Der Fluch der Smaragdschlange von abgemeldet (Die Fanfic wird fortgesetzt! ò_Ó) ================================================================================ Prolog: -------- Kurz nach sechs hörte es auf zu regnen. Der Mann, der neben dem dicken Baumstamm hockte, zog vorsichtig die Jacke aus. Der Regen war nicht stark gewesen und hatte auch nicht länger als ein paar Minuten gedauert. Und doch war die Nässe durch seine Kleidung gedrungen. Eine heftige Wut stieg in ihm auf. Er wollte nicht krank werden, nicht jetzt, mitten im Sommer. Er legte die Regenjacke auf den Boden und stand auf. Seine Beine waren steif. Vorsichtig schaukelte er vor und zurück, um den Blutkreislauf in Gang zu bringen. Dabei blickte er forschend um sich. Er wusste, dass sie nicht vor acht Uhr kommen würden. Genau, wie sie es verabredet hatten. Doch es bestand die Gefahr, wenn sie auch gering war, dass jemand anderes auf einem Pfade daherkäme, die sich durch den Wald schlängelten. Das war der einzige Unsicherheitsfaktor. In seinem Plan, das einzige, was er nicht vorhersehen konnte. Dennoch war er nicht unruhig. Im Wald gab es keine Zeltplätze oder andere Stätten, wo man verweilen konnte. Außerdem hatten diejenigen, auf die er wartete, dir Stelle sorgfältig ausgewählt. Sie wollten ungestört sein. Vor zwei Wochen hatten sie beschlossen, wo sie sich treffen wollten. Und zwar im so genanntem Smaragdschlangenhain. Ein geweihter Ort tief im Inneren des Waldes, den kaum jemand zu betreten wagte, denn er sollte von einer bösen Gottheit entweiht wurden und von einem Fluch belegt worden sein... Die Regenwolken verzogen sich. Als die Sonne hervorkam, wurde es sogleich wärmer. Der Juni war kühl gewesen. Alle, mit denen er gesprochen hatte, beklagten sich über den Frühsommer. Und er hatte ihnen zugestimmt. Es stimmten immer alle zu. Das war die einzige Möglichkeit zu entkommen , dache er stets. Allem zu entkommen, was einem in die Quere kam. Diese Kunst hatte er gelernt, die Kunst, immer zuzustimmen. Er sah zum Himmel auf. Mehr Regen würde es wohl nicht geben. Der Frühling und Frühsommer waren wirklich sehr kühl gewesen. Aber jetzt kam endlich die Sonne heraus. Es wird ein schöner Abend , dachte er und grinste dabei leicht. Außerdem ein denkwürdiger. Das nasse Gras duftete. Von irgendwoher hörte er das Flügelschlagen von Vögeln. Als er sich danach umdrehte, erblickte er einige Krähen. Irgendwas musste sie wohl aufgescheucht haben. Auf der rechten Seite unterhalb des Abhangs sah man das Meer. Er stellte sich breitbeinig hin und spuckte einen Priem Kautabak aus. Dann verwischte er den Fleck mit dem Fuß im Sand. Er hinterließ nie Spuren. Niemals. Aber oft dachte er, dass er aufhören sollte zu priemen. Es war eine schlechte Angewohnheit. Sie hatten verabredet, sich unter der großen Blutbuche zu treffen. Diese lag günstig, weil zwei von ihnen aus Grünthal kamen, die anderen aus Cysanth. Dann wollten sie auf dem am Rande des Waldes liegenden Parkplatz fahren, ihre Autos abstellen und zum Smaragdschlangenhain gehen. Eigentlich war es kein gemeinsamer Beschluss gewesen. Sie hatten lange verschiedene Alternativen erwogen und einander die Vorschläge zugeschickt. Aber als schließlich einer von ihnen diesen Platz vorschlug, hatten sie sich ohne Umstände entschieden, vielleicht, weil nicht mehr viel Zeit war. Es mussten viele Vorbereitungen getroffen werden. Einer von ihnen kümmerte sich um das Essen, ein anderer besorge Verschiedenes zu ihrer Unterhaltung. Nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben. Sie waren auch auf schlechtes Wetter vorbereitet. Um zwei Uhr am Nachmittag packte der dafür Zuständige eine