Golden Sun von abgemeldet (The golden Age) ================================================================================ Kapitel 4: Vakal ---------------- Vakal Es war ein langer Weg, den sie zurücklegen mussten um nach Vale zu kommen. Sie würden etwa drei Tage brauchen. "Avil, du bist also mit Gilbert verlobt?", fragte Daja neckisch. Avil nickte nur, da Liva sie sehr finster ansah. "Was ist mit deinen und seinen Eltern, sind sie einverstanden? Ich meine immerhin..." Liva unterbrach Daja: "Genau, was ist mit ihnen? Es muss ein Schock für sie sein!" Avil sah traurig zu Boden, innerlich wusste sie, dass ihre Liebe keine Zukunft hatte. Aber sie gab die Hoffnung nicht auf. Daja wusste, was Avil jetzt dachte: "Es tut mir Leid, Avil! Ich wollte dich nicht traurig machen!" Avil sah wieder auf und setzte ein gespieltes Lächeln auf: "Mach dir keine Vorwürfe. Ich bin doch an der Situation schuld." "Nein, das stimmt nicht! An dieser Situation bist du nicht allein Schuld, Schwester, sondern auch Gilbert. Aber sag mir, wie lange geht das schon mit euch zwei?" "Na ja, vor drei Jahren haben wir gespürt, dass uns mehr verbindet, als das Band zwischen Cousine und Cousin. Vor zwei Jahren haben wir uns das erste Mal geküsst. Und vor etwa drei Monaten haben wir...nun ihr wisst schon." Sie deutete mit einem Finger auf Folore, die das ganze Gespräch aufmerksam verfolgte. "Hey! Ihr müsst nicht so tun als wäre ich ein Kind. Ich bin schon zwölf! Übrigens wer ist Gilbert noch mal? Der Abenteurer oder der Schurke? Mein Prinzchen doch wohl nicht?", fragte Folore. "Deiner Meinung nach wäre es der Schurke! Aber er ist der Prinz und nicht Garem!", meinte Avil empört. "Was für eine Mischung! Ein Engel und ein Dämon! Vielleicht werden die Kinder von euch normale Menschen!" Als Folore dies zu Ende gesagt hatte, fing sie an zu lachen. Doch dieses sollte ihr schnell vergehen. Im nächsten Augenblick bekam sie von Liva eine Ohrfeige, denn Avil hatte angefangen zu weinen. Liva nahm sie in den Arm und begann zu singen. Es war ,Das Rad des Schicksals', ein Lied aus ihrer Kindheit, welches sie ihrer kleinen Schwester schön öfters vorgesungen hatte. Die Tage werden kürzer die Dunkelheit kommt Viele werden sterben die Dunkelheit kommt Ein Held wird geboren Er wird leuchten wie das Licht Er wird die Schatten verjagen Die goldene Zeit beginnt Die Tage werden kürzer die Dunkelheit kommt Viele werden sterben die Dunkelheit kommt Doch das goldene Zeitalter Ist nur ein Traum In Wahrheit gibt es noch Schatten Im Inneren der Welt Die Tage werden kürzer die Dunkelheit kommt Viele werden sterben die Dunkelheit kommt Die Menschheit soll hoffen Dass irgendwann die Schatten Vertrieben werden und Eine neue Zeit anbricht Die Tage werden kürzer die Dunkelheit kommt Viele werden sterben die Dunkelheit kommt Die Tage werden kürzer die Dunkelheit kommt Viele werden sterben die Dunkelheit kommt Ein Held wird geboren die Dunkelheit geht Die goldene Zeit beginnt die Dunkelheit geht Doch irgendwann wird sich Der Schatten neu erheben die Dunkelheit kommt Diese Tragödie wird sich wiederholen Wie ein Teil des Rades des Schicksals Daja erinnerte sich daraufhin an ihre Kindheit, als sie dreizehn war, war ihre Mutter umgebracht worden. Sie hätte