wirklich die Nachricht geschrieben hätte, dann wäre sie direkt an Ruffy gerichtet. Außerdem kann ich mir den alten Haudegen auch nicht dabei vorstellen, wie er "Sie steht gerade unter der Dusche" schreibt." Nach diesen Worten fing Ace an zu lachen, als er trotzdem versuchte sich Smoker beim Schreiben der Nachricht vorzustellen. Auch Ruffy und Chopper mussten bei der Vorstellung grinsen. Nur Lysop saß ein wenig betröppelt auf dem Bett, da er als einziger den Zettel nicht gelesen hatte. Überhaupt fand er, dass man ihn überging, zumal er immer noch an der Tatsache zu knabbern hatte, dass das Schreiben vielleicht von ihrem todgeglaubten Freund stammte. "Jedenfalls sollen wir hier auf Sanji warten", meinte Chopper dann nach einer Weile, nachdem Ace sich wieder ein wenig beruhigt hatte. "Wenn er bis zur Mittagszeit nicht zurück sei, sollen wir davon ausgehen, dass etwas schief gelaufen ist." "Bis dahin ist es ja noch eine Weile", zuckte Ace mit den Schultern, derweil er sich rücklings auf das Bett warf. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, schloss er die Augen. "Willst du jetzt etwa schlafen?", rief Lysop ungläubig aus, während er Ruffys Bruder beobachtete. "Etwas anderes können wir im Moment sowieso nicht machen", murmelte dieser gähnend. Blinzelnd erwachte Nami nach einer erholsamen Nacht in dem gemütlich weichen Bett. Während sie sich ausgiebig und mit einem wohligen Seufzer streckte, warf sie einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel war noch immer grau bewölkt, aber der Regen hatte irgendwann in den frühen Morgenstunden nachgelassen. Von der Straße her hörte sie die munteren Stimmen der Passanten, die ihre alltäglichen Besorgungen erledigten. Langsam stieg sie aus dem Bett und tapste barfuss in ihrem langen, gelben T-Shirt, das ihr nur knapp über den Po ging, zu dem Stuhl unter dem Fenster, über den sie ihre Sachen gelegt hatte. Noch etwas verschlafen, streifte sich Nami ihre blaue Hose über und trat dann mit einem herzhaften Gähnen, das sie hinter einer vorgehaltenen Hand versteckte, aus dem Zimmer. Von unten aus der Küche hörte sie das geschäftige Treiben des Personals, das klappernd und lachend das Frühstück für die Gäste zubereitete, von denen die meisten noch schliefen, während der Geruch von frisch aufgebrühten Kaffee und der warme Duft von warmen Brötchen zu ihr heraufwehte. Genüsslich sog Nami die Düfte in ihre Nase, derweil ihr das Wasser im Munde zusammenlief und ihr Magen bestätigend knurrte. Doch der Gedanke an Frühstück schob Nami erst einmal beiseite, da sie sich vorerst noch frisch machen wollte. Als sie an Zorros Tür vorbeiging, fiel ihr wieder sein nächtlicher Ausflug ein und sie hielt in ihrem Schritt inne. Zögernd wandte sich Nami der Tür zu und presste ihr Ohr gegen das raue, ungeschliffene Holz. Kein Geräusch war dahinter zu hören, das ihr hätte sagen können, dass der Freund sich in dem Zimmer aufhielt. Nach kurzer Überlegung legte Nami entschlossen ihre Hand auf den Knauf der Tür und drehte ihn vorsichtig herum. Langsam öffnete sie die Tür Zentimeter für Zentimeter. Ihr Blick fiel sofort auf das breite Bett, in dem, nach den Wölbungen der Decke zu urteilen, jemand schlief. Doch anstatt erleichtert über diesen Anblick zu sein, runzelte Nami verwirrt die Stirn. Die Gestalt, die sich unter der Bettdecke abzeichnete, wollte nicht so recht zu dem breiten, muskulösen Körper Zorros passen. Auch hatte sie noch nie erlebt, dass dieser sich zum Schlafen ganz in eine Decke einhüllte. "Lass sie schlafen", murmelte Zorro leise, als Nami sich vorsichtig dem Bett näherte. Erschreckt zuckte sie zusammen und wandte ihr erstauntes Gesicht zum Fenster hin. Erst jetzt bemerkte sie die beiden Gestalten darunter. "Ist das Sanji?", flüsterte Nami leise und wies mit dem Kopf auf die Gestalt neben Zorro, von der nur der blonde Schopf zu erkennen war, während sie näher auf dem Freund zutrat. Zorro