Wahre Liebe von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 21: Getrennte Wege -------------------------- Was kann man zu diesen Kapitel schon groß sagen: Ich mag es nicht. Eigentlich hätte in diesen Kapitel etwas ganz anderes vorkommen sollen, aber dann wäre es viel zu lang geworden. Deshalb ist dies eher ein Übergangskapitel. Und so etwas hasse ich. Legende: "jemand spricht" /jemand denkt/ 21. Kapitel: Getrennte Wege Tyson hatte sich nach dem kurzen Gespräch mit Tala sofort ins große Badezimmer verkrochen. Nachdem er ein paar Minuten schweigend an der Tür gelehnt dagestanden ist, hat er warmes Wasser in die Wanne laufen lassen und dann begonnen seine Klamotten auszuziehen. Er achtete darauf, dass das Wasser in der Wanne auch wirklich warm war, wenn nicht sogar heiß, denn er zitterte ein wenig. Er konnte nicht genau sagen, woher das kam. Vielleicht weil er eine Weile auf der Straße gesessen war, oder ob es eventuell von Kais Worten herrührte. „Warum erzählst du das nicht jemanden den es interessiert?“ Energisch schüttelte Tyson den Kopf. Was sollte ihm das schon ausmachen? Irgendwie hatte er es ja schon geahnt. Es war wirklich typisch für Kai, dass er die Gefühle von anderen mit den Füßen trat. Wer weiß, vielleicht wäre es ihm unheimlich gewesen, wenn Kai dann plötzlich gesagt hätte ,Ich liebe dich auch’. Schön wäre es wirklich gewesen, besonders da Tyson aufgrund, der letzten Ereignisse der vorgegangen Tage angenommen hatte, dass Kai wirklich mehr für ihn empfindet, aber so kann man sich täuschen. Tyson seufzte schwer, und ließ sich dabei auf den kleinen Schemel fallen. Vielleicht könnte er sich die Sorgen einfach abwaschen... 2 Haarwäschen, 3 Körperabwaschungen und 10 Minuten Badewanne später, fühlte sich Tyson aber immer noch nicht besser. Das Wasser war am Anfang so heiß gewesen, dass Tyson schon Angst hatte er käme gekocht wieder raus, aber inzwischen war er froh darüber, denn er wollte noch etwas länger in der Badewanne sitzen und hätte er das Wasser am Anfang nicht so aufgedreht, wäre es inzwischen kalt. Er hatte die Unterarme auf die Kante der Wanne abgelegt und sein Kopf auf die Arme. Wehmütig starrte er auf die Tür, als würde er darauf warten, dass Kai ins Badezimmer gestürmt kam und sich darüber beschweren würde, das er solange bräuchte. Stattdessen blieb die Türe aber zu und er konnte seine Haut weiter schrumplig werden lassen. Doch ganz unerwartet öffnete sich die Türe doch und Tala schielte herein. Tyson hob nur für einen Moment den Blick um Tala zu signalisieren, dass er ihn bemerkt hatte, senkte ihn kurz darauf aber wieder. Der Rothaarigen trat mit vorsichtigen Schritten ins Bad und ging zur Wanne. Davor ließ er sich dann aber auf die Knie sinken und versuchte wieder einen Augenkontakt zu Tyson zu finden. Aber dieser starrten seitlich zu dem Fließen. „Ich dachte, es macht dir nichts aus, dass Kai gegangen ist?“, sagte Tala und strich ein paar von Tysons Strähnen weg damit er besser in die braunen Augen sehen konnte. „Macht mir auch nichts auch“, meinte Tyson nur darauf und sah weiter woanders hin. Seine Stimme klang trüb und kraftlos und sein Blick wirkte müde. „Und warum strahlst du dann so eine niedergedrückte Stimmung aus, dass ich schon fast Depressionen kriege?