große Plastikplane in eine blaue Reisetasche. Er legte eine Rolle Klebeband und ein paar alte Zeltstangen aus Leichtmetall dazu. Sie wollten auch bei Regen im Freien sein. Aber sie würden einen Regenschutz über den Kopf haben. Alles war vorbereitet. Keiner konnte vorhersehen, was dennoch geschah. Einer von ihnen erkrankte plötzlich. Eine junge Frau und sie war vielleicht auch diejenige, die sich am meisten auf diese Feier gefreut hatte. Sie war den anderen vor weniger als einem Jahr begegnet. Sie wachte früh am Morgen auf und fühlte sich nicht wohl. Zuerst glaubte sie, es sei die Nervosität. Doch einige Stunden später, es war schon Mittag, erbrach sie sich und bekam Fieber. Sie hoffte noch immer, es würde vorübergehen. Doch als ihr Kamerad klingelte und abholen wollte, stand sie mit zitternden Beinen in der Tür uns sagte, sie könne nicht mit. Deshalb waren sie nur zu dritt, als sie sich kurz vor halb acht an der Blutbuche trafen. Aber sie ließen sich die Stimmung nicht verderben. Doch etwas konnte ja mal vorkommen. Gegen plötzliche Krankheitsfälle war man machtlos. Sie parkten ihre Wagen, nahmen ihre Körbe und verschwanden auf einem der Pfade. In der Ferne meinte einer von ihnen, eine Gitarre zu hören. Sonst gab es nur die Vögel und das entfernte Rauschen des Meeres. Als sie den im voraus bestimmten Platz erreichten, sahen sie sogleich, dass sie richtig gewählt hatten. Hier waren sie unbehelligt. Hier würden sie die Morgendämmerung erwarten und in den Sommer hinein feiern. Der Himmel war jetzt wolkenlos und die Luft war klar. Es würde eine helle Nacht werden. Im März hatten sie beschlossen, wie sie den Sommeranfang feiern wollten. Sie hatten zusammengesessen und von ihrer Sehnsucht nach den warmen Sommernächten gesprochen. Sie hatten an diesem Abend viel getrunken und lange, in spielerischer Weise, darüber gestritten, was man eigentlich mit böse meinte. Sie hatten sich nicht einigen können. Das Böse bleib eine ungelöste Frage. Aber es war immerhin der Abend, an dem sie ihre Feier geplant hatten. Als sie zum Smaragdschlangenhain kamen und ihre Körbe abstellten, zogen sie sich einzeln zurück und wechselten im Schutz der dichten Bäume ihre Kleidung. Im Freudentaumel bemerkten sie nicht, dass sie nicht mehr alleine waren. Etwas war da, was die Vögel verstummen und die anderen Tiere die Flucht ergreifen lief... Sie breiteten ein großes Tuch aus, packten die Körbe aus und stellten einen Kassettenrecorder an, auf dem sie verschiedene Aufnahmen von Modern Talking gesammelt hatten. Dann begann die Feier. Sie tanzten vergnügt umher und versuchten mitzusingen. Im Winter würden sie an diesen Abend zurückdenken. Kurz nach dreiundzwanzig Uhr waren sie schon so angetrunken, dass sie kam noch etwas wahrnahmen und nur unverständliche Worte vor sich hinmurmelten. Um Mitternacht war alles stumm. Kein Lachen, keine Musik...einfach nichts. Eine Totenstille. Etwas war geschehen. Am nächsten Tag fand man die Leichen der drei Freunde im Smaragdschlangenhain. Ihre Körper waren abgestorben und vollkommen zu Eis erstarrt. Von einem Täter keine Spur... So entstand die Erzählung, vom Fluch der Smaragdschlange, die alles und jeden tötete, der ihren Hain betrat. Doch wurde dieser Vorfall geheim gehalten. Einige Wochen später wiederholte sich der Vorfall jedoch. Wieder fand man die vereisten Körper der Waldfrevler. Jedoch drang der zweite Vorfall an die Öffentlichkeit durch und noch am selben Tag stand der Vorfall im Smaragdschlagenhain in die Zeitung. Diese Schlagzeile weckte die Neugier eines Detektivs. Wenn einer diese mysteriösen Fälle lösen konnte, dann waren es Loki und seine Freunde. Am