antwortete ihr mit einem kurzen Nicken und stand dann leise auf. "Und wer ist das?", wollte die junge Frau wissen, wobei sie zu dem Bett blickte. "Robin", gab der Schwertkämpfer nur als Antwort. "Ich scheine ja einiges verpasst zu haben", murmelte Nami daraufhin. "Nur einen Zusammenstoß mit Smoker", erwiderte Zorro achselzuckend, woraufhin die Freundin entsetzt die Augen weit aufriss. "Wie hast du das denn geschafft?", keifte Nami im nächsten Moment auch schon los, ohne an die beiden schlafenden Freunde zu denken. "Kannst du nicht leise sein?", schnauzte Zorro sie daraufhin mit unterdrückter Stimme an, während er sich mit einem kurzen Blick versicherte, dass Robin durch das Geschrei nicht wach geworden war. Doch diese schlief seelenruhig weiter und rührte sich nicht ein einziges Mal. Im Gegensatz zu Sanji, der sich jetzt verschlafen aufsetzte und sich dabei verwirrt umblickte. Sein Blick klärte sich jedoch recht schnell, als er Nami vor sich erkannte. Mit einem Satz war er auch schon auf den Beinen und griff nach ihrer Hand, während er sie aus verliebten Augen anblickte. "Ach, mein Nami-Schatz", säuselte Sanji, wobei er ihre Hand ganz sanft streichelte. "Endlich ist die Zeit unserer Trennung vorbei." "Ja, ist schon gut, Sanji", winkte Nami ab, wobei sie vergeblich versuchte ihre Hand aus seinem Griff zu befreien. "Könntet ihr euer Gesäusel woanders weiterführen?", brummte Zorro angewidert und verkniff missmutig das Gesicht. "Da merkt man doch gleich, dass du keine Ahnung davon hast, was Frauen mögen", konterte Sanji angriffslustig und ließ dabei Namis Hand los, derweil er sich zu dem Freund umwandte. Auf Zorros Gesicht erschien wieder ein breites Grinsen, das den Smutje stutzig machte. Nur zu gerne würde er erfahren, was dahinter steckte. Als er das wissende Aufblitzen in den Augen des Freundes sah, erkannte er, dass dieser genau wusste, was in ihm vor sich ging. Diese Tatsache brachte den blonden Smutje nur noch mehr auf die Palme, als jede andere Provokation es hätte tun können. Daher wandte er sich mit einem frustrierten Knurren von Zorro ab. "Wollen wir frühstücken gehen?", fragte er Nami mit liebenswürdiger Stimme, die sich ebenfalls über Zorros Reaktion wunderte. "Wir müssen uns dann auch noch überlegen", wandte sich Sanji mit ernster Miene noch einmal an den Freund, "wie wir zu den anderen ins Viertel zurückkommen." "Ich komm dann mit Robin nach", nickte Zorro ihm zu. Zusammen mit der verwirrten Nami verließ Sanji das Zimmer, während der Schwertkämpfer einen abschätzenden Blick aus dem Fenster warf. Unter dem Gewühl der Passanten auf der Straße würden sie gut untertauchen können, da war sich Zorro sicher. Aber die Soldaten würden trotzdem jeden aufmerksam beobachten. "Muss ich dann jetzt aufstehen?" Die leise gemurmelten Worte wurden von so einem bedauernden Ton begleitet, dass Zorro lächeln musste, als er sich zu Robin umwandte. Sie lag mit geschlossenen Augen auf dem Bauch, die Arme angewinkelt neben dem Kopf. "Sieht wohl so aus", brummte Zorro und ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder, wobei er sich auf einem Arm abstützte, während er mit der anderen Hand eine Strähne aus Robins Gesicht strich. "Du willst doch jetzt nicht wieder einschlafen, oder?" "Ich denke schon, dass ich das mache", gab Robin zurück und kuschelte sich tiefer in das Kissen, als sie den warmen Atem Zorros an ihrer Wange spürte. "Ich lass dich aber nicht schlafen", raunte er ihr ins Ohr, wobei seine kurzen Bartstoppeln über ihre Haut strichen. "Du kannst ja gerne versuchen mich daran zu hindern", provozierte Robin den Schwertkämpfer mit einem Lächeln. Sanji und Nami saßen derweil als einzige in dem separat angelegten Speiseraum, der den gesamten hinteren Bereich des Hauses einnahm, und warteten auf ihre beiden Freunde. Genau wie auch in den Gästezimmern, war der Fußboden des Zimmers mit hellem Holz verlegt. Grüne Tapeten mit gelben und