“ Tala hatte nun Tysons Gesicht umfasst und es so zu sich gedreht so das Tyson in seine Augen schauen musste. Tyson seufzte nur resignierend und wurde dadurch nur noch Trübsinniger. Kai war nun schon seit einer Stunde wieder in seiner Wohnung und hatte nichts anderes gemacht, als seine Tasche im Flur abzulegen, in die Küche zu gehen und sich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank zu holen. Das einzige was noch gut war im Kühlschrank. Er hatte auch noch einen Joghurt entdeckt, den er wohl vergessen hatte aufzuessen oder in den Müll zu schmeißen. Zumindest hatte er es nachgeholt, weil sich im Becher schon eine Pilzkolonie gebildet hatte. Dann hatte er sich an den Tisch gesetzt und Trübsal geblasen. Wie er Tyson behandelt hatte...das war einfach nicht richtig gewesen. Am Nachmittag hatte er sich noch so sehr gewünscht diese Worte aus seinen Mund zu hören und als er so mit Rücken zu ihm stand, nachdem dieser ihm seine Liebe gestanden hatte, da war auch kurz der Impuls in ihm, sich einfach zu Tyson umzudrehen und ihn in seine Arme zu schließen. Aber leider hatte dann der gemeine Impuls gewonnnen und er hatte den Kleinen einfach nur verletzt. Er wusste, er hatte Angst davor was käme wenn er mit Tyson zusammenkommen würde, aber bisher hatte das herrliche Gefühl, das er hatte wenn er in Tysons Nähe war immer gesiegt, und hatte die bösen Gedanken verdrängt. Und dann als es endlich soweit war und alles gut werden konnte, versaute er es gründlich. /Tyson wird mich jetzt mit Sicherheit hassen/, ging es Kai durch den Kopf. Was konnte er denn sonst erwarten. Dankbar war er ihm sicherlich nicht. Und dann hat er auch noch zu Tala gesagt, er könne ihn haben. Das war so schäbig. Als wäre Tyson eine Puppe die man rumreichte. /Aber vielleicht war es auch besser so. Was könnte ich ihn denn schon bieten? Ein ständig beleidigtes Gesicht und Gefühllosigkeit. Und was erwarte ich überhaupt von ihm. Er ist ein totaler Kindskopf, eine Nervensäge und geht mir nur auf die Nerven. Er hätte mir heute Mittag seine Liebe gestehen können, als ich es erwartet habe, aber er musste natürlich den beleidigten spielen. Im Grunde bin ich ohne ihn doch besser dran./ „Wenn das mit den Seufzen so weitergeht, bin ich auch gleich weg.“ Tala war von seiner neuen Situation auch nicht gerade begeistert. Dass Kai anscheinend das Feld räumte hatte ihn zwar gewundert. Aber nur für den ersten Moment. Denn danach war ihm klar geworden, dass er nun gute Chancen bei Tyson haben könnte. Aber langsam ging es ihm auf die Nerven, das Tyson eine einfach nur traurige Laune verbreitete. Ständig seufzte er und schaute zum Fenster hinaus. Wenn Tala ihm sagte, er sei doch traurig, weil Kai ausgezogen ist, stritt Tyson das aber energisch ab. „Ich heul dem Eisklotz keine einzige Träne nach“, hatte Tyson gesagt, als Tala meinte, das er doch zugeben könne, das er Kai vermisste. „Endlich schmeißt mich morgens keiner aus dem Bett, wenn ich mal länger schlafen will und ich muss mir auch keine blöden Kommentare mehr anhören, wenn ich etwas mehr esse. Wir sollten Feiern.“ Tala hatte sich daraufhin nur den Kopf gerieben und vorgeschlagen sie könnten sich doch eine Komödie ansehen. Es kam ein Film im TV, der sehr viel versprechend wirkte und Tala musste auch zugeben das er ihn lustig fand und obwohl Tyson Anfangs noch immer etwas mitgelächelt hatte, war er nach kurzer Zeit wieder in seine depressive Phase zurückgefallen. „Warum ist Kai eigentlich ausgezogen? Habt ihr euch im Park gestritten?“ Vielleicht brachte es ja was, wenn Tyson darüber reden konnte. Zumindest war das Tala lieber, als das Geseufze. „Unter anderen“, antwortete Tyson und starrte wie hypnotisiert auf den Fernseher. „Und über was ging der Streit?