Mittwoch, dem 9. Juli 2003, wäre Narugami um ein Haar bei einem Verkehrsunfall östlich von Grünthal ums leben Gekommen. Es geschah früh am Morgen, kurz nach sieben. Er war dabei, die Milch auszuliefern. Plötzlich türmte sich ein Lastwagen vor seinem Ford auf. Er hörte noch die Fanfare des Lastwagens und riss im selben Moment das Steuer herum. Hinterher war er an den Straßenrand gefahren. Da erst überfiel ihm die Angst. Sein Herz schlug schnell, ihm war übel und schwindelig, und er glaubte, er werde das Bewusstsein verlieren. Seine Hände umklammerten noch immer das Lenkrad. Als er sich wieder beruhigt hatte, wurde ihm klar, was geschehen war. Er war am Steuer eingeschlafen, wenn auch nur für einige Sekunden. Aber das hatte ausgereicht, um seinen Wagen ausscheren und auf die Gegenfahrbahn geraten zu lassen. Einen Augenblick länger, und er wäre tot gewesen, zermalmt von dem schweren Lastzug. Diese Erkenntnis bewirkte, dass sich völlige Leere in ihm ausbreitete. Das einzige, woran er denken konnte, war, wie er das wohl seinem Chef beibringen sollte. Sich würde es wieder heißen Gefeuert! , dachte er bei sich und seufzte. Wovon sollte er bloß die nächste Stromrechnung bezahlen?! Diesmal war er allein Schuld. Seine Müdigkeit hatte er deutlich unterschätzt. Narugami stieg aus dem Ford, holte die Milchkisten heraus, schloss ab und rannte los. Wenigstens musste er die noch ganzen Milchfalschen ausliefern. Zum Reinigen des Wagens bleib keine Zeit. Hastig rannte er von einem Haus zum anderem und stellte die Flaschen vor die Tür. Nach reichlich einer Stunde hatte er alle ausgetragen. "Endlich bin ich fertig..." , schnaufte er und setzte sich auf eine Bank. Aber lange hielt die Ruhe nicht an. Sein Handy klingelte. Eine böse Vorahnung kam ihn in den Sinn. Zögern griff er danach und nahm ab. Sein Chef war dran. Er hatte von dem Zwischenfall Wind bekommen und war äußerst zornig. Wieder mal hatte er seinen Job verloren und fragte sich, wieso es Loki bloß so sehr viel besser erging, obgleich das Leben in der Menschenwelt für ihn eine Strafe sein sollte. Er nahm Mjölnir und trottete betrübt in die Schule. Den ganzen Vormittag schien er abwesend zu sein. Narugami hörte den Lehren nicht zu. Er tat gar nichts. Saß einfach nur da und starrte aus dem Fenster, den wolkenlosen Himmel an. "Kann der Tag nicht schon vorbei sein?", sagte er leise vor sich hin und ließ sich auf seinen Stuhl zurückfallen. Einen kleinen Trost hatte er ja. Nach der Schule konnte er zu Loki gehen. Sicher gab es wieder etwas leckeres zu essen, wofür er nichts zahlen musste. Fast sein gesamtes Geld ging immer für die Miete, Strom- und Wasserrechnung und die Heizkosten drauf. Ein Jammer. Dabei war er doch ein Gott. Schlimm genug, dass er für andere arbeitete und das für eine schlechte Bezahlung. Vierzehn Uhr ertönte der lang ersehnte Gong der Schulglocke. Endlich konnte er diesen Ort der Folter verlassen. Er warf sich seine Schultasche über die Schulter und schlenderte mit Mjölnir in der Hand in Richtung Detektei .Narugami passierte die Abzweigung zur Spielhalle. Bald würde er da sein. Er dachte an das, was ihn erwarten würde. Ein köstliches Mahl, beheizte Zimmer und vieles mehr. Für ihn war das eine Art Paradies. Nach etwa zehn Minuten Fußweg, war er da. Einige Shikigami schwirrten im Garten umher und vor ihm, die große etwas unheimlich erscheinende Villa. Tor zur Detektei stand offen. Hatte er etwa einen Gast? Narugami sah zum Himmel auf und dachte über seine Vergangenheit in der Götterwelt nach. Wie sollte er bloß je zurückkommen? Er seufzte. Wie lang war er nun schon in der Menschenwelt? Plötzlich kam eine zierliche Frau