roten Rosen befanden sich an den Wänden, an denen vereinzelt einige Bilder hingen. Mehrere eckige Tische standen verteilt im Raum, wobei diese einen gewissen Abstand zueinander einhielten, um den Gästen das Gefühl von Privatsphäre zu vermitteln. Weiße Tischdecken verdeckten das dunkle Holz, in dessen Mitte sich jeweils eine Vase mit einem gelben Strauß Frühlingsblumen befand. Vor der Westwand war ein großer, langer Tisch aufgebaut, wo die Gäste ihr Frühstück selbst zusammenstellen konnten. Neben dem weißen Geschirr und dem Silberbesteck standen zwei Körbe mit frischen Brötchen, zwei Körbe mit warmen Croissants, eine lange, flache Schale mit Butter, Salz- und Pfefferstreuer, mehrere Döschen mit verschiedenen Sorten Marmelade, ein großes Glas Honig, eine Schale Zucker, zwei Körbe mit Äpfeln, Birnen und Bananen, zwei Platten mit verschiedenen Wurstsorten, eine Platte mit verschiedenen Käsesorten, ein Korb mit Eiern sowie zwei Kannen Kaffee, eine Kanne Tee und ein Krug Milch. Die beiden Freunde hatten sich an einen der hinteren Tische gesetzt, nachdem sie sich ihre Teller gefüllt hatten. Sanji konnte es immer noch nicht glauben, dass Nami vor ihm saß. Er wusste nicht, wie lange er sie schon nicht mehr gesehen hatte, aber es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Während er ihr zusah, wie sie einen Schluck des warmen Kaffees trank, musterte er sie aus wachen Augen. Zu seiner Erleichterung konnte er jedoch keine Veränderung an der jungen Frau feststellen. "Was lief denn da oben gerade ab?", wandte Nami sich an den Smutje, wodurch sie ihn aus seiner Betrachtung riss. "Was meinst du?", wollte Sanji wissen, der der Unterhaltung nicht so richtig verfolgen konnte. "Na, dieses seltsame Verhalten von Zorro. Der nimmt doch sonst deine Sticheleien nicht so locker auf." "Keine Ahnung", grummelte Sanji leise und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, derweil er auf seine Tasse hinabblickte. Es frustrierte ihn nicht zu wissen, was dieses merkwürdige Verhalten seines Freundes zu bedeuten hatte. "Und was ist jetzt letzte Nacht passiert?", fragte Nami, die merkte, dass sie von Sanji keine befriedigende Antwort erhalten würde. "Das weiß ich selber auch nicht so genau", antwortete der Smutje achselzuckend. "Irgendwann in der Nacht hatte Chopper mich geweckt und mir erzählt, dass Robin von Smoker verfolgt würde." "Ach?" Nami riss überrascht die Augen weit auf, da sie bislang angenommen hatte, dass Zorro die Konfrontation mit dem Marine-Offizier hatte und die Freunde ihm aus der Patsche geholfen hätten. "Na ja, und dann bekamen wir plötzlich eine Nachricht von Zorro, dass Robin bei ihm sei. Ich hatte dies anfangs für eine Falle gehalten. Wir alle dachten schließlich, dass er nicht mehr am Leben sei." "Ja, Zorro hatte mir von eurem Abenteuer auf Curt Island erzählt", warf die junge Frau mit einem Schnauben ein, das besagen sollte, wie idiotisch es von ihnen war, sich auf diese Schatzsuche eingelassen zu haben. "Habt ihr wenigsten das ganze Gold noch?" "Der Lagerraum aufm Schiff ist voll", zuckte Sanji mit den Achseln, während Namis Augen anfingen zu glänzen. Sie konnte sich gut vorstellen, wie der besagte Raum mit den ganzen Goldschätzen aussah. "Wie läuft es eigentlich mit dir und diesem Professor?", riss Sanji sie aus ihren Tagträumen, in der sie sich vorstellte, was sie mit dem ganzen Reichtum anfangen würde. Leicht benommen blickte Nami den Freund verwirrt an, bis die Frage schließlich in ihr Bewusstsein drang. "Ach, na ja", seufzte sie nichts sagend und blickte auf ihren noch halbvollen Teller. "Der piesackt dich doch nicht etwa?", wollte der Smutje mit angriffslustigem Ton wissen, der auf ein Wort der jungen Frau hin sofort die Treppe hochstürmen würde, um sich den besagten Professor ordentlich zur Brust zu nehmen. "Nein, das ist es nicht", beruhigte Nami ihn sofort mit abwehrenden Händen. "Er ist immer sehr freundlich zu