“ „Es ging darum, dass Kai nicht in der Lage ist mal die Klappe aufzumachen und mit mir über seine Gefühle zu reden. So weit er überhaupt welche besitzt.“ „Ist das nicht ein wenig hart?“, fragte Tala und fixierte Tyson mit seinen Blicken, dem das aber anscheinend völlig egal war. „Nur weil Kai seine Gefühle nicht vor sich herumträgt, besitzt er doch nicht gleich keine.“ „Nicht vor sich herumträgt?“, höhnte Tyson und starrte immer noch auf den Fernseher. „Er macht daraus ein Staatsgeheimnis. Man könnte ihn mit einer Waffe bedrohen und er würde keinen Ton von sich geben. Woher soll ich also wissen, ob er überhaupt welche besitzt. Und du bist auch nicht viel besser als er. Genau wie er trägst du ständig deine Maske aus Gleichgültigkeit mit dir herum und lässt die Leute nur erahnen, ob du sie nicht verabscheut oder sogar verhöhnst.“ Tala war geschockt von den Worten, die ihm Tyson da entgegen warf. So dachte er also über ihn. Er stand sofort vom Sofa auf und verließ das Wohnzimmer. Er hörte nur noch ein gezischtes „Shit“ und hörte dann auch schon wie sich Tyson ebenfalls aus dem Wohnzimmer bemühte. „Tut mir Leid, das war nicht so gemeint, das ist mir nur rausgerutscht“, stammelte Tyson und versuchte mit Tala schritt zu halten, der eiligst durch den Gang schritt. „Wenigstens weiß ich jetzt wie du immer mich denkst“, meinte Tala nur steif und ignorierte, den aufgelösten Jungen neben sich. „Aber so denk ich nicht über dich“, versuchte Tyson zu erklären. „So denk ich doch nur über Kai und weil du mich über ihn ausgefragt hast, war ich sauer auf dich und habe dir diese Sachen entgegen geworfen. Nichts davon war ernst gemeint.“ Tyson blieb stehen, aber Tala ging weiter. „Nicht mal die Sachen über Kai.“ Nun blieb Tala doch noch stehen und drehte sich zu Tyson um. Er stand ganz aufgelöst im Gang und schaute zu Boden. Geknickt hatte er die Hände gefaltet und atmete tief ein und aus. „Ich weiß doch auch nicht warum er plötzlich gegangen ist“, sagte Tyson dann ganz kleinlaut. „Aber es tut weh, dass er es gemacht hat. Vielleicht habe ich heute Mittag etwas gesagt was ihn verletzt hat, aber er war auch nicht viel besser. Soll ich denn dafür büssen, das ich ehrlich zu ihm war.“ /Ich...kann nicht einschlafen!/ Seit geschlagenen 2 Stunden lag Kai nun schon in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen an die Decke und versuchte sich einfach abtreiben zu lassen, aber es funktionierte nicht. Die erste Stunde hatte er versucht einzuschlafen, indem er sich immer in seinem Bett drehte und wälzte, aber es hatte nichts gebracht. Dann hatte er versucht einfach nur still zu liegen und sich treiben zu lassen, aber das Land der Träume war für ihn immer noch weit entfernt. Zwischendurch hatte er auch mal wutentbrannt die Decke weggeworfen, weil sie ihm störend vorkam. Zwei Sekunden später hatte er sie wieder vom Boden aufgelesen. Es machte ihn rasend, dass er kein Auge zu bekam. Er schaute auf seinen Wecker auf den mit Leuchtzahlen die Zeit angegeben wurde. Es war 1 Uhr nachts. Kai stöhnte entnervt und schaute wieder an die Decke. Das würde er nie und nimmer durchhalten. Eine Nacht durchzumachen war an sich nicht anstrengend für ihn, aber er war müde und wollte sich vom Stress des Tages erholen und das ging nur im Schlaf. Aber inzwischen glaubte er, dass die Schlaflosigkeit von dem Stress kam. Kai knipste schließlich das Licht wieder