mir langem, leicht lockigem roten Haar aus der Villa. Sie grüßte ihn freundlich und ging weiter. Ein seltsames Mädchen... , dachte er bei sich und sah ihr nach. Er hatte sie noch nie hier gesehen. Wer war sie? Vielleicht eine neue Mandantin? Gleich sollte er es ja erfahren. Narugami betrat die Villa. Die Gänge war lang und voller seltsamer Sachen. Zielstrebig lief er auf das Büro von Loki zu. Er öffnete die Tür und trat ein. Wie üblich saß Loki an seinem Schreibtisch und Yamino war bei ihm. "Wer war diese Frau?", fragte er ohne groß zu überlegen. Loki sah ihn etwas irritiert an, grinste dann aber und antwortete: "Wenn du ihre Nummer haben willst, da musst du ihr schon hinterherlaufen, Rukilein" Narugami wurde leicht rot im Gesicht. "Hör auf damit!", entgegnete er und stampfte auf den Boden, "Rück mit der Wahrheit raus!" "Sie ist eine neue Mandantin. Ihr Name ist Midoriko Nasabe." Narugami stutzte. "Und was will sie genau?" "Sie ist in den Vorfall im Smaragdschlangenhain verwickelt. Ihre Freunde kamen dort ums Leben.", er stand auf un begann umherzulaufen, "Ich habe ein ungutes Gefühl bei diesem Fall. Das war mit Sicherheit nicht der letzte Vorfall." "Glaubst du etwa an diesen Fluch?" Loki blieb stehen und sagte: "Ich weiß es nicht. Vielleicht steckt ja auch ein alter Bekannter von uns dahinter..." Yamino und Narugami horchten auf. "Meister Loki, wen verdächtigen Sie?" "Etwa Heimdall?", fragte Narugami dazwischen. Aber Loki schüttelte den Kopf. Heimdall tötete nicht willkürlich. Sein einziges Ziel war er selbst, denn er hatte die Götter verraten. So ein Fall war ihm schon lange nicht mehr untergekommen. Er hatte nicht den kleinsten Verdacht und nicht einen einzigen Hinweis vorliegen. Wohl oder übel musste er selbst zum Smaragdschlangenhain gehen. Auf Mayura konnte er dieses Mal wohl nicht zählen. Sie hasste Schlangen. Der Detektiv überlegte kurz. "Ruki? Könntest du uns kurz mal alleine lassen?" Narugami schaute ihn verwirrt an. Etwas vor sich hinmurmelnd verließ er dann das Zimmer. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, wandte Loki sich Yamino zu. "Yamino, du wirst mich begleiten. Deine Hilfe ist in diesem Fall unverzichtbar." "Aber Meister Loki, ich..." , begann er, brach dann aber mitten im Satz ab. "Das schaffst du schon. Und du willst mich doch nicht enttäuschen, oder?", antwortete er und grinste ihn freundlich an. "Nein, ganz sicher nicht.", entgegnete er mit einem Lächeln. Damit war es beschlossen. Noch am gleichen Tag wollten sie zum Smaragdschlangenhain gehen und den Tatort untersuchen. Narugami hatte seine Müdigkeit noch nicht losgelassen. Er konnte einschlafen, wo er ging und stand. Auch nach einem langen ungestörten Nachtschlaf musste er sich zwingen aufzustehen. Er verstand nicht, warum er so müde war. Jetzt sah er ein, dass es so nicht weiterging. Seine Müdigkeit war nicht natürlich. Etwas stimmte nicht. Er hatte nach anderen Symptomen gesucht, die auf eine Krankheit schließen ließen. Aber abgesehen davon, dass er nachts zuweilen mit starken Kopfschmerzen aufwachte, konnte er nichts finden. Ihm war bewusst, wie nahe er dem Tod gewesen war. Jetzt konnte er es nicht länger aufschieben. Er würde noch heute einen Arzttermin vereinbaren. Narugami ging zu Loki und erklärte ihm, dass er ihn nicht begleiten konnte. Loki ließ sich nicht anmerken, wie froh er darüber war. So konnten sie ungestört ermitteln und Yamino würde sein kleines Geheimnis nicht preisgeben. Sie verabschiedeten sich voneinander und gingen ihre Wege. Narugami zu der Arztpraxis von Dr. Makoto und Loki und Yamino zum Smaragdschlangehain. Wie viele Male sie schon ungeachtet an