eigentlich zu Verwandten nach Izumo ziehen sollen, aber ihr Vater war gekommen und hatte sie zu sich geholt. Sie hatten sich stets verstecken müssen, aber Daja liebte ihren Vater. Takeru wirkte sehr angespannt. Schon seit sie losfuhren, guckte er Desiderius finster an. Garem empfand das alles für äußerst merkwürdig. "Sag mal Takeru, was ist mit dir los?", fragte Garem. "Ich mag diesen Kerl nicht!" Er starrte den Berater mit bohrendem Blick an. Aber dieser schlief tief und fest, weshalb er nichts bemerkte. "Was ist jetzt mit dir und Daja?" "Wieso fragst du immer dasselbe, wenn ich mich mal mit einem Mädchen gut verstehe?" "Wie meinst du das mit ,immer'?" "Das hast du mich auch gefragt, als ich mich mit Oka gut verstanden habe." Garem und Takeru wurden ganz still, als der Name Oka fiel. Sie war Garems jüngste Schwester. Außerdem war Takeru gut mit ihr befreundet gewesen und hatte schon an die Liebe gedacht, aber vor drei Jahren war sie plötzlich verschwunden. Niemand hatte sie danach gesehen, oder ihre Leiche entdeckt. Alle hatten gedacht, dass sie tot sei, nur Garem nicht. Er glaubte an ihr Leben. Seit er von den Schicksalskindern gehört hatte, vermutete er, dass sie auch eins sei und dass sie wieder zu ihm zurückkehren würde. "Tut mir leid Garem!", entschuldigte Takeru sich. "Du bist nicht an ihrem Verschwinden Schuld." Es wurde wieder still. Es ertönte Musik von der Straße. Sie sahen jemanden mit kurzen, blauen Haaren, wahrscheinlich ein Merkur-Adept. Sie war nicht wie ein typisches Mädchen gekleidet, denn sie trug eine Hose. Aber ihr Körperbau war sehr feminin. Isaacs Kutsche hielt an. Alle stiegen aus und beschlossen eine kurze Rast einzulegen. "Würden Sie uns ein Stück vorspielen?", fragte Isaac die verdutzte Flötenspielerin. "Ja, natürlich werde ich Ihnen etwas vorspielen!", sagte sie. Nun hatten sie Zeit um zu reden. Sie machten ein Feuer. Takeru sah, dass Desiderius sich Daja schon wieder näherte. So machte er sich auf zu Daja, setzte sich neben sie und guckte den Berater böse an. "Und Daja, wie geht es dir?" Takeru versuchte so ein Gespräch anzufangen. "Ja, mir geht es gut. Warum fragst du?" "Ach, nicht so wichtig!", sagte Takeru nur nebenbei, weil er die ganze Zeit über den Berater beobachtete. Plötzlich bemerkte er, dass Daja zitterte. Ihr musste kalt sein, aber damit hatte er nicht Recht. Daja erinnerte sich an den Tod ihrer Mutter, er war schrecklich gewesen. Sie beide waren gefangen genommen worden. Daja hatte hart arbeiten müssen und ihre Mutter war weggebracht worden, nun verstand sie auch warum. Irgendwann war ein seltsamer Mann zu ihnen gekommen und hatte sie, Daja, mitnehmen wollen. Ihre Mutter war somit nutzlos geworden und war vor Dajas Augen gevierteilt worden. Daja zitterte bei dem Gedanken daran. Sie spürte, dass Takeru ihr eine Decke umlegte, sie guckte Takeru hoffnungsvoll an. Er war der erste Mann, dem sie vertraute, er war zärtlich, verständnisvoll und nett. Sie nahm seine Hand und streichelte sie. Takeru war ziemlich verwirrt. "Ich vertraue dir.", sagte sie. Diese Aussage war für ihn noch verwirrender. "Oh Mann, hier sieht man ja nur noch Verliebte! Wie das nervt!", sagte Garem sichtlich gelangweilt, "Dajavela, könntest du kurz gehen, ich möchte mich