mir, und zuvorkommend. Obwohl mir die Arbeit mit ihm großen Spaß macht, und ich auch schon in der ganzen bisherigen Zeit viel von ihm gelernt habe, fehlt mir das Leben auf der Lamb." Die Worte veranlassten Sanji in Gedanken einen Freudensprung zu machen, derweil seine Augen einen hoffnungsvollen Glanz bekamen. Obwohl sie es nicht wörtlich gesagt hatte, verstand er sofort, dass Nami ihre Freunde vermisste. "Na ja, das ist verständlich", erwiderte Sanji mit ruhiger Stimme, der der Freundin nicht zeigen wollte, wie es in seinem Inneren aussah. "Schließlich warst du ja auch eine ganze Zeit mit uns zusammen." "Kannst du dir das vorstellen?", brach es aus Nami mit leicht entgeisterter Stimme heraus. "Kein Schreien, keine Streitereien, kein Lachen, noch nicht einmal fröhliche Stimmen sind auf dem Schiff zu hören. Alles ist immer so ruhig. Nur hin und wieder hört man die Befehle des Käpt´n und die leisen Gespräche der Matrosen. Sonst nichts. Das ist schrecklich!" "Ich bin sicher, dass du dich nach einiger Zeit daran gewöhnen wirst", versuchte Sanji sie mit einem kleinen Lächeln aufzumuntern. Am liebsten hätte er sie dazu aufgefordert, sie sogar angefleht, wieder zu ihnen zurückzukehren, aber diese Worte verkniff er sich. Für die junge Frau war es ein großer Schritt ihrem Traum entgegen, dass sie mit Professor Compton reiste, da er ihr alles über die Kartographie beibringen konnte. Außerdem steckte Nami bereits in einem Konflikt mit ihren Gefühlen, dass erkannte Sanji mit nur einem Blick, da wollte er sie nicht noch mit einem unkontrollierten Ausbruch seinerseits nicht noch verschlimmern. "Na ja, das macht jetzt eh keinen Unterschied mehr", meinte die junge Frau auch schon wieder mit ruhiger Stimme. "Wie meinst du das?", fragte Sanji und kräuselte verwirrt die Stirn. Der schnelle Stimmungswechsel Namis war so abrupt vonstatten gegangen, dass er nicht mehr folgen konnte. "Du glaubst doch nicht im Ernst", antwortete sie unwirsch und stützte dabei ihr Kinn auf der Hand, "dass ich jetzt noch mit dem Professor weiterreisen kann, oder? Nicht, nachdem Smoker nun weiß, dass wir hier sind. Zudem kennen er und der Professor sich." "Soll ... soll das heißen, du kommst wieder zu uns zurück?", fragte der Smutje mit völlig entgeisterten Miene. "Ich hab ja wohl keine andere Wahl", brummte diese als Antwort. Innerlich jedoch war sie erleichtert darüber, dass das Schicksal ihr eine Fluchtmöglichkeit geboten hatte. Zwar versuchte sie ihren Entschluss damit zu rechtfertigen, dass ja jemand auf die Freunde aufpassen müsse, damit sie nicht ständig in Schwierigkeiten gerieten, aber schließlich musste Nami sich eingestehen, dass ihr Traum sie allein nicht ausfüllte. Ihre Freunde hatten einen großen Platz in ihrem Leben eingenommen, der in der Zeit der Trennung für seelische Schmerzen gesorgt hatte, der sich jetzt mit einem Male in Luft auflöste. So sollte es sein, dachte sie sich, während sich ein leises Lächeln auf ihre Lippen legte. Schon seit den frühen Morgenstunden herrschte eine kalte, angespannte Atmosphäre in den weiten Fluren des zweigeschossigen Gebäudes in der Gerichtsstraße. Niemand wagte sich auch nur freiwillig in die Nähe von Büro Nummer 108. Und wenn ein Soldat daran vorbeigehen musste, tat er dies leise und vorsichtig. Keiner wollte die Aufmerksamkeit Smokers auf sich richten, dessen aufgebrachte Stimme hin und wieder durch die Flure hallte. Eine große Gruppe Soldaten verließ in diesem Moment erleichtert den Marine-Stützpunkt, bis auf die letzten vier Männer. Niedergeschlagen und mit hängenden Köpfen trotteten sie hinter ihren Kameraden her. "Wer hätte denn auch schon ahnen können", sprach einer der Soldaten zerknirscht, "dass die den Bürgermeister als Ausrede benutzen würden." "Ach, halt bloß die Klappe!", wurde dieser daraufhin von seinem Kameraden angeschnauzt. "Den ganzen Ärger hab ich schließlich nur euch zu verdanken. Ich wollte ja in den