diesem Wald vorbeigelaufen waren und nie war etwas derartiges passiert. Es fiel ihnen schwer, sich damit abzufinden, dass in ihrer Nähe mehrere Menschen den Tod gefunden hatten und es dafür keine plausible Erklärung gab. Sie liefen auf einem Feldweg entlang, der sich durch die Rapsfelder schlängelte. Es war der kürzeste Weg zum Wald. Die Sonne schien grell und es war erdrückend heiß. Loki lief voran, Yamino dicht hinter ihm. Er wollten diesen Fall um jeden Preis lösen und so schnell es ging. Nicht noch mehr sollten dem Mörder zum Opfer fallen. Es war kein Mensch in der Nähe. Sie waren allein. Das Idyll hatte sich nicht verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren. Die Bäume waren grün und ihre Zweige wiegten sich leicht im Wind. Vögel zwitscherten und das Rauschen des Meeres war in der Ferne zu hören. Man konnte unschwer glauben, was am Tag des Sommeranfangs und einige Wochen später hier geschehen war. Sie betraten einen der Pfade, der in das Innere des Waldes führte. Je tiefer sie hineingingen, umso dunkler wurde es. Die Vögel verstummten. Hier waren die Bäumkronen sehr dicht. Kaum Licht drang durch sie hindurch und die Vegetation war gering. Schließlich gelangenten sie an dem Ort an, wo die vereisten Leichen der Waldfrevler gefunden wurden. Auf den ersten Blick sah man nichts. Weder Spuren, noch sonst etwas. Wie hatten sie bloß diesen Tod gefunden? Loki war nichts bekannt, was diese Symptome hervorrief. Der Körper musste binnen Sekunden vereist sein. Aber er wusste nicht mehr, als die Namen der ersten drei Opfer. Allesamt gehörten sie einer anderen Nationalität an. Zwei von ihnen kamen aus Italien. Sie waren Geschwister, Bruder und Schwester. Der andere stammte aus Deutschland und war dort als Schauspieler tätig. Sein Name war Gerhard Schröder. Ein Mann mit großem Talent zum Schauspiel. Nicht umsonst hatte er es ins Filmgeschäft geschafft.. So gründlich sie konnten, suchten sie den Tatort ab, aber nichts. Der Zeitung nach, hatte auch die Autopsie ihrer Leichen nichts ergeben. Weder fand man äußerliche Spuren, noch innerliche. Nur hatten die Personen in einer sonderbaren Haltung eingenommen. Sie befanden sich in einer Abwehrhaltung. Ihr Mörder musste sie überrascht und blitzschnell getötet haben. Dieser Fall übersteig seinen Verstand. Loki begann nervös umherzulaufen. Auf einmal bleib er stehen. "Spürst du etwas, Yamino? Sind Schlangen in der Nähe?", fragte er und sah zu ihm. "Nein, leider nicht. Aber was wollen Sie jetzt tun, Meister Loki?" Loki seufzte etwas enttäuscht: "Wir sollten wohl nach Hause gehen. Es bringt nichts, hier unsere Zeit weiter zu verschwenden und der Mörder ist offenbar ein Profi. Er hinterlässt keine Spuren. Sowas hab ich noch nie erlebt." "Meister Loki, ich bin mir sicher, Sie werden diesen Fall noch lösen.", sagte er strahlte ihn an. Seine Verzweiflung lief etwas nach. "Du hast recht. Ich werde nicht aufgeben. Egal, wie lange es dauern mag.", sagte Loki mit einem leichten Grinsen zu ihm, "Komm, lass uns nach Hause gehen, Yamino." Damit war ihr Besuch des Tatorts beendet. Am nächsten Tag sollten ihre Ermittlungen an diesem Fall weitergehen... In den Morgenstunden zog die Wolkenbank langsam vorüber. Loki erwachte schon um sechs Uhr. Er hatte wieder von Odin geträumt. Unzusammenhängende Bilder waren in seinem Unterbewusstsein vorübergeflimmert. Er war im Traum zugleich Kind und Erwachsener gewesen. Einen begreifbaren Zusammenhang konnte er nicht erkennen. Der Traum war wie ein Schiff, das in einer Nebelbank verschwindet. Loki stand auf und duschte. Als er das Fenster öffnete, spürte er, dass die sommerliche Wärme sich gehalten