mit Takeru unterhalten." Daja nickte und verschwand in die Dunkelheit. "Was willst du Garem?" "Ich frage mich schon die ganze Zeit, was Tamiko wohl für eine Rolle spielt. Was denkst du?" "Nun ja, eigentlich habe ich gar nicht mehr an Tami gedacht." "Das ist ja mal wieder typisch, dass sich niemand anderes für Tamiko interessiert. Ich dachte du würdest an sie denken, aber sobald jemand kommt, der genauso aussieht... Ich habe das Gefühl, das wir uns immer weiter voneinander distanzieren." Garem ging beleidigt weg. Takeru hatte nicht mitbekommen, dass er seinem besten Freund nicht mehr so viel Beachtung schenkte. Er beschloss dies zu ändern. Daja ging auf Gilbert zu, weil sie eine Frage quälte: "Gilbert, wo sind die Elementar-Sterne in unserem Körper?" "Die Sterne sind in unserem Herzen, das heißt, dass wir sterben, wenn sie zersplittern und wir somit unsere psychische Schwäche zeigen." Für Daja war die Antwort ein Schock. Sie hatte nicht gedacht, dass das Scheitern ihrer Mission für sie tödlich enden könnte. Avil und Liva saßen dicht aneinander gekuschelt vor der Flötenspielerin. "Findest du nicht auch, dass sie wunderbar spielt?", fragte Liva Avil. Diese nickte. "Wie ist dein Name?" Dieses Mal wendete sich ihre Frage an die Flötenspielerin. "Mein Name ist Adreanna, ich bin aus Imil und Merkur-Adeptin!" "Mmh, ich weiß nicht, ob das zu weit geht, aber du hast nicht zufällig ein ,C' auf deinem Oberschenkel?" Adreanna guckte ungläubig, sie dachte es sollte ein Scherz sein. Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, sie hatte ein ,C' auf ihrem Oberschenkel. "Ja, habe ich! Wieso fragst du?" "Hab ich mir gedacht!", schrie Liva laut aus sich heraus, währenddessen bemerkte sie, dass Avil neben ihr eingeschlafen war. Sie legte ihr eine Decke um und Adreanna spielte ein beruhigendes Lied. "Nun, Adreanna, es ist eine lange Geschichte. Du kennst bestimmt die Legende von der Entzündung der Leuchttürme, allerdings wurden nicht alle entzündet, sondern nur die Hälfte. Nun wurden die acht Elementar-Sterne in menschliche Körper verbannt, um sie irgendwie wieder stark werden zu lassen. Diese Menschen sind die Schicksalskinder und sind gekennzeichnet durch ein grünes ,C' auf dem linken Oberschenkel. Wie müssen die Welt retten!" "Welt retten? Das heißt, dass ich mit euch kommen muss? Wieso nicht? Ich habe ja sonst nichts zu tun!", Adreanna lächelte glücklich. Garem, Takeru und Gilbert saßen am Feuer. "Takeru, erzähl mir etwas von Izumo. Garem kann mir auch etwas erzählen, wenn er mag." "Izumo ist eine wunderbare Stadt, sie erblüht dank meines Vaters. Er ist Händler!" Garem erzählte eine ganze Weile, Takeru hörte ihm nicht zu, sein Interesse galt nur der Reise und vielleicht auch Daja. "Gilbert, was ist mit dir und Avil? Glaubst du wirklich, dass dein Kind ein Sohn wird?", fragte Garem neugierig. "Ich weiß nicht, ob es jemals etwas mit uns wird. Aber gewiss weiß ich, dass ich einen Sohn bekomme." Gilbert guckte traurig, sprach aber dennoch weiter: "Takeru, du solltest dich um Daja kümmern. Sie durchlebt eine schwere Zeit. Und du Garem, verzweifle nicht, du wirst Tamiko früher wieder sehen als du denkst." "Gilbert, kennst du unsere Zukunft?", fragte Garem. Gilbert nickte. Alle waren müde, aber