an und setzte sich im Bett auf. So würde das nichts mehr werden. Er musste irgendeine Beschäftigung finden, damit er richtig müde werden konnte. Zu lesen fiel ihm gerade nichts ein und seine Filmsammlung kannte er schon in- und auswendig. Dennoch stand er auf und ging den kleinen Weg von seinen Schlaf- ins Wohnzimmer. Seine Wohnung war eher klein und bescheiden. Sie beinhaltete zwei kleine Zimmer, eine kleine Küche und ein Badezimmer. Was brauchte Kai auch mehr zum Leben, wenn er sowieso nur Zuhause war um ein bisschen Ruhe zu haben wenn er auf keinen Bock hatte. Selbst wenn er gerade nicht bei Tyson wohnte, verbrachte er die meiste Zeit bei ihm oder woanders mit seinen Freunden. Sein Wohnzimmer beinhaltet nur eine kleine Couch und davor stand schon der Fernseher. Noch ein paar Verstauungsmöglichkeiten und das war es auch schon. Tyson hatte mal gesagt, Kais Wohnung sei total unpersönlich und das konnte er nicht mal leugnen. Er erinnerte sich wie er hier einzog und Ray ihm ein paar Zimmerpflanzen geschenkt hatte. „Die Sorgen für frische Luft im Zimmer.“, hatte er sein handeln verteidigt, weil Kai schon zum Biomüll geschielt hatte. Zum Schluss hatte Kai seine Pflanzen dann doch behalten und sie schließlich sogar lieb gewonnen. Damit sie nicht eingingen, solange er bei Tyson war, hatte er sogar eine Nachbarin gebeten sie doch regelmäßig zu gießen. Aber ansonsten war wirklich nichts Persönliches in der Wohnung. Keine Fotos, Bilder oder sonstige Schmückungsmöglichkeiten. Die Wände hatte er in langweiligen Farben gestrichen und den Boden war schon Parkett als er eingezogen war. Da war ja schon sein Gästezimmer bei Tyson besser eingerichtet gewesen. Es war in einer schönen hellen Farbe gestrichen gewesen, an der einen Wand hing ein schönes Panaromabild, er hatte ein Fenster mit Blick auf den Garten und auf einem Nachttischchen stand eine Vase mit Orchideen. Dagegen kam sich Kai mit seinen weißen Wänden, die noch dazu leer waren ziemlich trostlos vor. Er saß nun schon eine Weile auf dem Sofa und hatte nichts anderes gemacht als sein Zimmer zu mustern. Was ihm aber erst jetzt auffiel und er wohl am meisten vermisste war die Gewissheit das noch jemand im Haus war. Er kam sich auf einmal so einsam vor. Er wusste, dass er vollkommen allein war in dieser Wohnung und er solange hier sitzen konnte wie er wollte, und immer noch einsam wäre. Kein Tyson, der eventuell schlecht schlief und sich zu ihm gesellte, oder ein Tala, der nie sehr früh ins Bett ging und deswegen noch schauen wollte, was noch so im Fernseher kam. Er saß hier ganz allein und würde auch allein bleiben. Kais Laune besserte sich auch nach ein paar weiteren Minuten nicht und obwohl er die Fernbedingung nicht mal in der Hand gehabt hatte, schlich er zurück in sein Zimmer. Weil er nur noch in sein Bett wollte, schaltete er nur das Licht im Wohnzimmer aus und das im Schlafzimmer erst gar nicht wieder an. So stolperte er im Dunkeln durch sein Zimmer und bereute es sogleich als er mit dem Bein wogegen stieß, ins Schleudern kam und unsanft auf den Boden landete. Er fluchte Leise, setzte sich wieder auf und versuchte im Dunkeln den Lichtschalter zu finden um sehen zu können, wogegen er gestoßen war. Nachdem er das Licht Angeschalten hatte, erkannte er augenblicklich den Täter. Kai hatte als er in sein Zimmer ging, nur geschwind seinen Pyjama aus seiner Reisetasche geholt und sie dann einfach vor dem Bett liegen gelassen. Er war eben zu faul