hatte. Wieder war es vollkommen windstill. Es war noch nicht sieben, und die Korridore lagen leer. Er blieb mit dem Rücken zur Wand stehen und dachte nach. Wie sollte er in diesem Fall nur weiter vorgehen? Alle Spuren verliefen im Nichts. Eins war sicher, der Mörder hatte ein Motiv für seine Taten. Doch man konnte immer darüber streiten, ob Verbrechen sich lohnten oder nicht. Es würde sich auch nie ein genauer historischer Zeitpunkt bestimmen lassen, wann die Lage umgeschlagen war. Aber man konnte längst nicht mehr darüber hinweggehen, dass die Kriminalität in Grünthal blühte wie nie zuvor. Menschen, die Wirtschaftskriminalität auf hohem Niveau betrieben, lebten in einem nahezu geschütztem Raum. Hier schien der Rechtsstaat vollkommen kapituliert zu haben. Loki hatte sich schon häufiger über dieses Problem ausgesprochen. Er spürte, wie groß die Sorge angesichts dieser Entwicklung in der Bevölkerung war. Viele in seinem Umfeld sprachen darüber und ihre Sorge war berechtigt. Doch Loki sah keinerlei Anzeichen von energischen Gegenmaßnahmen. Vielmehr wurden die Polizei und der Rechtsapparat abgerüstet. In den letzten Jahren waren in Grünthal private Schutzgruppen entstanden. Die Bürgerwehren. Loki hatte lange schon eine solche Entwicklung befürchtet. Wenn der staatliche Rechtsapparat nicht mehr funktionierte, lauerte stets die Gefahr der Lynchjustiz. Die Menschen begannen, es als natürlich anzusehen, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen. Er lief den Flur entlang und betrat sein Büro. Sein Schreibtisch war, was äußerst selten vorkam, nicht mit Akten überhäuft, und er fragte sich, wann er zuletzt so wenig zu tun gehabt hatte. Doch dieser Fall verlangte seine volle Aufmerksamkeit und sein ganzen Können. Ihr Mörder ging anders vor, als jene, die er bisher gestellt hatte. Loki musste wohl noch einmal mit seiner neuen Mandantin in diesem Fall sprechen. Er holte einen kleinen Taschenkalender und blätterte darin. “Der erste Vorfall ereignete sich in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni und der zweite in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli...” Loki merkte sich die Daten, auch wenn sie keinerlei Zusammenhang hatten. Sie hatten genau so wenige Verbindung miteinander, wie auch die Opfer der beiden Fälle. Nur der Ort bleib ein und der selbe und die Todesursache. Auch nach ihrem gestrigen Ausflug in den besagten Hain, war nichts klarer geworden. Im Gegenteil. Er bracht nur noch weitere Fragen auf, auf die es keine Antwort zu geben schien. Wer hätte sie töten wollen? Und warum? Loki setzte sich an seinen Schreibtisch. Blätterte ein paar Rundschreiben vom Vortag durch. Das eine handelte davon, welche Maßnahmen landesweit geplant waren, um der ständig wachsenden Zahl gefälschter Ausweise Herr zu werden. Abwesend las Loki, was über die Fälschungsfabriken geschrieben wurde, die in einigen Ländern ausgehoben wurden. Das zweite Papier enthielt die Auswertung eines Versuchs mit Pfefferspray, der seit 1999 lief und in diesem Sommer beendet worden war. Bedrohte Frauen hatten unter gewissen Bedingungen bei der örtlichen Polizei dieses Spray erhalten. Obwohl Loki den Text zweimal las, wurde ihm nicht klar, zu welchem Ergebnis man eigentlich gekommen war. Mit einem Seufzer ließ er die beiden Schriftstücke im Papierkorb verschwinden. Die Tür war angelehnt, und er hörte Stimmen im Korridor. Ein Mädchen lachte. Loki lächelte. Das war sicher Mayura, die wieder auf der Suche nach neuen Mysterien war. Aber er hatte sich schon früh an sie und ihr Art gewöhnt und sie lieben gelernt... Fortestzung folgt (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)