dennoch sollten sie weiterreisen. Sie setzten sich wieder in ihre Kutschen. Adreanna setzte sich mit zu den Mädchen. In den Kutschen schliefen alle, nur die Kutscher und Takeru, der Desiderius nicht aus den Augen lassen wollte, waren wach. Der nächste Morgen brach an und man konnte schon aus der Ferne einen Turm sehen. Es war Mias Turm, der Turm von der Heilerin von Vale. Nach einer Weile sagte der Kutscher zu Isaac: "Mylord, wir haben soeben das Stadttor von Vale durchquert." Jenna war ziemlich aus dem Häuschen, ihre beste Freundin Mia wieder zu sehen. Sie stiegen aus und Isaac wurde schon im nächsten Augenblick von einem breit gebauten Mann begrüßt, es war der Bürgermeister, Garet. "Schön dich wieder zu sehen, alter Freund!" Seine roten Haare standen wie immer zu Berge und sein Lächeln war dasselbe wie in Kindertagen. "Nun kommt mit!" Erst jetzt bemerkte Garet, das sie mit drei Kutschen reisten. "Reist ihr alle allein, oder was?" "Nein Garet, wir haben Begleitung!", sagte Isaac. Nacheinander stiegen alle aus. Garet guckte sehr verwundert, da er nicht so viele Besucher erwartet hatte. Es begannen sich alle vorzustellen. "Ich bin Takeru aus Izumo!" "Ich, der Garem, komme auch aus Izumo." "Folore aus dem Lama-Tempel, habe schon eine Menge über dich erfahren, siehst aus wie'n Holzfäller!" Bei Lama-Tempel dachte Garet an Ivan. Er hatte seit drei Jahren nichts mehr von ihm gehört. "Ich heiße Adreanna, ich bin die Flötenspielerin des Nordens." Garet hatte von ihr gehört, von der Truppe, die sich ,Die Stimmen der Himmelsrichtung' nannte. "Ich bin Daja, Tochter von Alex!" "Alex?", fragte Isaac ungläubig. "Ja Alex! Kennt Ihr meinen Vater?" "Ja, wo ist er? Wo ist er?" Isaac drängte Daja dazu ihm zu antworten. "Ich weiß es nicht. Ich bin vor achtzehn Tagen von ihm getrennt worden." "So ein..." Isaac wagte es nicht auszusprechen. Er wusste jetzt, dass Alex noch lebte. Er hegte einen solchen Groll gegen ihn, weil er seinen Vater entführt hatte. Und er war verantwortlich dafür, dass er gegen seinen besten Freund gekämpft hatte. Garet spürte Isaacs Zorn und sagte schließlich: "Wollen wir nicht zu Mia gehen?" Und so machten sie sich auf zu Mia. An der Eingangstür zum Haus trafen sie Gabriel, Isaacs jüngeren Bruder. Nachdem Kyle und Dora wieder zusammen gekommen waren, war er geboren worden. "Hallo Isaac, lang ist's her! Jenna und mein kleiner Neffe sind auch dabei!" Gabriel machte sich immer über Gilbert lustig. Gabriel war nur zwei Jahre früher geboren worden und außerdem war Gilbert größer als er selbst. "Nun, ihr seid leider zu spät. Mutter und Kind sind tot!" Er lachte los. Isaac und Jenna hatten kein Verständnis dafür, für sie war dies eine grauenvolle Nachricht. "Isaac, hör nicht auf diesen Bengel, er redet Unsinn, Mia und meinem Sohn geht es gut!" "Du hast einen Sohn Garet?", fragte Jenna, die den Tränen nahe war. "Nicht nur einen Sohn, auch eine Tochter!" Garet machte die Tür zu ihrem Haus auf und führte sie in Mias Zimmer. Sie lag im Bett und hatte zwei Kinder in den Armen. Garet ging zum Bett und küsste Mia sanft auf die Stirn. Er zeigte auf das rechte Baby: "Das ist Vakaya." Danach zeigte er auf das andere: "Sein Name ist Vakal!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)