gewesen sie extra wegzuräumen, das wollte er erst morgen machen. Kai seufzte und wollte gerade wieder das Licht ausknipsen, als er für einen Moment inne hielt. Seine Hand war schon am Lichtschalter, aber seine Augen waren auf die Tasche gerichtet. Schließlich führte er auch noch seine Hand zur Tasche. Er musste nicht lange wühlen, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Kai schaltete nun doch das Licht aus, ging beachtlich zu seinem Bett und setzte sein Mitbringsel auf den Nachtisch ab. Der Stoffdranzer war durch die leuchteten Zahlen des Weckers gut zu erkennen. Kai fühlte sich albern dabei, aber aus irgendeinem Grund hatte er den Drang verspürt, dieses Geschenk von Tyson, in seiner Nähe aufzustellen. Ich wollte eben, dass du nicht mehr alleine bist! Kai merkte wie seine Augenlider etwas schwerer wurden. Nachts ist man immer allein. Die Müdigkeit gewann langsam die Überhand. Ich will nur, dass du dich nicht einsam fühlst. Du musst das Stofftier nicht unbedingt in dein Bett nehmen, aber in dein Zimmer könntest du es doch tun. So bin ich indirekt bei dir. Nur ein paar Sekunden später war Kai friedlich eingeschlafen. Als Tala am nächsten Morgen im Kinomiya-Dojo erwachte, fühlte er sich furchtbar geschlaucht. Es war 10 Uhr morgens, aber er hatte nur ungefähr 4 Stunden Schlaf hinter sich. Bis 3 Uhr nachts musste er mit Tyson fast jeden Film ansehen, den der Jüngere aus dem DVD-Regal hervorholte. Es war ihm eindeutig anzusehen gewesen, dass er anscheinend kein Interesse daran hatte schlafen zu gehen, aber irgendwann hatte dann auch ihm die Müdigkeit übermannt und er ist auf dem Sofa eingeschlafen. Tala hatte ihn danach in sein Zimmer gebracht. Er selbst hätte zwar danach auch noch ins Bett gehen können, aber ihm sind so viele Gedanken durch den Kopf gegangen, dass er keine Ruhe fand. Zum einen fragte er sich immer noch, was Kai endgültig dazu veranlasst hatte auszuziehen. Und was er damit meinte, dass er Tyson haben könnte. Tala wusste doch das Kai Tyson liebte. Warum sollte er also plötzlich gehen und dem anderen Tyson einfach überlassen? Zwischen den beiden muss irgendwas vorgefallen sein. Und dann war da noch die Sache, das Tyson dies alles einfach viel zu locker nahm. Natürlich konnte er sich denken, dass Tyson nur Theater spielte, weil er sich seine Verletzlichkeit nicht anmerken lassen wollte, aber merkwürdig war das schon. Als die beiden Streit hatten, weil Kai ihn geküsst hatte, war Tyson völlig niedergeschlagen gewesen und er hat auch kein Geheimnis daraus gemacht und jetzt zieht er plötzlich die totale ,Ist mir doch alles egal’ Nummer durch. Zwar hatte seine Maske gestern Abend etwas gebröckelt, aber er hatte sich ziemlich schnell wieder gefangen und war Talas Fragen, was er damit gemeint hatte, geschickt ausgewichen. Entweder kannte Tyson den Grund für Kais Auszug und dieser war total harmlos, oder Tyson war es jetzt schlussendlich doch zu doof geworden mit Kais Launen zu leben und er wollte den Russen nur vergessen. /Aber vielleicht/, schlich sich da ein Gedanken in Talas Kopf. /Aber vielleicht bedeutet ihm Kai doch nicht so viel wie ich immer dachte und weil Kai für Tyson nur ein Freund ist, nimmt er die Sache nicht allzu ernst./ Tala verharrte kurz bei diesen Gedanken bis sich ein weiterer unschönerer Gedanke breit machte. /Es wäre natürlich auch möglich, dass er Kai so sehr liebt, dass er seine Trauer darüber, dass er ihn verlassen hat, mit keinen Tränen zum Ausdruck bringen kann. Vielleicht findet sein Unterbewusstsein keinen Weg die Trauer nach oben kommen zu lassen und er wirkt deshalb nur so Teilnahmslos./ Tala konnte so viel überlegen wie er wollte, er kam zu keinem Ergebnis. „Tala!