Steckbriefen nachschauen." In Büro Nummer 108 war ebenfalls jemand mit Vorwürfen beschäftigt. Immer wieder musste Smoker fassungslos den Kopf schütteln, während er an den gestrigen Tag dachte. Er wusste nun endlich, wie Nico Robin es an die Wachen vorbeigeschafft hatte und dass sich einige Mitglieder der Strohhutbande in der Stadt aufhielten. Nur wenige Fragen blieben bislang noch ungeklärt, die er aber schon bald hoffte, beantwortet zu bekommen. Smoker ging zu seinem Schreibtisch und nahm die Steckbriefe von Nico Robin, Sanji und Tony Chopper in die Hände. "Zu einem Essen bei dem Bürgermeister eingeladen", murmelte er leise vor sich hin, derweil er über diese Dreistigkeit den Kopf schütteln musste. Ein kurzes, hartes Auflachen folgte nach diesen Worten, als Smoker daran denken musste, dass er und Leutnant Tashigi an den Piraten vorbeigegangen waren. Er erinnerte sich noch gut an das Pärchen, das vor einem Schaufenster eines Schmuckgeschäftes gestanden hatte. Stumm verfluchte er sich dafür, dass er die Personen nicht näher betrachtet hatte. Anschließend nahm er den Steckbrief Lysops in die Hand. Auch über ihn wusste Smoker Bescheid. Doch wer sein dunkelhaariger Freund war, mit dem er zusammen als Komiker verkleidet die Stadt betreten hatte, wusste der Marine-Offizier nicht zu sagen. "Das werde ich aber noch herausfinden", schwor sich Smoker mit entschlossener Stimme und griff zum nächsten Steckbrief: Lorenor Zorro. Nur ungern musste er sich eingestehen, dass er in dem Wirtshaus einen Anfängerfehler begangen hatte. Anstatt sich nur auf Nico Robin zu konzentrieren, hätte er seine Umgebung vorher in Augenschein nehmen sollen. So aber hatte Smoker dem Schwertkämpfer die Möglichkeit geboten, ihn niederschlagen zu können. Knisternd zerknüllte sich das Stück Pergament in seiner vor Wut geballten Hand, als sein Blick auf einen anderen Steckbrief fiel. Achtlos fiel das kaum noch zu erkennende Gesicht Zorros auf den Boden, während Smoker den breitgrinsenden Ruffy D. Monkey vor sich betrachtete. "Wo bist du, Strohhutbengel?", fragte er, als wenn das Gesicht auf dem gelben Papier ihm die Antwort geben würde. Niemand von den Soldaten hatte den Jungen mit dem Strohhut gesehen, aber dennoch war sich Smoker sicher, dass er sich irgendwo in der Stadt aufhielt. Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Überlegungen heraus, als dann auch schon Leutnant Tashigi hereinkam. In ihren Händen hielt sie mehrere Schriftstücke, die sie Smoker auch schon überreichte. "Was ist das?", fragte er grimmig und warf nur einen kurzen Blick auf den dünnen Packen in seiner Hand. "Dies ist ein Bericht von Käpt´n Moor, Sir", erklärte die junge Frau gestelzten Tons, während sie stramm vor ihrem Vorgesetzen stand. "Er hatte die Strohhutbande mal bis zu einer Insel verfolgt. In dem Bericht erwähnt er, dass sich zwei Frauen bei der Bande befand." "Richtig", murmelte Smoker grübelnd und wandte Tashigi den Rücken zu. "Dieser Ruffy hat ja noch dieses rothaarige Mädel bei sich. Sie ist auch nirgends in der Stadt gesehen worden." "Käpt´n Smoker, Sir?", warf Tashigi zögernd ein und wartete darauf, dass der Marine-Offizier sie ansah. "Ähm ... glauben Sie wirklich, dass ... ich meine, kann es wirklich sein, dass sich Nico Robin mit der Strohhutbande eingelassen hat? Ich finde, irgendwie passt das nicht zu ihr." "Ob das nun zu ihr passt oder nicht", brummte Smoker unnachgiebig, während er sich wieder dem Bericht zuwandte, "sie ist mit diesen Piraten unterwegs. Das ist alles, was wir wissen müssen. Und da das damit geklärt ist, nehmen Sie sich einige Männer und suchen die Küste nach dem Schiff dieser Bande ab." "Jawohl, Sir!", salutierte Leutnant Tashigi ergeben. "Und was soll ich machen, wenn wir das Schiff finden?" "Sie werden mir umgehend Bericht erstatten. Das Schiff darf auf keinen Fall aus den Augen gelassen werde." 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