“ Tala hörte von draußen die gedämpfte Stimme von Tyson und eine Sekunde später wurde auch schon die Türe aufgezogen. Tyson stand schon völlig gewaschen und bekleidet in der Tür. „Willst du den ganzen morgen mit schlafen verbringen?“, fragte er und versuchte im dunklen Zimmer etwas zu erkennen. Tala regte sich ein wenig um Tyson zu signalisieren das er wach war. „Ich bin gleich soweit“, meinte Tala etwas brummig und machte Anstalten aufzustehen. „Beeil dich, das Frühstück ist gleich fertig.“ Tyson verschwand aus dem Türrahmen, ließ die Türe selbst aber offen stehen. Tala fuhr sich kurz durchs Haar. Tyson hat kein bisschen traurig gewirkt, sondern so wie immer. Nur leider brachte das Tala in seinen Überlegungen auch nicht weiter. 10 Minuten später stand Tala in der Küche und sah Tyson dabei zu, wie dieser gerade darauf wartete, dass die Toastbrote fertig würden. Da schon eine Tasse Kaffe auf den Tisch stand, nahm Tala Platz. Da er seinen Kaffee schwarz trank, nahm er nur einen Löffel Zucker und schüttete ihn in die Tasse. Gerade wollte er alles verrühren als er stockte. Er hatte den Löffeln in die Tasse sinken lassen und sofort einen Widerstand gespürt. Als er jetzt versuchte umzurühren, merkte er, dass der Kaffee viel zu fest war. „Ähm Tyson, wie viel Kaffeepulver hast du genommen?“ „Für eine Tasse den ganzen Filter voll“, antwortete Tyson. Tala beäugte noch für eine Sekunden den Kaffee und schob ihn dann weg. Dabei viel ihm auf, das der Löffel in der zähen Masse steckte und nicht wie es normalerweise sein sollte, am Rand anlehnte. Er nahm es Tyson nicht übel, das er keinen Kaffee zubereiten konnte, schließlich trank er auch keinen. Da er aber immer noch Hunger hatte (obwohl man den Kaffee auch schon essen statt trinken könnte) wandte er sich dem Ei zu, das schon fertig im Eierbecher stand. Er nahm ein Messer zur Hand und tippte die Schale an, damit Risse entstanden und er es leicht aufschneiden konnte. Doch schon aus den Rissen floss ein Teil des immer noch flüssigen Eies heraus. „Hast du das Ei nicht richtig hart gekocht?“, fragte nun Tala Tyson, der immer noch am Toaster stand. „Die muss man vorher hart kochen?“, fragte Tyson und schaute verwundert. „Zumindest halbhart für richtige Frühstückseier.“ „Hm“, war das einzige was Tyson von sich gab und sich dann wieder den Toaster zuwandte. Doch auch in dieser Hinsicht wurde Tala nun etwas misstrauisch. Solange brauchte doch kein Toast. Und gerade als er das dachte, schossen auch schon die völlig schwarzen Toastbrote aus dem Gerät. „Etwas zu dunkel“, meinte Tyson und betrachtete den schwarzen Toast von allen Seiten. „Aber das schwarze kann man ja abkratzen.“ Und schon schnappte sich Tyson ein Messer und begann das Toastbrot abzuschmirgeln. Tala saß nur fassungslos am Tisch und seine Kinnlade hing fast schon am Boden. „Wie oft hast du schon Frühstück gemacht?“, fragte er nun völlig perplex. Tyson hörte kurz auf das Toastbrot zu malträtieren und überlegte. „Also wenn ich bedenke, dass Großvater es immer gemacht hat und Kai seit dem Großvater weg ist... Heute zum ersten Mal. Aber eins verspreche ich. Beim Mittagessen gibt es weniger Probleme.“ /Ich werde sterben./ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)